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Blumenhartriegel, Cornus kousa – Pflege von A-Z + Sorten – Infos

Ein Gartenfreund begegnet einer guten Fee und darf sich ein Gehölz wünschen. „Es soll unbedingt dekorative Blätter haben. Wunderschöne Blüten sind ein Muss. Ah ja, ein paar ungewöhnliche Früchte wären auch toll“, spricht er unverschämt gleich drei Wünsche aus. Da lächelt die Fee und zaubert einen Blumenhartriegel hervor. Pflegeanleitung von A bis Z und wertvolle Tipps hat sie auch parat.

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Herkunft

Blumenhartriegel ist die Sammelbezeichnung für verschiedene Hartriegelsorten. Cornus florida ist in Nordamerika beheimatet. Die Sorte Cornus kousa kommt aus Ostasien, aus Japan und China. Aus diesen ursprünglichen Arten sind inzwischen durch Kreuzungen zahlreiche neue Zuchtsorten hervorgegangen. Die riesigen Blüten der Blumenhartriegel sind der entscheidende Unterschied zu unseren einheimischen Hartriegelsorten. Sie erblühen so zahlreich, dass während der Blütezeit vom Rest des Strauchs kaum noch etwas zu sehen ist.

Blüte und Laubfärbung

Die echten Blüten des Hartriegels sind klein und unscheinbar. Und weil das so ist, hat sich der Baum etwas einfallen lassen, um diesen kugeligen Blütenständen mehr Attraktivität zu verleihen. Er baut um jede echte Blüte herum eine Scheinblüte, die auch von weitem durch ihre Farbe und Größe nicht zu übersehen ist. Vier umgewandelte Laubblätter, botanisch sog. Brakteen, leuchten je nach Sorte von April bis Juli statt in Grün in Weiß, Rosa oder Rot.

Doch die Blätter des Blumenhartriegels beherrschen und lieben den Umgang mit den Farbtöpfen so sehr, dass sie im Herbst noch einmal davon Gebrauch machen. Das Laubkleid des Hartriegels wandelt sich in dieser Jahreszeit zu Orange oder Rot.

Chinesischer Blumenhartriegel (Cornus kousa var. chinensis)

Der chinesische Blumenhartriegel wird bei guten Bedingungen mehrere Meter hoch und zieht auch aus Ferne alle Blicke auf sich.

  • wird bei guten Bedingungen fast 5 Meter hoch
  • blüht strahlend weiß
  • Blütezeit ist Mai bis Juli
  • entwickelt für unsere Augen recht ungewöhnliche Früchte
  • sie sind rot, fast pink, sehen wie eine Kirsche aus
  • Fruchthaut ist eher „pickelig“, wie Himbeere
  • Laubkleid wechselt im Herbst die Farbe
Hinweis:

Die kirschähnliche Frucht des Hartriegels ist essbar. Allerdings konnte sie hierzulande die Gourmets geschmacklich nicht von sich begeistern. Aber Geschmack ist bekanntlich Geschmackssache und manchmal auch nur eine Frage der Gewöhnung.

Japanischer Blumenhartriegel (Cornus Kousa)

Der Japanische Blumenhartriegel ist unseren Gärten am häufigsten anzutreffen. Er wächst aufrechter und wird nicht so ausladend breit wie der Japanische Blumenhartriegel.

  • bis zu 6 Meter Wuchshöhe
  • kurzer Stamm, mehrere aufrechte Hauptäste
  • etagenartiger Kronenaufbau
  • blüht Juni bis Juli
  • weiße Blüten, von einer Spur Rosa überzogen
  • im September reifen die roten Früchte

Beliebte Sorten

Cornus kousa - Blumenhartriegel

Die farbigen Blüten sind das Hauptmerkmal der Blumenhartriegel und ein entscheidendes Kriterium. Die Blütenform ist meist ähnlich, bedeutender Unterscheid liegt in der Farbe. Folgende Cornus kousa Sorten begeistern durch ihre Farbe:

