Bäume richtig pflanzen – eine Anleitung
Inhaltsverzeichnis
Aber jeder dieser Baumarten hat andere Wünsche an seinen Standort und seine Lebensbedingungen. Die optimalen Lebensbedingungen werden bereits durch das Pflanzen begünstig oder eben nicht. Deshalb sind ein paar Tipps, wie man Bäume richtig pflanzen sollte, aus unterschiedlichen Gründen wichtig.
Geeignete Standorte für Bäume
Der Standort für den Baum ist sein Lebensraum. Verständlicherweise sollte dies ein optimaler Lebensraum sein, bedenkt man, dass einige Bäume sehr sehr alt werden können. Daraus folgt natürlich auch, dass sich der Baum und der richtige Standort finden müssen. Bei der Wahl ist natürlich zunächst der Wunsch nach einem bestimmten Baum vordergründig. Dieser sollte dann aber auch zum ausgedachten Standort passen. Licht, Luft und Boden müssen zum Baum passen.
Vorüberlegungen
Wenn man einen Baum in seinen Garten pflanzen möchte, der eine gut zu handhabende Größe hat, benötigt man dafür keinen Spezialisten. Jeder Gartenbesitzer kann seinem Wunsch nach einem Hausbaum nachkommen, er benötigt dazu lediglich diese Arbeitsmaterialien:
- Spaten und Grabegabel
- Schubkarre
- Pfahl und Kokosseil
- Hammer, Leiter, Handschuhe
- Kompost, Hornspäne
- Wasser
Bei der Auswahl des Baumes sollte natürlich der persönliche Wunsch im Vordergrund stehen. Aber ein Walnussbaum oder eine Eiche passen nun mal nicht in einen Reihenhausgarten. Meistens sollen Bäume im Garten wachsen, um das Gartenbild entsprechend dazustellen. Ein schattiges Plätzchen unter einem Baum ist auch nicht falsch. Je größer das Grundstück, desto mehr kann das Angebot an Bäumen erweitert werden. Ist die Wahl auf die Sorte gefallen, heißt es, die richtige Einkaufsquelle zu finden. Hierbei sollte nicht nur auf den Preis geschaut werden, Qualität sollte auch beim Baumkauf im Vordergrund stehen. Schlechte Qualitäten können diese Probleme nach sich ziehen:
- unregelmäßiger Wuchs
- zu wenig Wurzeln
- Schädlingsbefall
- bicht fachgerecht geschnitten
- weite Transportwege aus anderen Klimazonen
Aus diesen Gründen sollte ein Baum lieber in einer Baumschule in der Nähe gekauft werden, als im Versand, wo er außerdem nicht begutachtet werden kann. In der Baumschule gibt es die nötige Fachkompetenz, die idealen Wachstumsbedingungen und obendrein auch noch Tipps und Tricks für den weiteren Werdegang des neuen Gartenbewohners.
In der Baumschule werden Bäume verkauft, die entweder mit nackten Wurzeln, mit Wurzelballen oder im Container wachsen. Diese haben gegenüber den Vorteil, dass sie zu jeder Zeit gepflanzt werden können. Bei der Auswahl des Baumes sollte nicht nur auf die Höhe des Baumes sondern auch auf den Kronendurchmesser geachtet werden.
Kleine und mittelgroße Bäume für den Garten
Abhängig von der Größe des Gartens muss auch der Baum passend ausgewählt werden. Die meisten Gärten sind heute sehr klein und haben keinen Raum für Eiche & Co. Daher ist es sinnvoll, nicht nur einen schlanken Baum zu pflanzen, sondern auch einen langsam wachsenden.
Kleine Bäume:
- Fächerahorn
- Zierapfel
- Eberesche
- Kugelkirsche
- Japanischer Ahorn
Mittelgroße Bäume:
- Rot-Ahorn
- Gold-Birke
- Esche
Sommergrüne Bäume und wintergrüne Bäume
Bei der Auswahl des richtigen Baumes für den Garten spielt auch die Frage eine Rolle, wann ist der Baum grün? Manche sind es nur im Sommer, andere während des ganzen Jahres, weshalb sie auch Wintergrüne Bäume heißen. Sommergrün und mittelgroß können sie auch als Großstrauch bezeichnet werden wie der Schneeballahorn. Ein wintergrüner Baum ist beispielsweise der Ilex, der aber auch als Kleinstrauch in einer Höhe bis zu 5 Metern wächst. Er ist giftig.
Bäume pflanzen – einzelne Schritte
1. Pflanzloch ausheben
Wenn der Baum ebenso wie die Pflanzstelle ausgewählt wurde, kann es eigentlich auch schon losgehen. Mit den eingangs erwähnten Handwerkszeugen kann das Loch oder die Pflanzgrube ausgehoben werden. Sie sollte ausreichend groß sein und keinesfalls dürfen die Wurzeln darin geknickt oder eingeengt werden. Für einen Baum mit Wurzelballen wird die doppelte Größe des Wurzelballens als Pflanzloch ausgehoben.
