Einfachen Bollerwagen selber bauen | DIY-Bauplan
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Der eigene Bollerwagen wird bald häufiger genutzt, als Sie zunächst gedacht haben. Viele Heimwerker bauen den Bollerwagen selbst, weil Sie denken, er würde nur selten Verwendung finden. Nach einigen Ausflügen findet das praktische Stück aber auch im eigenen Garten bei der Arbeit seinen Job. Besitzer eines Kaminofens werden den kleinen Transportwagen noch mehr zu schätzen wissen, denn er befördert eine Menge Holz vom Schuppen zum Haus und karrt auch die Briketts heran. Damit der Bollerwagen so vielseitig bleibt, sollte er einfach und flexibel sein.
Das benötigen Sie
- Bohrmaschine
- Akkuschrauber
- Forstnerbohrer / Senker
- Holzbohrer
- Säge
- Schleifpapier
- Ring- / Maulschlüssel
- Schraubendreher
- Pinsel
- Bodenplatte Birkensperrholz / Multiplexplatten 60 x 40 cm / 5 mm stark
- Seitenplatten 2 x Birkensperrholz / Multiplexplatten – 60 x 30 cm / 3 mm stark
- Stirnplatten 2 x Birkensperrholz / Multiplexplatten – 40 x 40 cm / 3 mm stark
- Leiste etwa 2 x 2 cm stark
- Latte etwa 3,5 x 3,5 cm stark
- Besenstiel / starkes Seil / Leiste für Griffstange
- Spaxschrauben
- 4 Räder
- 2 Achsen / Gewindestangen
- U-Schellen
- Unterlegscheiben und Muttern
- Hülsen / Abstandshülsen
- Acryllack
Kosten
Zunächst fragen sich viele Heimwerker natürlich, warum sie einen Selbstbau als Bollerwagen fertigen sollen, wenn es doch im Handel so viele Modelle gibt. Die zweite Frage ist natürlich, was finanziell günstiger ist, der Selbstbau nach unserer Bauanleitung oder ein gekaufter Bollerwagen aus Holz oder Metall. Eine der Antworten liegt in der persönlichen Bindung an den Bollerwagen. Ihre Kinder werden das gute Stück, das Sie selbst für sie gebaut haben, garantiert noch an die eigenen Kinder und Enkel weiterreichen. Zu einem gekauften Handwagen werden Sie sicher nicht diese Beziehung und vor allem den großen Stolz aufbauen. Trotzdem ist ein selbst gebauter Wagen in den meisten Fällen sehr viel günstiger als ein gekaufter Bollerwagen.
Damit Sie die anfallenden Kosten recht genau einschätzen können, zeigen wir hier verschiedene Preise für die wichtigen Materialien in unterschiedlicher Ausführung:
- Satz aus 4 Rädern – Sackkarrenräder luftbereift – etwa 20,00 Euro
- einfache Gummiräder ohne Luftschlauch – 4 Stück ab etwa 12,00 Euro
- Achse 2 Stück – Gewindestange mit Welle – ab etwa 15,00 Euro
- Komplettsatz Achsen und Räder – ab 38,00 Euro
- Birkensperrholz – Multiplexplatten – 60 x 40 Zentimeter – 5 mm stark – etwa 3,80 Euro
- Birkensperrholz – Multiplexplatten – 60 x 30 Zentimeter – 3 mm stark – etwa 2,70 Euro
- Spaxschrauben – 100 Stück 3,5 x 40 mm – etwa 4,00 Euro
- Zugstange – Eigenbau mit Besenstiel und Holzbügel – etwa 2,00 Euro
- Deichsel fertig gekauft – ab etwa 20,00 Euro
Bauanleitung Bollerwagen
Da der Bollerwagen erst nach und nach seine wahren Qualitäten zeigt, sollten Sie vorher beim Bauplan keine zu eng gefassten Vorstellungen für den Selbstbau haben. Ein Wagen, der genau zu einer bestimmten Art von Bierkiste passt, wird längst nicht so praktisch sein, wie ein etwas großzügigeres Modell, das eher einem universellen Bauplan entstammt. Daher sollte Ihr erster Schritt darin bestehen, den Bauplan aus unserer Bauanleitung genau an Ihre Maße anzupassen, wenn Sie ihn nicht genau übernehmen wollen. Machen Sie Ihr Modell aber nicht zu klein, damit der Bollerwagen schön praktisch bleibt.
Holz zuschneiden – Kanten glätten
Die Seitenteile und den Boden müssen Sie je nach Größe eventuell gar nicht zusägen, da es die passenden Platten oft in unterschiedlichen Größen in jedem Baumarkt gibt. Ansonsten wird Ihnen vieles an Holz dort auch passgenau zugeschnitten. Die Kanten sollten Sie dennoch etwas mit Schmirgelpapier abrunden. Die Stirnseite und die Heckplatte müssen abgeschrägt werden, damit sie später genau zwischen die Leisten an den Seitenteilen passt. Außerdem sollten Sie die Latten zusägen, die unter dem Bollerwagen quer verlaufen. Diese müssen an den Seiten so weit überstehen, dass darauf die Seitenstreben verschraubt werden können. Die aufrechten Seitenstreben müssen unten schräg etwa im 30-Grad-Winkel abgesägt werden. So halten sie die Seitenplatten später in dem richtigen Winkel fest.
