Böschung abfangen mit Schalungssteinen
Inhaltsverzeichnis
Schalungssteine einzusetzen um eine Böschung beziehungsweise einen Hang abfangen zu können, ist eine langfristige Lösung zur Stabilisierung. Unser Ratgeber zeigt, wie dabei vorgegangen wird und worauf zu achten ist.
Vorteile der Schalungssteine
Böschungen sind optisch häufig ansprechend und lassen sich wunderbar bepflanzen. Allerdings besteht bei ihnen die Gefahr, dass sie durch starke Regenfälle oder Schmelzwasser abgetragen werden können. Um dies zu verhindern, muss eine entsprechende Befestigung erfolgen. Schalungssteine sind hierfür ideal. Bei den Vorteilen einer solchen Mauer handelt es sich um:
- bepflanzbar
- durch Bewehrung auch für sehr steile Böschungen geeignet
- geringe Kosten
- hohe Stabilität
- können versetzt aufgebaut werden
- langlebige Konstruktion
- variable Optik- und Gestaltungsmöglichkeiten
Ein potenzieller Nachteil ist allerdings, dass der Aufwand für das Anlegen zumindest bezüglich des Fundaments vergleichsweise hoch ist. Ist dieses jedoch fertig, gestalten sich die restlichen Arbeitsschritte simpel und können auch ohne Erfahrung und großes handwerkliches Geschick problemlos durchgeführt werden.
Vorbereitungen am Hang
Um die Böschung abzufangen, ist die entsprechende Vorbereitung erforderlich. Notwendig sind dafür die folgenden Utensilien:
- Faden
- Messwerkzeug
- Minibagger
- Rüttelplatte
- Spaten
- Stäbe
Maße abstecken
Abhängig von der Größe beziehungsweise der Breite der Schalungssteine müssen die entsprechenden Ausmaße des Fundaments abgesteckt werden. Dies dient als Orientierung für das Ausheben der Erde. Empfehlenswert ist, dass das Fundament 40 Zentimeter breiter angelegt wird als die Ausmaße der Steine.
Fundament ausheben
Mit einem Minibagger kann nun die Erde entfernt werden. Das Fundament sollte mindestens 80 bis 100 Zentimeter tief sein. Bei besonders steilen Böschungen mit wenig Bepflanzung kann die Mauer auch höher ausfallen. In diesen Fällen sollte das Fundament tiefer sein.
Fremdkörper entfernen
Störende Fremdkörper, wie beispielsweise größere Steine und Wurzeln, sollten aus der Grube entfernt werden. Bei Wurzeln reicht das Abschneiden oder Abstechen aus.
Erde verdichten
Wenn die vorbereitenden Schritte abgeschlossen sind, müssen Boden und Wände der ausgehobenen Grube verdichtet werden. Das erfolgt am besten und einfachsten mit einer Rüttelplatte. Hierdurch ergeben sich stabile Oberflächen, die ideal auf die folgenden Schritte vorbereitet sind.
Fundament anlegen
Wenn die Grube für das Fundament ausgehoben und verdichtet wurde, kann das Befüllen erfolgen. Benötigt werden dafür die folgenden Materialien:
- Beton
- grober Schotter
- Rüttelplatte
- Sand
- Splitt
Stehen diese Mittel bereit, kann das Auffüllen der ausgehobenen Grube beginnen. Hierbei ist das folgende Vorgehen angeraten:
Schotter
Der grobe Schotter wird zuerst als Basis des Fundaments eingegeben. Er sollte etwa ein Viertel so hoch eingebracht werden, wie das Fundament tief ist. Bei einem Meter wären das also 25 Zentimeter. Mit der Rüttelplatte wird diese erste Schicht im Anschluss verdichtet und begradigt.
Splitt
Als zweite Schicht dient feinerer Splitt. Auch diese kann ein Viertel der Gesamttiefe betragen und wird wiederum mit der Rüttelplatte verdichtet.
Sand
Die dritte und letzte lose Schicht besteht aus Sand. Dieser rieselt beim Einfüllen und Verdichten zwischen Schotter und Splitt und gestaltet die Basis fester und beständiger. Hohlräume werden aufgefüllt und geschlossen.
Beton
Den Abschluss des Fundaments stellt Beton dar. Dieser wird nach dem Gießen plan gezogen, sodass eine ebene Oberfläche entsteht.
Trocknungsdauer des Betons
Wenn der Beton vollkommen durchgetrocknet ist, kann das Aufsetzen der Schalungssteine erfolgen. Abhängig von den Maßen, der Temperatur und Luftfeuchtigkeit kann der Vorgang des vollständigen Trocknens wenige Tage oder mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Vergleichsweise trockenes und warmes Wetter ist ideal, da die Betonschicht dann nicht zu schnell trocknet und sich keine Risse bilden.
