Ananaspflanze: wie Sie eine Ananas selber ziehen – Anleitung
Inhaltsverzeichnis
Wer Ananas in eigener Kultivierung züchten möchte, der kann dies über Samen, mit dem Blattschopf oder Kindel realisieren. Wer die Frucht häufig verspeist, der hat die Grundlage dafür schon in den Händen. Dafür eignet sich hervorragend der Blattschopf, der obere und mit Blättern versehene Teil der Ananas. Mit dem richtigen Vorgehen und etwas Geduld lässt sich dieser Blattschopf in eine fertige Pflanze verwandeln.
Anzucht mit Blattschopf
Die Ananaspflanze trägt die botanische Bezeichnung Ananas comosus und lässt sich sehr einfach selber ziehen. Da die exotische Pflanze jedoch aus tropischen Gefilden stammt, kommt diese mit den Temperaturen der hiesigen Breitengrade nicht zurecht. Jedoch ist eine Anzucht auf der Fensterbank und im Wintergarten möglich. Dafür wird unter anderem der Blattschopf benötigt, welcher bei dem Verzehr der Ananas normalerweise weggeworfen wird. Dieses Blattbüschel sitzt oben auf der Frucht und kann sich erneut zu einer fruchttragenden Pflanze entwickeln. Diese Art der Anzucht ist relativ einfach und verspricht in den meisten Fällen einen guten Erfolg. Damit der Strunk nicht zu faulen beginnt, muss dieser entsprechend vorbereitet werden. Dafür ist eine bestimmte Trocknungszeit erforderlich, ansonsten ist die Anzucht oft nicht erfolgreich. Bevor sich die ersten Wurzeln ausbilden, kann einige Zeit vergehen, deshalb ist Geduld gefragt.
- Frische und mittelreife Ananas verwenden
- Fruchtfleisch sollte schön gelb, aber nicht matschig sein
- Blattschopf mit scharfem Messer herausschneiden
- Komplettes Fruchtfleisch am unteren Ende vorsichtig entfernen
- Ebenfalls die untersten Blätter abschneiden
- Strunk nun ca. 2-3 Tage lang an der Luft trocknen
- Danach zum Bewurzeln in Glas mit einigen Zentimetern Wasser stellen
- Wurzellänge von einigen Millimetern abwarten
- Dann Strunk in Topf mit geeignetem Substrat einpflanzen
- Klarsichtfolie über den Topf stülpen
- Alternativ ist auch lichtdurchlässige Plastiktüte möglich
- Mit Gummiband am Topf befestigen
- An warmen und hellen Standort stellen
- Regelmäßig wässern, Erde nie ganz austrocknen lassen
- Nicht zu feucht halten, um schimmeliges Substrat zu verhindern
- Folie oder Tüte zwischendurch kurz abnehmen, um zu lüften
- Wenn Strunk in der Mitte austreibt, ist die Anzucht erfolgreich
Kultivierung mit Kindel
Wenn bereits eine Ananaspflanze in Eigenregie oder im Freundes- und Familienkreis kultiviert wird, dann lohnt sich ein genauer Blick auf diese, wenn der Wunsch nach einer Vermehrung besteht. In manchen Fällen bilden sich direkt am Fuß der Mutterpflanze kleine Ableger oder Schösslinge aus, die sogenannten Kindel. Diese eignen sich genauso gut für die Anzucht wie der Blattschopf. Allerdings muss der Kindel groß genug sein, damit sich daraus eine neue Pflanze entwickeln kann. Um das Anwachsen zu unterstützen, bietet sich auch hier das Generieren eines Mikroklimas an. Auf diese Weise bildet der Ableger relativ schnell kräftige Wurzeln aus und entwickelt sich zu einer vollwertigen Ananaspflanze, welche im Anschluss eine Frucht ausbilden wird.
