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Bambushecke anlegen – Pflanzen, Pflanzabstand und Pflege

Bambushecke

Eine Bambushecke verleiht dem Garten nicht bloß ein ganz besonderes Flair mit asiatischem Touch, sondern kann zudem als zuverlässiger Schutz vor übermäßigem Sonneneinfall, zu starkem Wind und unliebsamen Blicken oder sogar lautem Lärm dienen. Ungeachtet dessen ist es ein unnachahmliches Schauspiel, wenn der Bambus im Wind geradezu zu tanzen scheint. Hier erfahren Sie nun alles, was sie über das Anlegen und Pflegen einer Bambushecke wissen müssen.

Es mag überraschen, dass der Bambus zu den Gräsern gezählt wird. Immerhin können seine Stämme nicht bloß viele Meter in die Höhe wachsen, sondern zudem auch einen imposanten Durchmesser von gut 20 cm und mehr erreichen. Wobei anzumerken ist, dass derart beeindruckende Stammdurchmesser in der Regel nur in den natürlichen Heimatländern der unglaublich dekorativen Gräser anzutreffen sind. Hierzulande liegt der Durchmesser hingegen zumeist unter acht Zentimetern, was aber in Hinblick auf das Anlegen einer Bambushecke im heimischen Garten zu Hause von klarem Vorteil sein dürfte.

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Der Standort

Bambus bevorzugt in der Regel sandige bis humose Böden, die möglichst locker sind. Zur Not können er aber auch in lehmiger Erde gedeihen, sofern diese nicht allzu sehr verdichtet ist. Darüber hinaus sollte der Boden gleichbleibend feucht sein. Folglich kann es zumindest in lang anhaltenden Trockenperioden und/oder ungewöhnlich heißen Sommern ratsam sein, die Bambushecke ihrem Bedarf entsprechend zu wässern. Allerdings darf nicht so stark gewässert werden, dass Staunässe entstehen könnte. Da besagte Staunässe zum Faulen der Bambuswurzeln führen kann, empfiehlt es sich bei schweren Lehmböden auch, sie durch das Beimischen von Humus, Pflanzerde oder reifem Kompost aufzulockern, damit überschüssiges Wasser besser ablaufen respektive versickern kann. Unter bestimmten Umständen könnte es darüber hinaus sogar angebracht sein, vor dem Anlegen der Bambushecke erst eine Drainage in den Boden einzuziehen. Davon abgesehen sollte der Standort relativ windgeschützt sein. Denn wenngleich selbst stärkste Winde dem extrem biegsamen Bambus für gewöhnlich nichts anhaben können, bleibt doch zu bedenken, dass er aufgrund seiner enormen Biegsamkeit großen Schaden anrichten kann, wenn seine Triebe vom Wind getrieben umherpeitschen. Welche Lichtverhältnisse am Standort herrschen sollten, kann von Bambussorte zu Bambussorte stark variieren, weshalb sich vor dem Bambuskauf oder aber vor dem Pflanzen unbedingt dahin gehend informiert werden sollte.

Der Pflanzabstand

Die Größe des Pflanzabstands richtet sich in erster Linie nach der Dichte, die die Bambushecke erreichen soll. Wobei direkt darauf hingewiesen werden muss, dass Bambus sehr schnell wächst und dabei eine imposante Größe erreichen kann, weshalb der Abstand nicht zu knapp ausfallen darf, ganz gleich, wie zierlich die zu pflanzenden Jungpflanzen auch scheinen mögen. Entsprechend dazu wird gemeinhin dazu geraten, zwei bis maximal drei Pflanzen pro Meter zu pflanzen. Je nach Bambussorte sollte der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sogar 70 bis 100 cm betragen. Wobei festzuhalten bleibt, dass nicht bloß der Abstand zwischen den Pflanzen, sondern auch der Abstand zu nahegelegenen Gebäuden, Zäunen und Gehwegen oder dergleichen mehr unter keinen Umständen zu knapp bemessen werden darf. Tatsächlich gibt es in einigen Bundesländern sogar diesbezügliche Bestimmungen, die unbedingt eingehalten werden müssen. Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass der Mindestabstand sich direkt nach der Höhe, die die Bambushecke fortan haben soll, richtet, zumal sich die einzelnen Bambushalme bei Regen und Schnee oder starken Winden fast über ihre volle Länge zur Seite neigen können.

