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Zierananas: alles über Pflege und Vermehrung durch Kindel

Ananas Comosus

Ananas sind in den hiesigen Breitengraden nicht nur für den Verzehr sehr beliebt. Auch als Zimmerpflanze wird die tropische Frucht in kleinerer Form als Zierananas angeboten. Die Ananas comosus ist in der Regel pflegeleicht und kann auch leicht vermehrt werden. Sogar Früchte trägt die Pflanze, die hier allerdings recht klein ausfallen. Damit die Ananas die kleinen Ableger die sogenannten Kindel bildet, benötigt sie die richtigen Pflegebedingungen.

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Pflege

Die Zierananas verhält sich wie ihre große Schwester, deren Früchte im hiesigen Handel erhältlich sind. Daher ist auch bei der Pflege dasselbe zu beachten. Da es sich um eine Tropenpflanze handelt, benötigt sie hohe Temperaturen und Luftfeuchtigkeit. Erst nach einigen Jahren zeigt sie eine rosafarbene Blüte, aus der sich später die ebenfalls rosa gefärbte Frucht entwickelt. Wird sie reif, dann ist sie auch genießbar, was jedoch in den hiesigen Breitengraden selten vorkommt. Nach einer einmaligen Fruchtbildung stirbt die Mutterpflanze in der Regel ab. Doch vorher bildet sie viele kleine Ableger, die sogenannten Kindel, die für eine Vermehrung genutzt werden können. Und auch die Frucht selbst kann für die Anzucht einer neuen Pflanze genommen werden. Doch es ist einfacher, eine neue Pflanze über die Kindel zu ziehen, als über die Frucht selbst.

Tipp:

Befinden sich kleine Kinder oder freilaufende Haustiere im Haushalt, dann ist darauf zu achten, dass diese nicht mit den spitzen und unter Umständen stacheligen Blättern der Ananas comosus in Verbindung kommen, denn diese können bei unsachgemäßer Berührung zu Verletzungen führen.

Standort

Die Ananas comosus wird als Zimmerpflanze in einem Kübel kultiviert, denn sie ist nicht winterhart, kann in den warmen Sommermonaten jedoch durchaus auch ins Freie umziehen. Beim idealen Standort sind jedoch die folgenden Bedingungen zu beachten:

  • hell und warm
  • Temperaturen nicht unter 25° Celsius
  • nur Morgen- und Abendsonne
  • keine direkte Mittagssonne
  • Fensterbank an einem Ost- oder Westfenster
  • geschützte Terrasse oder Balkon
  • ideal ist ein beheizter Wintergarten
  • im Winter etwas dunkler und kühler stellen

Zieht die Pflanze im Sommer ins Freie, dann muss hier auf die besten Bedingungen geachtet werden. Vor allem, wenn die Temperaturen in den Sommermonaten nicht besonders hoch sind, verbleibt die Pflanze besser in den geschützten Wohnräumen, in denen ihr die gewünschten Bedingungen gegeben werden können.

Tipp:

Erhält die Zierananas an dem gewählten Standort zu wenig Licht oder Wärme, kann hier auch mit einer Pflanzlampe sowie einer Wärmelampe nachgeholfen werden.

Pflanzen

Zierananas - Ananas comosus

Die Zierananas wird in im Fachhandel im Topf angeboten. Dieser ist für die weitere Kultivierung als Zimmerpflanze jedoch nicht geeignet. Denn das Substrat sollte austauscht werden, meist handelt es sich bei den Gefäßen auch nur um billige leichte Plastiktöpfe. Daher sollte die Pflanze direkt nach dem Kauf einen neuen Kübel erhalten und umgepflanzt werden. Das gewählte Gefäß sollte auch ein wenig größer sein, als der vorhandene Topf. Bei der Pflanzung wird dann wie folgt vorgegangen:

  • Ananas verträgt keine Staunässe
  • daher Drainage anlegen
  • Tonscherben, Blähton oder Steine über Abflussloch
  • hierauf Pflanzenvlies
  • einen Teil der Erde einfüllen
  • Pflanze vorsichtig dem Topf entnehmen
  • Wurzelballen von Erde befreien
  • ins Pflanzgefäß setzen
  • restliche Erde auffüllen und angießen

Substrat & Boden

Die Ananas, die auf den sandigen Böden der Tropen zu Hause ist, benötigt nicht viele Nährstoffe. Daher ist für die Pflanze nährstoffarme Kakteenerde am besten geeignet. Für die Durchlässigkeit gegen Staunässe kann auch Sand untergemischt werden. Dennoch sollte der Boden immer feucht gehalten werden.

