Buschbaum-Pflege: Pflanzen, Pflanzabstand und Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Buschbäume eignen sich gut für überschaubare Gartenflächen, da diese über eine niedrige Wuchshöhe verfügen. Die kleinen Obstgehölze geben sich mit wenig Platz zufrieden und sind nicht besonders pflegeintensiv. Trotzdem liefern die zierlichen Obstbäume reiche Ernteerträge, schon bereits nach relativ kurzer Zeit nach dem Pflanzen. Die Krone lässt sich durch einen gezielt durchgeführten Rückschnitt in die gewünschte Form und Wuchsrichtung erziehen.
Pflege
Buschbäume entstammen einer Obstbaumveredlung, bei der eine erhebliche Reduzierung der Wuchshöhe und -breite ermöglicht wurde. Deshalb werden Buschbäume auch häufig als Niedrigstamm oder Viertelstamm bezeichnet. Außerdem werden diese veredelten Obstgehölze in der Regel als Spindelbäume kultiviert, die nicht besonders viel Platz beanspruchen. Aufgrund der geringen Wuchshöhe lassen sich Buschbäume einfach abernten, wobei die Erträge trotzdem sehr hoch sind. Bei korrekter Pflege und optimalen Standort- und Wachstumsbedingungen lassen sich die ersten Früchte bereits nach wenigen Jahren ernten. Bei diesem Vertreter der Obstbäume ist es notwendig, ihnen eine Stütze in den ersten Lebensjahren anzubieten.
- Niedrig- bis mittelstark wachsende Obstbäume
- Wachsen relativ langsam heran
- Gänge Sorten sind: Äpfel, Birnen, Kirschen, Mirabellen, Pflaumen, Quitten und Zwetschgen
- Zu erwartende Endhöhe liegt bei etwa 3-4 m
- Stammlänge beträgt ca. 40-60 cm
- Schon nach dem 1-3 Standjahr ist mit ersten Erträgen zu rechnen
- Können 30-40 Jahre alt werden
- Mit Spalier oder durch das Anbinden an Drahtanlage stützen
Standort & Pflanzsubstrat
Generell bevorzugen Obstbäume lichtdurchflutete Standorte, die ihnen ausreichend Platz zum Ausbreiten anbieten. Bei der Standortwahl sollte unbedingt der ausgewachsene Zustand der Buschbäume berücksichtigt werden. Trotz der geringeren Wuchsform benötigen die Obstgehölze immer noch ein gewisses Platzangebot. Ausgewachsene Bäume von 3 bis 4 Metern werfen einen entsprechenden Schatten. Wenn dieser nicht in den genutzten Garten- und Außenbereichen erwünscht ist, dann muss ein bestimmter Abstand eingehalten werden. Für ein gesundes Wachstum ist ein ausgewogener Boden sehr wichtig, deshalb sollte die Erde im Pflanzloch gut vorbereitet werden. Vor dem Pflanzen bietet es sich an, den Erdboden für die noch jungen Buschbäume anzureichern, damit diese ausreichend Nährstoffe im ersten Standjahr zur Verfügung stehen.
- Ideal ist sonniger, windgeschützter und freier Standort
- Nichts sollte den Wuchs einengen
- Mehrere Exemplare nicht zu dicht aneinander setzen
- Nicht zu nah an Mauern, Wohngebäude und Terrasse pflanzen
- Bevorzugen mittelmäßig feuchtes Pflanzsubstrat
- Vor dem Pflanzen 0,5 bis 1 m³ Erdboden ausheben
- 1/3 Mutterboden mit 1/3 reifem Kompost und 1/3 Lehm oder Ton vermengen
- Bestandteile gut miteinander vermischen
- Angereichertes Pflanzsubstrat wieder ins Pflanzloch füllen
- Außerdem dieses noch um den Baum herum verteilen
Gießen und Düngen
Da es sich bei den meisten Buschbäumen um einheimische Obstsorten handelt, kommen diese normalerweise mit den vorherrschenden Bedingungen gut zurecht. Allerdings brauchen noch junge Exemplare in den ersten Standjahren nach dem Pflanzen noch zusätzliche Gieß- und Düngereinheiten. Allerdings ist beim Düngen der richtige Zeitpunkt entscheidend, weder direkt nach dem Pflanzen noch im Herbst düngen. Wenn die Buschbäume im Frühling angepflanzt wurden, dann ist erst im darauf folgenden Jahr leicht zu düngen.
