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Butternut-Kürbis, Butternusskürbis – Anbau und Pflege

Butternutkürbis

Der Butternuss- oder Butternut-Kürbis gehört zu den Moschus-Kürbissen und erfreut sich dank seines Geschmacks und weichen, nicht faserigem Fruchtfleisch auch außerhalb seiner amerikanischen Heimat zunehmender Beliebtheit. Kein Wunder, dass er sich immer häufiger im Gemüsebeet findet. Hier müssen die Bedingungen für den Anbau allerdings stimmen und auch in der Kultur gibt es einige wichtige Punkte zu befolgen, damit sich zahlreiche, gesunde Früchte zeigen können. Was es bei der Pflege bis zur Ernte zu beachten gibt, erfahren interessierte Hobbygärtner im Folgenden.

Video-Tipp

Standort

Der Butternut-Kürbis möchte von der Sonne verwöhnt werden, der Standort sollte also hell und warm sein. Günstig ist eine geschützte, sehr sonnige Lage, beispielsweise gen Süden. Gegen Wind zeigt sich die Pflanze zwar nicht sonderlich empfindlich, Kälte und Schatten bekommen ihr allerdings nicht. Günstig kann sich daher ein leicht erhöhter Standort oder ein Kübel erweisen, der gegen Bodenkälte isoliert und bei Bedarf verschoben werden kann.

Tipp:

Nicht in Bereichen mit hohem Grundwasser oder in solchen, in denen sich das Regenwasser lange staut, anbauen.

Substrat

Wer dem Butternusskürbis etwas besonders gutes tun möchte, setzt ihn direkt auf den Kompost. Der hohe Nährstoffgehalt lässt das Gewächs kräftig und meist ertragreich sprießen. Alternativ kann der Butternut-Kürbis allerdings auch in nährstoffreiche Pflanzen- oder Gemüseerde gesetzt und zusätzlich mit einer Beigabe von Kompost versorgt werden. Da der Kürbis keine Staunässe verträgt, kann der Abfluss in zu Verdichtung neigender Erde durch das Untermischen von Sand verbessert werden. Neben dem Ausbringen oder Mischen des richtigen Substrats, sollte das künftige Beet leicht aufgelockert und vom Unkraut befreit werden.

Vorzucht und Aussaat

Als wärmeliebendes Gewächs benötigt der Butternusskürbis von Anfang an höhere Temperaturen, daher empfiehlt sich das Vorkeimen der Samen im Gewächshaus oder auf der Fensterbank. Die Samen werden dazu zwischen März und Mai einzeln in Anzuchterde gegeben und an einen warmen, sonnigen Standort verbracht. Das Substrat wird durchgängig leicht feucht gehalten. Im Mai beziehungsweise nach dem letzten Bodenfrost können die jungen Pflanzen in das Beet verbracht werden. Zu diesem Zeitpunkt ist auch die Aussaat direkt ins Freiland möglich. Auf spezielle Anzuchterde kann dann verzichtet werden, das dosierte und regelmäßige Wässern ist aber auch hier nötig.

Pflanzen und Anbau

Wer auf das Vorziehen verzichten möchte oder zur Aussaat etwas zu spät dran ist, kann im Handel auch vorgezogene Butternut-Kürbis Pflanzen erwerben. Diese werden direkt ins Beet gesetzt, was auch noch im Juni oder Juli möglich ist. Dabei wird ebenso wie bei der Aussaat auf einen Abstand von einem Meter in und zwischen den Reihen geachtet, denn der Butternusskürbis bildet lange Ranken aus.

Für einen pflegeleichteren Anbau des Butternut-Kürbisses empfiehlt es sich, direkt nach dem Pflanzen eine Schicht Mulch auszubringen. Dieser reduziert die Verdunstung und verringert damit den nötigen Gießaufwand. Zudem sollte in den ersten Wochen möglichst täglich eine Kontrolle auf Schnecken erfolgen. Diese tun sich häufig und gerade an den jungen Butternut-Kürbis Pflanzen gütlich und können dabei erheblichen Schaden anrichten. Hier erweist sich wiederum die Kultur im Kübel als günstig. Anderenfalls sollten die Schnecken abgelesen, oder die Pflanzen alternativ abgedeckt werden. Hierzu sind transparente Kunststoffhauben günstig, die über die Jungpflanzen gestülpt werden.

