Buchsbaum umpflanzen oder umtopfen – so geht’s richtig
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Es hält sich unter Hobbygärtnern das hartnäckige Gerücht, Buchsbaum dürfe nicht umgesiedelt werden. Tatsächlich verschulen selbst professionelle Baumschulen Buxus alle 4 Jahre, damit er ein üppiges Feinwurzelsystem entwickelt. Tragen Sie sich mit dem Gedanken, den immergrünen Zierstrauch zu versetzen, sind gleichwohl verschiedene Faktoren zu bedenken. Die folgende Anleitung zeigt auf, wie Sie Buchsbaum umpflanzen oder umtopfen, sodass er wieder freudig Wurzeln schlägt – so geht’s richtig.
Der beste Zeitpunkt
Die Wahl des geeigneten Termins, erhöht die Erfolgsaussichten für das Umpflanzen oder Umtopfen eines Buxus um ein Vielfaches. Wenngleich im Prinzip ein Tag während der gesamten Vegetationsperiode infrage kommt, sollten Sie diesen Daten den Vorzug geben:
- ein trockener, frostfreier Tag im März
- alternativ ein Tag im September
Idealerweise herrschen zum gewählten Termin weder Frost, noch Dürre, um die freigelegten Wurzeln nicht unnötigen Strapazen auszusetzen.
Da Buchsbäume im Heckenverbund in der Regel von innen her verkahlen, kommt zum Versetzen insbesondere ein Solitär infrage.
Umpflanzen vorbereiten
Zwei Wochen vor dem eigentlichen Umpflanzen werden die Weichen gestellt für den gelungenen Verlauf der Aktion. Es gilt, sowohl den Verlust an Wurzelmasse, als auch den Stress für den Buchsbaum möglichst gering zu halten. Es ist daher ein schrittweises Vorgehen empfehlenswert:
- Mit dem Spaten die Wurzeln rundherum abstechen
- Bei kleinen Buchsbäumen im Durchmesser von mindestens 20 Zentimetern
- Bei großen Solitären entspricht der Durchmesser der Wuchshöhe
- Mit der Grabegabel den Wurzelballen lockern
- Abschließend für 30-60 Minuten durchdringend wässern
Da Buchsbäume zu den Flachwurzlern zählen, genügt in der Regel ein etwa 60 Zentimeter tiefer Graben, um später unter den Wurzelballen greifen zu können.
Umpflanzen
Nachdem während der vergangenen zwei Wochen der Buchs noch ein- bis zweimal durchdringend gewässert wurde, ist er nun gerüstet für den eigentlichen Vorgang des Umpflanzens. So gehen Sie dabei vor:
- Am neuen Standort eine Pflanzgrube ausheben mit dem doppelten Volumen des Wurzelballens
- Den Aushub anreichern mit Kompost, Hornspänen und Urgesteinsmehl
- Die Grube zur Hälfte mit dem Substrat auffüllen
- Den Buchsbaum aus der Erde heben, gegebenenfalls mit einer Winde
- Mittig ins Pflanzloch setzen
Während eine helfende Hand den Strauch aufrecht stabilisiert, wird das restliche Substrat eingefüllt und sorgfältig festgetreten. Daran anschließend ist ausgiebiges Wässern unbedingte Pflicht.
Schneiden
Da trotz aller Umsicht ein Buchsbaum beim Umpflanzen einen Teil seiner Wurzelmasse einbüßt, schafft ein adäquater Rückschnitt den erforderlichen Ausgleich im Bereich der oberirdischen Triebe. Kürzen Sie den Strauch zu diesem Zweck maximal um ein Drittel ein. Die beste Schnittführung erfolgt dabei von oben nach unten. Findet die Aktion im September statt, steht die Vegetationsruhe unmittelbar bevor. In diesem Fall ist es ratsam, den Rückschnitt auf die nächste Saison zu verlegen. Da jede Schnittmaßnahme einen Strauch zu frischem Austrieb animiert, wäre ein vorzeitiger Frosteinbruch jetzt fatal. Die unreifen Zweige würden erfrieren und den Zierstrauch in seiner Gesamtheit schwächen.
