Blühende Sträucher – 30 winterharte Sorten für sonnige Standorte
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Blüten machen den Garten lebendig, winterharte Sträucher sind pflegeleicht und in allen Höhen verfügbar, die für den jeweiligen Garten gebraucht werden – blühende Sträucher sind wichtige Elemente der Gartengestaltung; in den vielen Gärten, die wegen beschränktem Platzangebot besser ohne Bäume auskommen, die wichtigsten Gestaltungselemente. Deshalb lohnt sich die Ausschau nach Sträuchern, die nicht in jedem Gartencenter verkauft werden. Der Artikel stellt Ihnen 30 außergewöhnliche blühende Sträucher vor, die Sonne mögen und sicher winterhart sind:
Von A bis H
Aroniabeere oder Schwarze Eberesche (Aronia melanocarpa ‚Nero‘)
- Endhöhe ca. 1,50 m
- weiße Blüten im Frühjahr
- rotviolett-schwarze Beeren im Sommer
- leuchtend rote Blätter im Herbst
Der robuste und schädlingstolerante Fruchtstrauch ist eine pflegeleichte, sehr frostharte russische Züchtung; die schwarzen Beeren enthalten jede Menge gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe und können zu Marmelade verarbeitet werden.
Berg-Zitrone oder Bitterorange (Citrus triptera)
- Endhöhe etwa 2 m
die winterhärteste Zitronenart (ältere Pflanzen können Temperaturen von -20 °C überstehen) steht viel zu selten in unseren Gärten, verzaubert im April/Mai mit großen weißen duftenden Blüten und danach mit glänzendem, dunkelgrünem Laub. Jungpflanzen sollten im Kübel gezogen werden, bis sie „erwachsen“ (gut bewurzelt, kräftig) sind.
Chinesischer Gewürzstrauch (Elsholtzia stauntonii)
- Endhöhe ca. 90 cm
- entwickelt erst im Spätsommer schöne
- rosa Blütenrispen
- die bis in den Herbst hinein an der Pflanze bleiben
Der hübsche kleine Strauch wirkt ein wenig wie ein großer Salbei, seine Blätter können auch zum Würzen verwendet werden und haben ein kräftiges Aroma irgendwo zwischen Salbei, Kümmel und Minze (im Einsatz ähnlich vielseitig wie Vietnamesische Melisse).
Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox)
- Endhöhe um 2 m
die cremeweißen bis hellgelben Blüten erscheinen vor dem Laubaustrieb im Winter oder zeitigen Frühjahr und duften kräftig nach Veilchen. Der Duftstrauch von den Bergen Chinas wächst langsam, ist robust und gut frosthart.
Edel-Goldregen (Laburnum waterei ’Vossii‘)
- Endhöhe gegen 5 m
Er ist sehr reich blühende Sorte mit 30-50 cm langen Blütentrauben voller tiefgelber, duftender Blüten im Mai. Der straff aufrecht wachsende Strauch kann auch als kleiner Baum gezogen werden, z. B. als „goldener Hausbaum“.
Färberginster (Genista tinctoria)
- Endhöhe ca. 1,50 m
- blüht gelb von Juni bis August
- bringt dann noch eine Nachblüte im Spätherbst
Er wirkt als Einzelpflanze und in der Gruppe, liebt Trockenheit, ist anspruchslos und pflegeleicht. Nur in Haushalten mit Kindern und/oder Haustieren ist Vorsicht angesagt, weil Ginster ziemlich giftig ist. Der Name ist übrigens Programm, aus dem Färberginster kann gelbe Farbe gewonnen werden.
Franklinie (Franklinia alatamaha)
- Endhöhe von ca. 10 Meter
- ein winterharter Teestrauch
Die natürlichen Vorkommen des 1765 entdeckten (und zu Ehren des amerikanischen Politikers Benjamin Franklin „Franklin Tree“ genannten) Teestrauchs wurden um 1800 durch pilzinfizierte Baumwolle ausgerottet; die heute verkauften Bäume gehen also alle auf erhaltene Zucht- oder Kultur-Exemplare zurück. Der Erhalt lohnte sich auf jeden Fall: Die großen weißen Blüten der Franklinie duften süß, die Blätter ergeben einen Tee, der wie echter Tee schmeckt, aber koffeinfrei ist und eher entspannend wirkt.
Griechischer Bergtee (Sideritis syriaca)
- mit einer Endhöhe von gut einem halben Meter nicht riesig
- aber die nächste hochinteressante Teepflanze
Ihre hübschen gelbgrünen Blütenkerzen ergeben mit den graufilzigen Blättern einen köstlich milden Tee mit edlem, zimtartigen Aroma. Wird auch als (einer der teuersten) Kräutertees verkauft, wächst aber auch gerne in freien, offenen Lagen in deutschen Gärten, in denen der Bergtee auch vollkommen winterhart ist.