Bewässerung    

Um die Pflanzen gedeihen zu lassen und den Anbau erfolgreich zu gestalten, benötigt der Butternut-Kürbis reichlich Wasser. Der Boden sollten stets leicht feucht gehalten werden, Staunässe gilt es jedoch dringend zu vermeiden. Gegossen wird idealerweise mit Regenwasser oder abgestandenem Leitungswasser, auch unbehandeltes Teichwasser kann Verwendung finden. In Regionen mit weichem Wasser kann natürlich der Schlauch zum Einsatz kommen. In Trockenphasen und während des anfänglichen starken Wachstums ist das Gießen meist täglich von Nöten. Gewässert wird möglichst so, dass die Erde, nicht aber die Blätter nass werden.

Düngen

Zeigen sich an dem Butternusskürbis erste Blüten, darf eine zusätzliche Nährstoffgabe erfolgen. Gut geeignet sind Hornspäne, spezieller Gemüsedünger oder Kompost. Worauf die Wahl auch fällt, das Mittel wird rund um die Pflanzen ausgebracht und nur sehr leicht eingehakt. Da die Wurzeln flach unter der Oberfläche verlaufen, ist das Risiko diese zu verletzen groß. Hier ist also Vorsicht gefragt. Gedüngt wird der Butternut-Kürbis bei trockenem Wetter, damit im Anschluss an das Ausbringen des Mittels reichlich gewässert werden kann. Durch diese Maßnahme verteilen sich die Nährstoffe besser und es kann nicht zu chemischen Verbrennungen an den Wurzeln kommen. Erweist sich das Substrat bei Bodenproben als nährstoffarm, kann eine weitere Düngergabe etwa einen Monat nach der ersten erfolgen.

Tipp:

Wer den Boden mit Kompost anreichert, mit Teichwasser gießt oder gelegentlich Pflanzenjauche beimischt und Mulch ausbringt, kann auf das zusätzliche Düngen in der Regel verzichten.

Ausgeizen

Wer wenige, dafür aber besonders große, Butternusskürbisse ernten will, sollte die Gewächse frühzeitig ausgeizen. Der richtige Zeitpunkt für diese Maßnahme ist gekommen, wenn hinter den Blüten bereits die Früchte klar erkennbar sind. Um das Wachstum gezielt zu lenken, werden die fünf stärksten Früchte ausgewählt und nur diese stehen gelassen. Alle anderen werden samt unnötiger Seitentriebe abgeknipst oder abgeschnitten. Auf diese Weise wird erreicht, dass das Butternut-Kürbis Gewächs seine Kraft allein auf die noch vorhandenen Früchte konzentriert. Sollen es lieber mehrere, dafür kleiner Früchte werden, kann auf das Ausgeizen der Blüten verzichtet werden. Die Entfernung von Seitentrieben, die keine Knospen tragen, ist aber dennoch sinnvoll.

Ernte und Lagerung

Um intakte Butternut-Kürbisse ernten zu können, sollten die Früchte nicht direkt auf der Erde aufliegen. Besser ist es stattdessen, beispielsweise Holzbrettchen oder Folien, unter diese zu legen. Der Erntezeitpunkt kann sich je nach gewählter Sorte erheblich unterscheiden. Die Reife zeigt sich jedoch in jedem Fall auf zwei Arten. Zum einen verholzt der Stiel sichtbar, wird trocken und lässt sich mit einem normalen Küchenmesser kaum mehr durchtrennen. Zum anderen klingen die Früchte bei der Klopfprobe hohl. Da auch die Butternut-Kürbisse an sich keinen Frost vertragen, müssen sie vor den ersten Minusgraden geerntet werden.
Der Butternusskürbis lässt sich recht einfach lagern, wenn er bei Temperaturen von maximal 12 °C aber frostfrei und dunkel aufbewahrt wird.

