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Die optimale Hecke: Das taugen Lebensbaum, Eibe und Scheinzypresse

Zäune gehören hierzulande zu jedem Grundstück einfach dazu. Sie grenzen ab, halten unerwünschte Gäste draußen und fremden Blicken stand. Bei der Zaunwahl hat der Grundstücksbesitzer dagegen eine Menge Spielraum. Es müssen nicht immer Steine geschichtet oder Holzbretter dicht an dicht geschraubt werden. Lebensbäume, Eiben oder Scheinzypressen bieten sich als natürliche Hecke geradezu an. Ein direkter Vergleich hilft bei der Entscheidung.

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Lebensbaum

Der Lebensbaum, botanisch Thuja, ist ein alter Bekannter in heimischen Gärten. Vor allem die aus Nordamerika stammenden Arten sind aufgrund ihrer Winterhärte besonders beliebt. Das wären der Abendländische Lebensbaum und der Riesenlebensbaum. Lebensbäume stammen aus der Familie der Zypressengewächse. Sie können fast 200 Jahre alt werden und frei wachsend die beachtliche Höhe von mehr als 20 Metern erreichen.

Eignung als Heckenpflanze

Lebensbäume sind winterhart, preiswert und schnell wachsend.
Das sind ideale Voraussetzungen für eine Hecke, die zügig eine grüne Wand bilden und ganzjährig Sicht- und Windschutz bieten soll.

  • unterschiedliche Wuchsformen
  • ganzjährig grün, manche Sorten mit winterlicher Laubverfärbung
  • Wildarten sind zu starkwüchsig
  • die Sorte ‚Martin‘ ist dunkelgrün, schmale, konische Form
  • wächst etwa 45 cm pro Jahr
  • ‚Smaragd‘ und ‚Brabant‘ wachsen langsamer, 20-30 cm pro Jahr
  • ‚Smaragd‘ ist sehr kompakt und von smaragdgrüner Färbung
  • ‚Brabant‘ bietet goldgrüne Farbe und offeneres Blattkleid
Hinweis:

Den Lebensbäumen haftet noch ein „altmodisches“ Image an, weswegen sie heutzutage nicht mehr so häufig gepflanzt werden. Als Hecke bieten sie jedoch so viele Vorteile und sind unbedingt eine Überlegung wert.

Ideale Bedingungen

Lebensbaum - Thuja occidentalis

Ein Lebensbaum ist als Hecke nicht überall gleich gut geeignet. Damit sich der Lebensbaum gut entwickelt, sollte der verfügbare Standort gut zu ihm passen.

  • vollsonniger Standort
  • leichter Schatten wird toleriert
  • der Boden sollte ganzjährig feucht sein
  • kalkhaltiger und sandiger Lehmboden
  • bei guter Humusversorgung auch saurer Boden geeignet

Pflanzen und Pflegeaufwand

Kleine und größere Lebensbäume sind in Gartencentern und Baumschulen erhältlich. Wenn schon ein Lebensbaum im Garten vorhanden ist, kann die Vergrößerung des Bestands auch durch Stecklinge erfolgen. Erwachsene Lebensbäume sind anspruchslos in der Pflege. Junge bzw. frisch ausgepflanzte Thujas hingegen benötigen zu Beginn ihres Heckendaseins mehr Zuwendung.

  • in den ersten drei Jahre für ausreichend Feuchtigkeit sorgen
  • Mulchen und im Frühjahr mit Humus versorgen

Schnittarbeiten

Damit die Hecke keine Löcher aufweist, ist beim Lebensbaum ein gekonnter Umgang mit der Gartenschere nötig.

  • für dichten und kompakten Wuchs muss geschnitten werden
  • bei stark wachsenden Exemplaren zweimal im Jahr
  • im Juni und Ende August

Der Schnitt der Thujapflanzen hat auch so seine Tücken. Weder darf der Rückschnitt zu stark, noch bis ins alte Holz erfolgen. Solche Fehler beim Schneiden führen schnell zu spärlichem Austrieb und kahlen Stellen, die sich schwer oder gar nicht korrigieren lassen.

Tipp:

Der Schnittmeister benötigt bei der Arbeit unbedingt Schutzhandschuhe und langärmlige Kleidung. Diese Heckenpflanze ist in allen Teilen giftig. Der Kontakt mit den Trieben verursacht bei empfindlichen Menschen Hautreizungen und Rötungen.

Eibe

Eine Eibe ist ein immergrüner Nadelbaum mit abstehenden Zweigen und weichen Nadeln. Botanisch wird sie unter den Namen Taxus geführt. Sie stammt aus der Gattung der Eibengewächse. Sie blüht im Frühjahr und entwickelt rote, bei Vögeln beliebte Früchte. Es gibt jedoch auch fruchtlose Sorten. So vielseitig die mehr als 400 Eibensorten auch sind, stets muss ihre enorme Giftigkeit bedacht werden. Wer kleine Kinder oder Haustiere hat, sollte lieber auf eine andere Heckenpflanze ausweichen oder zumindest rechtzeitig für Aufklärung bzw. Schutzmaßnahmen Sorge tragen.

Eignung als Heckenpflanze

Die Eibe gehört hierzulande mit zu den beliebtesten Heckenpflanzen. Kein Wunder, denn zahlreiche Eigenschaften machen sie zu einer idealen Heckenpflanze.