Bei Bäumen, die nackte Wurzeln haben, sollten diese vor dem Einpflanzen um ein Drittel gekürzt werden. Es empfiehlt sich ebenfalls, auch die Krone um ein Drittel zu kürzen, sofern sie nicht sehr groß und ausladend ist.
2. Einsetzen des Baumes
Das Einsetzen des Baums in das Pflanzloch geschieht mittig, ringsherum wird Erde beigefüllt und der Stamm in Abständen gerüttelt. Dadurch kann die Erde sich besser verteilen und auch zwischen die Wurzeln rutschen. Wichtig ist hier, dass der Baum ebenso tief eingesetzt wird, wie er in der Baumschule gestanden hat. Das erkennt man an der entsprechenden Stelle des Stamms durch die Verfärbung.
Wenn der Baum eingepflanzt ist, muss er kräftig gewässert werden. Das geschieht in erster Linie deshalb, um Luftblasen aus dem Erdreich zu verdrängen und in zweiter Linie natürlich auch, um den Wurzeln und damit dem Baum die nötige Feuchtigkeit zu spenden. Je nach Größe des Baumes ist es notwendig, einen oder mehrere Pfähle zum Abstützen einzusetzen. Während bei einem kleinen Baum noch ein einzelner, senkrecht eingeschlagener Pfahl ausreicht, ist bei einem größeren Baum mehr Stütze notwendig. In diesem Fall wird aus drei Pfählen ein Dreibock hergestellt. Die Stützpfähle werden ungefähr eine Handbreit vom Stamm entfernt in die Erde gerammt. Mit Hanfstricken oder fertigen Befestigungsschlaufen, wie sie im Handel erhältlich sind.
3. Düngung des frisch gepflanzten Baumes
Wenn der Baum gepflanzt wurde, sollte der Boden noch einmal zusätzlich aufgebessert werden, auch wenn er grundsätzlich gut ist. Torf oder Hornspäne können dazu verwendet werden, auch Hornmehl wird gerne eingesetzt. Als weitere Unterstützung sollte ein frisch gepflanzter Baum auch noch während der nächsten zwei Jahre! Regelmäßig gegossen werden, wenn es länger nicht geregnet hat. Erst nach dieser Zeit ist der Baum so mit dem Untergrund verwurzelt, dass er die nötige Feuchtigkeit selbst aufnehmen kann. Dann können auch die Stützpfähle herausgenommen werden.
Wissenswertes in Kürze
- Bevor ein Baum gepflanzt wird, sollte besonders der Standort des Baumes überlegt gewählt werden, und es sollte besonderes Augenmerk auf die Wasserversorgung, den Boden-pH, die Bodenverdichtung sowie die Nährstoffversorgung gelegt werden. Ebenso das Platzangebot für die ausgewachsene Kronengröße.
- Bei der Auswahl der Pflanzware gilt grundsätzlich, dass jüngere Bäume sich rascher an den neuen Standort gewöhnen als größere Jungbäume. Stamm und Äste des neuen Baumes sollten unbedingt unverletzt sein und die Astschnittstellen müssen klein sein und ringsherum gleichmäßige Überwallungswülste aufweisen.
- Handelt es sich um Containerpflanzen im Topf oder Plastiksack, dürfen sich stärkere Wurzeln nicht ringeln, sondern sollten strahlenförmig vom Stamm weg gehen.
- Bei der Vorbereitung des Standortes sollte darauf geachtet werden, dass, je schwerer der Boden ist, desto größer das Pflanzloch sein muss. Handelt es sich um natürliche Bodenverhältnisse, ist das Pflanzloch mindestens zweimal so breit und tief wie die Größe des Wurzelballens.
- Optimal ist hierbei eine abgestufte Substratmischung. Der Wurzelballen wird von seiner Hülle befreit und verletzte Wurzeln mit einer scharfen Schere entfernt.
- Die Pflanzhöhe muss in jedem Fall dem ursprünglichen Bodenniveau entsprechen. Bei einem Versenken des Stammfußes im Boden besteht die Gefahr, dass die Feinwurzeln an Sauerstoffmangel leiden, fäuleanfällig werden oder ersticken.
- Der Baum sollte durch Pfähle ruhig gestellt werden, damit sich die Wurzeln rasch entwickeln können. Hierbei sollt der Stamm jedoch leicht im Wind schwingen, damit sein Dickenwachstum und seine Tragkraft mit der wachsenden Krone mithalten können.
- Zum Anbinden sollte eine Nylonstrumpfhose verwendet werden, da Draht oder ein Stück Gartenschlauch den jungen Stamm zu sehr einschnüren. Der Stamm sollte zunächst vor einer zu intensiven Sonneneinstrahlung geschützt werden.
- Im Anschluss an die Pflanzung müssen die Bäume regelmäßig bewässert werden. Wenn das Substrat, in dem der Baum eingepflanzt wurde, ausreichend Nährstoffe liefert, ist keine zusätzliche Düngung notwendig.
- Die Stützhilfe kann nach zwei bis drei Jahren entfernt werden, dann ist der Jungbaum in der Lage, selbständig zu stehen und dem Wind zu trotzen.