Umtopfen
Wenngleich Buchbäume ein eher gemächliches Wachstum an den Tag legen, wird ihr bisheriger Kübel früher oder später zu eng. Folglich steht alle 3-4 Jahre das Thema Umtopfen auf dem Plan. Idealerweise führen Sie die Arbeiten im zeitigen Frühjahr durch, kurz vor dem neuen Austrieb. Wählen Sie einen Topf, der nur wenige Zentimeter im Durchmesser größer ist. Andernfalls konzentriert sich der Zierstrauch nach dem Umsetzen zunächst emsig darauf, das neue Pflanzgefäß zu durchwurzeln. Dieser Eifer geht zulasten der ohnehin langsamen Wuchsgeschwindigkeit. Darüber hinaus kommt einzig ein Kübel in Betracht, der über eine Bodenöffnung als Wasserablauf verfügt. So machen Sie es richtig:
- Im neuen Pflanzgefäß eine 5 cm hohe Drainage anlegen aus Tonscherben, Kieselsteinen oder Blähton
- Darüber ein wasser- und luftdurchlässiges Gartenvlies ausbreiten, um Drainage und Substrat zu trennen
- Ein nährstoffreiches, lockeres Substrat bis zur halben Kübelhöhe einfüllen
Erfahrene Hobbygärtner nutzen die Gelegenheit, um einen ausgetopften Buchsbaum genau unter die Lupe zu nehmen. Nachdem das alte Substrat soweit wie möglich entfernt wurde, sind mögliche Wurzelbeschädigungen gut zu erkennen. Schneiden Sie verfaulte, kümmerliche Wurzelstränge mit einem scharfen, desinfizierten Messer heraus. Daran anschließend kommt der Wurzelballen solange in ein Gefäß mit Wasser, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. So gehen Sie weiter vor:
- Den gewässerten Buchsbaum mittig im Substrat positionieren
- Das restliche Substrat soweit einfüllen, dass ein kleiner Gießrand verbleibt
- Mit der Faust zwischendurch die Erde andrücken, damit keine Hohlräume entstehen
Zu guter Letzt gießen Sie nochmals reichlich bemessen an, um den umgetopften Buchsbaum an seinen Standort zu verbringen. Wählen Sie eine sonnige bis halbschattige Lage. Idealerweise ist es am Standort warm und geschützt, wobei ein leichter Luftzug Regentropfen rasch abtrocknen lässt. Diese Umsicht beugt Pilzinfektionen wirksam vor.
Tipps zur Pflege nach dem Umpflanzen
Schenken Sie Ihrem Buchsbaum nach der Umsiedlung ein wenig mehr Aufmerksamkeit, geht die Etablierung umso effektiver vonstatten. Damit der Zierstrauch sein sattgrünes, dichtes Blätterkleid behält und weiterhin sprießen lässt, rücken die Wasser- und Nährstoffversorgung in den Fokus. Gießen Sie reichlich und regelmäßig, ohne Staunässe zu verursachen. Für einen im Herbst umgepflanzten Buchsbaum bedeutet dies, dass er in einem trockenen Winter mit viel Sonne und wenig Schnee an frostfreien Tagen gewässert wird. Das immergrüne Gehölz ist zwar gut winterhart, sollte in diesem Fall gleichwohl mit einem leichten Winterschutz versehen werden. Decken Sie den strapazierten Wurzelbereich ab mit einer dicken Schicht aus Lauberde, Stroh oder Kompost. Die folgende Nährstoffversorgung nimmt ein Buxus nach einem Umpflanzen im Frühjahr gerne an:
- Im April und Juni mit einem Langzeitdünger versorgen, speziell auf Buchsbaum abgestimmt
- Alternativ von März bis September alle 2 Wochen mit Kompost oder Rinderdung verwöhnen
- Buchs im Kübel wird vorzugsweise flüssig gedüngt oder mit einem Präparat in Stäbchenform
Wichtig zu beachten ist, dass mineralische Düngemittel nicht auf angetrocknete Erde verabreicht werden oder mit dem Laub in Berührung kommen. Andernfalls hellen die bislang sattgrünen Blätter auf und fallen früher oder später ab. Derartige Aufhellungen können indes auch auf eine andere Ursache zurückzuführen sein:
Nicht nur für die Zeit nach dem Umpflanzen und Umtopfen gilt, den Buchsbaum von März bis Oktober regelmäßig auf helle Stellen und grüne Raupen zu untersuchen. Beides sind Indizien für einen Befall mit dem gefürchteten Buchsbaumzünsler. Bei den ersten Anzeichen kann ein beherzter Rückschnitt den Strauch retten. Achten Sie daher gezielt auf graue Gespinste, um sogleich eingreifen zu können. Neben einem Rückschnitt ist eine anschließende Behandlung mit dem Hochdruckreiniger als unterstützende Maßnahme empfehlenswert. Hierzu breiten Sie unter dem Gehölz eine Folie aus und sprühen mit einem möglichst scharfen Wasserstrahl bis tief in den Strauch hinein. Sollten sich Raupen im Buxus aufhalten, fallen sie auf die Folie und werden entsorgt.
Fazit
Einen Buchsbaum können Sie problemlos umpflanzen oder umtopfen, solange einige substanzielle Prämissen bedacht werden. Die Wahl des richtigen Zeitpunktes nimmt einen wichtigen Einfluss auf den erfolgreichen Verlauf. Pflanzen Sie den Zierstrauch im Beet entweder im September oder März um, verläuft die Aktion nach Plan. Für ein Umtopfen bietet sich insbesondere das Frühjahr an, kurz vor dem neuen Austrieb. Eine adäquate Vorbereitung hält den Stresspegel auf niedrigem Niveau. Wichtig ist eine angemessene Wasserversorgung während der gesamten Prozedur. Folgen Sie dieser Anleitung, wird der umgesiedelte Buchsbaum am neuen Platz und größeren Kübel innerhalb kurzer Zeit Wurzeln schlagen und weiterhin prächtig gedeihen.