Birkenfeige verliert Blätter – so wird Ihr Ficus benjamina wieder fit

Inhaltsverzeichnis
- Weshalb es überhaupt zum Blattabwurf kommt
- Die häufigsten Ursachen für den Blattabwurf
- Ungeeigneter Standort
- Plötzlicher Standortwechsel
- Wenn sich der Ficus an seinem Standort nicht wohl fühlt…
- Blattabwurf im Winter
- Pflegefehler
- Falsches Gießen
- Staunässe
- Gelbe Blätter als Warnhinweis für Staunässe
- Fehlende Luftfeuchtigkeit
- Falsches Düngen
Die in den tropischen Regionen Asiens und Australiens weit verbreitete Birkenfeige (Ficus benjamina- oft auch „Ficus „) schmückt mit ihren buntlaubigen oder zartgrünen Blättern zahlreiche Wohnzimmer. Der Zimmerbaum ist jedoch nicht nur äußerst dekorativ, sondern zugleich sehr sensibel. Er reagiert auf geringste Pflegefehler oder einen unzureichenden Standort mit Blattabwurf. Dabei handelt es sich jedoch um einen Schutzmechanismus, der das Überleben des Baumes sichern soll.
Weshalb es überhaupt zum Blattabwurf kommt
Wirft der Ficus benjamina seine Blätter ab, dann startet er sein Notprogramm: Irgendein Umwelteinfluss bzw. irgendeine Pflegemaßnahme führt dazu, dass die Pflanze sich unwohl fühlt und deshalb in den Überlebensmodus wechselt. Durch den Abwurf der Blätter – die sich zuvor oft gelb oder braun färben – sorgt der Baum dafür, dass er weniger Wasser verdunstet und außerdem weniger Energie in diesen Teil befördern muss – der Ficus fährt sozusagen sein Notprogramm.
Wenn Sie die Ursache des Blattabwurfs finden und beseitigen, kann sogar ein bereits kahler Zimmerbaum wieder austreiben und in voller Schönheit erstrahlen – natürlich nur wenn noch Leben in ihm steckt. Dies finden Sie schnell heraus, indem Sie den Stamm etwas anritzen: Tritt ein milchiger Saft aus (Vorsicht! Dieser ist giftig!), so lohnen sich Wiederbelebungsmaßnahmen.
Die häufigsten Ursachen für den Blattabwurf

Der Ficus ist eine rechte Mimose: Ist ihm zu kalt, wirft er seine Blätter ab. Ist ihm dagegen zu warm, auch. Man darf ihn nicht zu oft, aber auch nicht zu wenig gießen. Einen zu dunklen Standort mag er nicht, intensive Mittagssonne jedoch auch nicht… Gründe für das Abwerfen der Blätter gibt es viele. Typischerweise färbt sich das Laub vor dem Fall gelb, manchmal jedoch verliert der Ficus grünes Laub. Das ist immer ein Alarmzeichen, insbesondere wenn die scheinbar gesunden Blätter sehr zahlreich fallen und überdies junge Blätter betroffen sind. Schnelles Handeln ist notwendig, da die Pflanze sonst absterben kann.
Ungeeigneter Standort
Hinsichtlich seines Standorts ist der Ficus benjamina extrem empfindlich: Tatsächlich gehören diesbezügliche Störfaktoren zu den häufigsten Ursachen für einen Blattabwurf. Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten, die den Zimmerbaum in seinem Wohlbefinden einschränken.
Plötzlicher Standortwechsel
Einen plötzlichen Wechsel seines Standortes verkraftet der standorttreue Ficus nur sehr schlecht. Kaufen Sie beispielsweise einen neuen Ficus und stellen ihn bei sich zu Hause auf, so müssen Sie erst einmal mit dem Protest des Baumes rechnen. Da ihm diese Änderung – bei der er womöglich noch durch Wind und Wetter transportiert, in ein Auto geräumt und wieder ausgeräumt wurde – nicht behagt, wird er Blätter abwerfen. Hier hilft nur, dem Ficus den Umzug so angenehm wie möglich zu machen (z. B. sollten Sie ihn nicht im Winter oder bei Regen draußen tragen sondern für den Kauf möglichst warmes Wetter wählen) und anschließend viel Geduld zu beweisen. Pflegen Sie Ihren Ficus sorgfältig und er wird sich früher oder später erholen.
