Betonmöbel selber bauen | Welche Betonart wählen?
Inhaltsverzeichnis
Einigermaßen geschickte Hobbyhandwerker können das Bauen von Betonmöbeln auch selber übernehmen. Zur Auswahl stehen unterschiedliche Betonarten, welche sich entweder besser für den Innen- oder für den Außenbereich eignen.
Zusammensetzung
Beton ist ein moderner Baustoff, der sich für viele Zwecke verwenden lässt. Er kommt überwiegend beim Haus- und Straßenbau zum Einsatz, setzt sich aber mittlerweile auch beim Bauen von Möbeln immer mehr durch. Auf den ersten Blick erscheint die Herstellung des Baustoffes recht einfach. Jedoch erfordert das korrekte Mischen und Zusammenstellen der diversen Betonarten ein hohes Maß an Fachwissen und handwerklichen Fähigkeiten, um ein hochwertiges Produkt zu erhalten. Grundsätzlich stammen die Zutaten für eine brauchbare Betonmischung aus der Natur. In diesem Zusammenhang bestimmen die Zuschlagstoffe, ob der Beton für die Möbel eine eher feine oder etwas gröbere Oberfläche bekommt. Dieser Aspekt äußert sich dann in der Größe der Poren, dazu lässt sich die Struktur mit der Schalung bestimmen.
- Basis ist Zement, der aus Kalkstein und Ton besteht
- Lässt sich mit Kies, Splitt, Brech- oder Quarzsand vermischen
- Zum Abschluss kommt jede Menge Wasser hinzu
- Einzelne Zutaten zu einer geschmeidigen Masse verrühren
- Zusammensetzung bestimmt die Merkmale des Betons
- Dazu gehören Gewicht, Isoliereigenschaften und Festigkeit
- Wichtiger Aspekt ist Schutz gegen Feuchtigkeit, Feuer und Schall
- Fachhändler haben fertigen Möbelbeton im Angebot
Betonarten
Für einfache Möbel reichen im Grunde die vorgefertigten Betonmischungen, welche im Baumarkt zu erhalten sind. So wissen die Nutzer ganz genau, wie schwer die Betonmöbel werden und wie lange sie trocknen müssen. Wer über ein wenig handwerkliches Geschick und diesbezügliche Vorkenntnisse verfügt, kann auch selber Betonmischungen anrühren. Dabei ist neben der erforderlichen Menge immer das entstehende Gewicht zu bedenken. Für großformatige DIY-Projekte im Innenbereich sollten nur Betonarten mit einem geringen Eigengewicht verwendet werden. Solche Mischungen sind mit Bimsstein oder Blähton versetzt, diese Materialien fördern die Lufteinschlüsse und senken derart die mittlere Dichte. Ansonsten kann es vor allem bei älteren Gebäuden zu Problemen mit der Statik kommen. Zu schwere Betonmöbel können im Extremfall sogar durch die Decke krachen und schwere Schäden verursachen.
- Für Innenbereiche nur Porenbeton einsetzen
- Besitzt Dichte von etwa 200 bis 800 Kg pro Kubikmeter
- Leichtbeton hat Dichte von bis zu 2000 Kg pro Kubikmeter
- In Außenbereichen widerstandsfähigen Kiesbeton verwenden
- Weist Dichte von mehr als 2300 Kg pro Kubikmeter auf
- Allerdings können große und dünne Platten schnell brechen
- Metallgewebe für mehr Stabilität einarbeiten
- Generell ist Beton ein Baustoff in einem schlichten Grau
- Für Betonmöbel lassen sich zusätzlich Farbpigmente einrühren
- Zur Auswahl stehen viele verschiedene Farbtöne
- Möglich sind Anthrazit, Blau, Gelb, Grün, Rot oder Schwarz
Einsatzgebiete
Sowohl im Haus als auch im Garten und auf der Terrasse gibt es extrem viele Einsatzgebiete für Möbel aus Beton. Aufgrund ihrer langen Haltbarkeit und robusten sowie wetterfesten Eigenschaften sind Betonmöbel speziell im Gartenbau sehr beliebt, sie können das ganze Jahr über draußen bleiben. Dazu lassen sich die Möbelstücke aus Beton ganz nach Wunsch und den entsprechenden Standortbedingungen gestalten. Sogar schwierige Ecken und ungewöhnlich geformte Bereiche stellen mit diesem flexiblen Baustoff kein Problem dar. Mit der richtigen Pflege und Reparaturen bei eventuellen Schäden bleibt das ansprechende Erscheinungsbild der Betonmöbel dauerhaft erhalten. Der offensichtliche Nachteil von Betonmöbeln ist allerdings ihr hohes Gewicht. Eine simple Bank aus dem Baustoff kann bereits mehr als zweihundert Kilogramm wiegen.
