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Bonsai verliert viele Blätter – Ursachen und Lösungen

Bonsai verliert Blätter

Ein Bonsai hat es von Natur aus schon nicht leicht, denn er hat für seine Wurzeln nur einen sehr begrenzten Raum zur Verfügung. Damit die Pflanze trotzdem gut gedeiht, müssen alle anderen Standort-, Boden- und Pflegebedingungen unbedingt gut erfüllt werden, denn sonst neigt der Bonsai schnell zum Kränkeln. Ein erstes Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt, ist meist der Abwurf größerer Mengen an Laub. Jetzt muss dringend etwas unternommen werden, damit sich die empfindliche Pflanze erholen kann und nicht vollends eingeht.

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Pflegefehler

Ein Bonsai ist eine Miniaturausgabe der echten Pflanze. Die entsprechende Pflanze, häufig in der Natur riesige Bäume, bleiben nur deshalb relativ klein, weil ihr Wurzelwachstum extrem eingegrenzt wird. Zudem werden in regelmäßigen Abständen die Triebe gestutzt und in wünschenswerte Richtungen gebogen. Auch als Bonsai benötigt die Pflanze die gleichen Bedingungen wie in freier Natur. Handelt es sich um eine sommergrüne Pflanze, so sollte sie auch als Bonsai eine Ruhephase im Winter einlegen dürfen. Meist sind es keine schlimmen Krankheiten, die den Bonsai befallen, sodass er seine Blätter abwirft, sondern lediglich Pflegefehler im Allgemeinen, die sich mit ein wenig Fachkenntnis leicht beheben lassen.

Nicht genügend gegossen

Bei kleinen Pflanzschalen, bei denen häufig sogar die Wurzeln und das Substrat weit über die Oberkante reichen, ist es nicht einfach, der Pflanze genügend Wasser zuzuführen. In der Praxis ist daher in den allermeisten Fällen, bei denen ein Bonsai seine Blätter verliert, ein Wassermangel schuld.

Maßnahmen

Insofern die Erde eine recht feste Oberfläche aufweist, kann die Schale getaucht werden. Dazu die Schale in ein Gefäß mit Wasser stellen und solange warten, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Danach gut abtropfen lassen. Bei normaler Zimmertemperatur muss dieser Vorgang etwa 1-2 Mal pro Woche durchgeführt werden. In den Wintermonaten weniger, im Sommer je nach Temperatur manchmal täglich. Wenn die Erde zu locker ist, besteht die Gefahr, dass sie beim Tauchen weggeschwemmt wird. In diesen Fällen ist ein intensives Einsprühen des Wurzelballens mit Wasser die bessere Methode. Mit dem Sprühen darf erst aufgehört werden, wenn das Wasser aus der unteren Öffnung des Topfes wieder herausläuft (Wanne unterstellen).

Zu viel gegossen

Zu hohe Gießmengen sind in der Regel nur möglich, wenn der Bonsaitopf keinen Auslauf im Boden hat (häufig bei preisgünstigen Bonsaipflanzen). Steht der Wurzelballen dauerhaft im Wasser, treten Wurzelschäden auf. Daher sollte der Wurzelballen zwischen den einzelnen Wassergaben immer leicht antrocknen können.

Maßnahmen

Der Bonsai muss unbedingt aus seinem Topf herausgeholt und vorsichtig sämtliche Erde entfernt werden. Zudem sind faulige Wurzelteile abzuschneiden, bevor frisches Substrat eingefüllt wird. Beim Substrat darauf achten, dass nur wirklich hochwertige Bonsaierde verwendet wird! In den kommenden drei bis vier Tagen nicht gießen, dann verhaltener als vorher wässern.

Lichtverhältnisse stimmen nicht

In der Regel wünscht sich ein Bonsai einen hellen Platz in der Wohnung. Hell heißt aber nicht, dass der kleine – und auch empfindliche – Baum im Sommer unter einem Dachflächenfenster oder auf der Fensterbank an einem Südfenster steht. Durch die Glasscheibe entsteht durch die Mittagssonne eine extreme Hitze, die den Bonsai schlichtweg verbrennen lässt. Meist ist ein zu sonniger Standort daran zu erkennen, dass vorwiegend solche Blätter vergilben, vertrocknen oder abfallen, die der Sonnenseite zugewandt sind.

Maßnahmen

In diesen Fällen hilft nur ein Umstellen, entweder hinter eine schützende Gardine oder an ein anderes Fenster, das nur in den Morgenstunden oder am Abend ein paar Stunden direkte Sonne liefert.

Natürlich kann der Standort des Bonsais auch zu schattig sein. Das ist einfach daran zu erkennen, dass die Neutriebe plötzlich ein viel helleres Grün als die übrigen Blätter aufweisen und zudem die Abstände zwischen den einzelnen Blättern deutlich größer werden. Der Bonsai bildet bei Lichtmangel sogenannte Lichttriebe: Er versucht durch vermehrtes Wachstum wieder in Regionen zu gelangen, in denen es mehr Licht gibt.

