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Anbau der Blauschote, Blauschotenstrauch, Gurkenstrauch

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Der Anbau der Blauschote ist trotz der exotischen Herkunft und Optik des Strauchs überraschend einfach und mit wenig Aufwand bei der Pflege verbunden. Jedoch ausgesprochen lohnend. Von der Farbe der Früchte und des delikaten Geschmacks bis hin zur beeindruckenden Größe der gefiederten Blätter ist der Gurkenstrauch eben mehr, als nur ein Blickfang. Dazu kann er im Freien ebenso gut kultiviert werden, wie im Wintergarten oder Wohnzimmer und stiehlt so manchem anderen Gewächs die Show.

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Standort

Die Blauschote stammt aus den waldigen Regionen Westchina und ist ursprünglich an geschützte Lagen gewöhnt. Sonne bis Halbschatten und Windschutz benötigt sie auch hierzulande. Der optimale Standort ist daher eine geschützte Lage, beispielsweise eine warme, hausnahe Ecke. Weder sollte die pralle Mittagssonne auf ihn treffen, noch kalter oder kräftiger Wind. Vor allem im Winter ist dieser Schutz entscheidend. Wer sich für eine Pflanzung direkt ins Freie entscheidet, muss zudem den Platzbedarf berücksichtigen. Ohne Verschnitt kann der Gurkenstrauch immerhin fünf Meter in der Höhe und vier Meter in der Breite erreichen. Dadurch überschattet der Blauschotenstrauch mit Leichtigkeit andere Gewächse. Mit etwa einem Viertelmeter pro Jahr dauert es allerdings eine Weile, bis dieser Fall eintritt. Dennoch sollte ausreichend Abstand zu Haus und Mauern eingeplant oder aber die Blauschote zunächst im Kübel gezogen werden.

Substrat

Frisch bis feucht, nährstoffreich oder mager, alkalisch bis sauer: Das Substrat für die Blauschote und deren Anbau ist unproblematisch. Tiefgründige Gartenerde, die gut durchlässig ist, ist optimal. Allerdings sollte das Substrat nicht zur Verdichtung neigen und erfahrungsgemäß ist magerer Boden die bessere Wahl für den Blauschotenstrauch. Gartenerde sollte daher möglichst mit Sand oder Kies aufgelockert werden. Reichhaltige Gaben von Dünger jeder Art sind zu vermeiden. Ist der Boden stark verbraucht, darf als Vorbereitung aber etwas Mulch oder verrotteter Kompost untergearbeitet werden. Voraussetzung ist dann allerdings, dass sich die Nährstoffgabe zumindest für einige Wochen gleichmäßig in der Erde verteilen und setzen kann, bevor der Gurkenstrauch eingepflanzt wird oder eine Aussaat erfolgt.

Aussaat und Pflanzen

Die Blauschote kann sowohl über Samen als auch über Stecklinge vermehrt werden. Dementsprechend ist es möglich, den Anbau des Gurkenstrauchs auf verschiedenen Wegen zu beginnen. Wer nicht allzu lange auf die ersten Früchte warten möchte, setzt auf vorgezogene Jungpflanzen. Für den Anbau aus Samen muss wie folgt vorgegangen werden: 

  1. Die Samen der Blauschote benötigen für ihre Keimfähigkeit eine Kälteperiode. Das sogenannte Stratifizieren wird erreicht, indem die Saat für zwei bis drei Monate bei etwa 5°C gelagert wird. Also beispielsweise im Kühlschrank. Alternativ können die Samen in Erde gebracht und in dieser „kaltgestellt“ werden.
  2. Eingeweicht in lauwarmes Wasser werden die Samen für einen Tag auf die Keimung vorbereitet. In einem Pflanzgefäß werden sie leicht mit Anzuchterde bedeckt. Das Substrat wird angefeuchtet, sollte aber nicht durchnässt sein.
  3. Für einen schnellen und dennoch kräftigen Austrieb wird das Gefäß an einen hellen und warmen Standort verbracht. 20 bis 25 °C sind nötig, damit die Keimung einsetzen.
  4. Eine Abdeckung zum Feuchthalten ist nicht nötig. Die Anzuchterde sollte aber regelmäßig gegossen werden, wobei Staunässe dringend zu vermeiden ist.

Als Anzuchterde empfiehlt sich bei der Aussaat der Blauschote eine Mischung aus handelsüblichem Anzuchtsubstrat mit Sand oder Perlit. Bei der Vermehrung über Stecklinge kann hingegen direkt die obig beschriebene Erde verwendet werden. Auch hier sollten aber einige Punkte beachtet werden: 

  1. Wer den Anbau der Blauschote mit Stecklingen beginnt, sollte diese möglichst im Frühjahr oder frühen Sommer gewinnen und im Anschluss schnell in die Erde bringen.
  2. Die mindestens zehn Zentimeter langen Stecklinge werden an der Schnittstelle mit Bewurzelungshilfe bepudert und im Anschluss einige Zentimeter tief in Erde gesteckt. Sie sollten von alleine stehen bleiben.
  3. Das Substrat wird gut durchfeuchtet und auch in der Folge feucht gehalten, sollte jedoch nie nass sein.
  4. Als Standort für die Stecklinge und zu bewurzelnden Jungpflanzen sollte ein warmer und heller Platz gewählt werden, der vor Wind und Spätfrösten geschützt ist.

