Blutbuchenhecke: Pflege und Schneiden | Infos zum besten Zeitpunkt
Inhaltsverzeichnis
Die Blutbuchenhecke einfach nur als eine attraktive Pflanze zu bezeichnen, wäre eine glatte Untertreibung. Mit ihrem dichten Blattbewuchs und den markant dunkelrot leuchtenden Blättern übt sie vielmehr einen wahren Zauber aus, dem mehr und mehr Gartenbesitzer erliegen. Ja, sie ist definitiv ein Blickfang in jedem Garten. Die Blutbuchenhecke eignet sich dabei vor allem als perfekter, kaum durchdringbarer Sichtschutz an Grundstücksgrenzen.
Standort
Die Blutbuchenhecke gehört definitiv zu den wirklich unkomplizierten Gartenpflanzen. Das zeigt sich schon daran, dass sie an praktisch jedem Standort wachsen und gedeihen kann. Egal, ob nun Sonne, Halbschatten oder Schatten – die Blutbuche kommt damit zurecht. Diese Flexibilität ist natürlich ein großer Vorteil, wenn die Hecke als Sichtschutz im Garten zum Einsatz kommen soll. Der ist häufig ja gerade da vonnöten, wo unter Umständen die Standortbedingungen nicht ideal sind. Die enorme Anpassungsfähigkeit der Blutbuchenhecke spielt einem Gartenbesitzer in so einem Fall natürlich in die Hände. Dennoch gibt es natürlich auch für diese Pflanze den perfekten Standort, an dem sie ganz besonders gut wächst. Und der sollte möglichst sonnig sein.
Boden
In der Blutbuchenhecke steckt mit einer Variation der Rotbuche ein Baum, der sich nur deshalb zur Hecke wandelt, weil er regelmäßig geschnitten und in Reihe gepflanzt wird. Der Baumcharakter hat allerdings zur Folge, dass die Pflanze sehr tief wurzelt. Damit vor allem die Herzwurzeln den nötigen Halt im Erdreich finden, empfiehlt sich ein mittel- bis tiefgründiger Boden. Er sollte zudem möglichst humusreich sein und einen geringen Kalkanteil aufweisen. Ideal sind auch hohe Lehmanteile da dadurch Wasser besser in der Erde gespeichert werden kann. Damit sich die Blutbuchenhecke optimal entfalten kann bewegt sich der pH-Wert am besten in einem Bereich zwischen 5.0 und 7.5.
Pflanzabstand
Der erste Schritt auf dem Weg zur vollendeten Hecke ist auch bei der Blutbuche die richtige Pflanzung. Hier spielt vor allem der Pflanzabstand eine große Rolle. Als perfekt hat sich dabei ein Abstand von 50 bis 80 Zentimetern zwischen den einzelnen Pflanzen erwiesen. Die Hälfte der Wuchsbreite sollte unbedingt als Mindestabstand eingehalten werden. Ganz grundsätzlich gilt, dass pro Quadratmeter höchstens zwei einzelne Pflanzen stehen dürfen. Sollte die Blutbuche nicht als Hecke gezogen werden, können die Abstände natürlich deutlich größer ausfallen. Dann jedoch ist ein Mindestabstand von 15 Metern zu Mauern und Dächern notwendig. Beim Einpflanzen geht man so vor:
- Pflanzloch ausheben (Mindestgröße: doppelte Breite des Wurzelballens)
- Wurzelballen einsetzen und bis über das obere Wurzelende mit Erde bedecken
- Erdreich um das Stämmchen feststampfen
- sofort mit Wasser gut angießen
- Vorgang für die weiteren Pflanzen der Hecke wiederholen
Die beste Pflanzzeit für eine Blutbuchenhecke ist übrigens das Frühjahr. Im März oder April ausgebrachte Pflanzen haben dann genügend Zeit, um sich bis zum Winter hin gut zu entwickeln.
Gießen
Vor allem im Sommer benötigt auch die Blutbuchenhecke sehr viel Wasser. Längere Trockenperioden oder gar eine komplette Austrocknung können zu erheblichen Schäden führen. Deshalb sollte unbedingt gegossen werden, sobald die obere Bodenschicht angetrocknet ist. Es empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle mit dem Finger. Andererseits muss aber Staunässe unbedingt vermieden werden. Sie führt zwangsläufig zu einer Wurzelfäule, die das Gewächs früher oder später umbringt. Zu viel Wasser ist also auch keine Lösung. Da Blutbuchen nicht nur gut mit Kalk zurechtkommen, sondern für ihr Wachstum auch einen gewissen Kalkanteil benötigen, kann ohne Bedenken auch mit sehr kalkhaltigem Wasser gegossen werden.
