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Braunalgen entfernen und richtig bekämpfen

Braunalgen sind in jedem Teich ansässig, können aber unter ungünstigen Bedingungen zu einer Plage werden. Mit diesen Tipps können diese Organismen erfolgreich bekämpft werden.

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Aussehen und Herkunft

Braunalgen, lat. Phaeophyceae, sind eine große Gruppe von unterschiedlich aussehenden Algen. Als Braunalgen werden oft die Kieselalgen (Bacillariophyta) bezeichnet, da diese ebenfalls bräunlich aussehen. Diese zwei Algen-Arten haben eine Gemeinsamkeit: Sie brauchen für die Zellteilung Siliziumoxid. Braun- und Kieselalgen können mit den gleichen Methoden bekämpft werden. Im Gartenteich nehmen diese Algen meistens die Form von verzweigten Zellfäden an, die sich auf Pflanzen und Steinen festsetzen. Die meisten Arten von Braunalgen kommen im Salzwasser vor, im Süßwasser sind lediglich fünf Arten zu finden. Diese Algen ziehen es vor, in kühlen Gewässern zu leben, daher sind sie auch oft in den Teichen zu treffen. Manchmal werden diese Organismen zu einer richtigen Plage für den Gärtner. Die Braunalgen breiten sich unkontrolliert aus, sie unterdrücken die Wasserpflanzen, nehmen ihnen Licht und Nährstoffe weg. Auch die Optik des Teichs leidet stark unter den Braunalgen. Dabei gehören diese Lebewesen zum natürlichen Bestand in jedem Gewässer, ihre Ausbreitung zeugt vom gestörten Gleichgewicht im Teich.

Braunalgen: Optimale Bedingungen

Um Braunalgen oder Kieselalgen erfolgreich zu bekämpfen, soll der Gärtner zunächst wissen, welche Bedingungen deren Wachstum fördern können. Im Unterschied zu den meisten anderen Algen, brauchen Braunalgen nur wenig Licht für ihr Wachstum, sondern gedeihen in den schattigen Lagen. Diese Algen fühlen sich im harten Wasser (über 14 °dH) besonders wohl. Außerdem benötigen diese Organismen unterschiedliche Nährstoffe, wie z.B. Stickstoff, Phosphor und weitere chemischen Elemente. Die Quelle dieser Nährstoffe im Teich sind abgestorbene Pflanzenteile, Laub, Pollen oder tote Tiere (Insekten, Larven usw.). Falls im Teich Fische gehalten werden, dann bilden Futterreste eine der wichtigsten Nährstoffquellen für die Algen.

Braunalgen entfernen

Im Unterschied zu vielen anderen Algen lassen sich Braunalgen relativ einfach mechanisch entfernen. Von der Oberfläche des Teichs können diese mit einem Kescher eingesammelt werden. Für die Oberflächenreinigung kann auch eine spezielle Pumpe verwendet werden. Etwas schwieriger ist es, Algen von dem Grund des Teiches zu entfernen. Dafür kann ein Gärtner z.B. einen Schwamm an einem langen Stab befestigen und mit Hilfe von diesem Gerät versuchen, die Algen zu entfernen. Diese Methode ist freilich gerade beim starken Befall nicht einfach anzuwenden, denn das Wasser wird schnell trübe und somit die Situation zu unübersichtlich. Hier hilft nur das Wasser abzupumpen und mit einem starken Wasserstrahl den gesamten Teich zu säubern. Für Wasserbewohner ist diese Vorgehensweise wenig angenehm. Wasserpflanzen können einige Zeit ohne ihr Element verbringen, vor allem, wenn sie feucht gehalten werden. Fische müssen freilich in einem Wasserbehältnis ausharren, bis der Teich mit frischem Wasser gefüllt wird.

Tipp:

Auch beim Teilwasserwechsel (bis zu 3/4 des Volumens) werden viele im Wasser schwebende Algen oder deren Teile entfernt.

Auf die Wasserqualität achten

Damit es nach dem Befüllen des Teiches nicht wieder zur Algenplage kommt, lohnt es sich, nur weiches Wasser zu verwenden. Eine zuverlässige Quelle vom hochwertigen weichen Wasser ist die Regentonne. Es ist davon abzuraten, den Teich mit Leitungswasser zu füllen, denn dieses enthält zu viele Stoffe, die nicht nur einen guten Nährboden für die Braunalgen bieten, sondern auch für die Wasserbewohner ungesund sind. Die Wasserhärte kann zwar mit Hilfe einer Osmose-Anlage wesentlich gesenkt werden, doch einerseits kosten diese Anlagen nicht wenig Geld, andererseits arbeiten sie recht langsam. Tipp: Kalkhaltige Steine liefern den Algen ununterbrochen Nährstoffe, solche Materialien dürfen beim Teichbau nicht verwendet bzw. sollen entfernt werden.

Mit Licht gegen Braunalgen

Sowohl Braun- als auch Kieselalgen mögen Schatten und breiten sich in unzureichend ausgeleuchteten Teilen des Teiches schnell aus. Der Braunalgenplage kann der Gärtner vorbeugen, indem er (sie) beim Anlegen des Teiches Schattenlagen vermeidet. Für einen neuen Teich ist Halbschatten optimal. Sonnige Lagen sind weniger empfehlenswert, denn sie begünstigen die Ausbreitung von anderen Algen-Arten, z.B. Blaualgen. Einen vorhandenen Teich zu verlegen ist nicht so einfach, aber vielleicht lassen sich einige Zweige oder Pflanzen entfernen, die den Teich überschatten.

