Buxbaum richtig schneiden – Anleitung zum Rückschnitt
Inhaltsverzeichnis
Seine wandelbare Gestalt und die dicht wachsenden, saftig grünen Blätter machen den Buxbaum zum ansprechenden Blickfang. Selbst erfahrenen Hobbygärtner mit grünem Daumen scheint es jedoch oftmals schwer, die angestrebte Form zu erreichen oder sie nach dem Kauf zu erhalten. Dabei kann es mit dem richtigen Wissen und dem passenden Timing recht einfach sein, den Buxbaum korrekt zu verschneiden. Die folgende Anleitung verhilft auch Anfängern in der Pflanzenpflege zu überzeugenden Erfolgen.
Formung
Hat der Bux die gewünschte Grundform noch nicht erreicht, ist zunächst ein grober Formschnitt erforderlich. Ob Kugel, Kegel oder Herz – ohne die richtige Basis sind alle weiteren Gestaltungsversuche vergebens.
Für diesen groben Schnitt wird bereits vor dem ersten Austrieb des Jahres zur Schere gegriffen. Am besten im frühen März. Entfernt werden alle Triebe, die der Form im Weg stehen. Fehlt es dem Buxbaum an einigen Stellen noch an der nötigen Masse, sind also Löcher vorhanden, ist das nicht problematisch. Diese füllen sich mit dem richtigen Vorgehen später auf. Eine zunächst „gerupfte“ Optik ist also vollkommen normal.
Der frühe Zeitpunkt des groben Schnitts ist von entscheidender Bedeutung. Hat die Pflanze bereits ausgetrieben, wenn zumindest stellenweise radikal gekürzt wird, geht bei der Maßnahme unnötig viel Blattmasse verloren. Der Bux wird geschwächt und kann dann weniger stark austreiben, das dichte Wachstum lässt dadurch länger auf sich warten.
Feinschnitt
Mit einem groben Verschnitt allein ist es beim Buxbaum natürlich noch nicht getan, wenn dieser als Formgehölz kultiviert wird. Um akkurat verlaufende Abschlüsse zu erhalten, muss mindestens noch ein weiteres Mal pro Jahr – besser noch drei weitere Male – ein Feinschnitt durchgeführt werden. Bei diesem wird, wie der Name bereits verrät, sanfter vorgegangen und nur wenig aber rundum und gleichmäßig geschnitten. Der erste Feinschnitt des Jahres erfolgt, wenn die jungen Pflanzentriebe zwei bis vier Zentimeter in der Länge bemessen. Je dichter das Wachstum ausfallen soll, umso kürzer sollten die frischen Austriebe sein und desto schneller muss der Feinschnitt auf das grobe Schneiden folgen.
Soll der Bux noch an Größe zulegen und sind kaum Lücken vorhanden, wird jeweils nur die Hälfte jedes jungen Triebes entfernt. Bei größeren Löchern in der Form wird zunächst verdichtend geschnitten. Der zweite und dritte Feinschnitt werden jeweils dann durchgeführt, wenn die jungen Triebe wiederum zwei bis vier Zentimeter lang sind.
Bei dieser Maßnahme ist, gerade wenn noch lichtere Stellen vorhanden sind, viel Fingerspitzengefühl gefragt. Um Fehler zu vermeiden empfiehlt es sich zudem, per Hand und mit einer mechanischen Strauch- oder Rosenschere zu arbeiten.
Korrekturen
Da der Buxbaum während der gesamten Saison wächst, werden sich immer wieder einzelne Triebe zeigen, die aus der Reihe tanzen und aus der Form hervorstechen. Ratsam ist es hierbei, sofort die Schere zu zücken und diese zu kürzen. Durch diese Korrekturen lassen sich schneller abschließende und dichte Außenseiten erreichen. Diese Maßnahmen dürfen und sollten daher das ganze Jahr über und möglichst zeitnah zum Auftreten der auffälligen Sprosse durchgeführt werden.
Verdichtung
Vor allem am Anfang und bei noch sehr lockerer, löchriger Wuchsform ist die Verdichtung des Buxbaums von großer Bedeutung. Nur durch diese können sich Lücken möglichst schnell schließen. Haben die jungen Triebe eine Länge von jeweils mindestens zwei Zentimetern erreicht, wird das gesamte frische Grün entfernt. Der deutliche Unterschied in der Blattfarbe macht die Unterscheidung einfach. So sind ältere Bereiche dunkel, jüngere hingegen hell.
Diese Maßnahme regt bei der Pflanze das Wachstum und die Verzweigung an und sorgt so dafür, dass von unten immer wieder neue Zweige nachkommen. Zudem kann so die Größe problemlos kontrolliert werden.