  • ‚Beni Fuji‘ blüht im Juni und Juli dunkelrosa bis rot
  • die Kreuzung ‚Stellar Pink‘ bietet rosa Blüten von Mai bis Juni
  • ‚Milky Way‘ bildet cremefarbene Hochblätter aus, blüht Mai bis Juni
  • ‚Satomi‘ hat Hochblätter in Dunkelrosa bis Hellrot, blüht Mai bis Juni
  • ‚China girl‘ begeistert mit rötlichem Herbstlaub
  • ‚Schmetterling‘ blüht schon in jungen Jahren zartrosa.
  • ‚Teutonia‘ überzeugt durch große weißgrüne Blüten

Standort

Der Blumenhartriegel gedeiht an einem hellen Standort mit einer Portion Sonne. Auf keinen Fall darf er von morgens bis abends der prallen Sonnenstrahlung ausgesetzt sein. Suchen Sie daher einen Platz im Garten, der ihm im Verlauf des Tages etwas Abkühlung verschafft. Vielleicht ist eine Mauer in der Nähe, die ihm für ein paar Stunden Schatten spenden kann.

Der Blumenhartriegel kann je nach Sorte bis zu sechs Meter sowohl in die Höhe als auch in die Breite wachsen. Dabei bilden diese asiatischen Sorten eine schöne Krone aus. Sie ist etagenartig aufgebaut und meistens mehrstämmig. Dafür benötigt der Baum ausreichend Platz, an dem er sich ungehindert in die gewünschte Richtung entwickeln kann. Ein Standort als Solitärpflanze lässt ihn zudem noch augenfälliger in Erscheinung treten.

Boden

Der Boden, auf dem der Hartriegel gedeihen soll, sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Gegebenenfalls muss die vorhandene Bodenstruktur ein wenig optimiert werden. Die Erde muss locker, gut durchlässig und humusreich sein. Der Boden darf feucht sein, jedoch nicht zu sehr. Überschüssiges Wasser muss gut abfließen können. Ist das beim gegebenen Boden nicht der Fall, sollte vor dem Auspflanzen eine Drainageschicht aus Kies angelegt werden.

Asiatische Blumenhartriegel sind allerdings anspruchsloser als andere Blumenhartriegel, zur Not vertragen sie auch lehmige und kalkhaltige Erde. Aus diesem Grund gehören diese Blumenhartriegel zu den Lieblingen hiesiger Gartenbesitzer.

Tipp:

Wenn sich im Garten eine hügelig erhobene Stelle befindet, bietet sie sich als Standort für den Blumenhartriegel an. Hier ist der Wasserabzug wesentlich besser möglich.

Auspflanzen

Ein junger Blumenhartriegel muss seine noch zarten Wurzeln im Frühjahr in die „fast“ unbegrenzte Freiheit der Gartenerde stecken. Die kommenden warmen Tage bieten ihnen ausreichend Wärme für eine gute Entwicklung in der neuen Umgebung. Bis zum Herbst erreichen sie einen guten Stand und können kräftig dem Winter trotzen. Wo sich für andere Bäume der Herbst noch als gute Pflanzzeit erweist, könnte sie für den Blumenhartriegel verheerend sein. Die jungen, frisch ausgepflanzten Wurzeln können bei Frösten Schaden nehmen.

Kübelhaltung

Blumenhartriegel wachsen nur sehr langsam. Ganze 20 bis 30 cm an Höhe überwinden sie pro Jahr. Deswegen können sie über einige Jahre hinweg gut als Kübelpflanze gehalten werden. Als Gehölz brauchen sie natürlich einen ausreichend großen Kübel. Dieser sollte sowohl tief als auch breit sein, um genügend Raum für die Wurzelentwicklung zu bieten. Ein heller Standort mit mäßiger Sonne ist ideal. Im Sommer darf der Kübel draußen stehen. Im Vergleich zu einem Blumenhartriegel, der im Garten ausgepflanzt ist, benötigt der Blumenhartriegel im Topf etwas mehr Pflege.