Düngen
Gedüngt wird die Blutbuchenhecke ausschließlich in der Zeit von Anfang März bis Ende Juli. Spätestens ab August muss die zusätzliche Gabe von Nährstoffen komplett eingestellt werden, da es sonst zu erheblichen Wachstumsschäden kommen könnte. Als Düngemittel eignen sich vor allem sogenannte Langzeitdünger, die einmal im Monat verabreicht werden. Im Frühjahr kann das Wachstum auch mit Blaukorn angekurbelt werden. Das Erdreich sollte zudem im Frühjahr und im Herbst um die Pflanzen herum mit Mulch und Kompost angereichert werden. Auch Hornspäne können dabei zum Einsatz kommen. Ganz allgemein gilt für die Blutbuchenhecke, dass nur in Maßen gedüngt werden sollte. Wichtig ist darüber hinaus, dass der Dünger nicht in Kontakt mit Trieben und Blättern kommt.
Schnitt
Der regelmäßige, mindestens einmal jährlich stattfindende Schnitt ist für jede Hecke ein Muss. Das gilt natürlich auch für die Blutbuchenhecke. Allerdings spielt bei ihr der richtige Zeitpunkt eine große Rolle. Da in ihr ein Baum steckt und damit eine sehr tief wurzelnde Pflanze muss der Schnitt unbedingt im Frühjahr vor dem ersten Laubaustrieb erfolgen. Ideal dafür sind die Monate April und Mai. In dieser Phase geht nämlich die Wundheilung am schnellsten vonstatten. Weist die Blutbuchenhecke ein sehr starkes Wachstum auf, sollte im Sommer noch einmal nachgeschnitten werden. Idealerweise erfolgt dieser zweite Schnitt im August, damit sich neue Triebe vor dem Herbst bzw. dem Winter gut auswachsen können. Ist die Hecke hingegen nicht so wachstumsfreudig, reicht hingen ein Schnitt pro Jahr vollkommen aus.
Schnitttechnik
Beim ersten Schnitt bzw. dem Grundschnitt wird mindestens die Hälfte eines neuen Triebes entfernt. Das Schneiden beginnt dabei stets an den Seiten der Hecke. Bei der Formgebung sollte unbedingt drauf geachtet werden, dass die Hecke im unteren Bereich breiter ist als oben. Damit lässt sich gewährleisten dass auch die unteren Zweige und Blätter genügend Licht bekommen. Sind die Seiten erledigt, kommt das obere Ende an die Reihe. Als Schnittwerkzeug verwendet man am besten einen elektrischen Heckenschneider. Einen radikalen Rückschnitt verträgt die Blutbuchenhecke übrigens nicht besonders gut, weshalb jährliches Schneiden definitiv zu empfehlen ist. Wer seiner Hecke nach dem Schnitt etwas Gutes tun möchte, besprüht ausnahmsweise auch die Äste und Blätter mit Wasser.
Krankheiten und Schädlinge
So unkompliziert die Blutbuchenhecke auch sein mag, vor Krankheiten und Schädlingen ist auch sie nicht gefeit. Die richtige Pflege ist schon mal ein wichtiger Beitrag, m Probleme zu verhindern. Relativ häufig ist bei der Blutbuchenhecke die sogenannte Blattbräune zu finden. Sie geht auf einen Pilzbefall zurück und lässt sich nur mit einem Fungizide aus dem Fachhandel bekämpfen. Gefährlich kann für die Hecke auch die Buchenwolllaus werden. Tritt sie auf, besprüht man die komplette Hecke am besten mit einem Brennnesselsud. Bei einem Befall mit der Buchenblatt-Gallmücke braucht es hingegen ein Insektizid. Außerdem sollte das abgefallene Laub im Herbst entfernt und entsorgt werden, da sich darin die Larven der Mücke verbergen.
Überwintern
Die Rotbuche und damit auch die Blutbuchenhecke sind einheimische Gewächse. Sie kommen folglich mit den Witterungsbedingungen in unseren Breiten hervorragend zurecht. Anders ausgedrückt: Ein Blutbuchenhecke ist winterhart und übersteht auch ausgeprägte Fröste. Ein Überwintern ist daher nicht notwendig – und wäre bei einer Hecke ja auch kaum möglich.