Feuerdorn – Pflege und Schneiden
Wegen seiner auffälligen Blüten und Beeren wird der immergrüne Feuerdorn sehr gerne in unsere Gärten geholt. Hier hat er seinen Platz sowohl als Ziergehölz in Einzelstellung als auch als Heckenpflanze erobert. Sein Wuchs ist dicht und sehr dornig. Er ist Nistplatz und Nahrungsquelle für viele Gartenvögel. Hier sind sie dank seiner aggressiven Dornen vor Mardern und Katzen sicher. Er ist anspruchslos und verträgt durchaus auch Trockenheit. Hervorzuheben ist seine wirklich gute Schnittverträglichkeit. Deshalb wird er auch gerne als undurchdringliche, immergrüne Hecke gepflanzt.
Im Herbst bilden die feuerroten oder orangegelben Früchte des Feuerdorns einen ausdrucksvollen Kontrast zu seinen dunkelgrün glänzenden Blättern. Er bringt leuchtende Farbe in das Grau des Winters. Selbst junge Pflanzen tragen jetzt bereits üppig Frucht. Leider sind diese Früchte für Menschen nicht genießbar. Sie sind zwar nicht unbedingt giftig, können jedoch vor allem bei Kleinkindern Magenbeschwerden auslösen.
Standort
Der Feuerdorn ist anspruchslos. Auf humosem, wasserdurchlässigem Boden fühlt er sich besonders wohl. Auch sandig-lehmigen oder leicht tonigen Boden verträgt die Pflanze gut. Sonne oder heller Halbschatten gehören zu seinen Lieblingsstandorten. Ist der Boden jedoch mager und undurchlässig, ist der Feuerdorn anfällig für Krankheiten. Fühlt sich der Feuerdorn an seinem Standort jedoch wohl, bildet er schnell eine undurchdringliche und dornenbesetzte Mauer. Deshalb werden die unterschiedlichen Sorten gerne als Heckenpflanze, Spaliergewächs oder Bodendecker gepflanzt.
Ganz besonders wohl fühlt sich jeder Feuerdorn in …
- … Sonne und hellem Halbschatten, wobei er im Halbschatten nur wenige Blüten und Früchte trägt
- der Boden sollte humos und wasserdurchlässig oder sandig-lehmig bis leicht tonig sein mit einem Boden-pH-Wert von schwach sauer bis alkalisch
- magerer und undurchlässiger Boden macht die Pflanze anfällig für Krankheiten
- er gedeiht im Garten problemlos auch an zugigen und kalten Plätzen
- nicht zu dicht an andere Gewächse pflanzen, denn der benötigt Platz
- er ist ein Tiefwurzler
Pflege
Der Feuerdorn liebt keine Nässe. Wurde er an einen für ihn optimalen Standort gesetzt, erfordert seine Pflege nur sehr wenig Aufwand. Um die Blüten- und Fruchtbildung zu fördern, bekommt er im Frühjahr stickstoffhaltigen Dünger. Hierzu ist Kompost geeignet oder organischer Dünger. Da der Feuerdorn ziemlich resistent gegen Trockenheit ist, kommt er ohne Probleme auch längere Zeit ohne Wasser aus. Bei sehr langen Hitzeperioden freut sich aber auch der Feuerdorn über ausgiebiges Gießen. Staunässe im Boden kann er allerdings gar nicht vertragen.
Winterpflege
Die Früchte des Feuerdornes sind sogenannte Wintersteher. Sie bleiben in der kalten Jahreszeit am Gehölz und fallen nicht von selbst ab. Das macht sie zu einer guten Nahrungsquelle für die einheimischen und durchziehenden Vögel. Das ist ein wichtiger Grund, warum der Feuerdorn vor dem Winter auf keinen Fall geschnitten werden sollte.
Einen Schutz vor der Winterkälte benötigen die winterharten Sorten nicht. Sie sind resistent gegen Frost und überstehen den Winter problemlos. Als Solitärpflanze im Pflanzkübel muss der Feuerdorn jedoch vor sehr niedrigen Temperaturen geschützt werden. Eine Styroporplatte schützt vom Boden her gegen den Frost. Der Topf kann mit Säcken, Styropor oder Luftpolsterfolie umhüllt werden. Die Erde wird mit Stroh oder einer dicken Schicht Herbstlaub gut geschützt. Es muss aber noch der Feuchtegehalt des Wurzelballens erkennbar sein. Denn in langen frostfreien Zeiten ohne einen nennenswerten Niederschlag muss der Topf gegossen werden, sonst vertrocknet die Pflanze. Mit dem entsprechenden Schutz kann der Kübel an geschützter Stelle im Freien bleiben oder ohne Schutz an einem frostfreien Platz hell überwintern. An so einem frostfreien Platz benötigt die Pflanze häufiger etwas Wasser, um die Erde ganz leicht feucht zu halten.
