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Ist Aubergine roh essbar oder giftig?

Eierfrucht gibt es mittlerweile in unterschiedlichen Formen und Farben. In zubereiteter Form sind sie sehr gesund. Aber wie ist es mit rohen Früchten, sind auch sie essbar oder sogar giftig?

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Aubergine roh genießbar?

Was man sicher sagen kann, ist, dass die Aubergine, die, wie Kartoffeln und Tomaten, zu den Nachtschattengewächsen gehört, nur schwach bis nicht giftig ist. Allerdings kann man sie im rohen Zustand kaum essen. Das liegt einerseits an den enthaltenen Bitterstoffen, die die Früchte sehr bitter schmecken lassen und andererseits an dem schwach giftigen Alkaloid Solanin.

  • In reifen Früchten nur in geringen Mengen enthalten
  • In kleinen bzw. normalen Mengen völlig unbedenklich
  • Anteil in rohen und unreifen Früchten deutlich höher
  • Eierfrüchte prinzipiell auch roh essbar
  • Ausschließlich reife Früchte und moderne Züchtungen vorausgesetzt
  • Unreife Auberginen bei Zimmertemperatur nachreifen lassen

Während des Reifeprozesses zerfällt dieses schwach giftige Alkaloid nach und nach, wobei es in modernen Züchtungen ohnehin kaum noch enthalten ist. Anders sieht es bei Sorten aus altem Saatgut aus, hier kann es in höherer Konzentration vorkommen. Übrigens lässt es sich nicht durch Braten oder Grillen entfernen oder abschwächen, sondern ausschließlich durch Kochen. Dabei geht ein Großteil ins Kochwasser über, was dann in der Regel abgegossen wird.

Tipp:

Im reifen Zustand ist die Schale der Eierfrucht glatt und glänzend und sie lässt sich eindrücken. Das Fleisch unter der Schale ist relativ weich und weiß, unreif ist es grün.

Inhaltsstoffe

  • 92,6 % Wasser
  • 2,8 % fettlösliche Ballaststoffe
  • 0,5 % Mineralstoffe
  • 0,2 % Fett
  • 1,0 % Eiweiß
  • 4,0 % Kohlenhydrate
  • B-Vitamine und Folsäure
  • Das Toxin Solanin und Bitterstoffe
Tipp:

Empfindliche Personen können gegebenenfalls allergisch auf den einen oder anderen Inhaltsstoff reagieren.

Solaninaufnahme und deren Folgen

Bei dem Alkaloid handelt es sich um ein schwaches Nervengift, dass speziell bei dieser Pflanze in den Blättern, Blüten und unreifen Früchten zu finden ist. In unreifen und rohen Früchten ist besonders viel des Toxins enthalten. Nur die gekochten Früchte samt Schale sind zum Verzehr geeignet.

  • Verzehr roher Früchte, möglicherweise gesundheitliche Beschwerden zur Folge
  • Bei größeren Mengen, Vergiftungserscheinungen
  • Darunter Kopfschmerzen, Magen-Darmbeschwerden und Erbrechen
  • Schwerwiegendere Folgen sind Benommenheit und erschwerte Atmung
  • Bis hin zu Schädigung des Nervensystems

Erst beim Kochen verlieren die Früchte ihre giftige Wirkung. Die Bitterstoffe sind zwar gesundheitlich unbedenklich aber maßgebend für die Ungenießbarkeit roher Früchte verantwortlich. In Maßen genossen, können sich Bitterstoffe sogar positiv auf die Gesundheit auswirken. Moderne Züchtungen sind meist weniger bitter und auch der Solaningehalt ist hier in der Regel niedriger.

Giftigkeit für Haus- und Nutztiere

Aubergine - Solanum melongena

Eine erhöhte Giftwirkung hat insbesondere die Frucht aufgrund des hohen Solaningehalts für Haus- und Nutztiere wie Hunde, Katzen, Meerschweinchen und Kaninchen. Auch wenn insbesondere Hunde und Katzen von Natur aus eher Fleischfresser sind, können sie mit ihrer Nahrung Auberginen aufnehmen. Im gekochten Zustand und in sehr geringen Mengen ist das meist kein Problem. Früchte, die roh und/oder unreif sind, sollten aber auf keinen Fall verfüttert werden. Auch Nager und sogar Hühner sollten weder das eine noch das andere zu fressen bekommen.

Vergiftungssymptome bei Hunden und Katzen

  • Erbrechen
  • Magen-Darmprobleme
  • Verdauungsstörungen
  • Krämpfe
  • Zittern
  • Schwäche
  • Atemnot
  • Lähmungen
  • Herzstillstand

Spätestens wenn Hund oder Katze an Atemnot oder Lähmungserscheinungen leiden, sollte unverzüglich ein Tierarzt aufgesucht werden. Als erste Hilfe-Maßnahmen kann man seinem Tier Kohletabletten verabreichen. Die haben die Eigenschaft, Giftstoffe zu binden und aus dem Körper zu leiten.

Symptome bei Kaninchen und Meerschweinchen

  • Häufigeres Trinken
  • Vermehrtes Speicheln
  • Verweigerung der Nahrungsaufnahme
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Blut im Urin
  • Nasenbluten
  • Fieber
  • Muskelzittern
  • Pupillenveränderungen
  • Atemnot
  • Krampfanfälle
  • Lähmungen
  • Benommenheit und Bewusstlosigkeit

Eine schleichende Vergiftung kann sich in Hautveränderungen, blassen oder bläulichen Verfärbungen der Schleimhäute, Gewichtsverlust und Haarausfall äußern. Dann sollte man mit dem betreffenden Tier schleunigst zum Tierarzt.

Verzehr roher Früchte in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft ist eine gesunde Ernährung besonders wichtig. Speziell Auberginen (Solanum melongena) gehören gerade in dieser Zeit zu den empfehlenswerten Lebensmitteln. Doch auch hier geht es ausschließlich um vollreife und gekochte oder anderweitig gegarte Früchte. Entsprechend verarbeitet, können sie auch Schwangere, abwechselnd mit anderen Gemüsearten, bedenkenlos essen. Im rohen Zustand sollten sie vor allem jetzt, auf keinen Fall verzehrt werden. Unproblematisch sind dagegen die enthaltenen Bitterstoffe. Sie haben keinerlei negative Auswirkungen auf die Gesundheit, weder für die Schwangere noch das Ungeborene.

Anteil an Bitterstoffen reduzieren

Aubergine auf dem Grill

Um den Anteil an Bitterstoffen vor der Zubereitung zu reduzieren, kann man die ausgereifte Frucht in Scheiben schneiden und mit Salz bestreuen. Dann lässt man sie etwa dreißig Minuten liegen und wäscht sie gründlich ab. Ein weiterer Vorteil des Einsalzens besteht darin, dass das Salz der Frucht Wasser entzieht und sie sich beim anschließenden Braten oder Grillen mit weniger Fett vollsaugt. Allerdings ist das bei den modernen Züchtungen meist nicht mehr notwendig, die sind bei Weitem nicht mehr so bitter wie die von altem Saatgut.

Autor Heim-Redaktion

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