Pflanzen im Kampf gegen Braunalgen

Insbesondere neu angelegte Teiche leiden oft unter dem Braun- oder Kieselalgen-Befall. Der Grund dafür sind oft junge kleine Wasserpflanzen, die gerade eben gesetzt wurden und nur wenig Nährstoffe verarbeiten können. Desto mehr „Futter“ bleibt für die Algen. Deswegen lohnt es sich, einige gut entwickelte ausgewachsene Wasserpflanzen in den Teich zu setzen. Diese machen den Algen die Nährstoffe streitig und zwar mit Erfolg.

Tipp:

Vor allem Unterwasserpflanzen entziehen den Algen die Nährstoffe.

Fische sparsamer füttern

Futterreste enthalten viele für die Algen wichtige Nährstoffe. Die Kois oder andere Fischarten neigen oft dazu, nach Futter zu betteln, was nicht unbedingt bedeutet, dass die Tiere hungrig sind. Es lohnt sich, nur so viel zu füttern, dass Fische ihre Nahrung innerhalb von ca. fünf Minuten auffressen. Ansonsten sinken die Reste auf den Grund und ernähren nicht die Fische, sondern die unerwünschten Algen.

Pflanzenreste entfernen und den Teich schützen

Zur regelmäßigen Teichpflege gehört es, die abgestorbenen Teile der Wasserpflanzen und Laub mit dem Kescher zu entfernen, um den Braunalgen den Nährboden zu entziehen. Im Herbst kann der Gärtner den Teich mit einem Netz abdecken, damit das Laub gar nicht ins Wasser kommt.

  1. Bekämpfung von Braunalgen in Kürze:
  2. Mechanisch entfernen,
  3. Wasser komplett oder teilweise wechseln,
  4. Für bessere Lichtverhältnisse sorgen,
  5. Kalksteinhaltige Materialien entfernen,
  6. Fische weniger füttern,
  7. Abgestorbene Pflanzenreste und Laub entfernen,
  8. Teich nur mit weichem Wasser befüllen.

Braunalgen können auch ohne den Einsatz von Algiziden erfolgreich bekämpft werden. Zu den chemischen Mitteln lohnt es sich erst dann zu greifen, nachdem alle anderen Mittel keinen Erfolg gezeigt haben.

Wissenswertes zu Braunalgen in Kürze

  • Die rund 10.000 Arten der Braunalgen kommen zum größten Teil in den gemäßigten oder kalten Meeren vor.Sie fühlen sich dementsprechend in Nord- und Ostsee sehr wohl.
  • Allerdings findet man sie nicht nur dort, denn einige Arten fühlen sich auch in Süßwasser heimisch und so haben die Braunalgen auch in unsere Aquarien oder Gartenteiche Einzug gehalten.
  • Im Gegensatz zu vielen anderen Algenarten bevorzugen Braunalgen keine guten, sondern eher schlechte Lichtverhältnisse.
  • Dass sie dann besser wachsen, hat allerdings nur indirekt etwas mit der Beleuchtung zu tun.
  • Es sind vielmehr die Wasserpflanzen, die bei solch schlechten Lichtverhältnissen kaum oder gar nicht wachsen und somit den Braunalgen genügend Platz bieten, sich auszubreiten.
  • Die einfachste Methode ist daher für eine ausreichend gute Beleuchtung zu sorgen, damit die Pflanzen gut wachsen können.
  • Das Pflanzenwachstum fördert außerdem auch eine Bodenheizung im Becken.
  • Einen nicht unwesentlichen Anteil an der Entwicklung von Braunalgen hat Kieselsäure.
  • Oft hat man in neuen, mit Leitungswasser befüllten Aquarien ein Braunalgenproblem.

Es hilft aber nicht, nur den Kieselsäuregehalt zu verringern, denn zur Vermehrung benötigen die Braunalgen natürlich noch weitere Stoffe, die immer im Wasser enthalten sind. Stellt man ein Überangebot an Nährstoffen in seinem Aquarium oder Teich fest, so setzt man am besten Pflanzen mit einem schnellen Wachstum ein, die entsprechend viele Nährstoffe brauchen. Darüber hinaus sollte man darauf achten, dass das verwendete Wasser nicht zu hart ist. Hier kann es zwar unter Umständen schon ausreichen, eine Filterung mit Torf vorzunehmen, besser ist es aber, bei jedem Wasserwechsel destilliertes Wasser oder Osmosewasser mit einzufüllen.

Will man seinen Teich oder sein Aquarium von den Braunalgen befreien, ist neben einem Wasserwechsel selbstverständlich auch das Entfernen der Algen notwendig, denn sonst tritt eine Braunalgenplage schon nach wenigen Tagen wieder auf. Ist also das Wasser entfernt, so putzt man mit einem groben Schwamm oder unter Verwendung einer Rasierklinge die Braunalgen von den befallenen Objekten. Befallene Pflanzenteile müssen nicht abgemacht werden. Ebenfalls kann das Absaugen mit Hilfe einer Mulmglocke erfolgreich sein.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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