Wenn sich der Ficus an seinem Standort nicht wohl fühlt…
Während Sie nach einem plötzlichen Standortwechsel mit einen Blattfall rechnen müssen und einen solchen nur mit Geduld „behandeln“, sollten Sie bei folgenden Ursachen einen neuen Platz für Ihre Birkenfeige suchen. Sie reagiert nämlich sehr empfindlich auf störende Faktoren wie:
- Zugluft
- Kälte (insbesondere kalte Wurzeln)
- zu große Wärme / Hitzestau (insbesondere im Winter vor einer Heizung)
- Lichtmangel / ein zu dunkler Standort
- Verbrennungen durch direktes Sonnenlicht
Gefährdet sind vor allem Exemplare, die direkt vor Heizungen stehen sowie solche, die sich in unmittelbarer Nähe von Fenstern oder Türen, die oft geöffnet werden, befinden. Dies gilt beispielsweise für Standorte vor Balkon- oder Terrassentüren – hier entsteht oft Zugluft, die dem Zimmerbaum überhaupt nicht behagt. Stattdessen sollten Sie bei der Wahl des Standorts auf diese Faktoren achten, dann geht es Ihrem Ficus bald wieder besser und er entwickelt neues Laub.
Der optimale Standort für einen Ficus benjamini:
- hell bis sonnig
- insbesondere Sonne in den Vormittagsstunden ist von Vorteil
- intensive Lichteinstrahlung über die Mittagsstunden vermeiden
- oder Ficus an einem solchen Standort schattieren
- buntblättriger Ficus benötigt mehr Sonne
- ganzjährig warm bei Temperaturen über 15 °C
- keine Zugluft
Blattabwurf im Winter

Lässt der Ficus im Winter die Blätter fallen, so steckt in vielen Fällen ein Lichtmangel dahinter. Schließlich handelt es sich um eine Tropenpflanze, in deren Heimat es ganzjährig warm und sonnig ist. Der winterliche Lichteinfall in unseren Breitengraden reicht dem Ficus jedoch bei Weitem nicht aus. Damit er sich dennoch wohlfühlt, sollten Sie im Winter auf diese Maßnahmen zurückgreifen:
- heller, möglichst sonniger Standort direkt an einem Fenster
- möglichst Fenster mit südlicher Ausrichtung
- gegebenenfalls Installation von Pflanzenlampen
- Ficus nicht direkt vor einer Heizung aufstellen
- sowie nicht vor einem Fenster / Tür, die zwecks Lüftung häufig geöffnet wird
- Ficus etwas kühler stellen
- seltener gießen und düngen
Die letzten beiden Maßnahmen sorgen dafür, dass der Zimmerbaum in eine Art Winterruhe übergeht. In dieser Zeit ruhen die Wurzeln, so dass auch die oberirdischen Teile weniger Licht brauchen. Natürlich sollten Sie auch weniger gießen und düngen. Ist das nicht möglich (beispielsweise weil kein geeigneter Platz vorhanden ist), braucht der Ficus zusätzliches, künstliches Licht. Hier eignen sich am besten LED-Pflanzenlampen, da diese keine Wärme abstrahlen.
Pflegefehler
Neben einem ungeeigneten Standort bzw. einem Wechsel desselben führen diverse Pflegefehler dazu, dass die Birkenfeige ihre Blätter abwirft. Sehr häufig ist beispielsweise falsches Gießen (zu viel oder zu wenig) die Ursache, aber auch ungenügendes bzw. zu häufiges Düngen sowie fehlende Luftfeuchtigkeit sind mögliche Gründe.
Falsches Gießen
In puncto Gießen gibt es bei einem blattabwerfenden Ficus genau zwei Möglichkeiten: Entweder wässern Sie den Zimmerbaum zu oft oder aber zu wenig, so dass die Pflanze unter der Ballentrockenheit leidet. Im Allgemeinen sollte man eine Birkenfeige nur sparsam gießen, da sie auf übermäßige Feuchtigkeit sehr empfindlich reagiert. Stellen Sie die Pflanze in einen Topf mit einem ausreichend großen Abflussloch am Boden, damit überschüssiges Wasser rasch ablaufen kann. Eine gute Drainage am Topfboden aus einer Schicht Kieselsteinen, Blähton oder Tonscherben ist ebenfalls von Vorteil. Wählen Sie zudem ein lockeres, gut durchlässiges Substrat mit einem möglichst geringen Torfanteil – dieser verdichtet die Pflanzerde schnell und saugt zu viel Wasser auf.
So gießen Sie den Ficus benjamini richtig:
- Gießen etwa alle 14 Tage
- im Winter seltener
- vor jedem Wässern Fingerprobe durchführen
- Substrat sollte oberflächlich abgetrocknet sein
- sowie auch in ca. zwei bis vier Zentimeter Tiefe
- Wurzelballen nicht komplett austrocknen lassen
- mit kalkarmem, zimmerwarmem Wasser gießen
Nach dem Wässern sollten Sie überschüssiges Gießwasser sofort aus dem Übertopf oder Untersetzer entfernen, damit der Ficus keine „nassen Füße“ bekommt.