Löcher vorbohren und senken
Versuchen Sie alle Löcher vorzubohren und möglichst leicht zu versenken. Zum Vorbohren nehmen Sie einen sehr dünnen Holzbohrer. Der Holzbohrer sollte höchstens drei Millimeter stark sein. Bei den dünnen Platten ist das nicht immer ganz einfach, daher müssen Sie vorsichtig mit dem Forstnerbohrer arbeiten. Die Seitenstreben sollten von der abgeschrägten Unterseite her vorgebohrt werden. Das Loch sollte mittig darin angebracht werden. Passend dazu müssen auch die Querstreben vorgebohrt werden, damit die langen Schrauben dort durchgeführt werden können.
Querlatten und Seitenstreben verschrauben
Die richtige Länge der Schrauben hängt jeweils von der Stärke der Latten und des Birkensperrholzes ab. Für die vier Seitenstreben benötigen Sie je eine lange dünne Spaxschraube. Die Querlatten werden unter dem Boden verschraubt. Anschließend setzen Sie die Seitenstreben auf die Querlatten auf und verschrauben diese von unten her.
Räder und Achsen unter Boden montieren
Die einfachste Variante, um die Achsen zu montieren, sind Rohrschellen in U-Form. In manch einer Bauanleitung wird zwar eine Befestigung aus Multiplex beschrieben. Doch auf langen Strecken wird das Holz schnell ausschlagen und der Bollerwagen hat keinen gleichmäßigen Lauf mehr. Die U-Schellen werden an den Querlatten angebracht. Anschließend wird jeweils eine Gewindestange mit Abstandshaltern, Hülsen und Scheiben unter den Wagen geschoben. Achten Sie darauf, dass jeweils unter der U-Schelle eine Hülse steckt, damit die Achse nicht am Holz scheuert. Auf die Achse wird jeweils außen das Rad mit den entsprechenden Hülsen aufgesteckt und mit Scheiben und einer Hutmutter gesichert.
Deichsel und Handgriff bauen
Als Griff für den Bollerwagen ist eine kleine dünne Latte oder ein Besenstiel ideal. Daran verschrauben Sie am oberen Ende das Mittelteil eines Holzbügels. So liegt der Griff später auch auf langen Strecken gut in der Hand. An der Bodenplatte werden vorn zwei kleinen Stückchen der Latte angeschraubt. Diese sollten in etwa in einem Abstand montiert werden, der die Breite der Griffstange besitzt. Zwischen diesen Latten wird die Griffstange dann mit einer kleinen Gewindestange gesichert. Vergessen Sie auch hier nicht die Scheiben, damit das Holz nicht an der Holzstange schabt. Außen sollten auch hier Hutmuttern aufgesetzt werden. Fetten Sie die Stange gut ein.
Leisten an Seitenteile aufschrauben
An den Seitenteilen werden von der Innenseite her hinten und vorn zwei schmale Leisten senkrecht aufgeschraubt. Der Abstand zwischen den Leisten sollte etwas mehr als die Stärke der Stirn- und Heckplatte betragen. Diese werden später zwischen diesen Leisten eingeschoben. Anschließend werden die Seitenteile an die aufrechten Streben angeschraubt.
Bollerwagen lackieren
Es ist nicht zwingend nötig, den Bollerwagen zu lackieren, doch das Holz bleibt so länger schön. Schließlich ist das Wetter nicht immer schön, wenn Sie unterwegs sind. Außerdem spritzt auch gern Schmutz gegen das ungeschützte Holz. Wenn Sie die Holzmaserung erhalten wollen, sollten Sie einen Klarlack auf Acrylbasis verwenden. Gerade ein Bollerwagen darf jedoch auch farbenfroh und leuchtend lackiert werden.
Tipps für Schnellleser
- Bauplan an eigene Wünsche anpassen
- Holz zuschneiden und Kanten abschleifen
- Löcher vorbohren und senken
- Querlatten und Seitenstreben an Boden anschrauben
- Rohrschellen U-Form an Querlatten anbringen
- Räder und Achsen am Boden montieren
- Deichsel bauen aus Latten und unterschrauben
- Zugstange bauen aus Latte und Holzbügel
- Leisten auf Seitenteile aufschrauben
- Seitenteile an die aufrechten Streben anschrauben
- Stirn- und Endplatte zwischen Leisten einschieben
- Leisten für Kindersitz an Seitenteile anschrauben
- Sitzbrett auf die Leisten auflegen
- eventuell Bollerwagen lackieren