Die Pflanzzeit

An sich kann eine Bambushecke von Anfang Frühling bis in den späten Herbst hinein angelegt werden. Allerdings sprechen gleich mehrere Gründe für eine Frühlingspflanzung. Der erste Grund ist dabei gleich der, dass der Bambushecke im Fall einer Frühlingspflanzung eine volle Vegetationsperiode bleibt, um sich an ihrem neuen Standort zu etablieren. Ein Aspekt, der vor allem in Hinblick auf die Winterhärte der noch jungen Bambushecke von übergeordneter Bedeutung ist. Zudem muss die Bambushecke nach dem Pflanzen nicht so stark wie im Fall einer Sommerpflanzung gegossen werden.

Die Bambuspflanzung

Vor dem Pflanzen sollten die Ballen der Bambuswurzeln so lange komplett in Wasser getaucht werden, bis keine Luftbläschen mehr auftauchen. Während dessen können die Pflanzlöcher ausgehoben werden, die vonseiten ihrer Tiefe und ihres Durchmessers in etwa doppelt so groß wie die Wurzelballen ausfallen sollten. Bei Bedarf kann die ausgehobene Erde, mit der die Pflanzlöcher abschießend wieder aufgefüllt werden, nun noch mit Humus, Kompost oder Blumenerde vermengt werden. Außerdem empfehlen Experten, den Grund der Pflanzlöcher vor der Pflanzung mit einem Gemisch aus Gartenerde und gekörntem Rinderdung oder gut abgelagerten Kuhmist auszulegen. Dann werden die Pflanzlöcher so weit mit losem Grund aufgefüllt, bis die Wurzelballen der eingesetzten Jungpflanzen bündig mit dem umliegenden Gartenboden abschließen. Sobald die Bambuspflanzen in den Garten gesetzt wurden, werden die Pflanzlöcher vollends mit Erde aufgefüllt. Nachdem die Erde unter sanft festgedrückt wurde, wird sie noch so lange gewässert, bis sie zu verschlammen beginnt. Ziel des sogenannten Einschlämmens ist zum einen, die frisch gepflanzte Bambushecke optimal mit Feuchtigkeit zu versorgen. Zum anderen werden durch das Einschlämmen Luftlöcher vermieden. Ungeachtet dessen können die Wurzeln durch das Einschlämmen deutlich besser anwachsen.

Die Bambuspflege

An sich beschränkt sich die Pflege einer Bambushecke auf ein bedarfsmäßiges Gießen und einen alljährlichen Formschnitt. In Hinblick auf das Gießen wäre direkt anzumerken, dass die immergrüne Bambushecke im Zweifelsfall auch den Winter hindurch gewässert werden sollte, sofern es nicht so kalt ist, dass die Bambuswurzeln zu vereisen drohen. In Hinblick auf weitreichende Rückschnitte wäre wiederum zu erwähnen, dass dieser nach Möglichkeit vor dem Austreiben neuer Blätter erfolgen sollte. Kleinere Korrekturschnitte können hingegen auch nach dem Hauptaustrieb im Frühlings bis in den Frühsommer hinein vorgenommen werden.

Tipp:

Bambushecken sollten zumindest im Hochsommer immer am frühen Morgen oder in den späten Abendstunden gewässert werden, da es dann noch nicht so heiß ist, dass ein Großteil des Wassers einfach ungenutzt verdunsten kann.

Häufig gestellte Fragen

Woran kann es liegen, dass mein Bambus gelbe Blätter bekommen hat?

Gelbe Blätter können ein Indiz für Staunässe sein, weshalb Sie vorerst von einem weiteren Gießen absehen sollten. Außerdem kann es ratsam sein, den Boden zu drainieren, damit überschüssiges Wasser besser abfließen kann.

Die Blätter meiner Bambushecke haben sich jetzt im Winter auf einmal eingerollt. Ist das normal oder muss ich mir Sorgen machen?

Einige Bambusarten neigen dazu, ihre Blätter bei anhaltendem Wassermangel einzurollen, um den Wasserverlust durch Verdunstung dadurch zu minimieren. Wenngleich dieses Phänomen vorrangig in besonders heizen Sommern zu beobachten ist, kann es aber auch in den Wintermonaten in Erscheinung treten. Folglich sollten Sie Ihre Bambushecke ausgiebig wässern, sofern die Temperaturen es erlauben.

Kann ich Bambus eigentlich auch in Kübeln halten?

Selbstverständlich können Sie Bambus auch in ausreichend große Kübel pflanzen. Allerdings muss Ihr Bambus dann verhältnismäßig oft gegossen und unter Umständen auch stickstoffhaltigem Dünger versorgt werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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