Buchsbaum Krankheiten erkennen | 11 Tipps zur Bekämpfung
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Auch Buchsbäume werden krank. Vor allem Pilze machen ihnen mit schöner Regelmäßigkeit zu schaffen. Mit einem Pilzbefall ist nicht zu spaßen. Er kann schlimmstenfalls zum Absterben des betroffenen Buchsbaums führen. Für einen Gartenbesitzer, der lange Freude an seinem Bäumchen haben möchte, ist es deshalb von entscheidender Bedeutung, Krankheiten wie etwa die Buchsbaumwelke rechtzeitig zu erkennen und dann auch zu bekämpfen.
Krankheitsarten
Buchsbäume haben im Wesentlichen mit zwei Arten von Erkrankungen zu kämpfen – der Welke und dem Triebsterben. Die Welke lässt sich dabei noch in die Phytophthora-Welke und die Fusarium buxicola-Welke unterteilen. Wer sich mit Krankheiten des Buchsbaums auseinandersetzen will oder muss, hat sich also vor allem mit diesen drei Erkrankungen zu beschäftigen. Sie kommen mit sehr großem Abstand am häufigsten vor, andere spielen hingegen so gut wie keine Rolle. Interessant ist, dass diese drei Buchsbaumkrankheiten durch Pilze verursacht werden. Ein Pilzbefall kommt bei Buchsbäumen relativ häufig vor. Er wird meist erst durch falsche Standortbedingungen oder eine falsche Pflege ermöglicht. Da sich ein Pilzbefall nur sehr schwer bekämpfen lässt, sollte man es gar nicht so weit kommen lassen und auf Vorbeugung setzen.
Vorbeugende Maßnahmen
Vorbeugung ist besser als heilen. Das gilt auch für Buchsbäume. Die Wahrscheinlichkeit eines Pilzbefalls lässt sich dabei durch eine ganze Reihe von Maßnahmen und Vorkehrungen erheblich reduzieren. Diese sind:
- nie mit Stickstoffdünger düngen
- organischem Dünger wie etwa Kompost den Vorzug geben
- immer von unten und nie von oben gießen
- Staunässe vermeiden und eventuell eine Drainage legen
- auf einen humusreichen, gut durchlässigen Boden achten
- bei einem pH-Wert unter sieben unbedingt Kalk zugeben
Beachtet man diese Punkte und setzt sie konsequent um, sind Buchsbäume normalerweise bestens dafür gewappnet, um ohne Probleme wachsen und gedeihen zu können.
Krankheitsbilder
Ist es trotz aller vorbeugenden Maßnahmen zu einer Erkrankung des Buchsbaums gekommen, muss natürlich zunächst einmal festgestellt werden, um welche Krankheit es sich denn nun genau handelt. Wie bereits angedeutet kann man sich dabei im Prinzip auf drei Krankheiten konzentrieren. Um sie tatsächlich erkennen zu können, muss man sich eine betroffene Pflanze genau ansehen. Sie weist meist typische Krankheits- oder Schadbilder auf, die eine eindeutige Zuordnung erlauben. Vor der Bekämpfung steht also erst mal die Kontrolle.
Buchsbaum-Triebsterben
Das Triebsterben ist wohl die gefürchtetste aller Buchsbaumkrankheiten. Sie ist relativ leicht zu erkennen, weil sich auf den grünen Blättern orange und bräunliche Flecken bilden. Mit Fortschreiten der Krankheit vereinigen sich diese Flecken zu einer geschlossenen Fläche. Eine Bekämpfung ist nur in einemverhältnismäßig frühen Stadium möglich. Haben sich auf den Blattunterseiten erst einmal Sporenlager ausgebildet und weisen die Triebe schwarze Längsstreifen auf, ist es zu spät und eine Bekämpfung ausgeschlossen. Dann hilft nur noch die schnellstmögliche Vernichtung des Buchsbaums.
Phytophthora-Welke
Immer wenn von Buchsbaumwelke die Rede ist, müsste eigentlich erwähnt werden, dass es unterschiedliche Welken gibt. Die Phytophthora-Welke kommt dabei mit am häufigsten vor. Man erkennt sie daran, dass sich die Blätter hellgrün verfärben und einrollen. Außerdem wächst der Baum äußerst schlecht bzw. überhaupt nicht mehr. Die Ursache dafür ist eine Wurzelfäulnis, die durch einen Pilz ausgelöst wurde. Meist hat Staunässe dazu geführt, dass der Pilz eindringen konnte.
Fusarium buxicola-Welke
Die Fusarium buxicola-Welke ist die zweite sehr häufig auftretende Welkeart bei Buchsbäumen. Sie äußert sich dadurch, dass Blätter und Triebe unvermittelt absterben. Meist sind davon mehr oder weniger große Partien des Baums betroffen, während andere Partien munter weiter wachsen.
Bekämpfung
Um es gleich vorweg zu sagen, Pilzerkrankungen wie die oben beschriebene zu bekämpfen kann eine Herausforderung sein. In einem fortgeschrittenem Stadium hilft meist nur noch der Einsatz von speziellen Fungiziden aus dem Fachhandel. In einem frühen bis sehr frühen Stadium können jedoch auch folgende Maßnahmen ausreichend sein:
- Entfernen aller betroffenen Blätter, Triebe und Zweige
- kräftiger Rückschnitt bis ins gesunde Holz hinein
- Austausch der oberen Bodenschicht
Letzterem kommt eine ganz besondere Bedeutung zu. Pilzsporen finden sich sehr häufig im Boden, wo sie meist ideale Lebendbedingungen haben. Entfernt man in einem frühem Stadium einzelne Pflanzenteile, bringt das nur wenig, wenn der Pilz vom Boden her immer wieder in die Pflanze eindringen kann. Die Entfernung der Erde sollte extrem vorsichtig erfolgen, um Verletzungen an den empfindlichen Wurzeln zu vermeiden. In diesem Zusammenhang lässt sich auch kontrollieren, ob eventuell eine Wurzelfäulnis vorliegt. Das neu aufgetragen Erdreich sollten einen großen Anteil an Humus haben. Das entfernte und eventuell mit Pilzsporen befallene Erdreich muss anschließend unbedingt im Müll entsorgt werden.
Ultima Ratio
Ist die jeweilige Krankheit schon weit fortgeschritten, gibt es für den Buchsbaum meist keine Rettung mehr. Da er unweigerlich absterben wird, ist es zu empfehlen, ihn umgehend zu entfernen. Er wird am besten komplett gefällt. Die Wurzeln müssen ausgegraben und die obere Schicht des Erdreichs abgetragen werden. Alles dabei anfallende Material wird im Müll entsorgt oder eventuell verbrannt. Aus Sicherheitsgründen sollte an der betroffenen Stelle anschießend nicht erneut ein Buchsbaum gepflanzt, sondern auf andere Pflanzen zurückgegriffen werden.