Bohnenkraut – Pflanzen und Pflege
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Das Bohnenkraut, auch Sommer-Bohnenkraut genannt, ist ein typisches Gewürzkraut aus der Familie der Lippenblütler. Es enthält einen hohen Anteil ätherischer Öle, die Speisen und Dressings intensiv im Geschmack abrunden. Das Würzkraut kann sowohl frisch als auch getrocknet verwendet werden und wird vorwiegend zu Eintöpfen, Bohnengerichten und Fleischgerichten gegeben. Darüber hinaus findet es Verwendung als Heilpflanze, vorzugsweise in Form vom Heiltees.
Wissenswertes rund um die Pflanze
Bohnenkräuter sind einjährige Pflanzen, die nach einer Blüte absterben und jährlich neu gezogen werden müssen. Je nach Sorte erreicht die Pflanze Höhen von 25 bis 60 cm, wobei kleinbleibende Pflanzen die bessere Alternative für das Kräuterbeet darstellen. Das Gewürzkraut wächst gleichmäßig, buschig und stark verzweigt, die Hauptwurzel ist stark und dick und wurzelt bis tief ins Erdreich. Die kleinen, spitzen Laubblätter sind saftig grün und leicht behaart. Sie tragen zahlreiche Öldrüsen, in denen das ätherische Öl gespeichert wird. Die krautige Gewürzpflanze kommt im Juli in die Blüte und blüht dann bis in den Oktober, sie kann in der Regel mehrfach abgeerntet werden. Satureja hortensis, so der botanische Fachbegriff, blüht reichhaltig und weiß, einzelne Blütenblätter weisen einen leichten Rosaschimmer auf. Das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammende Gewürzkraut ist mittlerweile in ganz Europa heimisch.
Anbau und Standort
Das Bohnenkraut ist eine anspruchslose Gewürzpflanze, der Anbau ist also auch für Gartenanfänger bestens realisierbar. In Deutschland wird Satureja hortensis landwirtschaftlich angebaut, da die getrockneten Blätter als Würzmittel im Großhandel vertrieben werden. Die Gewürzpflanze stellt keine großen Ansprüche an ihren Standort, sie mag es lediglich warm.
Darüber hinaus ist auf einen lockeren Boden zu achten, denn in zu festen oder gar lehmhaltigen Boden gedeiht das Kraut nicht gut. Der Boden sollte zudem nährstoffreich sein, eine Anreicherung mit Humus ist daher sinnvoll. Da das Gewürzkraut stark frost- und kälteempfindlich ist, sollte es keinesfalls zu früh ins Freiland ausgebracht werden. Erst nach den Eisheiligen im Mai, wenn kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist, können die Jungpflanzen ausgepflanzt werden.
Vermehrung und Pflege
Das Bohnenkraut ist das pflegeleichte Gewürzkraut schlechthin, es benötigt kaum Wasser, es braucht keinen regelmäßigen Rückschnitt und wächst einfach vor sich hin. Lediglich vor Beginn des Sommers, kurz bevor die Blüte einsetzt, lohnt sich ein Rückschnitt auf knappe 10 cm, das fördert die gesunde und kräftige Blattbildung und damit die Gewürzausbeute aus jeder einzelnen Pflanze. Satureja hortensis kann alleine stehen, gedeiht aber in Gruppen von mehreren Pflanzen deutlich besser. Die Vermehrung des Bohnenkrauts erfolgt über die Samen. Diese sitzen in der Krone der Blüte und sind rund, dunkelbraun und nur knapp einen Millimeter klein. Da Satureja hortensis so den sogenannten Lichtkeimern gehört, kann es direkt im Freiland ausgesät werden. Die einzelnen Samen werden im Abstand von 15 bis 30 cm direkt im Beet ausgebracht und nur mit wenigen Millimetern Erde bedeckt.