  • muss regelmäßig gegossen werden
  • braucht Schutz im Winter, der Kübel muss rein

Vermehrung durch Samen

Cornus kousa - Blumenhartriegel

Ursprüngliche Sorten werden aus Samen vermehrt. Werden einige der roten Früchte befruchtet, entwickelt sich in deren Inneren ein Kern, aus dem unter optimalen Bedingungen ein neues Pflänzchen sprießen kann. Die Zuchtformen werden durch Veredlung vermehrt, die jedoch für Hobbygärtner viel zu anspruchsvoll und aufwendig ist. Sie macht es auch erforderlich, dass die kleine Pflanze eine Zeit lang im Gewächshaus kultiviert werden muss. Diese Bedingungen können ihr die wenigsten bieten.

Wenn Sie einen oder mehrere Kerne in den roten Früchten gefunden haben, können Sie einfach ihren grünen Daumen testen. Ziehen Sie daraus im Haus ein paar junge Pflänzchen vor.

  1. Befreien Sie den Kern vom Fruchtfleisch
  2. Füllen Sie kleine Blumentöpfe mit Anzuchterde. Auch Erde aus dem Garten, in der die Mutterpflanze wächst, ist geeignet.
  3. Pflanzen Sie den Samen ein und gießen Sie es gut an.
  4. Geben Sie dem Topf einen hellen und halbschattigen Platz auf einer Fensterbank.
  5. Halten Sie die Erde feucht.
  6. Wen das kleine Pflänzchen etwa 20 cm groß ist, darf es täglich für ein paar Stunden ins Freie, sofern kein Frost droht.
  7. Ab einer Höhe von 30 cm können Sie den jungen Blumenhartriegel auspflanzen. Warten Sie damit allerdings bis zum Frühjahr.
Tipp:

Ein junger Blumenhartriegel muss nicht bei erster Gelegenheit ins Freie umziehen. Der Kübel ist für ihn eine gute Behausung für die ersten paar Lebensjahre.

Vermehrung durch Teilung

Strauchförmiger Blumenhartriegel kann durch Teilung vermehrt werden. Graben Sie den Strauch im Frühling aus und teilen Sie die Tochterpflanzen ab. Diese werden gleich im Anschluss an die Teilung eingepflanzt. Ihre Ansprüche an den Standort, Boden und Pflege sind mit denen der ausgewachsenen Pflanzen identisch.

Schneiden

Mit jedem neu entwickelten Zweig wird der Blumenhartriegel wieder ein Stück schöner. Warum also sollte man ihn schneiden? Er verkahlt nicht, wie manch anderer Baum. Er verträgt zwar Schnittmaßnahmen, allerdings fällt ihm die Regeneration schwer. Er sollte daher nur geschnitten werden, wenn es unbedingt erforderlich ist. Zum Beispiel wenn die Krone schon sehr ausladend gewachsen ist und ihr der vorhandene Platz nicht mehr ausreicht bzw. sie schon mit angrenzenden Pflanzen kollidiert. Ausnahmen können einige Hybridsorten bilden, bei denen ein Schnitt die Verzweigung fördern kann, selbst bei älteren Exemplaren.

  • Schnitt sollte nach der Blüte erfolgen
  • scharfe und saubere Gartenschere/Säge ist ein Muss.
  • größere Schnittwunden ab etwa 2 cm Durchmesser mit Baumharz verschließen

Wenn der Schnitt nach der Blüte im Frühling erfolgt, hat der Baum noch genügend Zeit neue Blütenknospen für das Folgejahr auszubilden.

Gießen

Der Blumenhartriegel liebt ausgeglichene Verhältnisse. Es sollte nicht zu feucht und auch nicht zu trocken, am besten, durchgehend leicht feucht. Da in unseren Breitengraden weder der Regen noch die Sonnenstunden gleichmäßig verteilt sind, werden ausgeglichene Bedingungen eher nur streckenweise vorherrschen. Im Sommer, wenn die Tage immer heißer und trockener werden, sollte dennoch nicht der Gartenschlauch für die nötige Feuchtigkeit sorgen.

Asiatische Blumenhartriegel vertragen zwar Kalk, Regenwasser bekommt ihnen aber besser. Falls erforderlich, sollte auch täglich gegossen werden. Wer diese Routinetätigkeit gerne umgehen möchte, kann den Bodenbereich rund um den Stamm jährlich mit einer Schicht Rindenkompost abdecken. Diese schützt die oberste Erdschicht vor Verdunstung und hält den Wurzelbereich kühl. Auch Bodendecker erfüllen diesen Zweck und sehen auch noch ansprechend aus.