Verschiedene Kürbissorten

Zu den besonders beliebten und schmackhaften Kürbissen gehören der Hokkaido, Butternut und Muskatkürbis. Der Hokkaido-Kürbis ist eine japanische Züchtung von mittlerer Größe. Er ist außen wie innen kräftig orangefarben und sein Fruchtfleisch ist sehr aromatisch. Der Butternut-Kürbis zeichnet sich durch seine hellgelbe Farbe und die Birnenform aus. Das Fruchtfleisch der Early Butternut ist tief orangefarben, sein Geschmack ist intensiv und würzig. Der Butternut ist ein Moschuskürbis von kleiner, handlicher Größe. Ein ausgewachsener Kürbis dieser Art wiegt zirka ein Kilo. Der mittelgroße Muskatkürbis verfügt über eine bräunlich- grün- orange Schalenfarbe. Das Fruchtfleisch ist kräftig und kann wie beim Hokkaido und Butternut roh oder gegart verzehrt werden. Ein ausgereifter Muskatkürbis wiegt bis zu fünf Kilo.

Wissenswertes zu Kürbispflanzen in Kürze

Pflegemaßnahmen

  • Das Auflockern und Hacken der Erde muss mit großer Sorgfalt erfolgen, da die Kürbiswurzeln dicht unter der Oberfläche verlaufen.
  • Wenn die Früchte hinter den Kürbisblüten erkennbar sind, werden die Pflanzen ausgegeizt. Dabei knipst man überschüssige Blüten ab.
  • Verbleiben nur zwei bis drei Blüten an jeder Ranke, erhält man größere und stärkere Früchte.
  • Während der Wachstumsphase benötigt der Kürbis spezielle Nährstoffe, Sonne und Wasser.
  • Die Pflanzenerde muss gleichmäßig feucht gehalten werden. Der Kürbis wird jedoch nicht von oben gegossen, so dass die Blätter trocken bleiben.
  • Von Juli bis August wachsen die Pflanzen täglich, so dass sie gestützt werden müssen, damit sie nicht von der Ranke reißen.
  • Zum Schutz vor Fäulnis legt man ein Brett aus Holz oder Styropor unter die Früchte.
  • Färben sich Kürbisblätter weiß oder bräunlich kann das ein Anzeichen für Mehltau sein. In diesem Fall werden die betroffenen Blätter einfach entfernt.

Artenvielfalt

  • Grundsätzlich unterscheidet man Kürbisse in drei verschiedene Sortengruppen: Gartenkürbisse, Zierkürbisse und Speisekürbisse.
  • Wilde Kürbisarten enthalten oft Bitterstoffe. Diese können Durchfall, Erbrechen, Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme verursachen.
  • Zierkürbisse sind aus diesem Grund nicht genießbar und dienen ausschließlich zu Dekorationszwecken.
  • Garten- und Speisekürbisse sind dagegen sehr gesund und schmackhaft.

Verwendung

  • Das Fruchtfleisch der Speisekürbisse ist reich an Wasser und Ballaststoffen, was sich günstig auf die Darmtätigkeit und Verdauung auswirkt.
  • Der Kürbissaft ist ein nahrhafter Gemüsetrunk, der alle Vitamine und Mineralien wie Magnesium, Eisen, Kupfer und Kalium enthält.
  • Kürbisse wirken ausschwemmend und unterstützen somit den Abbau von Fettpolstern.
  • Außerdem stärken Kürbis enthaltende Produkte das Immunsystem und den Schutzmantel der Nerven.

Fazit

Werden dem Butternusskürbis ein sonniger und warmer Standort, ausreichend Nährstoffe und Wasser geboten, gestaltet sich der Anbau recht einfach und ist daher auch ohne grünen Daumen problemlos möglich. Wer zudem noch die genannten Tipps befolgt, kann sich auf einen überraschend großen Ertrag und zahlreiche Gerichte freuen. Kürbispflanzen sind leicht zu kultivierende Gartenpflanzen, die man ab Mitte Mai direkt ins Freibeet säen kann. Bei der Vorzucht in Töpfen werden die Kürbis-Samen bereits ab dem 20. April ausgesät. Sobald die Keimblätter vollständig ausgebildet sind, setzt man die jungen Kürbispflanzen in größere Töpfe mit Vermehrungserde um. Für das Einpflanzen ins das Freibeet empfiehlt sich humusarmer, mit Kompost angereicherter Boden. Als Düngemittel eignen sich Horngries und mineralische Stickstoffdünger.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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