Der ideale Standort zum Ausbringen der Samen ist sonnig und windgeschützt, damit die kleinen Samen nicht vom Wind verschleppt werden können. Nach etwa zwei bis drei Wochen sollte das junge Bohnenkraut bei guten Bedingungen austreiben. die jungen Sämlinge sollten, falls sie zu dicht wachsen, nochmals abgetrennt und vereinzelt werden. Ein Pflanzabstand von mindestens 30 cm ist für Jungpflanzen unerlässlich, da sie andernfalls verholzen und keine Blüten tragen.
Ernte und Verarbeitung
Der ideale Erntezeitpunkt liegt während der Blüte, jedoch kann das Bohnenkraut auch kurz vor der Blüte schon ertragreich geerntet werden. Hierzu werden die einzelnen Stängel abgeschnitten und einige Tage getrocknet, anschließend werden die grünen Blätter des Bohnenkrauts abgestreift oder gezupft. Breitflächig auf Küchenpapier ausgelegt können die Blätter nun vollends trocknen. Die getrockneten Kräuter können abschließend gemahlen werden, eignen sich aber auch in voller Größe als Gewürz für beispielsweise Eintöpfe und Suppen. Im Mittelmeerraum ist Satureja hortensis nicht nur ein klassisches Einzelgewürz, sondern auch Bestandteil unterschiedlicher Würzmischungen für Fisch- und Fleischgerichte. Das Würzkraut hat einen pfeffrigen, leicht scharfen Geschmack und kann beispielsweise anstelle von Thymian eingesetzt werden.
Bohnenkraut wirkt bei folgenden Beschwerden:
- Verdauungsschwierigkeiten
- Blähungen und versetzte Winde
- Appetitlosigkeit
- Bronchitis mit Husten
- Durchfall
- Nervenschwäche
Pflege-Tipps
Beim Bohnenkraut gibt es zwei verschiedene Arten, das Sommer- und das Winterbohnenkraut. Es ist eine einjährige Pflanze.
Beide stellen nicht viele Ansprüche an ihren Standort und sind sehr pflegeleicht. Sie mögen einen vollsonnigen, trockenen, warmen und windgeschützten Platz. Bohnenkraut kann sowohl im Beet, als auch in Töpfen kultiviert werden. Der Boden sollte locker und etwas nährstoffhaltig sein. Ein hoher Kalkanteil ist von Vorteil. Besondere Pflege ist nicht erforderlich. Man sollte regelmäßig Unkraut entfernen und den Boden um die Pflanze hin und wieder auflockern.
Wasser wird nicht viel benötigt. Trockenheit verträgt das Bohnenkraut viel besser, als zu viel Nässe. In trockenen, warmen Sommern muss schon ausreichend gegossen werden. Gedüngt werden kann mit Kompost.
Wenn man die Pflanze vor der Blüte auf etwa 10 cm einkürzt, regt man damit die Blattbildung an. Bei Winterbohnenkraut sollten vor und nach dem Winter die Triebspitzen abgeschnitten werden. Die beste Erntezeit für Bohnenkraut ist, anders als bei anderen Kräutern, während der Blüte. Die Vermehrung des Bohnenkrautes erfolgt über Aussaat. Diese erfolgt im späten Frühjahr. Nach den Eisheiligen kann man direkt ins Freiland aussäen. Der Samen wird nicht mit Erde bedeckt, da Bohnenkraut ein Lichtkeimer ist. Außerdem erhältlich ist Bergbohnenkraut. Dieses ist mehrjährig und winterhart, was ein großer Vorteil ist. Es kann zu jeder Zeit geschnitten werden.
Gelegentlich kann es zu Fraßschäden durch Schildkäfer kommen. Auch Mehltau und Pfefferminzrost befallen das Bohnenkraut hin und wieder. Bei stärkerem Befall ist ein vorzeitiger Schnitt durchzuführen. Bohnenkraut ist besonders im Jugendstadium empfindlich gegenüber Verunkrautung.