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Bärlauch im Garten pflanzen – Bärlauch-Anbau

Bärlauch (Allium ursinum)

Bärlauch enthält viele gute Inhaltsstoffe, neben gesundheitsfördernden Wirkungen auf viele einzelne Körperbereiche soll er den Körper generell kräftigen. Daher hat er auch seinen Namen: Die Germanen waren überzeugt, dass die Braunbären nach dem Winterschlaf so gerne Bärlauch fressen, weil er ihnen schnell wieder zu Bärenkräften verhilft.

In der Küche kann er ähnlich vielseitig eingesetzt werden wie Knoblauch, nur von unangenehmen Ausdünstungen bleiben Sie beim Bärlauch verschont. Fans mediterraner Küche reicht allein dieser Grund, um große Bärlauchareale in ihrem Garten zu planen, was schnell Wirklichkeit werden kann, wenn Sie einige Dinge beachten:

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Standort auswählen

Bevor Sie sich Gedanken über die Art und Weise machen, wie Sie Bärlauch in Ihren Garten bringen, sollten Sie erkunden, ob Sie ihm einen günstigen Standort bieten können. Denn Bärlauch braucht unbedingt einen halb oder voll schattigen Platz, besonders gut macht er sich unter Sträuchern, Bäumen und Hecken. Dort sollte er auf einen humusreichen, feuchten Boden mit möglichst viel Kalk treffen, in reinem Sandboden wird der Bärlauch sich schwertun.

Eigentlich ist Bärlauch keine Pflanze für einen sehr ordentlich gestalteten Garten, denn er fühlt sich wohl in vermoderten Blättern, die von den Gewächsen über ihm fielen. Wenn Sie über solche Areale nicht verfügen, könnten Sie Blätter von außen einbringen. Der Garten wird dann aber ein wenig naturnaher aussehen. Sie sollten recht viel Platz für den Bärlauch einplanen. Wenn er sich erst einmal wohlfühlt, wird er im Laufe der Jahre kräftig wuchern.

Wenn Sie nicht wollen, dass sich der Bärlauch über den ganzen Garten verbreitet, sollten Sie sogar eine Rhizomsperre (Wurzelschutzvlies) einplanen, bevor Sie mit der Ansiedlung beginnen.

Bärlauch anbauen

Sie haben die Wahl: Bärlauch kann im Garten ausgesät, als Zwiebel gesteckt oder als fertige Pflanze eingepflanzt werden. Allerdings ist das Ansäen eine recht mühsame Angelegenheit, denn die Bärlauch-Samen sind Kaltkeimer, die ein bis über zwei Jahre brauchen, bis sie keimen. Auch wenn Sie vorbehandelte Samen im Handel erwerben, sollten Sie sich auf eine recht lange Keimzeit einstellen. Und dann kann es auch noch passieren, dass die Samen nicht frisch genug waren. Dann haben sie vielleicht schon ihre Keimfähigkeit verloren? Das geht bei Bärlauch-Samen recht schnell.

Wer Bärlauchsamen ausbringen möchte, sollte sie am besten gleich am vorgesehenen Standort aussäen. Das kann im Sommer oder Herbst sein, dann können Sie einfach abwarten, ob die Samen sich entwickeln. Die übliche Methode der Anzucht in kleinen Pflanztöpfen ist zwar theoretisch denkbar, aber Sie müssten dann bis zu zwei Jahre darauf achten, dass die Pflanztöpfe feucht genug sind, und es ist auch nicht ganz unwahrscheinlich, dass sich in dieser Zeit eine Moosschicht auf den Pflanztöpfen bildet, die die Keimung des Bärlauchsamens stört.

Die Bärlauchzwiebeln werden wie eine ganz normale Blumenzwiebel einfach in die Erde gesteckt. Die Spitze sollte etwa ein bis zwei Zentimeter mit Erde bedeckt werden. Sie können die Zwiebeln jeweils in Gruppen von etwa vier Stück stecken, die einzelnen Gruppen sollten untereinander in einem Abstand von ca. 30 cm gepflanzt werden. Die Zwiebeln können während der gesamten Lieferzeit sofort in den Boden gepflanzt werden, müssen sogar sofort gepflanzt werden, da sie sich nicht lagern lassen. Sie sollten dann im folgenden Frühjahr austreiben.

Fertige Pflanzen einsetzen

Je nach Witterung können Sie unter dieser Adresse zwischen Mitte Februar bis Ende März Bärlauch beziehen. Hier erhalten Sie Bärlauchpflanzen, die frisch aus dem Wald kommen, sie haben noch ihre Blätter und werden nach einpflanzen und wässern in ein paar Tagen angewachsen sein.

Die Zwiebel sollte beim Einpflanzen einige Zentimeter unter die Erdoberfläche gebracht werden, die Pflanzen werden in einem Abstand von etwa einer Handlänge gepflanzt. Vergessen Sie nicht, die Bärlauch-Pflänzchen nach dem Auspflanzen kräftig zu gießen. Auch in den nächsten zwei Wochen sollten Sie noch darauf achten, dass der Boden auf keinen Fall austrocknet. Wenn der Bärlauch fest angewachsen ist, wird er anspruchsloser, Bärlauch mag es aber insgesamt lieber feucht als zu trocken.

Die freudige Selbstaussaat kann zum Ärgernis werden

Wenn sich Ihr Bärlauch wohlfühlt, werden sie jetzt einige problemlose Jahre zusammen verbringen, dann wird er jedoch auf den Gedanken kommen, sich zu vermehren. Wenn er damit erst einmal so richtig angefangen hat, wird er sich hemmungslos verbreiten, wenn Sie ihm keine Grenzen setzen. Denn Bärlauch beherrscht gleich zwei Vermehrungsstrategien, er vermehrt sich durch Zwiebelausläufer und durch Samen, die fleißige Ameisen für ihn verbreiten.

Dass eine Rhizomsperre gegen Verbreitung der Zwiebelausläufer eingebracht werden kann, wurde oben schon erwähnt. Wenn Sie diese nicht von vornherein um ihre Bärlauchwiese gelegt haben, heißt es jetzt buddeln und Wurzelschutzvlies einlegen. Die Verbreitung der Samen können Sie einfacher bremsen: Sie müssen nur die Früchte abschneiden, bevor die Samen reif sind. Die Stängel mit dem Ball von kleinen grünen Kugeln am Ende können für extravagante floristische Kunstwerke eingesetzt werden, Sie können die Früchte aber auch wie Kapern einlegen.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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