Kamin-Abstand zu Wänden, Steckdosen & Co: das ist zu beachten

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Ein Kamin kann eine wunderbare Bereicherung für den Wohnraum sein und das nicht nur, weil er angenehme Wärme verbreitet. Auch optisch ist er schmückend – aber potenziell gefährlich.
Kamine
Moderne Modelle lassen sich in nahezu jedem Zimmer installieren und verbreiten ein gemütliches Flair. An kalten Wintertagen spenden sie Wärme und ein angenehmes Licht. Die Eignung für den jeweiligen Raum ist jedoch von verschiedenen Faktoren abhängig.
- Art des Betriebs
- Notwendigkeit eines Abluftzugs
- Wärmeentwicklung
Nicht jeder Kamin benötigt einen Abzug, dadurch kann das Aufstellen auch in einer Mietwohnung ohne Schornstein möglich sein. Hierfür geeignet sind beispielsweise Ethanol- und Elektro-Modelle.
Bei einer Befeuerung mit Holz, Briketts oder Kohle muss der Rauch hingegen abziehen können. Das ist nur dann möglich, wenn sich ein Schornstein in entsprechender Nähe befindet.
Wände
Bei Wänden richtet sich der Abstand zu dem Kaminofen danach, ob sie brennbar sind oder nicht. Besteht keine Brandgefahr, reichen 20 Zentimeter aus. Anders verhält es sich bei brennbarer Wandgestaltung.

Dazu gehören unter anderem:
- Bilder
- Holzvertäfelungen
- Kunststoffe
- Tapeten
- Textilien
Auch bei Dekorationen wie einem Wandtattoo oder Bilderrahmen muss Vorsicht walten. Sind diese vorhanden, sind wenigstens 70 Zentimeter zwischen den Wänden und dem Ofen notwendig.
Decken
Die meisten Kaminöfen im Handel sind kompakt gehalten, sodass für Decken in der Regel kein Risiko besteht. Eine Ausnahme stellen Dachschrägen dar. Hier kann der Platz zwischen Kamin und Dachschräge unzureichend sein. Dadurch besteht schlimmstenfalls Brandgefahr. Selbst wenn es nicht dazu kommt, können Verfärbungen auftreten. Das gilt auch für:
- Putz
- Verkleidungen
- Wandfarbe
Aus diesem Grund sollte darauf geachtet werden, dass wenigstens ein Meter zwischen Ofen und Decke liegt.
Möbel
Während Möbel aus Metall, wie beispielsweise Aktenschränke, Wärme vergleichsweise gut aushalten, sind Kunststoff, Holz, Glas und Polster deutlich empfindlicher. Daher variieren die notwendigen Abstände ebenfalls. Für eine entsprechende Sicherheit sollten Sie aus diesem Grund 80 bis 100 Zentimeter einhalten. Anderenfalls müssen Sie mit den folgenden Problemen rechnen:
- Aufsplittern
- Brandgefahr
- Farbveränderungen
- Platzen
- spröde Stellen
- verkürzte Lebensdauer
- Verziehen
Steckdosen und Kabel
Auch zu Elektrogeräten und der Steckdose an der Wand muss ausreichend Raum frei bleiben, damit die Hitze des Kamins keine Beeinträchtigung darstellt. Bei Öfen mit einer entsprechenden Isolierung reichen 20 bis 40 Zentimeter in der Regel vollkommen aus.

Fehlt eine Isolierung, sollten wiederum 80 bis 100 Zentimeter eingehalten werden. Das gilt nicht nur für die Steckdose selbst, sondern auch und vor allem für Kabel, die davon wegführen.
Fenster
Bei dem Abstand zu Fenstern gelten generell 80 Zentimeter. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass das Glas keinen Schaden durch die Hitze nimmt und reißt oder sogar platzt. Das kann vor allem bei Doppelfenstern der Fall sein, wenn sich eine Glasscheibe deutlich stärker erhitzt als die andere und dadurch Spannungen entstehen.
Hinzu kommt, dass sich an Fenstern zum einen häufig brennbare Gegenstände befinden. Darunter beispielsweise:
- Gardinen
- Rollos
- Vorhänge
Diese sind ebenfalls ein Grund dafür, dass ein größerer Abstand eingehalten werden muss. Zum anderen können bei einer zu großen Nähe zum Fenster die laufenden Kosten für den Kamin steigen, da die Wärme schneller verloren geht.
Wohntextilien und Co.
Textile Oberflächen finden sich oftmals in großer Anzahl in den Räumen, in denen auch Kamine aufgestellt werden. Dazu gehören unter anderem:
- Dekorationen
- Kissen
- Spielzeuge wie Plüschtiere
- Teppiche und Vorleger
- Trockenblumen
- Vorhänge
- Wolldecken
Gerade Gardinen und Vorhänge können ein Problem darstellen, wenn der Kamin in der Nähe eines Fensters oder einer Balkontür steht. Denn sie können bereits durch leichte Bewegungen in eine gefährliche Nähe des Ofens gelangen. Achten Sie daher darauf, dass möglichst große Abstände bestehen und eine direkte Berührung nicht möglich ist.
