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Anleitung zum Armierungsgewebe aufbringen, einarbeiten & verarbeiten

Putzgewebe bestehen aus unterschiedlichen Materialien. Darunter Flachs, Jute, Kunststoff oder Glasfaser. Eingeteilt wird es auch nach Maschenweite und Flächengewicht. Bei der Renovierung wird Gewebe verwendet, um Risse zu verdecken und überputzen zu können. Außerdem verhindert es weitere Schäden im Putz oder verbindet Untergründe, welche ein unterschiedliches Dehnungsverhalten aufweisen. Je nach der Verwendungsart lässt sich Armierungsgewebe unterschiedlich im Putz einarbeiten.

Video-Tipp

Das richtige Gewebe auswählen

Damit Putzgewebe seinen Zweck erfüllt, muss es die passenden Eigenschaften für das Projekt haben und nach Anleitung angebracht werden. Das verwendete Gewebe sollte laugen- und säurebeständig sein, außerdem darf es nicht im feuchten Putz aufquellen. Die Maschenweite hängt vom Verwendungszweck ab, häufig verwendet werden die Größen 4 x 4 mm und 10 x 10 mm. Sollen Materialien verputzt werden, welche Oberflächen aufweisen, auf denen der Putz schlecht hält, muss Putzgewebe großflächig verwendet werden. Dies geschieht zum Beispiel auf Holzböden oder bei Styropordämmungen.

Auch kleine Stellen können mit dem Glasfasergewebe verstärkt, ausgebessert und geschützt werden. Dazu zählen Risse oder Löcher im Untergrund oder Kanten und Ecken um Fensteröffnungen und Türen. Armierungsgewebe wird sowohl im Innenbereich als auch in der Hausfassade eingesetzt.

Tipp:

Putzgewebe lässt sich leicht mit einer Schere auf die passende Größe zuschneiden.

Verwendungsmöglichkeiten:

  • Fliesenlegen auf Holz
  • Stabilisierung von Untergründen
  • Renovierungen
  • Verputzen von Holzbalken
  • Ausbessern von Löchern und Rissen
  • Vorbeugen von Schäden
  • im Wärmedämm-Verbundsystem der Hausfassade

Großflächige Anwendung

Armierungsgewebe wird beim Innenausbau großflächig in Wänden, Decken und Fußböden eingesetzt. Es stabilisiert Decken und Wände, beugt Spannungen im Putz vor und bereitet Fußböden für das Fliesen vor.

Fliesen auf Holz verlegen

Armierungsgewebe auf Holz

Holzfußböden sind nur nach gründlicher Vorbereitung zum Fliesen geeignet. Holz arbeitet und kann zu Rissen in den Fliesen führen. Deshalb wird Glasfasergewebe auf dem Holzfußboden verlegt.

Arbeitsmittel:

  • Tiefgrund
  • Glasfasergewebe in der benötigten Menge
  • Tacker
  • Ausgleichsmasse
  • Gummiwischer

Preis:

  • Verbrauchsmaterial ca. 12 Euro/m²
  • Werkzeug ca. 20 – 50 Euro

Zeitaufwand:

  • Arbeitszeit (abhängig von der Flächengröße) etwa 2,5 h
  • Trockenzeit 24 h

Lose Holzdielen werden festgeschraubt. Der gesamte Fußboden abgeschliffen und der Schleifstaub gründlich entfernt. Anschließend wird der Boden mit Tiefgrund vorbehandelt und man kann die Gewebebahnen aufbringen. Dabei sollten die Bahnen jeweils 5 cm überlappen. Das Gewebe wird mit dem Tacker an dem Holz befestigt. Über das Gewebe wird die Ausgleichsmasse mit dem Gummiwischer verteilt. Wenn die Ausgleichsmasse getrocknet ist, kann mit den Arbeiten nach Anleitung zum Fliesen legen fortgefahren werden.

Untergrund stabilisieren und sanieren

Armierungsgewebe kann Fußböden stabilisieren und Löcher und Risse verschließen. Um Höhenunterschiede auszugleichen, kann man es in der Spachtelmasse einarbeiten.

Arbeitsmittel:

  • Grundierung
  • Armierungsgewebebahnen
  • Schere
  • Spachtelmasse
  • Rakel

Preis:

  • Verbrauchsmaterial ca. 8 Euro/m²
  • Werkzeug ca. 60 Euro

Zeitaufwand:

  • Arbeitszeit (abhängig von der Flächengröße) etwa 1 – 2 h
  • Trockenzeit mindestens 24 h (je nach Saugstärke des Untergrundes auch wesentlich länger)

Der Fußboden wird für die Arbeiten vorbereitet, er sollte sauber, trocken und tragfähig sein. Die Fläche wird mit Grundierung gestrichen, je nach Untergrund ist die Trockenzeit unterschiedlich und liegt zwischen 30 min und 6 Stunden. Danach kann man die Armierungsgewebebahnen großflächig aufbringen, wenn die gesamte Fläche gespachtelt werden soll oder nur bei entsprechenden Schadstellen. Das Gewebe wird dafür mit der Schere zurechtgeschnitten. Auf dem Gewebe wird die Spachtelmasse aufgetragen. Wenn der Boden trocken und druckfest ist, können weitere Arbeitsschritte erfolgen.