Düngen

Viel Dünger benötigt die Zierananas nicht, um zu wachsen und ihre Blüten und späteren Früchte auszubilden. So kann über die Sommermonate alle ein bis zwei Wochen sowie im Winter etwa alle vier Wochen gedüngt werden. Hierzu wird handelsüblicher Flüssigdünger für blühende Blumen genutzt, der mit dem Gießwasser verabreicht wird. Niemals sollte der Dünger auf trockenen Boden direkt gegeben werden, dies schadet den Wurzeln und sie könnten verbrennen.

Tipp:

Erst nach vier bis fünf Jahren zeigt sich eine Blüte an der Zierananas, so dass hier ein wenig Geduld benötigt wird, oft werden im Handel allerdings altersentsprechende Pflanzen angeboten.

Gießen

Ananas comosus benötigt im Sommer mehr Wasser als im Winter. Dennoch sollte sie nie zu viel gegossen werden. Beim Gießen sollte daher auf das Folgende geachtet werden:

  • kalkarmes, weiches Wasser verwenden
  • aufgefangenes Regenwasser ist hier ideal
  • im Sommer mehr gießen
  • immer feucht halten, nicht austrocknen lassen
  • im Winter weniger Wasserzufuhr
  • mit Finger die Feuchtigkeit der Erde prüfen
  • benötigt auch hohe Luftfeuchtigkeit
  • täglich mit Wasser besprühen
  • Luftbefeuchter in direkter Nähe aufstellen

Schneiden

Zierananas - Ananas comosus

Einen Rückschnitt benötigt die Zierananas in der Regel nicht. Denn sie besitzt eine Besonderheit. Nachdem sie einmal geblüht und ihre Früchte gebildet hat, stirbt sie in der Regel ab. Da im Handel meist schon ältere Pflanzen zwischen vier und sechs Jahren erhältlich sind, haben diese die Blühreife und eine ausgewachsene Größe bereits erreicht. Entfernt werden sollten jedoch regelmäßig die Blätter, die gelb oder vertrocknet sind. Denn diese sehen nicht nur unansehnlich aus sondern nehmen der Pflanze Kraft, die sie in die gesunden Blätter und die Blüte stecken kann.

Vermehrung über die Frucht

Die Früchte der Ananas comosus werden in den hiesigen Breitengraden meist nicht reif und können daher dem Strauch für die Vermehrung entnommen werden. Über den Strunk kann dann eine neue Pflanze gezogen werden. Doch dieses Verfahren ist nicht ganz einfach, da es schnell zu einer Fäulnis kommen kann und sich dann keine Wurzeln bilden. Bei der Vermehrung über die Frucht sollte wie folgt vorgegangen werden:

  • mittlere Reife der Frucht ist optimal
  • gelbliche Farbe und festes Fruchtfleisch
  • Frucht von der Mutterpflanze trennen
  • den Blattschopf von der Frucht schneiden
  • ist die Frucht reif, kann sie verzehrt werden
  • alle Fruchtreste vom Strunk entfernen
  • zwei bis drei Tage zum Trocknen auf Heizung legen
  • schützt vor Fäulnis
  • Strunk in ein Glas mit Wasser stellen
  • zeigen sich erste Wurzeln, diese 3 bis 5 mm lang werden lassen

Haben sich genügend lange Wurzeln gebildet, kann die neue Pflanze eingepflanzt und an den gewählten Standort verbracht werden. Die durch Vermehrung selbst gezogenen Zierananaspflanzen leben länger, da sie nun wieder etwa fünf Jahre benötigen, bis sie blühen.

Tipp:

Bevor die Zierananas vermehrt werden soll, sollten die Blätter der Pflanze überprüft werden. Sind diese nicht frisch grün, dann kann die Pflanze krank sein. In einem solchen Fall ist eine Vermehrung nicht empfehlenswert, da die Krankheit meist auch schon den in Ablegern sitzt.

Vermehren durch Kindel

Kindel nennt man die Ableger, die eine Ananas comosus bildet. Diese gut sichtbaren Seitensprossen direkt an der Basis werden von der Mutterpflanze gebildet, bevor sie nach einmaliger Blüte und Fruchtbildung abstirbt. Der Vorteil dieser Kindel ist, dass es sich bei diesen bereits um kleine Ananaspflanzen handelt, die alle Eigenschaften einer erwachsenen Pflanze besitzen. Die Vermehrung durch Kindel glückt dann wie folgt:

  • alle Kindel rundherum abschneiden
  • etwa auf zehn bis fünfzehn Zentimeter
  • kleinen Topf mit Anzuchterde füllen
  • auch ein Torf-Sand-Gemisch ist geeignet
  • Kindel hineinsetzen
  • Erde feucht halten, nicht zu nass
  • durchsichtige Folie überstülpen
  • alternativ PET Flasche Hals abschneiden
  • über Topf stellen
  • halbschattiger Standort ist ideal
Zierananas - Ananas comosus

Die Pflanze muss regelmäßig belüftet werden, damit sich unter der Folie oder dem Plastik nicht zu viel Nässe bilden kann und der Kindel faulig wird. Nach etwa acht bis zehn Wochen bilden sich an der jungen Pflanze neue Wurzeln, die Folie sollte nun ganz entfernt werden. Nun wird die Zierananas auch in einen größeren Topf umgepflanzt und wie eine erwachsene Pflanze gepflegt und behandelt.

