Eichenbaum, Eiche – Pflanzen, Schneiden und Steckbrief
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Diese Eichenart kann über 1.000 Jahre alt werden und sie besitzt eine mächtige Krone, die vielen Tieren und Insekten eine Heimat bietet. Sie ist sehr robust, verträgt Trockenheit ebenso wie Kälte und Frost und sie ist Europaweit vertreten. Generell sind Eichen sommergrüne Bäume und können bis zu 40 Meter hoch werden. Während ihre Früchte für viele Tiere eine Nahrungsquelle darstellen, so sind die Eichen für die Menschen ein wichtiger Holzlieferant. Allerdings wird sich der Hobbygärtner nicht damit befassen, einen Baum zu ziehen, den er dann auch ernten und verkaufen kann.
Aussaat der kleinen Eicheln
Wer sich dennoch mit der Aufzucht einer kleinen Eiche beschäftigen möchte, der sollte sich auf einige Schwierigkeiten einrichten, wenn er in dieser Hinsicht noch keine Erfahrung hat. Hat man sich aber dazu entschlossen, einen kleinen Baum selbst zu ziehen, dann sollte man wissen, dass die Frucht als erstes Frost bekommen muss, um keimen zu können. Die gesammelten Eicheln sollten senkrecht in Blumentöpfe gesteckt werden. Zuvor muss aber die Cupula entfernt werden und die Eichel sollte dann mit einer zwei bis fünf Zentimeter dicken Erdschicht bedeckt werden. Aber Vorsicht: Die Erde sollte nicht angedrückt werden und nur mäßig feucht sein. Dann lässt man sie im Freien überwintern.
Wenn die Eicheln optimale Bedingungen vorgefunden haben, dann werden die Hobbygärtner im Frühjahr mit gekeimten Früchten überrascht. Wenn das nicht der Fall ist, dann hat man noch die Möglichkeit, im Frühjahr nach der Schneeschmelze, schon vorgekeimte Eicheln zu suchen. Am besten wäre es, sie in ihrer natürlichen Umgebung zu suchen, denn das hat den Vorteil, dass die Eicheln schon mit den Mykorrhizapilzen in Berührung gekommen sind. In ihrer natürlichen Umgebung gehen die Pilze und die Eicheln eine Symbiose ein. Die Pilze liefern der kleinen Pflanze die Nährstoffe und das Wasser, was die Pflanze zum Leben braucht. Im Gegenzug erhalten die Pilze Assimilate, die bei der Photosynthese der Pflanzen erzeugt werden. Und noch einen Vorteil hat die kleine Pflanze. Wenn es in der Umgebung sehr trocken wird, dann profitiert die Pflanze von dem Wasser der Pilze.
Ein kleines Pflänzchen wächst
Im Frühjahr wird der Gartenfreund sehen, ob sich seine Mühe gelohnt hat und sich ein winziges Pflänzchen zeigt. Was passiert in der Frucht, wenn die Schale aufplatzt?
- Zuerst wächst aus der Eichel eine Wurzel, die sich ihren Weg sucht. Sie wird ungefähr einen Zentimeter lang und verläuft waagerecht, um dann unvermittelt nach unten abzuknicken und sich ihren Weg kerzengerade nach unten zu suchen.
- Da die Eiche ein Pfahlwurzler ist, wird sie ihre Wurzeln immer tief ins Erdreich treiben. Und während sich die Wurzel ihren Weg sucht, treibt die Eichel oberhalb ihren Spross und die ersten zarten Blättchen zeigen sich im Ansatz.
- Nach ca. drei Wochen kann der Gartenfreund dann seine ersten richtigen Blätter bewundern.
- Wenn der Gartenfreund seine kleine Eichenpflanze so weit pflegen konnte, dann sollte er weiterhin für ein gutes Klima sorgen. Sonne mögen die jungen Pflänzchen nicht, denn sie könnten leicht verbrennen. Aber auch zu viel gießen kann für das Pflänzchen ebenso schädlich sein.
- Am günstigen wäre es, wenn man den kleinen Pflänzchen einen schattigen Platz in einem Minigewächshaus bieten könnte. Wenn es das Wetter dann zulässt, kann man den Pflanzbehälter auch im Garten unter Bäumen aufstellen.
- Es muss aber gewährleistet sein, dass weder die Sonne noch ein Platzregen den kleinen Pflänzchen etwas anhaben kann.