Maßnahmen

Diese Triebe müssen unbedingt an der Basis abgeschnitten und die Pflanze etwas heller aufgestellt werden (hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung!).

Zu niedrige Luftfeuchtigkeit (Heizungsluft im Winter)

Gerade im Winter, wenn die Heizung wieder eingeschaltet wird, beginnen viele Bonsaipflanzen in unseren Zimmern, alle Blätter abzuwerfen. Wenn man genauer hinsieht, steht der Bonsai womöglich auch noch direkt über der Heizung, sodass ihn die aufsteigende Warmluft permanent umströmt, den Wurzelballen aufheizt und somit die gesamte Pflanze austrocknet.

Maßnahmen

In diesen Fällen hilft kein häufiges Besprühen mit Wasser, der Bonsai muss unbedingt in ein kühleres Zimmer. Besser als das Wohnzimmer ist in der Regel zur Überwinterung eines immergrünen Bonsais ein (Schlaf) Zimmer geeignet, das nach Norden oder Osten ausgerichtet ist. Dort ist es schön hell und meist etwas kühler.

Falsches Substrat

Häufig ist zu bemerken, dass ein preisgünstiger Bonsai aus dem Supermarkt in einem dicken Lehmblock als Substrat steht. Hier können sich die Wurzeln kaum ausbreiten und bekommen auch nur sehr schwer Nährstoffe oder Luft. Eine gute Bonsaierde enthält immer folgende Komponenten:

  • feinkörnige Lehmerde (gesiebt)
  • Sand
  • Lavagranulat
  • Torf
  • Humus
  • sowie spezielle Beimengungen für beispielsweise Koniferen
Tipp:

Im Fachhandel kann hochwertiges Bonsaisubstrat gekauft werden. Es enthält in der Regel alles, was die Pflanze benötigt.

Zu kleiner Topf (Schale)

Als Regel gilt: Die Wurzeln von Pflanzen (egal ob Bonsai oder nicht) benötigen in etwa den gleichen Platz, den auch die Krone des Baumes einnimmt. Sieht man sich viele Bonsais (manchmal sogar schon beim Kauf) an, ist die Schale einfach viel zu klein. Da ist es verständlich, dass die eingeschränkten Wurzeln die üppige Krone einfach nicht mehr mit Wasser und Nährstoffen versorgen können. Zur einfachen Kontrolle kann der Bonsai mit komplettem Wurzelballen aus der Schale gehoben werden. Sind außen schon feine Haarwurzeln erkennbar, sind ein Umtopfen (und manchmal auch ein Wurzelschnitt) dringend angeraten.

Maßnahmen

In diesem Fall sind ein Rückschnitt der Krone und das Umtopfen (mit hochwertiger Bonsaierde) in ein etwas größeres Gefäß die zwei einfachen Maßnahmen, die den Blattverlust stoppen können.

Zu viel gedüngt

Ein Bonsai kann auch seine Blätter verlieren, wenn zu hohe Salzgehalte im Boden vorliegen. Wer also versehentlich zu häufig oder in einer deutlich zu hohen Konzentration gedüngt hat, muss unbedingt zeitnah etwas tun.

Maßnahmen

Als Erste-Hilfe-Maßnahme ist anzuraten, den Topf noch einmal in klares Wasser zu tauchen, damit sich der Dünger verdünnen kann. Fallen jedoch schon massenhaft Blätter, muss die salzhaltige Erde unbedingt entfernt und durch frisches Substrat ersetzt werden.

Schädlinge

Ein Bonsai reagiert sehr empfindlich auf Störungen. Stimmt die Gießwassermenge nicht, steht er zu hell oder dunkel, schwächt das die Pflanze ganz enorm. Vor allem warme Heizungsluft im Winter – und die damit verbundene niedrige Luftfeuchtigkeit – macht den Bonsai anfällig für Schädlinge wie Spinnmilben, die bei näherer Betrachtung auf der Pflanze erkennbar sein sollten.

Maßnahmen

Hier helfen übliche Mittel gegen saugende Schädlinge. Es muss jedoch dringend darauf geachtet werden, die Behandlung nach etwa 10 Tagen zu wiederholen, da dann die zweite Generation schlüpft. Zudem muss die Pflanze an einen etwas kühleren Platz mit höherer Luftfeuchtigkeit gestellt werden (hell).

Sommergrüne Pflanze

Viele Bonsai-Arten werden aus Laubbäumen herangezogen, die bei uns im Winter das Laub verlieren. Wenn sie in der Wohnung stehen, verzögert sich der Laubabwurf oft stark. Manche Pflanzen behalten sogar fast den ganzen Winter über ihr Laub, um es dann im Frühjahr abzuwerfen. Diese Pflanzen benötigen aber unbedingt eine Ruhephase im Winter.