  • sie ist schnell wachsend und immergrün
  • robust und undurchdringlich
  • Eibe ist schnittfest und leicht zu schneiden
  • erfordert wenig Pflege
  • ist frostfest
Tipp:

‚Hicksii‘ ist eine bei uns sehr beliebte Sorte für Hecken. Sie ist auch als Becher-Eibe bekannt. Am besten lassen Sie sich Zeit, durch die Sortenvielfalt zu stöbern und die ideale Pflanze zu finden. Einmal gepflanzte Hecke soll für Jahrzehnte stehen.

Ideale Bedingungen

Eibe

Der optimale Boden für eine Eibenhecke darf nicht zu nass sein, aber stets frisch und feucht. Das ideale Erdreich ist nährstoffreich und kalkhaltig. Wer nur einen sandigen Boden bieten kann, wird mit der Eibe dennoch Glück haben, sofern dieser sauer und humusartig ist.

  • schattiger bis halbschattiger Platz ist optimal
  • Sonne eher meiden
  • feuchtes Klima wird besser vertragen als trockenes

Pflanzen und Pflegeaufwand

Eiben können durch Aussaat vermehrt werden. Sie sind allerdings in Baumschulen sehr günstig zu bekommen, sodass eine Aussaat nicht wirklich lohnt. Wer es eilig hat, kann sogar gleich zu größeren Pflanzen greifen. Das Frühjahr ist die ideale Pflanzzeit. Regelmäßiges Gießen bis zur Einwurzelung ist zeitlich einzuplanen. Einmal pro Jahr wird mit Kompost gedüngt.

Tipp:

Viele Baumschulen bieten bei größeren Bestellmengen auch einen Mengenrabatt.

Schnittarbeiten

Auch eine Eibenhecke bringt einiges an Arbeit mit sich. Die gewünschte Form wird durch das natürliche Wachstum nicht erreicht, also muss regelmäßig die Schere in die Hand genommen werden.

  • muss schon im ersten Sommer in Form gebracht werden
  • zweimal im Jahr sind Schnittarbeiten fällig
  • beim Schneiden kann nicht viel falsch gemacht werden

Die Eibe bietet einen großen Vorteil, den Lebensbäume und Scheinzypressen nicht haben: Sie treiben immer wieder gut aus. Kahle Stellen müssen bei einer Eibenhecke nicht lange hingenommen werden.

Scheinzypresse

Die Scheinzypresse, bot. Chamaecyparis, ist eine enge Verwandte der echten Zypresse. Das immergrüne Nadelgehölz ist bis auf paar feine Unterschiede dem Lebensbaum recht ähnlich. Ihr Wuchs ist aufrechter und schwächer. Sie ist in mehr Farbschattierungen anzutreffen, angefangen von Gelbtönen bis hin zu Blaugrün.

Eignung als Heckenpflanze

Innerhalb des umfangreichen Angebots sind einige Sorten, die sich gut in eine Hecke einreihen. Meist sind das aufrecht wachsende Lawsons Scheinzypressen, wegen ihrer Herkunft auch Oregonzeder genannt. ‚Alumii‘ und ‚Columnaris‘ sind zwei Sorten die sich mithilfe der Gartenschere zu einer blickdichten Hecke erziehen lassen. Verschieden gefärbte Scheinzypressen dürfen gern in einer Hecke kombiniert werden. Das dadurch erzielte Aussehen ist allerdings Geschmackssache.

Ideale Bedingungen

Scheinzypressen vertragen mehr Schatten und mehr Trockenheit. Ein Nachtteil ist ihre höhere Frostempfindlichkeit.

  • geschützter Standort
  • sonnig bis halbschattig
  • sandig-lehmiger Boden
  • feuchter Boden und gern auch hohe Luftfeuchte
  • darf alkalisch bis schwach sauer sein
Hinweis:

Alle Pflanzenteile der Scheinzypressen sind giftig. Bei direktem Kontakt können Hautreizungen und Rötungen auftreten.

Pflanzen und Pflegeaufwand

Scheinzypresse - Chamaecyparis thyoides

Die einfachste Art eine Scheinzypressenhecke anzulegen ist, Jungbäume in einer Baumschule oder Gartencenter zu kaufen. Eine günstige Baumgewinnung ist jedoch auch aus sogenannten Risslingen möglich. Das sind Seitenzweige, die vom Haupttrieb gerissen werden. Frisch ausgepflanzte Scheinzypressen müssen noch lange gut gewässert werden. Auch im Winter muss ggf. gewässert werden. Insbesondere nach einer langen Frostperiode in Kombination mit ausbleibendem Niederschlag. Weiterer Pflegeaufwand, bis auf den nachfolgend beschriebenen Schnitt, entsteht nicht. Lediglich eine Kompostgabe in Frühjahr sichert den Nähstoffnachschub.

Schnittarbeiten

Der Sinn einer Hecke ist oft, die eigene Privatsphäre auch im Garten ungetrübt zu genießen. Der regelmäßige Schnitt bringt die gewünschte Dichte. Zum Glück ist die Scheinzypresse schnittverträglich und lässt sich leicht in die gewünschte Heckenform bringen.

  • Formschnitt muss jährlich erfolgen
  • die richtige Zeit ist um den Johannistag (im Juni)
  • starken Rückschnitt vermeiden
  • treibt nicht aus altem Holz aus
Tipp:

Wer eine Hecke aus Scheinzypressen anlegt, sollte wissen, dass die Zeit für einen regelmäßigen Schnitt vorhanden sein muss. Eine mehrere Jahre nicht geschnittene Hecke gerät aus der Form. Auch spätere, korrigierende Schnittmaßnahmen bringen nicht mehr das gewünschte Ergebnis.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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