Bittersalz-Dünger | Thuja & 9 andere Pflanzen die es vertragen
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Die Bezeichnung Bittersalz hat sich unter Gärtnern fest etabliert. Sie steht für ein Mineral, das fachlich korrekt jedoch Magnesiumsulfat heißt. Dieser Name verrät auch, dass hier nebst Schwefel das Element Magnesium eine Hauptrolle spielt. Deswegen ist es als Dünger dann interessant, wenn dem Boden Magnesium fehlt oder im Garten Pflanzen wachsen, die einen hohen Magnesiumbedarf haben. Dabei ist jedoch zu beachten: Dieses Salz senkt den pH-Wert des Bodens. Ja nach Bepflanzung kann sich das vorteilhaft oder nachteilig auswirken.
Das Salz kommt natürlich in Salzlagerstätten vor. Auch in Deutschland liegen zahlreiche Abbaugebiete. Inzwischen wird es jedoch häufig synthetisch hergestellt. Magnesiumsulfat ist sowohl geruchsneutral als auch farblos. Es lässt sich zudem gut in Wasser auflösen.
Welche Pflanzen vertragen Magnesium?
Dieses Element ist für die Bildung von Chlorophyll (Blattgrün) unverzichtbar. Deswegen benötigen und vertragen die allermeisten Gewächse Magnesium. Doch nur wenn es in der optimalen Konzentration im Boden bereitsteht. Während sich die meisten Pflanzenarten mit eher geringen Mengen begnügen, benötigen andere Gewächse reichlich von diesem Mineral. Das sind insbesondere Koniferen:
- Fichten
- Kiefern
- Lärchen
- Eiben
- Lebensbäume (Thujen)
- Tannen
- Zypressen
- und andere Nadelgehölze
Andere Pflanzen
Bittersalz wird auch gut von Rhododendren und Azaleen vertragen. Das liegt daran, dass diese Gewächse bevorzugt in einem sauren Boden wurzeln. Deswegen profitieren sie von diesem Dünger gleich doppelt. Sie nehmen es auf für die Bildung von Chlorophyll und sie sind dankbar für den gesenkten pH-Wert des Bodens. Wer zudem einen sattgrünen Rasen sein eignen nennen möchte, kann das Gras mit Magnesiumsulfat düngen. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Rasen der Bereich des Gartens ist, der am häufigsten mit Magnesium unterversorgt ist. Dabei muss nicht zwingend der reine Stoff als Dünger verwendet werden. Viele Volldünger für Rasen enthalten bereits Anteile von Bittersalz.
Hinweise auf Magnesiummangel
Wenn es einem Boden an Magnesium mangelt, lässt sich dieser Umstand durch das bloße Betrachten der Erde nicht feststellen. Auch kann der Magnesiummangel erst im Verlauf der Zeit auftreten. Dann sind es die Pflanzen selbst, die uns erste unübersehbare Hinweise geben. Nämlich dadurch, dass ihr Wuchs von der erwarteten Norm abweicht:
- Pflanzen zeigen einen kümmerlichen Wuchs
- ihre Blätter vergilben
- beginnend bei der Mittelrippe, die selbst grün bleibt
- die Nadeln und Triebe der Koniferen verfärben sich ebenfalls
- werden zunächst cremefarben, dann gelb und schließlich braun
- Blätter einiger Gemüsearten zeigen rötliche Marmorierung
Ursachen für Magnesiumdefizit
In jeder gekauften Pflanzenerde und im Gartenboden ist Magnesium enthalten. Wenn auch seine Konzentration nicht immer gleich hoch ist. Dass es mit der Zeit dennoch knapp wird und den Pflanzen als Baustoff für ihr Blattkleid fehlt, hat in erster Linie zwei Gründe: Zum einem verbrauchen es die Gewächse selbst nach und nach. Zum anderen wäscht Regen einen Teil des Magnesiums aus dem Boden aus. Je sandiger der Boden ist, umso mehr von diesem wertvollen Mineral geht so verloren. In lehmigen Böden kann sich das Magnesium an Tonminerale anlagern und so einer Auswaschung größtenteils „entgehen“. Beide Ursachen machen es erforderlich, dass das Magnesiumdepot regelmäßig aufgefüllt wird.
Bodenanalyse liefert Zahlen
Auch wenn vergilbende Blätter bzw. Nadeln nach Bittersalz geradezu rufen, nicht immer muss Magnesiummangel die Ursache für diese Verfärbungen sein. Und wenn doch, so fehlt uns noch die Information über die notwendige Dosis. Klarheit kann nur eine Bodenanalyse bringen. Was so kompliziert und teuer klingt, ist in Wirklichkeit mit nur wenig Mühe verbunden und kostet um die 20 Euro. Ein Labor kann die notwendigen Analysen durchführen und innerhalb weniger Tage die benötigten Werte liefern. Zuvor müssen Sie jedoch selbst nach Anleitung mehrere Bodenproben entnehmen, diese vermischen und eine bestimmte Menge davon an das Labor schicken.