Heckenkirsche, Strauch-Geißblatt (Lonicera x purpusii)
- Endhöhe um 2 m
Ab April komplett mit kleinen weißen Blüten bedeckt, die mit süßem Veilchenduft erfreuen und denen viele leuchtend rote Früchte folgen (gute Nahrung für Vögel). Anspruchslos und (breit-) wüchsig.
Herbst-Duftblüte (Osmanthus heterophyllus „Purpureus“)
- Endhöhe ca. 1,50 m
Eine robuste Variante der bekannten japanischen Frühjahrs-Duftblüte, unzählige kleine weiße Blüten mit Pfirsich-Parfüm-Duft, ausdrucksstarke Blätter wie die Stechpalme.
Himalaya-Geißblatt oder Karamellstrauch (Leycesteria formosa)
- Endhöhe ca. 2 m
Besitzt cremeweiße Blüten mit burgundroten Kelchen, tiefbraune, weiche, saftige Beeren mit schokoladigem Karamellgeschmack, Früchte und Blüten erscheinen gleichzeitig an herunterhängenden Trauben, ab Juli bis zum Herbst.
Holunder (Sambucus nigra)
- Endhöhe um 5 m
Er blüht von April bis August je nach Sorte creme, grünlich, rosarot und mit Duft. Ein zu Unrecht vergessener, unzerstörbarer Klassiker, aus dessen Blüten und Früchten viel Köstliches und Heilsames zubereitet werden kann.
Honigbeere, Sibirische Blaubeere (Lonicera kamtschatica ‚Blue Velvet‘)
- Endhöhe etwa 1,50 m
Hat lange zartgelbe Blütenkelche ab März, gesunde Beeren mit intensivem Blaubeer-Geschmack im Sommer, auch im Winter dekorativ wegen attraktiver rotbrauner Rinde.
Von J bis R
Judasbaum (Cercis siliquastrum)
- Endhöhe um 6 m (kann durch Schnitt klein gehalten werden)
Wunderschöne rosa, an Orchideen erinnernde Blüten im zeitigen Frühjahr (an den Ästen und am Stamm), goldgelbe Blätter im Herbst: Eine wirklich außergewöhnliche Schönheit, dessen Jungpflanzen unbedingt guten Winterschutz brauchen.
Magnolie (Magnolia)
- Endhöhe je nach Sorte bis 20 m
- kann aber durch Schnitt klein gehalten werden
Ende Januar/Anfang Februar wunderschöne Blüten zwischen weiß und rosa. Die frosthärtesten Sorten sind die weiß, rosa, purpur blühende Tulpen-Magnolie Magnolia soulangiana (bis ca. – 24 °C), die dunkelrot blühende Tulpen-Magnolie ‚Genie‘ (bis ca. – 24 °C), die Purpur-Magnolie Magnolia liliiflora ‚Nigra‘ (bis ca. 24 °C), die Purpur-Magnolie Magnolia liliiflora ‚Susan‘ (bis ca. – 27 °C), beide mit purpurfarbenen Blüten, und die Stern-Magnolie Magnolia stellata, die in verschiedenen Sorten bis ca. – 30 °C aushält.
Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus)
- Endhöhe etwa 1,5 m
- lange, blauviolette Blütenrispen von August bis in den Oktober
- kleine, kugelige Früchte
- werden in Südeuropa als Pfefferersatz verwendet
- sehr gute Bienenweide
- hübsche gelbe Herbstfärbung
Pimpernuss (Staphylea pinnata)
- Endhöhe ca. 3 m
Im Frühjahr weiße Blütentrauben, die zart nach Kokos duften und kandiert werden können, die reifen Früchte enthalten eine nach Pistazie schmeckende Nuss, die im Wind „pimpert“, womit hier klappernde Geräusche gemeint sind.
Purpur-Hasel (Corylus maxima ’Purpurea’)
- Endhöhe um 3 m
- rote Blüte von März bis April
- ansonsten anspruchslos, pflegeleicht
- wüchsig wie jeder Haselstrauch
Rote Sommertamariske (Tamarix ramossima)
- Endhöhe ca. 4 m
Die Blüte schmückt wie eine Art dunkelrosa Schleierkraut von Juni bis September, kann als Strauch und in milden Gebieten auch als kleiner Baum mit lockerem Wuchs gezogen werden, sehr trockenheitsresistent, verbreitet mediterranes Flair.
Russischer Salzstrauch, Silbersalzstrauch (Hallihallostrauch)
- Endhöhe etwa 2 m
Ein neuer Strauch aus Russland mit zarten rosa duftenden Lippenblüten von Juni bis Juli, dessen silbergraue Blätter sich auch ohne Salz im Boden wunderbar entwickeln. Tiefreichendes Wurzelsystem, dornige Triebe und Blattwerk wie der Sanddorn, auch ebenso genügsam wie dieser. Gut geeignet als Sichtschutzpflanze bzw. Heckenpflanze, als Einzelstrauch und zur Befestigung von Böschungen.
