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Citrus mitis Calamondin-Orange, Zwergorange – Pflege & Rückschnitt

Calamondin - Citrus mitis

Calamondin-Orangen sind pflegeleicht. Als mediterrane Zierde schmücken sie Räume und Wintergärten und werten Terrassen und Gärten auf. Im Freien stehen können die beliebten Zitrus-Stämmchen von Mai bis in den Oktober hinein. Ihre Hauptblüte hat die Zwergorange in den Frühlingswochen. Überwintert die Pflanze hell und warm, verschiebt sich die Blüte in den Sommer und sogar bis in den Herbst. Weiße Blüten bilden einen tollen Kontrast zu den glänzend grünen Blättern. Citrus mitis Calamondin-Orange trägt reichlich Früchte, die ebenfalls höchst dekorativ sind.  

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Aufzucht

Citrus mitis Calamondin-Orange lässt sich aus den Kernen einer reifen Frucht ziehen. Die so heranwachsenden Pflanzen wachsen kräftig und bilden Blätter und Blüten aus. Nur bei den Früchten gibt es Probleme. Die meisten Zwergorangen, die aus Kernen gezogen werden, prägen keine Früchte aus oder bekommen nur späte und spärliche Fruchtansätze. Außerdem neigen selbst gezogene Pflanzen zum Verwildern. Dann bekommen sie Dornen. Die Entwicklung vom reifen Kern zur vollständigen Pflanze ist trotz dieser Einschränkungen ein spannender Vorgang und deshalb einen Versuch wert.

Anzucht aus Kernen Schritt für Schritt

  • Kerne aus reifer Frucht entnehmen
  • gut reinigen und trocknen
  • zwei Zentimeter tief in Anzucht-Schale mit Aussaat-Erde bringen
  • Saat-Substrat anfeuchten
  • Schale mit durchsichtiger Folie bedecken
  • das dadurch entstehende Mikroklima ist gleichmäßig feucht und fördert die Keimung
  • Anzucht-Schale muss warm, darf aber nicht zu sonnig stehen
  • Keimung setzt nach etwa sieben Wochen ein
  • umtopfen, wenn die Pflanze circa acht Zentimeter groß ist
  • alternativ: Pflanze hat bereits drei bis vier Blätter
  • geeignet ist lockere und leicht saure Erde
  • dafür Blumenerde mit Tongranulat mischen
  • heller Standort ist optimal
  • Substrat mäßig feucht halten

Vermehrung aus Stecklingen

Soll sich Citrus mitis Calamondin-Orange optimal entwickeln und später Früchte tragen, ist die Vermehrung der Pflanze aus Stecklingen eine sichere Methode. Diese Vorgehensweise ist in der Regel von Erfolg gekrönt, weil die Calamondin-Orange dabei gute Wurzeln bildet.

Anzucht aus Stecklingen Schritt für Schritt

  • etwa 15 Zentimeter lange Stecklinge in Topf mit Pflanzerde setzen
  • ideal ist ein feuchtes Gemisch aus gleichen Anteilen Torf und Sand
  • Pflanzgefäß hell, warm und schattig stellen
  • Substrat mäßig feucht halten
  • nach dem Austrieb Steckling umtopfen
  • gut geeignet ist ein Gefäß mit saurer Komposterde
  • empfohlener ph-Wert von 5 bis 6,5
Tipp:

Die Anzucht einer Zwergorange gelingt am besten in einem warmen und feuchten Mikroklima. Um dieses Klima zu erzeugen, sollte der Steckling zu Beginn mit einer durchsichtigen Plastiktüte überzogen werden.

Standort

Calamondin - Citrus mitis

Zitruspflanzen lieben das Licht. Ein heller Standort in einem Zimmer oder im Wintergarten ist deshalb ideal für die gedeihliche Entwicklung der Calamondin-Orange. Auf einer Terrasse oder dem Balkon darf sie im Freien stehen, wenn die Temperaturen nachts über plus zehn Grad Celsius liegen. Sind die Eisheiligen vorüber, darf die Zwergorange nach draußen. Dort bevorzugt sie einen sonnigen Platz, der windgeschützt und unbehelligt von Zugluft ist. Bevor das Zitrus-Stämmchen in die Sonne darf, braucht es eine Phase zur Eingewöhnung. Sonst nehmen seine empfindlichen Blätter Schaden. Nach ein paar Tagen, an denen die Pflanze nur für ein paar Stunden in der  Sonne stehen darf, hat sich die Zwergorange angepasst. Dann kann sie den ganzen Sommertag lang die Strahlen der Sonne genießen.