- Kindel sollten etwa 20-30 cm groß sein
- Ableger vorsichtig abtrennen
- Dann in Substrat mit Torf einpflanzen
- Im Anschluss gut angießen
- Folie oder lichtdurchlässige Plastiktüte über den Topf stülpen
- An warmen und hellen Platz stellen
- Topf zwischendurch lüften, um Schimmel zu unterbinden
Vermehrung durch Aussaat
Eine Vermehrung mit Hilfe von Samen ist ebenfalls möglich, allerdings ist diese deutlich langwieriger und auch schwieriger in der Durchführung. Darüber hinaus entstehen bei dieser Form der Anzucht keine sortenreinen Pflanzen. Auch der Zeitraum bis zur Ausbildung der ersten Frucht ist viel länger. Die dafür benötigten Samen befinden sich bei der Ananaspflanze unterhalb der Fruchtschale. Jedoch befinden sich diese Samen nicht bei allen Früchten, die im Handel zu kaufen sind. Samen von sehr großen und extrem reifen Früchten sind besonders gut ausgereift. Aus diesem Grund keimen diese besser und schneller.
- Samen sind rötlich-gelb bis dunkelbraun
- Befinden sich ca. 5-15 mm unterhalb der Schale
- Vor der Aussaat gründlich abwaschen
- Reste vom Fruchtfleisch können den Keimprozess behindern
- Danach Samen für etwa einen Tag in Glas mit Wasser legen
- Im Anschluss auf feuchter Anzuchterde verteilen und leicht andrücken
- Das Ganze mit durchsichtiger Folie abdecken
- An warmen und hellen Platz stellen
- Ideal sind Temperaturwerte zwischen 20-30° C
- Ab und zu lüften, um Schimmelbildung zu verhindern
- Keimung dauert wenige Tage bis hin zu mehreren Monaten
- In der Regel dauert der Keimprozess etwa zwei Monate
- Ananassamen verfügen über Keimungsrate von etwa 50 Prozent
Wachstumsbedingungen
Wenn der Nachwuchs der Ananas gut anwachsen und gedeihen soll, dann braucht dieser ideale Wachstumsbedingungen. Aufgrund ihrer tropischen Herkunft, kommt die Ananaspflanze nicht mit den deutlich kühleren Temperaturwerten hierzulande zurecht. Für eine erfolgreiche Anzucht braucht die Ananas comosus relativ hohe Temperaturen. Je wärmer es ist, desto besser funktioniert die Kultivierung. Aus diesem Grund sollten weder die Mutterpflanze noch deren Ableger draußen gehalten werden, diese gehören in geschlossene Räume mit einem kontrolliert warmen Raumklima. Darüber hinaus braucht die Pflanze eine hohe Luftfeuchtigkeit, die sich aber in Wohnräumen nur mit Hilfsmitteln erreichen lässt. Eine einfache und dabei sehr effiziente Möglichkeit die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, ist das Abdecken des Nachwuchses.
- Pflanze ist empfindliche gegen Kälte und Trockenheit
- Ideal ist Raumtemperatur ab 25° C
- Bevorzugt hohe Luftfeuchte von etwa 60 %
- Substrat stets leicht feucht halten, regelmäßig gießen
- Im Anfangsstadium nicht an vollsonnige Standorte stellen
- Unmittelbare Nähe zu Heizungen meiden
- Luftbefeuchter in der Umgebung der Pflanze aufstellen
- Alternativ bereits getopfte Ananas mit durchsichtiger Folie abdecken
- Neigt zu Schimmelbildung, auf gute Belüftung achten
- Folienhaube zwischendurch zum Lüften kurzzeitig entfernen
Anzuchterde
Generell stellt die Ananas an das Pflanzsubstrat keine besonders großen Ansprüche. Allerdings sollte die Anzuchterde über spezielle Eigenschaften verfügen, damit sich die Wurzeln bei der Suche nach Nährstoffen mehr Mühe geben. Einen weiteren Anreiz bei der Ausbildung von Wurzeln verschafft eine Schicht Kompost im Topf.
- Magere Anzuchterde verwenden, um Wurzelwachstums zu fördern
- Lockeres, durchlässiges und leicht saures Pflanzsubstrat benutzen
- Geeignet ist lehmhaltige und sandige Erde
- Perfekter pH-Wert liegt bei 5
- Gemisch aus Lauberde und Torf lässt sich selber herstellen
- Alternativ Torf und Quarzsand vermischen
- Dünne Schicht Kompost auf dem Topfboden wirkt ebenfalls anregend
- Optimal ist fein gesiebter und reifer Gartenkompost
- Diesen hauchdünn zwischen Drainage und Anzuchterde einfüllen