Krankheiten
Ist der Standort des Feuerdorns bezüglich Licht und Boden optimal, ist er gegen Krankheiten und Schädlingsbefall nicht anfällig. Wasserdurchlässiges Substrat, Vermeidung von Staunässe und regelmäßiges Düngen halten die Pflanze gesund und kräftig. Trotz aller Vorsorge kann es doch einmal vorkommen, dass Pyracantha von der Pilzinfektion Feuerdornschorf heimgesucht wird. Sicheres Zeichen ist das fleckig werden der Früchte. Sie schrumpfen ein und fallen schließlich ab. Schon bei den ersten Anzeichen dieser Infektion müssen die befallenen Teile aus der Pflanze herausgeschnitten und verbrannt werden. Als resistent gegen den Feuerdornschorf gelten die Sorten ‚Red Column‘ und ‚Mohave‘.
Eine sehr ernst zu nehmende Erkrankung ist der durch Bakterien hervorgerufene Feuerbrand. Plötzlich sterben in der Wachstumsphase ganze Jungtriebe oder Äste ab. Früchte und Blüten sind in Mitleidenschaft gezogen. Weil durch den Feuerbrand ganze Obstplantagen und Gärten vernichtet werden können, ist der Befall meldepflichtig. Um die Verbreitung zu verhindern, werden die erkrankten Bäume oder Sträucher von einem Fachmann ausgegraben und anschließend entsorgt. Bekämpft werden sollte auch ein relativ harmloser Befall von Blatt- oder Schildläusen.
Schnitt
Der Feuerdorn wächst schnell etwas sparrig. Einzelne Triebe wachsen dabei ohne nennenswerte Verzweigungen einfach in die Länge. Um gerade bei Heckenpflanzung das Verzweigen anzuregen und einen kompakten Wuchs zu erreichen, ist ab und zu ein Formschnitt notwendig. Vor allem in einer Heckenpflanzung muss der Feuerdorn auch schon als Jungpflanze häufig zurückgeschnitten werden. Nur dann kann er sich zu einer blickdichten und undurchdringlichen Hecke entwickeln. Dann allerdings wirkt diese Hecke auf jeden Betrachter faszinierend und ungewöhnlich schön.
Wissenswertes zum Feuerdorn in Kürze
Zu Recht zählt der Feuerdorn zu den beliebten immergrünen Gehölzen. Je nach Sorte bietet er sowohl als Heckenpflanzung, als Bodendecker, in Einzelstellung oder als Spalierpflanze ein eindrucksvolles Bild an Kraft und Schönheit. Schon ein sonniger bis halbschattiger Platz im Garten und ein humoser und wasserdurchlässiger Boden reichen ihm aus, um mit seinen leuchtenden Beeren Garten- und Vogelfreunde in seinen Bann zu ziehen. Der einzige Feind des Feuerdorns sind nasse Böden und zu viel Feuchtigkeit. Das nimmt er so übel, dass er ernsthaft an Schorfpilz erkranken kann. Sonst ist er pflegeleicht und absolut frosthart, auch an den ganz zugigen Plätzen im Garten.
Vorteile vom Feuerdorn im Überblick
- Die Feuerdorne erreichen Maximalhöhen zwischen 4 und 6 Meter, ideal für die meisten Hausgärten
- Jeder Feuerdorn ist immergrün und bietet so auch im Winter einen brauchbaren Sichtschutz
- Feuerdorne sind ziemlich anspruchslos, sie vertragen sogar Trockenheit, gute Pflanzen für berufstätige Gartenbesitzer
- Feuerdorn gehört zu den Kernobstgewächsen und bildet kleine apfelförmige Früchte wie kleine Äpfel aus
- Diese Früchte nehmen verschiedene Farben an und machen die Feuerdorne im Herbst zu sehr dekorativen Sträuchern
- Auch seine Blüten sind hübsch, und all das zusammen mit den dornigen Zweigen qualifizieren den Feuerdorn als Vogelschutzgehölz
- In seiner dichten Pflanzenmasse werden Vogelnester nicht schnell entdeckt und durch die Dornen gut vor Räubern geschützt
- Die Früchte bleiben im Winter lange hängen und dienen den Vögeln als Nahrung
Nachteile einer Feuerdorn-Hecke
- Alle Feuerdorne sind fremd bei und, die meisten Arten haben ihre Heimat in Asien
- Der Pyracantha coccinea aus dem südlichen Mittelmeerraum kommt bei uns am besten zurecht, von ihm kommen unsere üblichen Zuchtformen
- Im Zuge der Ausbreitung des globalen Handels könnten Ihnen auch Feuerdorne mit asiatischer Heimat angeboten werden
- Die Anpflanzung solcher Exoten sollten Sie gut überlegen, das Klima bei uns muss ihnen nicht zusagen
- Innerhalb einer Vogelschutzhecke sind die fremden Gäste nutzlose Störfaktoren für die hiesigen Vögel
- Auch die Mittelmeersorte sollte nicht die einzige Vogelschutzpflanze im Garten bleiben, manche Vogelarten nehmen ihn nicht an
Die Früchte des Feuerdorns können Sie übrigens sehr gut in wunderschöne Türkränze mit einbinden (und wer Freude an ausgefallenen Experimenten hat, kocht sogar Marmelade aus oder mit den roh schwach giftigen Früchten).