Schneiden mit Schablonen und Hilfen
Ob rund oder spitz zulaufend, den Buxbaum nur durch Augenmaß in Form zu schneiden ist nahezu unmöglich. Die häufigen Folgen sind Dellen oder gar Löcher. Zudem wird die Gestaltung extrem zeitaufwendig. Besser ist es daher, Schablonen und Hilfen zu verwenden. Bei geraden Formen aber auch Kegeln empfiehlt sich der Einsatz von gespannten Fäden oder Stäben, die als Orientierung dienen. Bei der klassischen Kugel wird wie folgt vorgegangen:
- Den aktuellen Durchmesser erfassen.
- An der Kante einer festen Pappe aufzeichnen, die Mitte der Linie finden und von hieraus einen Halbkreis ziehen.
- Den Durchmesser je nach Trieblänge und gewünschter Schnittart um zwei bis vier Zentimeter reduzieren. Auch diesen auf der Pappe auftragen.
- Den kleineren Halbkreis ausschneiden.
- Die so entstandene Schablone zunächst seitlich ansetzen und leicht aber soweit zwischen die äußeren Triebe drücken, dass die Blätter bis zur aufgezeichneten aktuellen Durchmesser-Linie reichen.
- Entlang der Schablone schneiden, dabei immer wieder auf den entsprechenden Abstand achten.
- Nach und nach die Seiten rundum und im Anschluss den oberen Teil des Buxbaums mit der Schablone versehen und schneiden. Freihändige Korrekturen sind so kaum von Nöten.
Bei dieser Arbeit ist ein Helfer ideal, der wahlweise die Schablone hält oder schneidet. Alternativ kann die Schablone am Pflanzgefäß fixiert oder neben dem Gewächs befestigt werden.
Pflegeschnitt
Soll der Buxbaum natürlich und ohne künstliche Formgebung wachsen, kann er auf das Schneiden verzichten. Für einen dichteren Blätterbesatz sind jedoch ein bis zwei Verschnitte pro Jahr günstig. Hierbei wird schlicht rundum gekürzt.
Als Zeitpunkte sind wiederum junge Trieblängen von mindestens zwei Zentimetern ratsam.
Schnittwerkzeug
Elektrische Heckenscheren sollten beim Buxbaum nicht zum Einsatz kommen. Diese zerfetzen die Blätter und erzeugen dadurch eine große, zu Verbrennungen neigende und optisch wenig ansprechende Oberfläche.
Besser sind mechanische Varianten, die frisch geschärft und gereinigt sind.
Zeitpunkt
Für den ersten, groben Verschnitt ist in der Regel der frühe März ideal. Nach besonders milden Wintern sollte der Buxbaum schon zeitiger geformt werden, da die Maßnahme vor dem ersten Austrieb durchzuführen ist.
Der erste Feinschnitt erfolgt etwa acht Wochen später. Wiederum ist der Zeitpunkt von der Wetterlage aber auch von der Wuchsgeschwindigkeit abhängig. Hat der Bux bereits nach vier Wochen zwei Zentimeter ausgetrieben, darf er schon dann verschnitten werden. Bei dem zweiten Feinschnitt verhält es sich ebenso. Für gewöhnlich dauert es erneut acht Wochen, entschieden werden sollte aber fallabhängig.
Wird das berücksichtigt, ergeben sich Schnittzeiten normaler Weise im März, Ende April oder Anfang Mai sowie Juni oder Juli. Möglich ist auch ein dritter Feinschnitt zwischen August und September, danach sollte der Bux nicht mehr gestutzt werden.
Neben der Wahl der richtigen Wachstumsphase, muss auch auf die Tagesbedingungen geachtet werden. Die frischen Schnittflächen des Buxbaums neigen zum Verbrennen und färben sich in der Folge braun. Diese Schädigung bleibt sichtbar, bis sie von nachwachsenden Blättern überdeckt wird. Alternativ muss dann nachgeschnitten werden, was der Form abträglich sein könnte. Um dies zu vermeiden, ist für den Verschnitt des Buxbaums ein möglichst bedeckter Tag zu wählen. Keinesfalls darf die Maßnahme in der prallen Sonne erfolgen. Günstig ist es zudem, abends zu schneiden und die Pflanzen künstlich zu beschatten. Auf diese Weise können die Schnittflächen langsam abheilen und sich schließen. Die Gefahr von Schäden ist deutlich geringer.
Fazit
Klein oder groß, rund oder eckig – der Buxbaum lässt sich in zahlreiche Formen ziehen, wenn er richtig verschnitten wird. Das kann, gerade anfangs, zwar aufwendig sein, lohnt die Mühe aber durch eine anziehend dekorative Optik, die ihresgleichen sucht. Vorsicht und Geduld sind also wertvolle Investitionen.