- Im Idealfall direkt am Aufstellungsort aufbauen
- Wenn möglich dünne Konstruktionen bevorzugen
- Baustoff wirkt futuristisch, kühl, modern und pur
- Gut geeignet für Tische, Beistelltische, Schränke und Regale
- Lässt sich auch für Bänke, Hocker, Sofas und Stühle verwenden
- Perfekt für Arbeitsplatten in der Küche und Waschbecken
- Als Ersatz für Fliesen im Bad möglich
- Optimal für Gartenmöbel, Pflanzenkübel und Tischtennisplatten
- Ebenfalls als Baustoff für Betten und Lampenfüße denkbar
- Sitz- und Liegeflächen mit Kissen und Matratzen bequem gestalten
- Möbel mit Glas, Metall oder Holzteilen vervollständigen
Schalung
Um Möbelstücke aus dem funktionellen Baustoff herzustellen, ist eine entsprechende Schalung notwendig. Dabei handelt es sich um eine Negativform für das später entstehende Betonmöbelstück. Da die Betonmischung zuerst flüssig ist, muss sie in die gewünschte Form gegossen werden. Dort kann der Baustoff trocknen und aushärten. Dabei sollte die Schalung so wenig Raum wie möglich einnehmen, um das endgültige Gewicht klein zu halten. Allerdings ist aber ein ausreichendes Volumen erforderlich, damit das spätere Betonelement nicht bei Belastungen zerbricht.
Da die Möbel sowohl dem eigenen Gewicht als auch weiteren Lasten standhalten müssen, ist deren Belastungsfähigkeit ein ausschlaggebender Faktor für die Qualität. Für die Schalung lassen sich bereits vorhandene Formen und Materialien aus der Werkstatt verwenden. Dazu sorgen die Oberflächen der Schalen für die Struktur von Betonmöbeln, zum Beispiel glatt oder strukturiert.
- Schalung muss solide und passgenau sein
- Gefäße sollten sich nach unten verjüngen
- Nur so lässt sich das Endprodukt einfach entnehmen
- Runde Eimer und Tonnen sind ideal für kleine Tischplatten
- Gut geeignet als Gießform sind stabile Gefäße aus Holz oder Plast
- Dazu gehören Kästen und Kisten mit verschiedenen Ausmaßen
- Individuelle Formen aus Holzbrettern und Latten selber bauen
- Holzelemente lassen sich fest verschrauben
- Halten deshalb auch einer hohen Betonmasse stand
- Eckfugen und Hohlkehlen mit Silikon setzen
- Vor dem Gießen die Form mit Schalungsöl bearbeiten
- Hinterlässt keine Verfärbungen auf dem Baustoff
Schutz der Oberflächen
Auch bei den Betonmöbeln müssen die Oberflächen ausreichend gegen Feuchtigkeit, Verfärbungen und Verschmutzungen geschützt werden, speziell im Außenbereich. Dafür ist eine umfassende Versiegelung des Betons erforderlich. Nur mit den herkömmlichen Ölen und Wachsen für normale Möbelstücke entsteht kein genügender sowie dauerhafter Schutz vor äußeren Einflüssen.
- Erst Versiegelung macht die Betonmöbel witterungsfest
- Ideal sind farblose Produkte aus dem Fachhandel
- Klarer Anstrich verstärkt Farbgebung und verbessert Ästhetik
- Zum Abschluss mit Lammwolle polieren und schleifen
- Oberflächen werden glatt und geschmeidig, so ähnlich wie Speckstein
- Imprägnierung in regelmäßigen Intervallen erneuern
- So erhält das Material auf Dauer seine besonderen Charakteristiken