Tipp:

Regelmäßiges Gießen verdichtet den Boden. Lockern Sie diesen regelmäßig auf. Das ist auch eine gute Gelegenheit bei Bedarf etwas Dünger einzuarbeiten.

Düngen

Cornus kousa - Blumenhartriegel

An seinem Wunschstandort ist der Blumenhartriegel meist gut mit Nährstoffen versorgt und bedarf dahin gehend keiner besonderen Hinwendung. Wenn der Blumenhartriegel zudem mit einer Mulchschicht abgedeckt ist, zehrt er durchgehend von deren Nährstoffen. Diese gleichmäßige Versorgung mit Nährstoffen in kleineren Dosierungen ist ideal für den Blumenhartriegel. Weitere Düngergaben erübrigen sich dann.

Ist der Blumenhartriegel nicht mit einer Mulchschicht abgedeckt, könnte er hin und wieder etwas Dünger benötigen. Wenn eine Wachstumsverzögerung eintritt, ist es an der Zeit, ihm etwas Dünger zu geben.

  • nach Bedarf düngen
  • einmal jährlich reicht aus
  • kurz vor der Blüte ist der richtige Zeitpunkt
  • natürlicher Dünger ist ideal
  • Kompost und verrotteter Mist eignen sich gut
  • Dünger leicht in die oberste Erdschicht einarbeiten.
Tipp:

Seien Sie lieber sparsam beim Düngen. Bei Unterversorgung ist Nachdüngung jederzeit möglich. Eine Überdosierung lässt sich hingegen schwieriger wieder ausgleichen.

Krankheiten

Gelegentlich kann Echter Mehltau auftreten, der sich jedoch gut bekämpfen lässt. Die Pflanze überlebt diese Krankheit. Viel schlimmer ist da Anthraknose, auch Blätterbräune genannt. Sie ist eine echte Bedrohung für den Blumenhartriegel. Die Blätter weisen charakteristische braune Flecken auf. Leider lässt sich diese Krankheit nicht gut bekämpfen. Die befallenen Triebspitzen sollten schnellstens entfernt werden. Wenn das nicht hilft und die Krankheit weiter fortschreitet, muss der ganze Baum entsorgt werden, noch bevor er abstirbt. So hat die Krankheit zeitlich weniger Gelegenheit andere Pflanzen anzustecken. Seine kranken Pflanzenteile dürfen nicht auf den Komposthaufen landen.

Sich stauende Nässe begünstigt die Entwicklung von Pilzkrankheiten. Bei feuchter Witterung kann der Pilz auf das Laub übergreifen und den ganzen Baum absterben lassen. Beugen Sie vor, indem Sie dem Blumenhartriegel den benötigten Standort geben. Sollte dieser nicht zur Verfügung stehen, ist von einer Pflanzung abzuraten.

Schädlinge

Braune Triebspitzen deuten auf Miniermotte hin. Die befallenen Spitzen müssen schnellstens entfernt werden. Der Strauch ist begleitend mit Insektiziden zu behandeln.

Woll- und Schmierläuse machen auch vor dem Blumenhartriegel nicht halt. Sie lassen sich allerdings mit einfachen Mitteln, wie zum Beispiel einer Schmierseifenlösung, gut und schnell bekämpfen. Nur wenn natürliche Mittel nicht genügen, sind chemische Mittel zu erwägen.

Überwintern

Im Handel werden Blumenhartriegel angeboten, die winterhart sind und problemlos das ganze Jahr über im Freien wachsen. Davon gibt es inzwischen eine so große Auswahl, dass auf Sorten mit geringerer Winterhärte verzichtet werden kann und sollte.

Blumenhartriegel, die noch im Kübel gehalten werden, sind empfindlicher gegenüber Minusgraden. Sie sollten vor den ersten Nachtfrösten in ein frostfreies, helles Winterquartier umziehen.

Autor Heim-Redaktion

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