Staunässe
Steht der Zimmerbaum nämlich dauerhaft zu feucht bzw. zu nass, entsteht die gefürchtete Staunässe. Dabei beginnen zunächst die Wurzeln zu faulen, bis sie schließlich nicht mehr in der Lage sind, die oberirdischen Bestandteile mit Wasser und Nährstoffen zu versorgen. Paradoxerweise scheint der Ficus dann zu vertrocknen – die Blätter färben sich gelb oder braun, einzelne Äste und Zweige verdorren und zum Schluss wird das Laub vollständig abgeworfen. Gießen Sie die Pflanze nun extra (weil Sie denken, der Baum vertrocknet), ist sein Todesurteil unterschrieben. Bei Staunässe sind rettende Maßnahmen ohnehin selten erfolgreich, Sie können es jedoch hiermit versuchen:
- Ficus austopfen
- altes Substrat vollständig entfernen
- Wurzeln überprüfen
- verfaulte Wurzeln wegschneiden
- Ficus in einen neuen Topf und frisches Substrat umtopfen
- gegebenenfalls oberirdisch vertrocknete Pflanzenteile entfernen
- jedoch Ficus nicht zurückschneiden!
Sind die beschriebenen Soforthilfe-Maßnahmen nicht von Erfolg gekrönt, bleibt Ihnen noch das Vermehren des kranken Ficus über Stecklinge.
Gelbe Blätter als Warnhinweis für Staunässe
Eine drohende Staunässe macht sich schon früh bemerkbar. In diesem Falle verfärben sich die Blätter vor dem Abwurf nämlich gelb, sich neu entwickelnde junge Blätter sehen ebenfalls sehr hell und eher gelblich aus. Diese Färbung ist oft ein Zeichen für eine Chlorose, einen Eisenmangel. Dieser kann jedoch nicht mit dem bloßen Düngen mit einem eisenhaltigen Düngemittel beseitigt werden – die verfaulenden Wurzeln sind schlicht nicht mehr in der Lage, die Blätter ausreichend zu versorgen. Topfen Sie also den kranken Ficus in frisches, trockenes Substrat um und gießen Sie eine Weile nur noch sehr mäßig. Übrigens können gelbe Blätter aufgrund eines Eisenmangels auch dann entstehen, wenn Sie mit kalkhaltigem Wasser gießen – Kalk behindert die Aufnahme von Eisen.
Fehlende Luftfeuchtigkeit

Zwar sollte ein Ficus nur mäßig gewässert und auf gar keinen Fall übergossen werden, dennoch braucht er viel Feuchtigkeit: Als Tropenpflanze ist der Zimmerbaum auf eine hohe Luftfeuchtigkeit bei gleichzeitig warmen Temperaturen angewiesen. Dies ist übrigens auch der Grund, weshalb ein Ficus im Winter nicht in der Nähe einer Heizung stehen sollte: Hier ist die Luft sehr trocken, zudem kommt es oft zu einem Hitzestau.
Trockene Luft lässt sich jedoch recht leicht beheben: Besprühen Sie den Ficus einfach regelmäßig mit zimmerwarmen und abgestandenem Wasser aus einer Sprühflasche mit einem feinen Vernebler. Das hat den zudem den angenehmen Nebeneffekt, dass Schädlinge wie beispielsweise Spinnmilben – die sich vorzugsweise in einem trockenen und warmen Klima ansiedeln – nicht in Erscheinung treten.
Falsches Düngen
Wie jede andere Pflanze benötigt auch die Birkenfeige zum Wachsen und Gesundbleiben Nährstoffe, die mit einem geeigneten Dünger zugeführt werden müssen. Dabei ist allerdings Fingerspitzengefühl gefragt, denn der Ficus reagiert sehr sensibel auf eine Überdüngung bzw. eine Übersalzung seines Substrates. Um einen daraus resultierenden Blattabwurf zu vermeiden, düngen Sie am besten wie folgt:
- Grünpflanzendünger verwenden
- die empfohlene Dosis um die Hälfte verdünnen
- zwischen März und September alle zwei Wochen düngen
- zwischen Oktober und Februar alle sechs Wochen
- niemals auf trockenem Substrat düngen
- im Gießwasser gelösten Flüssigdünger verwenden
- oder nach dem Düngen gießen
Sind übrigens die abgeworfenen Blätter auffallend blass mit dunklen Blattadern, so liegt ein durch mangelnde Düngung oder falschen Dünger hervorgerufener Nährstoffmangel vor.