Tipp:

Es sollte nicht darauf verzichtet werden, die Kindel zur Vermehrung zu entnehmen. Denn kurz darauf stirbt die Mutterpflanze ab. Wurden die Kindel nicht in eigene Töpfe zur Wurzelbildung gepflanzt, dann sterben diese ebenfalls mit ab, was vermieden werden kann und sollte.

Umtopfen

Da die Ananas comosus nur sehr langsam wächst, kann ihr von Anfang ein genügend großes Gefäß zur Verfügung gestellt werden. So muss sie in ihrem relativ kurzen Leben nicht umgetopft werden. Da in der Regel auch ein nährstoffarmes Substrat zum Einsatz kommt, ist auch der Austausch der Erde nicht notwendig.

Überwintern

Die Zierananas ist nicht winterhart und benötigt, da sie aus den Tropen stammt, das ganze Jahr über warme Temperaturen. So sollten diese auch im Winter nicht unter 18° Celsius fallen. Besser sind in der Regel höhere Temperaturen, so dass die Pflanze an Ihrem Standort an einem Fenster oder dem beheizten Wintergarten verbleiben kann. Weiterhin sollte bei der Überwinterung folgendes beachtet werden:

  • weniger gießen
  • vor allem wenn es nicht mehr so warm ist
  • Pflanze von oben weiterhin einsprühen
  • Düngergaben verringern
  • nur noch alle vier Wochen
  • nicht ganz einstellen
Tipp:

Wird die Pflanze ganzjährig in der Wohnung gehalten, dann muss im Winter aufgrund der trockenen Heizungsluft besonders auf eine hohe Luftfeuchtigkeit in der direkten Umgebung der Pflanze geachtet werden. Neben einen Luftbefeuchter können auch rund um Ananaspflanze mehrere Schalen mit Wasser aufgestellt werden.

Pflegefehler und Krankheiten

Wird die Zierananas von Krankheiten befallen, dann handelt es sich hierbei in erster Linie um Pflegefehler, die vermieden werden könnten. Denn grundsätzlich sind die Ananaspflanzen nicht sehr anfällig für Krankheiten. Dennoch können sie unter kühlen Temperaturen oder Staunässe so sehr leiden, dass diese Pflegefehler der Pflanze stark zusetzen können. Auch eine Überdüngung kann gegeben sein. Zeigen sich daher die sonst sattgrünen Blätter der Zierananas gelb oder braun, sollte wie folgt gehandelt werden:

  • Substrat auf Nässe überprüfen
  • ist es zu nass, Pflanze entnehmen
  • Wurzeln abtrocknen lassen
  • in frisches Substrat setzen und weniger gießen
  • auch bei Überdüngung sofort dem Gefäß entnehmen
  • alle Erde von den Wurzeln entfernen
  • in nährstoffarmes Substrat setzen
  • in nächster Zeit nicht düngen
  • Umgebungstemperatur prüfen
  • eventuell anpassen, wenn zu kühl

Alle Maßnahmen sollten sofort vorgenommen werden, wenn die Ananas kränklich erscheint. Ob diese jedoch Erfolg versprechen, ist nicht immer gegeben. Dennoch sollte so schnell wie möglich gehandelt werden, denn einen Versuch die dekorative Zierananas zu retten ist es immer wert.

Schädlinge

Zierananas - Ananas comosus

Gerade in den Wintermonaten wird die sonst recht resistente Ananas gerne von Schildläusen befallen. Doch auch dies liegt in der Regel an der falschen Pflege und diese sollte auf die folgenden Punkte überprüft werden:

  • ist der Standort vielleicht zu dunkel
  • wurde im Winter zu viel gedüngt
  • ist die Pflanze allgemein aus anderen Gründen geschwächt

Gegen die Schildläuse hilft neben den Änderungen der oben genannten schlechten Bedingungen eine Dusche, bei der alle Schädlinge entfernt werden sollten. Wird die Luftfeuchtigkeit erhöht, dann kommen die lästigen Insekten in der Regel auch nicht wieder. Bei einem hartnäckigen Befall müssen Insektizide eingesetzt werden, was in geschlossenen Wohnräumen aufgrund der Giftigkeit auch für den Menschen eigentlich vermieden werden sollte.

Autor Heim-Redaktion

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