Diese Gefahr besteht allerdings auch bei direkter Sonneneinstrahlung auf den frischen Beton. Eine schützende Abdeckung ist daher sowohl bei Regen als auch im Sommer sinnvoll. Die Plane sollte jedoch nicht direkt aufliegen, sondern einen Abstand von zehn bis zwanzig Zentimetern aufweisen. Eine Fixierung an Pfählen ist gut geeignet. Bei starkem Regen sollte das Wasser davon regelmäßig entfernt werden, um ein Durchreißen zu vermeiden.
Schalungssteine aufbringen
Das Ausrichten und Aufbringen der Schalungssteine selbst, ist nach diesen Vorbereitungen vergleichsweise einfach und schnell möglich. Es müssen lediglich die folgenden Punkte berücksichtigt werden:
Ausrichten
Unabhängig davon, ob es sich um eine gerade oder gebogene Mauer aus Schalungssteinen zur Befestigung des Hangs handelt, müssen die einzelnen Elemente passend aufgestellt werden. Hierbei hilft unter anderem eine Maurerschnur, die als Orientierung gespannt werden kann.
Fixieren
Wenn die erste Reihe steht und entsprechend ausgerichtet ist, kann die Mauer Lage für Lage auf einen halben Meter erhöht werden.
Füllen
Wenn diese Höhe erreicht ist, werden die Schalungssteine mit Beton gefüllt. Aufgrund der Menge und Verteilung kann der Beton verhältnismäßig schnell durchtrocknen und aushärten. Bei optimalen Wetterbedingungen reichen dafür bereits drei Tage bis hin zu einer Woche aus. Wiederum kann es sinnvoll sein, bei sehr feuchtem oder extrem warmem Wetter sowie direkter Sonnenstrahlung eine Plane als Schutz zu verwenden.
Höhe erreichen
Um die angestrebte Höhe von 100 bis 120 Zentimetern zu vervollständigen, werden die restlichen Lagen aufgebracht und ebenfalls mit Beton gefüllt.
Abdeckung
Als oberste Schicht werden die Abdecksteine aufgelegt. Sie bilden einen sicheren Abschluss und bieten Schutz gegen Witterungseinflüsse.
Bewehrungsstäbe verwenden
Eine andere Variante Schalungssteine zu verwenden, ist die zusätzliche Verwendung von Bewehrungsstäben. Diese verleihen der Mauer zusätzliche Stabilität, vergrößern jedoch auch den Aufwand und erhöhen die Kosten.
Sie werden in das Fundament eingesetzt und als Gerüst für die hohlen Steine verwendet. An sehr steilen Hanglagen können sie daher sinnvoll sein, sind jedoch nicht immer erforderlich.
Gestaltungsmöglichkeiten mit Schalungssteinen
Eine gerade Mauer aus Schalungssteinen ist vergleichsweise schnell und einfach aufgebaut. Das ist jedoch bei Weitem nicht die einzige Variante, die möglich ist. Möglich sind unter anderem:
Stufenweise aufgebaute Mauern
Werden mit den Schalungssteinen mehrere Reihen unterschiedlicher Höhe aufgebaut, ergeben sich daraus interessante Variationen. Bei einer Höhe von 40 bis 60 Zentimeter der ersten Reihe kann diese als Bank dienen, während die zweite und dritte Reihe auf 100 und 150 Zentimetern bepflanzt werden.
Pflanzgefäße
Schalungssteine mit eingesetzten Pflanzgefäßen, können die Optik deutlich verändern und die Mauer naturnaher gestalten. Zudem bieten sie weitere Möglichkeiten zur Bepflanzung des Gartens. Rankende Pflanzen beziehungsweise Gewächse mit hängenden Trieben bieten sich vor allem an. Möglich ist aber auch ein Kräutergarten oder das Ziehen von Beerenbüschen.
Ungerader Verlauf
Schalungssteine verfügen an den Kanten über Nut und Fuge. Daher ist es schwierig, einen ungeraden Verlauf zu erzielen. Mit kleinen Änderungen kann aber beispielsweise dennoch eine Zick-Zack-Linie erzeugt werden.
Farbliche Gestaltung
Wer eine farbliche Veränderung bevorzugt, hat dazu ebenfalls eine Auswahl zur Verfügung. Darunter finden sich die folgenden Optionen:
- Farbe für Außenwände
- Lack
- Matten in Holz- oder Steinoptik
- Putz
- Verkleidungen
Es muss dabei lediglich beachtet werden, dass die Materialien wetterfest sind und auf den Schalungssteinen haften können.