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Anleitung zum Heckenschnitt im Frühjahr und Herbst

Heckenschnitt

Hecken, die gar nicht geschnitten werden müssen, gibt es kaum. In aller Regel muss jede Hecke regelmäßig in Form gebracht werden. Zwar kann es je nach Art der Pflanze eine Regel für den Rück- oder Formschnitt geben. Grundsätzlich hat jedoch die Faustregel Gültigkeit: Der Schnitt im Frühjahr sollte Mitte März beendet sein, der Schnitt im Sommer beginnt Ende Juli.

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Schutzzeiten für Hecken

Für alle Hecken gelten Schutzzeiten. Sie dienen dem Schutz unserer heimischen Tiere und erstreckt sich vom 1. März bis zum 30. September des Jahres. In dieser Zeit dürfen lediglich leichte Formschnitte an einer Hecke vorgenommen werden. Wer diese Schutzzeiten nicht einhält, begeht eine Ordnungswidrigkeit, die geahndet werden kann.

Der richtige Zeitpunkt

Prinzipiell kann eine jede Hecke ganzjährig in Form gebracht werden. Es ist jedoch sinnvoll, den besten Schnittzeitpunkt für die jeweilige Sorte zu finden und erst dann zu schneiden. Dann wird der Schnitt keinen Schaden anrichten und die Hecke gedeiht vorzüglich. Das zeitige Frühjahr bietet sich im Besonderen für einen Schnitt an. Die Gehölze haben noch nicht ausgetrieben und sehen deshalb nur eine kurze Zeit kahl aus. Die neuen Triebe verdecken zügig die Schnittstellen. Und das Brutgeschäft der Vögel wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht gestört. Die Heckenbrüter unter den Vögeln werden nicht gestört.

Der Tag für einen Heckenschnitt sollte Optimalerweise bedeckt sein. Zuviel Sonne schadet den Schnittstellen. Bei einem Schnitt noch vor dem Winter sollen die Temperaturen noch im Plusbereich liegen, sonst sieht die Hecke den ganzen Winter über kahl aus und ist nicht schön anzusehen.

Wird die Hecke um den Johannitag, das ist der 24. Juni, geschnitten, treibt sie oft noch ein zweites Mal aus. Danach tritt für dieses Jahr Ruhe ein. Ab Ende August verbietet sich das Schneiden. Die dann noch ausgetriebenen Spitzen können bis zum Frost nicht mehr ausreifen und können deshalb leicht erfrieren.

Wenn die Hecke vor dem Winter unbedingt noch geschnitten werden soll, dann ist der Herbst von Mitte Oktober bis Anfang November die richtige Zeit. Die Heckenpflanzen sind nun bereits in der Ruhephase.  Jetzt ist ein Schnitt recht unproblematisch. Voraussetzung ist, dass der Boden nicht gefroren ist und keine Sonne scheint. Der späte Nachmittag bietet sich an. Dann hat sich nicht nur der Pflanzensaft von den Ästen zurückgezogen in den Stamm und die Sonne kann die Schnittstellen nicht mehr austrocknen.

Die Ausnahmen

Eine Ausnahme beim Heckenschnitt bilden die früh blühenden Sträucher. Diese werden erst nach der Blüte geschnitten. Ein Schnitt im Februar oder März vernichtet die bereits vorhandenen Blüten und die Prachtblüte ist zerstört. Deshalb also sollen alle Blühgehölze erst nach der Blüte geschnitten werden.

Der richtige Heckenschnitt

Heckenpflanzen schneidet man deshalb regelmäßig, damit sich nicht zu hoch oder zu breit werden. Außerdem regt der Schnitt regt zu Verzweigungen an und lässt die Hecken schön dicht werden. Das ist gerade für die immergrünen Pflanzen sehr wichtig. Außerdem gibt es Grundlagen, die bei jedem Heckenschnitt beachtet werden sollten.

  • Eine immergrüne Hecke trapezförmig schneiden, das heißt an der Basis breiter als an der Krone. Wichtig für viel Lichteinfall.
  • Gerader Schnitt lässt die unteren Pflanzenbereiche leicht von innen heraus verkahlen.
  • Rechtwinkelige Ecken lieber anrunden. Auch das bringt mehr Licht in das Innere der Heckenpflanze.
  • Für einen geraden Heckenschnitt braucht man Hilfsmittel wie eine gespannte Schnur.
  • Nicht in der Sonne schneiden, weil die Schnittstellen leicht verbrennen.
  • In schneereichen Gegenden die Hecke oben zugespitzt schneiden. Das verhindert Schneebruch.
  • Beim Schneiden Handschuhe tragen. Das kann vor Verletzungen schützen.