Maßnahmen

Wer eine solche Pflanze sein eigen nennt, sollte also unbedingt dafür sorgen, dass der Bonsai auch im Herbst seine Blätter verliert. Am besten wird er dazu über den Sommer an einen halbschattigen Platz auf dem Balkon oder der Terrasse gestellt und verbleibt dort bis in den Herbst, sodass er wie alle Bäume im Garten bei den ersten kühlen Temperaturen sein Laub verliert. Über den Winter sollte ein Laub abwerfender Bonsai unbedingt kühl stehen und gelegentlich gegossen werden.

Pflegefehler beim Bonsai in Kürze

Die Bonsaikunst ist alt und etwas kompliziert. Es ist nicht ganz einfach, einen Bonsai zu kultivieren. Man kann nicht pauschal sagen, woran es liegt, wenn ein Bonsai seine Blätter verliert. Natürlich kann es sein, dass die Pflanze zu wenig Wasser bekommen hat. Das ist in der Regel aber nicht der Fall. Die meisten Pflanzenfreunde gießen ihre Lieblinge eher zuviel. Kaum ein Gewächs verdurstet, viel mehr sterben, weil sie zu feucht stehen und die Wurzeln deshalb faulen.

  • Laubabwerfende Pflanze?

Die Frage ist vielmehr, um welche Art von Bonsai handelt es sich. Es gibt ja auch laubabwerfende Sorten, da ist es normal, wenn die Blätter trocken werden und abfallen. Diese Bonsai müssen dann meist kühler gestellt werden. Sie halten eine Winterruhe. Man gießt sie nur noch wenig. Je kälter sie stehen, um so weniger werden sie gegossen. Gedüngt wird dann gar nicht mehr. Im Frühjahr stellt man sie wieder wärmer. Dann sollten sie austreiben.

  • Blattfall durch Zugluft?

Zugluft mögen die wenigsten Pflanzen. Bonsai machen da keine Ausnahme. Zwar kann man die meisten im Sommer ins Freie stellen, aber wenn sie im Inneren stehen, sollte man aufpassen, das sie keine Zugluft abbekommen. Bei Zug kann es passieren, dass die Blätter eintrocknen und als Folge dann abfallen. Also, immer auf den Standort achten!

  • Zu dunkler Standort?

Die wenigsten Pflanzen mögen dunkle Standorte. Je nachdem, welches Gehölz man als Bonsai kultiviert, muss man herausfinden, wo der günstigste Standort ist. Am besten überlegt man schon vor dem Kauf, ob man den richtigen Platz für den Bonsai hat. Es ist mit ihnen wie mit jeder Pflanze, von Standort und Pflege hängt das Gedeihen ab. Wenn ein Bonsai zu dunkel steht, wirft er meist täglich ein paar Blätter ab. Mit der Zeit sieht er dann nicht mehr schön aus. In der Regel gibt es sich aber, wenn er hell genug steht. Er treibt dann wieder neu aus. Viele Bonsai stehen direkt am Fenster am besten.

  • Zu viel Wasser?

Durch zu großzügige Wassergaben sterben die meisten Pflanzen. Beim Bonsai ist das nicht anders. In ihren flachen Pflanzgefäßen trocknet die Erde zwar schnell ab, aber man muss auch etwas warten, bis man erneut gießt. Da gehört schon etwas Fingerspitzengefühl dazu.

  • Zu viel Dünger?

Wenn man einen Bonsai zu viel düngt und das geht recht schnell, lässt er gern Blätter fallen. Auf der Erde, meist am Stamm, zeigen sich Ablagerungen von Mineralien. Oft wird gleichzeitig zu viel gedüngt und zu viel gegossen. Das ist oft eine tödliche Kombination für einen Bonsai.

  • Blattverlust nach Umtopfen?

Das Umtopfen, auch wenn man es ganz nach Vorschrift für Bonsai macht, geht für viele der Gewächse nicht ohne Probleme vonstatten. Einige Pflanzen reagieren empfindlich auf den Wurzelschnitt. Meist erholen sie sich aber gut von dem Schnitt und der Umtopfaktion und treiben wieder neu aus.

  • Standort über Heizung?

Viele Bonsai, die den Winter im Warmen, z.B. im Wohnzimmer verbringen, werden auf einem Fensterbrett über einer Heizung platziert. Kein Bonsai mag die Zugluft der trockenen Heizungsluft. Der Standort ist ungünstig. Hat man keinen anderen zur Auswahl, stellt man den Baum auf ein Tablett, welches mit Hydro-, Seramis- oder ähnlichen Steinen gefüllt wird. Diese müssen regelmäßig befeuchtet werden. So entsteht ein eigener Feuchtigkeitshaushalt.

Tipp der Redaktion

Wenn der Bonsai schon sehr viele Blätter verloren hat, sollte der Baum unter eine durchsichtige Plastiktüte gestellt werden. Durch die erhöhte Luftfeuchtigkeit treiben die Bonsai wieder aus.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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