In der Regel dauert es lediglich wenige Wochen, bis die Stecklinge bewurzelt sind. Erkennbar ist die erfolgreiche Bewurzelung daran, dass die Pflanzentriebe nicht mehr aus der Erde gezogen werden können oder sich neue Blätter ausbilden.

Tipp:

Selbstverständlich kann der Anbau des Gurkenstrauchs – wie bereits erwähnt – auch mit vorgezogenen Jungpflanzen beginnen. Für einen schnellen Ertrag ist das sogar der beste Weg. Gepflanzt werden die Gewächse im frühen Sommer, wenn nicht mehr mit verspäteten Minusgraden zu rechnen ist.

Gießen

Ob frei in den Garten gepflanzt oder im Kübel, der Blauschotenstrauch benötigt eine einigermaßen gleichbleibende Feuchtigkeit. Allerdings darf er niemals ertränkt werden. Trockenheit verträgt das Gewächs deutlich besser, als Staunässe. Daher kann er hin und wieder trockener stehen, selbst auf einen Übertopf oder Untersetzer wird aber im Freien besser verzichtet. Aus diesem Grund ist es auch sinnvoll, ihm bei der Kübelkultur eine Drainageschicht zu gönnen. Diese kann aus Tonscherben oder grobem Kies bestehen und bewahrt die Wurzeln davor, bei einem Zuviel an Wasser zu verfaulen.

Düngen

Wie bereits erwähnt, gedeiht der Blauschotenstrauch auf mageren Böden besser. Gänzlich ohne Nährstoffe kommt er natürlich nicht aus. Ab dem zweiten Standjahr sollte daher Langzeitdünger für Gemüsepflanzen in geringer Dosierung verabreicht werden. Gedüngt wird dann, wenn der Strauch bereits erste neue Austriebe zeigt, also im späten Frühjahr oder frühen Sommer. Ein Produkt für sechs Monate sollte bevorzugt werden, da hier die Menge allmählich abnimmt und nicht erneut nachgedüngt werden muss.

Ernte

Im Sommer bildet die Blauschote Früchte aus, deren Schalen sich nach und nach blau färben. Diese erinnern nicht nur dem Aussehen nach an Bohnen, sondern werden auch ebenso wie diese geerntet und geschält – können allerdings roh gegessen werden. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn sich die Schalen kobaltblau verfärbt haben. Also im Spätsommer.

Tipp:

Wer nicht alle Blauschoten auf den Speiseplan setzen kann, kann diese frisch oder getrocknet übrigens auch als Dekoration verwenden.

Überwinterung

Der Blauschotenstrauch verträgt Frost zwar, allerdings nur bis zu -10 °C. Der wichtigste Schutz im Winter ist nach wie vor der passende Standort. Kalter Wind und pralle Wintersonne sollten möglichst nicht auf die Blauschote treffen. Zudem ist eine zusätzliche Isolierung sinnvoll. Da die Pflanze im Herbst ohnehin die Blätter abwirft, kann der Gurkenstrauch komplett in Gartenvlies oder Decken gewickelt werden. Anhäufeln von Stroh, Reisig oder Mulch schützt die Wurzeln.

Wird die Blauschote im Kübel kultiviert oder handelt es sich um sehr junge Pflanzen, ist die Überwinterung im Freien nicht angeraten. Besser ist es dann, dem Gewächs ein frostfreies Winterquartier zu gönnen. Ideal sind hier Temperaturen zwischen fünf und zehn Grad.  Vorsicht ist übrigens auch noch im Frühjahr geboten. Der Gurkenstrauch treibt schon recht zeitig aus, reagiert jedoch sehr empfindlich auf Spätfröste. Bei plötzlichen Temperatureinbrüchen sollte die Pflanze also wieder geschützt oder aber ins Haus verbracht werden.

Tipp:

Auch im Winter darf die Blauschote nicht austrocknen und sollte daher bei Bedarf schluckweise gewässert werden.

Verschnitt

Ein Verschnitt der Blauschote ist nicht unbedingt nötig, er kann jedoch bei Bedarf durchgeführt werden. Wird das Gewächs zu groß, ist ein vorsichtiges Stutzen angeraten, zudem dürfen erfrorene oder anderweitig beschädigte Triebe abgeschnitten werden.  
Idealerweise wird der Verschnitt nach dem letzten Frost durchgeführt.

Kübelkultur

Da die Blauschote nicht allzu frostbeständig ist, empfiehlt sich zumindest während der ersten Jahre die Kultur im Kübel. Dadurch wird die Überwinterung erheblich erleichtert. Zudem kann der Gurkenstrauch durch seine dekorative Optik auch als Zimmerpflanze dienen. Wer dennoch einen ertragreichen Anbau der Blauschote anstrebt, sollte das Gewächs zur Blüte im Mai oder Juni nach draußen verbringen. Hier sorgen Insekten dafür, dass die Blüten befruchtet werden und daraus die leicht süßen Früchte entstehen können. Zu beachten ist bei der Kübelkultur der größere Wasserbedarf. Zugleich ist die Gefahr für Staunässe präsenter, es darf also kein Wasser in Übertopf oder Untersetzer stehen bleiben.

Fazit

Die Blauschote ist eine exotische Bereicherung für den Garten, Balkon oder das Wohnzimmer und den Speiseplan. Dafür ist nicht viel Pflege notwendig, das richtige Wissen um die Kultur und den Anbau des Gurkenstrauchs muss aber vorhanden sein.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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