Empfehlung für den Sommer

  • Platz im Freien als Standort bevorzugt
  • Lichtausbeute ist hier groß
  • Kernzeit reicht von Mai bis Oktober
  • bei Frostfreiheit erweiterbar auf April und November
  • obere Pflanzenteile können gern sonnig stehen
  • das gilt nicht für die Wurzeln
  • deshalb keine pralle Sonne auf schwarze Pflanztöpfe
  • heizt die Erde auf, verlieren die Wurzeln an Aktivität
  • Citrus mitis welkt bei inaktiven Wurzeln
  • Wasserverlust der Blätter wird nicht ausgeglichen

Überwintern

Fallen die Temperaturen im Herbst nachts unter plus zehn Grad Celsius, wird Citrus mitis Calamondin-Orange in das Haus geholt. Hier kann das Zitrus-Stämmchen problemlos überwintern. Trockener Heizungsluft sollte sie nicht sofort ausgesetzt werden, eine Übergangszeit von ein paar Tagen ist angebracht. Die Calamondin-Orange muss im Winter nicht warm stehen. Sie bevorzugt eher Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad Celsius. In den Wintermonaten ruht die Pflanze. Sie braucht keinen Dünger und kann sparsam gegossen werden. Ganz austrocknen darf die Wurzel der Pflanze aber nicht, auch wenn der obere Bereich des Wurzelballens handtrocken sein darf.

Empfehlung für den Winter

  • je wärmer der Standort ist, desto mehr Licht ist nötig
  • beim kühlen Winterquartier reicht Licht aus nicht verhangenen Fensterscheiben
  • am besten nach Süden ausgerichtet
  • Temperaturminimum kurzzeitig bis 0 °C
  • Temperaturen über 25 Grad schränken Aktivität der Wurzeln ein
  • teilweiser Abwurf der Blätter an dunklen Plätzen normal
  • neuer Austrieb folgt ab April
Tipp:

Die Calamondin-Orange sollte im Winter in der Nacht kühl stehen, damit sich bei den reifen Früchten die Schale orange einfärben kann. Steht sie nachts zu warm, wird das Innere der Zwergorange reif, während die Schale grün bleibt.

Substrat

Damit Citrus mitis Calamondin-Orange gut gedeiht, muss der Boden um ihre Wurzeln herum durchlässig und am besten leicht sauer sein. Die Zwergorange benötigt für ihre gute Entwicklung ein stabiles Substrat. Denn vor allem die älteren und großen Exemplare der Calamondin-Orange bleiben zum Teil über Jahre im selben Gefäß.

Gut für die Zwergorange ist deshalb eine spezielle Zitruserde, die durch viele steinige Zusätze aufgelockert und durchlässig gemacht worden ist. Das können etwa Beimischungen aus grobem Sand, Kies oder Splitt sein. Auch größere Anteile von Kalksteinbruch oder Lava-Stückchen eignen sich hervorragend als Zusatz für die Erde. Als Substrat nicht empfehlenswert ist dagegen eine reine Torf- oder Humuserde.   

Umtopfen

Citrus mitis Calamondin-Orange muss nicht unbedingt jedes Jahr umgetopft werden. Die Entscheidung darüber, ob die Zwergorange in einen größeren Topf gesetzt werden soll, hängt vom Grad der Durchwurzelung der Töpfe ab. Erst wenn die Erde vollkommen von einem feinen Geflecht von Wurzeln durchzogen ist und die Pflanze bei der Zahl ihrer Blüten nachlässt, braucht sie ein neues Gefäß. Im Durchmesser sollte das neue Habitat höchstens zwei bis fünf Zentimeter größer sein als das alte Gefäß. Ist dagegen noch reichlich lockere Erde um die Wurzeln herum vorhanden, lohnt es sich, mit dem Umtopfen noch etwas zu warten.