Von S bis Z
Schneeforsythie (Abeliophylumm distichum)
- Endhöhe ca. 2 m
- weiß-rosa nach Mandeln duftende Blüten März oder April bis Mai
- kleine, dunkelgrüne Blätter
- im Sommer runde, geflügelte Früchte mit einem Durchmesser von 2,3 cm
Gemessen an ihrer Anspruchslosigkeit und Unkompliziertheit ist die koreanische Schönheit bei uns bisher viel zu selten anzutreffen.
Sibirischer Ginseng, Taigawurzel (Eleutherococcus senticosus (Acanthopanax senticosus))
- Endhöhe um 5 m
Er besitzt große kugelrunde Doldenblüten mit ausdrucksstarken Samenkapseln an den einzelnen Strahlen, skuriler, stacheliger Strauch, dessen Wurzel wie der Ginseng genutzt wird und der wegen seiner Heimat im Osten Sibiriens bei uns sehr winterhart ist.
Strauchkastanie (Aesculus parviflora)
- Endhöhe ca. 4 m
Mit aufrechten weißen Kastanien-Blütenkerzen, die über das Laub hinausragen und in den Sommermonaten erscheinen, goldgelbes Laub im Herbst, leuchtend roter Austrieb im Frühjahr.
Strauch-Kronwicke (Coronilla valentina ssp. glauca)
- Endhöhe um 1,50 m
Mit schöner Strauch aus Spanien mit üppigen, duftenden Blüten im Frühjahr (und manchmal auch im Herbst), dessen Winterhärte trotz Herkunft mit -15°C angegeben wird. Also in den meisten Gegenden Deutschlands an einem geschützten Standort winterhart, im Rest des Landes ein toller, pflegeleichter Strauch für kühle Wintergärten.
Strauch-Lavendel (Lavandula x allardii)
- Endhöhe bis 1,80 m
Er ist der einzige Lavendel, der als Bäumchen gezogen werden kann, Sorte mit dunkelvioletten Blüten und ziemlich großem Laub mit gesägtem Rand.
Strauchmalve ‚Barnsley‘ (Lavatera olbia ‚Barnsley‘)
- Endhöhe ca. 1,80 m
Ein wunderschöner gut wüchsiger Strauch mit großen zarten pastellrosa Blüten und einem dicken, verholzenden Stamm.
Teufelsstrauch (Physocarpus opulifolius)
- Endhöhe um 2 m
In der Sorte ‚Diabolo‘ schöne weiße Blüten von Mai bis Juni, aber dunkelrote Blätter. Wächst ganzjährig und gleichmäßig.
Wacholder (Juniperus communis „Meyer“)
- Endhöhe ca. 3 m
Noch ein vergessener Klassiker, dessen Blüte von Design und Farbigkeit zwar nicht umhaut, mit dessen Beeren man aber eine Menge anstellen kann: Gin bekommt sein Aroma durch Wacholderbeeren, junge, grüne Wacholderbeeren würzen Kräuterfrischkäse, ältere Fisch und Grillfleisch und Wildbraten.
Zaubernussstrauch (Hamamelis)
- Endhöhe etwa 4 m
Mit gelben Blütenrispen, die an den Enden lustig wirr aussehen und von Dezember bis März ihren angenehmen Duft verbreiten. Ansonsten anspruchslos und pflegeleicht, gelb-rote Herbstfärbung, aufrechter Wuchs.
Zieraprikose (Prunus mume ‚Beni-shidare‘)
- Endhöhe um 3,5 m
zeigt bereits in den Wintermonaten ihre wunderschönen zierlichen rosaroten Blüten und ist darüber hinaus sehr anspruchslos und gut frosthart, nur die Blüten können unter Spätfrösten leiden.
Fazit
Sicher sind bei diesen Vorschlägen Sträucher dabei, die weder im nächsten Gartencenter oder Baumarkt noch in der nächsten, schon recht gut sortierten Baumschule oder selbst Pflanzen aufziehenden Gärtnerei zu finden sind.
Aber die Suche nach Gärtnereien und Baumschulen, die ganz besondere Pflanzen im Angebot haben, lohnt sich nicht nur wegen einem Strauch, der in obiger Auflistung Ihr Interesse erweckt hat.
Sondern sie lohnt sich auch deshalb, weil die Gärtnereien und Baumschulen, die solche seltenen, eben nicht schnell und einfach in Massen aufzuziehenden Pflanzen im Programm haben, eigentlich immer inhabergeführte Betriebe sind, die mit Leidenschaft geführt werden. In solchen Betrieben macht Einkaufen wirklich Spaß, und es gibt in der Regel sehr viel zu entdecken (und zu lernen, wenn man möchte).