Laubhecken schneiden

Laubhecken können meistens auch stark zurückgeschnitten werden. Sie treiben zuverlässig auch aus altem Holz wieder aus. Der Schnitt erfolgt von oben nach unten. Immer wieder das Gesamtbild kontrollieren. Auch hier kann eine waagrecht gespannte Schnur eine gute Hilfe sein. Auch hier sollte die oben schmaler geschnitten werden, als unten.

Nadelhecken schneiden

Nadelhecken verzeihen keine Schnittfehler. Deshalb ist es wichtig, von Anfang an die Trapezform einzuhalten. Verkahlen die Pflanzen, kann der Schaden kaum noch korrigiert werden. Bei einer Thuja oder bei Scheinzypressen dauert es Jahre, bis entstandene Löcher wieder zuwachsen. Bei Nadelbäumen ist so ein Schaden irreparabel. Nadelhecken werden erst ein Jahr nach der Pflanzung zum ersten Mal geschnitten. Sie benötigen Ruhe zum Anwachsen. Ab dem zweiten Standjahr muss regelmäßig geschnitten werden, auch wenn die gewünschte Höhe noch nicht erreicht wurde. Da Lebensbäume giftig sind, können bei Hautkontakt allergische Reaktionen auftreten.

Tipp:

Langärmlige Kleidung und Handschuhe schützen vor einem Hautkontakt.

Immergrüne Hecken beschneiden

Immergrüne Hecken wie Buchsbaum, Glanzmispel oder Lorbeerkirsche sollten nicht mit einer elektrischen Heckenschere beschnitten werden. Es werden zu viele Blätter verletzt. Durch die entstandenen Wunden dringen Krankheitserreger ein und es sieht alles auch sehr unschön aus. Ein Schnitt mit der Gartenschere macht zwar mehr Arbeit, ist für die Gesundheit der Pflanzen jedoch besser und das Ergebnis sieht sehr viel schöner aus.
Wenn bei immergrünen Koniferen die Haupttriebe 20 bis 30 cm höher sind als die erwünschte Höhe der Hecke, werden sie 15 cm über der Kronenhöhe gekappt. Es kann sich ausreichend Austrieb bilden, um die Schnittflächen zu überwachsen.

Schnittwerkzeuge

Es werden viele Werkzeuge für den Heckenschnitt angeboten. Wichtig bei der Auswahl sind scharfe Klingen, kräftige Astscheren und gute Sägen. Teleskopwerkzeuge sind ideal, weil bei ihrem Einsatz auf eine Leiter verzichtet werden kann. Akkugeräte machen unabhängig von einem Stromanschluss. Vorausgesetzt der Akku hält lange, macht das Arbeiten damit einfach Spaß.

Wissenwertes zum Heckenschnitt in Kürze

Das Schneiden einer Hecke ist in aller Regel nicht wirklich schwierig. Je nach der Länge einer Hecke kann es aber wirklich anstrengend werden. Deshalb sind das Einhalten regelmäßiger Schnitttermine und scharfe Werkzeuge eine wirkliche Hilfe. Frei wachsende Hecken kommen ganz ohne Schnitt aus, benötigen aber viel Platz. In einem normalen Garten ist so viel Platz kaum noch vorhanden.

  • Ein Heckenschnitt sollte im Frühjahr und Frühsommer stattfinden, das heißt im Mai und im Juni, bevor die Sträucher austreiben.
  • Der zweite Schnitt sollte dann in der zweiten Hälfte vom August bis Oktober stattfinden.
  • Haben Sie eine Hecke die Laub angepflanzt, kann auch im Winter geschnitten werden.
  • Normalerweise reicht ein Schnitt pro Jahr, allerdings wird die Hecke dichter, wenn sie öfters geschnitten wird.

Welche Form Sie für Ihre Hecke wählen ist Ihrer Kreativität überlassen. Allerdings sollten Sie beachten, dass die Form unten breiter sein muss als oben. Der Stamm könnte ansonsten auskahlen, was nicht schön aussieht. Noch ein kleiner Tipp: Wenn Sie eine gerade Linie möchten, sich aber nicht zutrauen sie freihändig zu machen, spannen Sie doch einfach eine Leine, so haben Sie immer einen guten Anhaltspunkt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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