Calamondin - Citrus mitis

Die beste Zeit, die Calamondin-Orange in ein neues Gefäß zu setzen, ist das zeitige Frühjahr. Eine Gelegenheit zum Umtopfen bietet sich aber nicht nur vor dem neuen Austrieb im März oder April an. Geeignet ist auch die Zeit bis in den Juli hinein. In den Wochen danach sollte man jedoch auf das Umtopfen verzichten und lieber wieder bis zum nächsten Frühjahr warten. Sonst hat die Pflanze zu wenig Zeit, das frische Substrat ausreichend zu durchwurzeln. Das führt in der Folge zu Schäden an den Wurzeln.

Umtopfen: So geht man vor

  • Erdballen im Topf befeuchten. Dafür Topf in einen Eimer Wasser tauchen.
  • Alternativ: Erde an den Rändern benässen.
  • Topf vorsichtig kippen und so Wurzeln und Erde vorsichtig lösen.
  • Wurzeln und Substrat aus dem Topf drehen.
  • Überschüssige Erde vom Wurzelballen schütteln.
  • Neues Pflanzgefäß zum Teil mit Erde füllen.
  • Pflanze in neues Gefäß setzen und Substrat auffüllen.
  • Bäumchen nicht tiefer als im alten Gefäß einsetzen.
  • Oberer Rand des Ballens sollte mit Rand des Topfes abschließen.
  • Pflanzenerde weiter auffüllen.
  • Pflanze andrücken und leicht angießen.

Gießen

Die Calamondin-Orange hat einen besonderen Bedarf an Feuchtigkeit. Sie sollte regelmäßig mit Wasser versorgt werden, in sehr warmen Perioden sogar zweimal am Tag. Ständig nass dürfen die Wurzeln der Zwergorange jedoch nicht stehen. Ein auf Dauer zu feuchtes Substrat führt dazu, dass sich die sehr feinen Haarwurzeln zersetzen könnten. Vollkommen austrocknen sollte der Wurzelballen der Pflanze aber auch nicht. Im Gegenteil. Zu seltenes Gießen ist einer der häufigsten Fehler bei der Pflegefehler von Citrus mitis. Bei den Gießdurchgängen darf die gegebene Menge an  Wasser nicht zu gering sein.

Fehler beim Gießen zeigt die Zwergorange deutlich an. Wird sie zu wenig gegossen, verliert sie ihre Blätter. Auch bei zu viel Kalk im Gießwasser wirft sie Blattwerk und Knospen ab und bildet in Folge keine Früchte aus. Das ideale Gießwasser für die Calamondin-Orange ist abgestanden und arm an Kalk. Es kann am besten aus einer Regentonne stammen. Als Alternative bietet sich ein Wasserfilter an.

Tipps für das optimales Gießen im Sommer

  • eine Gabe Wasser am Tag
  • bei Hitze: zwei mal
  • einige Minuten so intensiv wie ein kräftiger Regenschauer
  • pro Durchgang Erde bis zum Grund des Topfes befeuchten  
  • ideal ist ein Übertopf auf Füßen
  • hier fließt das reichliche Gießwasser wieder gut ab
  • für die Pflanze schädliche Staunässe wird vermieden

Tipps für das optimale Gießen im Winter

  • optimal ist durchgängig leicht feuchte Erde
  • Substrat darf nie austrocknen
  • jeden zweiten bis dritten Tag kontrollieren
  • bei leicht abgetrockneter Erde nachgießen
  • Erde dann bis zum Boden des Topfes durchfeuchten

Düngen

Die  Calamondin-Orange hat, wie alle Zitruspflanzen, einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Sie muss deshalb regelmäßig Dünger bekommen. Als Nährstoff eignen sich Langzeitdünger oder Flüssigdünger für Zitruspflanzen. Diese enthalten alles, was diese Pflanzen an Elementen und Mineralien benötigen. Das sind neben Bor und Eisen zum Beispiel Kupfer und Manganzink. Optimal für die Versorgung von Zwergorangen mit Nährstoffen ist spezieller Zitrusdünger mit einem Mischungsverhältnis von Stickstoff (N),  Phosphat (P) und Kalium (K) von 1 zu 0,2 zu 0,7.