Ideale Magnesiumwerte
Der vom Labor ermittelte Wert muss noch richtig gedeutet werden. Ob der Magnesiumgehalt ausreichend hoch ist, hängt von der Bodenbeschaffenheit ab. Je nach Sand- bzw. Lehmgehalt wird zwischen leichten, mittleren und schweren Böden unterschieden. Das sind die Idealwerte pro 100 g Erde:
- leichte Böden: 3 bis 4 mg
- mittlere Böden: 4 bis 6 mg
- schwere Böden: 6 bis 9 mg
Wenn der ermittelte Wert innerhalb dieser Spannen oder gar darüber liegt, besteht kein Magnesiummangel. Damit ist auch kein akuter Bedarf an Bittersalz gegeben.
Jährlichen Erhaltungsdüngung
Wenn der Magnesiumgehalt eines Bodens im optimalen Bereich liegt, kann es dennoch Sinn machen, in regelmäßigen Abständen mit Bittersalz zu düngen. Dadurch werden die jährlichen Verluste wieder ausgeglichen. Es werden 30 g Salz pro m² eingesetzt. Während für schwere Böden eine Anwendung pro Saison genügt, werden leichte und mittlere Böden 2-3 Mal mit diesem Salz gedüngt. Liegt der ermittelte Wert jedoch über dem Optimum, sollte die Düngung wie folgt angepasst werden:
Leichter Boden:
- mit 3-5 mg Magnesium pro 100 g: Dosierung halbieren
- mit über 5 mg Magnesium pro 100 g: nicht düngen
Mittlerer Boden:
- mit 5-10 mg Magnesium pro 100 g: 15-20 g pro m²
- mit über 10 mg Magnesium pro 100 g: nicht düngen
Schwerer Boden:
- mit 9-13 mg Magnesium pro 100 g: 15-20 g pro m²
- mit über 13 mg Magnesium pro 100 g: nicht düngen
Anwendung von Bittersalz
Im Handel wird das Salz in fester Form angeboten. Es lässt sich aber auch gut in Wasser auflösen. Damit stehen uns zwei Möglichkeiten offen, wie wir diesen Dünger verabreichen können. Wenn es sich um eine Erhaltungsdüngung handelt, wird das feste Salz einfach unterhalb der Pflanzen ausgestreut.
- die optimale Zeit ist das zeitige Frühjahr
- alternativ bzw. für die zweite Düngung der Herbst
- Salz niemals direkt auf die Wurzeln geben
- nach dem Ausstreuen gründlich wässern
Akuten Magnesiummangel beheben
Wenn Pflanzen bereits Symptome einer Unterversorgung zeigen, sollte mit der Anwendung von Bittersalz nicht bis zum Frühjahr oder Herbst gewartet werden. Sie benötigen das Magnesium sofort, ansonsten kann sich ihr Zustand noch verschlimmern. Damit die Pflanzen das benötigte Magnesium schneller aufnehmen können, wird es direkt auf sie gesprüht. Hier sind die einzelnen Schritte der Anwendung:
1. Spritzen Sie vor der Anwendung die betroffenen Pflanzen mit einem Wasserschlauch ab. Dadurch werden Ablagerungen von den Blättern gespült und die Bittersalzlösung kann die Pflanzen direkt erreichen. Ein Regenschauer vor der Anwendung erspart diesen Arbeitsschritt.
2. Lösen Sie 200 g Bittersalz in 10 l Wasser auf. Bei Bedarf auch weniger oder mehr. Das Mischungsverhältnis sollte jedoch stets beibehalten werden.
3. Füllen Sie die Lösung in eine saubere Sprühflasche.
4. Sprühen Sie die Bittersalzlösung direkt auf die Nadeln und Triebe der Konifere bzw. das Blattwerk der Pflanze.
Rasen mit Magnesiumsulfat düngen
Viele handelsübliche Rasendünger enthalten bereits Bittersalzanteile. Wenn Sie ihren Rasen dennoch eine Extraportion Magnesium verabreichen wollen, sollten Sie dieses beachten:
- Frühjahr ist die beste Zeit
- nach dem ersten Rasenschnitt
- körniges Salz ausstreuen
- anschließend die komplette Rasenfläche wässern
Bittersalz kaufen
Dieser Dünger ist gut verfügbar und preisgünstig. Sie bekommen es in Baumärkten, Gartencentern, großen Supermärkten und im Internet. Je nach Hersteller variieren die Preise zwischen 1 bis 4 Euro pro Kilogramm. Da dieses Salz unbegrenzt haltbar ist, kann sich der Kauf einer großen Packung lohnen. Beachten Sie jedoch die auf der Verpackung aufgedruckten Lagerungshinweise des Herstellers.
Hat die Bodenanalyse auch das Fehlen anderer Bodennährstoffe ergeben, reicht dieses Salz allein nicht aus. Damit aber nicht jeder Nährstoff separat und arbeitsaufwendig dem Boden zugeführt wird, bieten sich kombinierte Dünger an. Lassen Sie sich im Fachhandel beraten, welcher der angebotenen Volldünger Ihre Anforderungen ideal abdeckt.