Pflege
Und dann ist es endlich so weit. Der nächste Herbst ist gekommen und der Hobbygärtner hat es fast geschafft. Die kleine Pflanze kann umgetopft werden, wenn das Substrat, in dem die Pflanze heranwuchs, mit zarten Wurzeln durchzogen ist. Der Gärtner kann nun entscheiden, ob er die kleine Eiche in einen größeren Kübel pflanzt und sie dort noch etwas wachsen lässt oder ob er die Pflanze schon an Ort und Stelle auspflanzen möchte. Seine Entscheidung sollte auch davon abhängen, wie kräftig die Wurzeln sind. Erst wenn diese lang und kräftig genug sind können sie gefahrlos ausgepflanzt werden. Sie sind dann in der Lage, genügend Wasser und Nährstoffe aufzunehmen, denn die junge Eiche darf nicht unter Wassermangel leiden. Regelmäßiges, aber nicht übermäßiges, Gießen sollte daher nicht vergessen werden. Die kleine Eiche muss nicht gedüngt werden, da sie ihre Nährstoffe aus dem Boden und dem Myzel zieht.
Geeignete Standorte
Soll die Eiche nach draußen gepflanzt werden, dann sollte man den perfekten Standort auswählen. Am besten pflanzt man die kleine Eiche unter Bäume. Der Boden sollte nährstoffreich sein und gut wasserdurchlässig, damit sich keine Staunässe bilden kann. In der Zeit der Neuanpflanzung braucht die kleine Eiche genügend Wasser, damit sie gut anwachsen kann und sich die Wurzeln weiter entwickeln können. Wenn die Eiche dann größer geworden ist, dann kann man davon ausgehen, dass sie ihren Platz gefunden hat und gut zurechtkommt. Einen Pflege- oder Erhaltungsschnitt braucht die Eiche nicht, ebenso wenig wie einen Frostschutz, Eichen sind nämlich frostresistent. Bevor sich die ersten Blüten zeigen, vergehen noch ein paar Jahre. Die ersten Blüten tragen die jungen Eichen dann im Mai oder Juni, die dann im Herbst wieder zu neuen Eicheln herangewachsen sind. Wenn das so weit ist, dann hat die kleine Eiche ihren Lebensmittelpunkt gefunden.
Fazit: Von der Aussaat bis zur Entwicklung eines kleinen Baumes vergeht schon eine geraume Zeit. Aber diese Zeit kann spannend sein, da man ja nicht sagen kann, wann erscheint nun die kleine Pflanze. Hat man überhaupt Glück gehabt oder war der Versuch gescheitert? Diese Frage kann man erst dann beantworten, wenn man selbst den Versuch unternommen hat, einen Baum zu züchten.
Wissenswertes in Kürze
- Eichen gehören zu den Bäumen, die man sehr häufig findet. In Gärten, Parkanlagen, in Einzelstellung, aber auch in unseren Wäldern.
- Sie werden etwa 20-50 Meter hoch, je nach Art. Ihre knorrigen Äste sind sehr charakteristisch. Am besten wachen Eichen in einem Lehmboden.
- Bekannte Arten sind die Trauben-Eiche, die Roteiche, Flaum-Eiche, Mooreiche und die Zerr-Eiche. Eichen können sehr alt werden.
- Die Eiche an sich gehört nicht zu den Giftpflanzen, jedoch ist sie tiefgiftig – das bedeutet, dass ihr Laub und ihre Früchte für Pferde, Rinder und Kühe giftig sind. Andere Tiere, wie Eichhörnchen sammeln die Früchte, sie dienen ihnen als Nahrung.
Wirkstoffe aus der Eichenrinde werden in der Heilkunde mehrfach verwendet, denn sie sind reich an Gerbstoffen. Deshalb werden sie bei einigen Krankheiten eingesetzt. Natürlich in Form von medizinischen Präparaten. Solche Erkrankungen sind Erkrankungen im Darm, hier kann man mit den Präparaten den Darm kräftigen, oder bei Entzündungen im Mund und Rachenraum. Die Gerbstoffe festigen die Schleimhäute und können dann vom Körper wieder ausgeschieden werden. So bieten sie Bakterien keine Chance, sich im Darm oder in den Schleimhäuten zu vermehren.
- Eichen liefern für die Industrie ein besonders hartes und starkes Holz, das gerne in der Möbelherstellung verwendet wird.
- Eichenmöbel sind in der Regel relativ teuer, sind jedoch auch von sehr hoher Qualität. Ihre Lebensdauer ist sehr lang, was den hohen Preis rechtfertigt.
- Tischler, die mit Eichenholz arbeiten, müssen auf jeden Fall Mundschutz tragen, da der Staub vom Eichenholz stark krebserregend ist.