Am besten geeignet sind hochwertige Zitrusdünger mit bis zu 20 Prozent Stickstoff, 4 Prozent Phosphat sowie 14 Prozent Kalium. Die erste jährliche Portion Nährstoffe wird der  Pflanze unmittelbar im Anschluss an den ersten Austrieb gegeben. Danach erhält das Zitrus-Stämmchen in der Wachstumsphase zwischen April und Mitte Oktober pro Woche eine Gabe Dünger. Enthält der Dünger die hohe Konzentration an Nährstoffen, ist ein halber Liter pro Durchgang ausreichend. Bei guten Düngern mit dem Verhältnis 10 Prozent Stickstoff zu 2 Prozent Phosphat zu 14 Prozent Kalium wird ein Liter Flüssigdünger benötigt. Sind die Nährstoffe noch niedriger konzentriert, müssen die Dünger-Gaben entsprechend multipliziert werden.

Calamondin - Citrus mitis

Citrus mitis Calamondin-Orange wird die gesamte Wachstumszeit über, vom Frühjahr bis in den Herbst hinein, gedüngt. Steht die Pflanze in einem beheizten und lichtdurchfluteten Wintergarten, kann die Zeit des Wachstums bis in den November und sogar bis in den Dezember hinein reichen. Auch dann braucht sie noch ihre Nährstoffe. Überwintern Zwergorangen in Räumen mit weniger Licht, solle aber das Düngen etwa ab Ende September eingestellt werden. Dann wird die Bildung von neuen Blättern und Trieben gestoppt und die Pflanze kann ruhen.

Schneiden

Die Calamondin-Orange sollte häufig und konsequent geschnitten werden. Dann bleibt sie schön und kompakt. Wird Citrus mitis nicht geschnitten, verliert sie ihre Schönheit zwar nicht. Sie entwickelt sich aber nicht so kompakt, wie mit einem regelmäßigem Rückschnitt. Außerdem geht die Kraft der Pflanze beim Schnitt gezielt in die Früchte. Die Krone wird gestutzt, sobald sie anfängt, leicht aus der Form zu gehen. Das kann auch während der Sommermonate sein.

Jeder Trieb wird zwei bis drei Millimeter über einem Blatt geschnitten. Auch über einer Knospe, die zum Äußeren der Krone zeigt, kann in einem Abstand von zwei Millimetern ein Schnitt abgesetzt werden. Sollen an der Krone größere Korrekturen bis in das alte Holz erfolgen, bietet sich dafür der Spätwinter an. Dann hat Citrus mitis noch nicht neu ausgetrieben und nimmt an der Schnittstelle keinen Schaden. 

Schädlinge und Krankheiten

Gut gepflegt, regelmäßig gegossen und richtig gedüngt, prägt Citrus mitis Calamondin-Orange von sich aus natürliche Abwehrkräfte aus. Gestresste Pflanzen dagegen sind anfällig gegen Schädlinge. Im Sommer werden sie von Spinnmilben befallen. Im Winter greifen Schildläuse an. Im Frühling können sich Blattläuse an den Triebspitzen zu schaffen machen.

Gegen Blattläuse, Schildläuse und Wollläuse hilft eine Mischung aus einem Liter Wasser mit 20 Millilitern Spiritus und 15 Millilitern Schmierseife. Nach dem Besprühen trocknen die Schädlinge ein, ihre Hüllen bleiben aber haften und müssen entfernt werden.

Gegen Spinnmilben helfen nur als Akarizide ausgewiesene Spritzmittel. Damit wird die Pflanze reichlich besprüht. Achtung: Nie höher dosieren, als auf der Packung angegeben. Sonst werden die Blätter beschädigt.

Schäden und ihre Ursachen

Gelbe Blätter: zu schattiger Standort oder zu viel Kalk im Gießwasser
abfallende Knospen und Früchte: zu wenig Wasser
Spinnenbefall an der unteren Blattseite: Luftfeuchtigkeit zu niedrig

Fazit

Die Zwergorange Citrus mitis bezaubert den Pflanzenfreund durch ihre mediterrane Anmutung. Selbst für Anfänger ist die Calamondin-Orange gut geeignet. Denn an ihre Pflege stellt sie keine hohen Ansprüche. Mit ein wenig Zuneigung gedeiht das Zitrus-Stämmchen in Töpfen und auf Kübeln. Für ihr gutes Wachstum sorgen der ideale Standort, eine gute Wässerung und die richtige Düngung. Bekommt die Pflanze von allem genug, bedankt sie sich mit satt grünen Blättern, herrlich duftenden Blüten und dekorativen Früchten.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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