Putzgewebe für Decken und Wände

Armierungsgewebe in orange

Um Decken und Wände zu glätten, vor Schäden zu schützen und zu stabilisieren, kann man Armierungsgewebebahnen direkt beim Putzen anbringen. Dafür wird eine erste, dickere Putzschicht aufgebracht, in diese werden die Bahnen mit einer 10 cm Überlappung eingedrückt. Darauf kommt eine zweite Putzschicht. Weitere Arbeiten können nach der Durchtrocknung erfolgen. Ecken an Fenstern werden mit Diagonalarmierung versehen. Zusätzlich wird ein Streifen Gewebe diagonal über die Ecke verlegt.

Arbeitsmittel:

  • Armierungsgewebebahnen
  • Putz
  • Maurerkelle

Preis:

  • Verbrauchsmaterial ca. 3 Euro/m²
  • Werkzeug ca. 8 Euro

Zeitaufwand:

  • Arbeitszeit (abhängig von der Flächengröße) etwa 1 Tag pro Zimmer
  • Trockenzeit mehrere Tage

Verwendung mit Dämmung

Wird Armierungsgewebe im Wärmedämm-Verbundsystem verwendet, wird es großflächig zwischen Dämmung und Putz angebracht. Verwendet wird dafür Armierungsmörtel oder spezieller Klebespachtel. Der Mörtel wird auf den Untergrund aufgebracht und mit der Zahnkelle durchkämmt. Darauf kommt das Gewebe und wird mit dem Glätter direkt in den Kleber gedrückt. Die einzelnen Bahnen sollten sich ca. 10 cm überlappen. Das Gewebe wird direkt in der Armierungsschicht eingebettet, anschließend wird die Fläche mit dem Flächenspachtel abgezogen. Die gesamte Armierungsschicht sollte zwischen 3 – 4 cm dick sein.

Arbeitsmittel:

  • Armierungsgewebebahnen
  • Schere
  • Klebespachtel oder Armierungsmörtel
  • Maurerkelle, Zahnkelle
  • Glätter
  • Flächenspachtel

Preis:

  • Verbrauchsmaterial ca. 7 Euro/m²
  • Werkzeug ca. 45 Euro

Zeitaufwand:

  • Arbeitszeit und Trockenzeit (abhängig von der Fassadenfläche und der Witterung) mindestens mehrere Tage)

Im Eckbereich von Fenster und Türen wird eine Diagonalarmierung eingebracht. Die Gewebestreifen sollten dafür zwischen 20 und 30 cm breit sein. Geachtet werden muss darauf, dass das Gewebe in den Ecken dicht anliegt.

Überputzen von Rissen

Schäden im Putz, wie Löcher und Risse lassen sich mit wenig Aufwand ausbessern. Der lose Putz rund um die Schadstelle wird großzügig entfernt. Die Stelle wird gründlich abgekehrt und angefeuchtet. Ein Stück Gewebe wird in passender Größe zugeschnitten. Der neue Putz wird nach Anleitung auf der Packung angerührt. Es wird eine erste Putzschicht aufgebracht, das Gewebe wird in den feuchten Putz gedrückt. Anschließend wird der Putz bis zur vollen Stärke aufgetragen.

Arbeitsmittel:

  • Armierungsgewebe
  • Schere
  • Putz
  • Kelle

Preis:

  • Verbrauchsmaterial ca. 3 Euro/m²
  • Werkzeug ca. 18 Euro

Zeitaufwand:

  • Arbeitszeit (abhängig von der Anzahl der Schadstellen) etwa 1 – 2 h
  • Trockenzeit mindestens 24 h

Überputzen von Holzbalken

Armierungsgewebe in blau

Wurde der Balken schon einmal überputzt und sind im Putz Risse entstanden, ist es sinnvoll, den gesamten Putz vom Balken zu entfernen. Außerdem sollte links und rechts des Balkens der Putz etwa 5 cm von der Wand entfernt werden. Das Gewebe wird in passender Breite und Länge zugeschnitten. Es muss den Balken vollständig überdecken. Es wird mit entsprechendem Kleber angebracht oder einfach auf das Holz getackert. Anschließend wird das Gewebe überputzt.

Arbeitsmittel:

  • Armierungsgewebe
  • Schere
  • Kleber
  • Tacker
  • Putz
  • Kelle

Preis:

  • Verbrauchsmaterial ca. 3 Euro/m²
  • Werkzeug ca. 60 Euro

Zeitaufwand:

  • Arbeitszeit (abhängig von der Balkengröße) etwa 2 – 4 h
  • Trockenzeit einige Tage
Autor Heim-Redaktion

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