- Junge Buschbäume sind auf regelmäßige Wassergaben angewiesen
- Bei langanhaltender Trockenheit ausreichend gießen
- In den ersten 3-4 Lebensjahren zusätzlich wässern
- Ältere Exemplare kommen größtenteils ohne zusätzliche Wassergaben aus
- Düngen nur im Frühling, während des Austriebes
- Ideal sind die Monate März-April
- Auf geeignete Dünger für Obstpflanzen achten
- Keinen Dünger mit Blaukorn verwenden
Pflanzen & Pflanzabstand
Buschbäume bilden nur einen kleinen Wurzelballen aus, deshalb sind diese in den anfänglichen Standjahren auf eine mechanische Stütze angewiesen. Aufgrund der künstlichen Wuchsreduzierung kann es schnell zu einem Missverhältnis zwischen der Größe der Krone und des Wurzelballens kommen. Wenn die Verankerung im Boden nicht fest genug ist, dann kann der Buschbaum durch heftige Winde stürzen. Deshalb ist eine zusätzliche Stütze für eine langfristige Stabilisierung anzuraten, die für eine gute Standfestigkeit sorgt. Darüber hinaus brauchen die Obstgehölze ein ausreichendes Platzangebot, nicht nur zu benachbarten Gebäuden und Mauern, sondern auch zu anderen Bäumen und Pflanzen. Beim Pflanzen sollte nicht gedüngt werden, sondern erst im zweiten Standjahr. Die Wurzeln dürfen im Laufe der Jahre nicht auf zu dichten Untergrund in der Erde stoßen, ansonsten kann es zu einem gehemmten Wachstum kommen.
- Pflanzabstand sollte mindestens 3-4 m betragen
- Ideal ist eine Fläche von 12 m² für das Pflanzen
- Schattenwurf und Nähe zu Gebäuden einplanen
- Jungen Baum mit Pfahl oder ähnlichem stützen
- Auf genügend großen Aushub achten
- Wurzelballen vorher einige Stunden ins Wasserbad stellen
- Wenn Ballen beim Kauf mit Stoff umwickelt ist, dann Material entfernen
- Idealerweise als Paar anpflanzen
Schneiden
Aufgrund des oft beengten Platzangebotes dürfen Buschbäume nicht zu hoch und zu dicht wachsen, deshalb sollte schon frühzeitig der Haupttrieb gekappt werden. Damit sich kein neuer Haupttrieb ausbildet, muss das Obstgehölz periodisch beschnitten werden. Deshalb sollten beim Baum schon im ersten Winter alle Triebe abgeschnitten werden, welche in der Mitte der Krone wachsen. Dieser Vorgang ist im Winter des zweiten Standjahres zu wiederholen, dann ist das Grundgerüst fertig. Durch einen jährlich durchgeführten Rückschnitt lässt sich die Höhe des Buschbaumes den jeweiligen Standortbedingungen anpassen. Die angepeilte Kronenform sollte den Bedürfnissen der jeweiligen Obstsorte entsprechen.
- Jungen Baum nach dem Pflanzen auf Höhe von ca. 75 cm schneiden
- Nur drei sehr kräftig entwickelte Seitentriebe stehen lassen
- Seitentriebe um ein Drittel kürzen
- Im ersten Winter Triebe für das Grundgerüst um die Hälfte kürzen
- Alle anderen Triebe auf 3-4 Augen zurück schneiden
- Durch Abschneiden des Haupttriebes bilden sich verstärkt Seitentriebe aus
- Regelmäßige Erziehungsschnitte sind erforderlich
Überwintern
Einheimische Sorten sind normalerweise winterhart und kommen mit den hiesigen Forstwerten gut zurecht. Allerdings sind noch junge Exemplare etwas empfindlich bezüglich starker Minustemperaturen, genauso wie ortsfremde Obstsorten. Bei jungen Obstbäume mit einer dünnen und glatten Rinde kommt es außerdem häufig zu Frostrissen. Deshalb freuen sich diese Buschbäume über einen zusätzlichen Schutz während der Wintermonate.
- Speziell bei höheren und exponierten Lagen auf Winterschutz achten
- Bereich rund um den Baumstamm abdecken, direkt über dem Wurzelbereich
- Entweder eine Schicht Mulch oder Laub ausbringen
- Bei sehr empfindlichen Exemplaren Baumkrone mit Vlies abdecken
- Den Stamm mit Weißanstrich vor frostbedingten Spannungsrissen schützen
Krankheiten & Schädlinge
Da es sich bei den Buschbäumen um veredelte Obstbäume handelt, werden diese von den gleichen Krankheiten und Schädlingen heimgesucht, wie auch die normal wachsenden Exemplare. Besonders Blattläuse können in der Anfangszeit sehr lästig werden, da frisch verpflanzte Bäumchen noch sehr anfällig und schwach sind. Ein Befall sollte deshalb umgehend behandelt werden, um den Buschbaum nicht unnötig zu belasten.
- Regelmäßig auf Befall durch Blattläuse kontrollieren
- Läuse absammeln oder blattschonend zerdrücken
- Blätter mit sanfter Seifenlauge abwaschen
- Baumkrone wiederholt mit verdünntem Sud aus Brennnesseln besprühen