Wünschelrute selber bauen | DIY-Anleitung
Inhaltsverzeichnis
Ob man an das Rutengehen als funktionale Erkundungsmethode glaubt, bleibt jedem Menschen selbst überlassen. Möchte man Wünschelruten einsetzen, kann man sie aber immer mit wenigen Hanfgriffen selbst herstellen. Wie das gelingt und worauf man achten sollte, erklären wir hier in wenigen, leicht nachvollziehbaren Schritten.
Vom „Wofür“ zum „Wie“
Um selbst eine funktionierende Wünschelrute bauen zu können, sollte man zunächst verstehen, wie diese zugegebenermaßen zumindest traditionellen, immer wieder aber auch der Esoterik zugeordneten Anzeigeinstrumente funktionieren:
Ganz allgemein gesprochen dienen Wünschelruten dazu, verschiedenste Schwingungen anzuzeigen. Besonders häufig anzutreffen ist die Anzeige von Wasseradern im Boden. Da das Wasser selbst die magnetischen Schwingungen des Erdreichs in seiner Umgebung verändert, ist genau diese Veränderung spür- und somit auch anzeigbar.
Damit Wünschelruten diese sehr feinen und für die normalen Menschlichen Sinne meist gar nicht spürbaren Schwingungen erfassen und auf sie reagieren können, kommt es vor allem auf eines an. Das verwendete Material muss einerseits flexibel sein. Denn erst durch die Flexibilität kann die Anzeige selbst geringer Veränderungen erfolgen. Andererseits muss das Material aber auch gleichzeitig eine gewisse Spannung aufweisen. Denn andernfalls gehen die Schwingungen bereits im Material verloren, bevor sie überhaupt zu einem erkennbaren Ausschlag der Rute führen können.
Grundsätzlich geeignet sind daher einige völlig unterschiedliche Materialien
- Draht, sofern standfest (dick genug) und flexibel (gehärtet)
- Flexible Kunststoffstangen
- Frisches Schnittholz
Wünschelruten Anleitung
Als letzter Schritt steht vor dem eigentlichen Bauen der eigenen Wünschelrute die Wahl eines geeigneten Modells aus. Insgesamt hat sich bis heute eine recht stattliche Zahl immer noch bekannter und vor allem auch eingesetzter Modelle erhalten:
- Klassische Y-Rute
- Traditionelle V-Rute
- Winkelrute
- Einhandrute
- Pendel als einfachste Urform aller Wünschelruten
Ganz gleich, für welchen Rutentyp Sie sich entscheiden, wir erklären in einfachen Schritten, wie Ihr Projekt zum Erfolg wird:
Die Y-Rute
Die Y-Rute ist der Rutentyp, den die meisten Menschen wohl beim Begriff Wünschelrutengehen bildlich vor sich sehen. In aller Regel aus einer Astgabel erstellt, wird sie beispielsweise auch immer wieder von Kindern gerne zum spielerischen Ausprobieren hergestellt.
Ausgangsmaterial
- Gegabelter Ast
- Idealerweise frischer Schnitt, zumindest aber noch mit voller Holzfeuchte
- etwa daumendick
- ungefähr armlang
- Holzart z.B. Weide oder Haselnuss
- ALTERNATIV: 0,5 bis 1 Millimeter dicker Runddraht, etwa doppelte Armlänge (z.B. alter Metall-Kleiderbügel)
Vorgehen Holz
- Ast so kürzen, dass obere Enden des Y ungefähr schulterbreit auseinanderliegen
- Unteres Ende des Y ungefähr in gleicher Länge zu oberen Enden kappen
- Seitenäste und -triebe astbündig entfernen
- Schale lösen und vollständig entfernen
- Holz bei Bedarf mit scharfem Messer oder Schmirgelpapier glätten
Alternative Metall
– Draht mittig knicken und Enden nebeneinanderlegen
– Beide Enden erneut jeweils mittig knicken und zur Y-Form auseinanderbiegen
– Unteres Y-Ende verdrehen, so dass parallele Drähte durch gegeneinander Verdrehen Spannung erhalten
Handhabung
Lassen sie die Schulter locker hängen, legen Sie die Arme an den Körper an und winkeln Sie die Unterarme rechtwinklig an. Halten Sie die Rute dann an den oberen Y-Enden jeweils locker zwischen Daumen und Zeigefinger. Die Wünschelrute sollte waagerecht in der Luft ruhen, aber so locker gehalten werden, dass sie schwingen und eben „anzeigen“ kann. Die Anzeige erfolgt durch ein nach unten schwingen des unteren Y-Endes.
Die V-Rute
Sicherlich weit älter als die Y-Rute dürfte die V-Rute sein. Sie ist besonders schnell und einfach herstellbar.
Ausgangsmaterial
- Einfacher Ast
- Astlänge ungefähr eineinhalbfache Armlänge
- Astdicke etwa daumendick
- ALTERNATIV: 0,5 bis 1 Millimeter dicker Runddraht
Vorgehen Holz
- Ast von Seitentrieben befreien
- Rinde lösen und entfernen
- Ast mittig knicken, aber nicht vollständig durchbrechen
- Astenden zum V biegen
- Enden gegeneinander verdrehen, bis über eingedrehte verbindende Holzfasern Spannung aufgebaut wird
Alternative Metall
- Draht mittig knicken und zum V formen
Handhabung
Die Handhabung der V-Rute entspricht der einer Y-Rute. Achten Sie immer darauf, dass das Rutengehen ruhig und gelassen erfolgen soll. Geben Sie sich selbst und der Rute immer wieder Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen. Ein zu schnelles, oder gar hektisches Rutengehen wird nie von Erfolg gekrönt werden, da die feinen Schwingungen schlicht von Ihrer normalen Körperspannung und -Bewegung überdeckt werden.
Die Winkelrute
Eher modern mutet dagegen die Winkelrute an. Das rührt vor allem daher, dass das typische Material für ihre Herstellung Metall ist.
Ausgangsmaterial
- Metalldraht, 2 Stücke
- Dicke rund 0,5 bis 1 Millimeter
Vorgehen
- Draht nach etwa Handtellerbreite um 90 Grad umbiegen
- Zweiten Draht in selber Form bearbeiten
- Überstand zweites Ende beim Halten am bereits abgelängten Ende ungefähr 2 Zentimeter über ausgestreckte Zeigefinger hinaus
Handhabung
Die Körper- und Armhaltung entspricht der Y- oder V-Rute. Richten Sie die Winkelruten in ihren Händen so aus, dass die langen Schenkel waagerecht über den Zeigefinder nach vorn zeigen. Die kurzen Schenkel dienen als Griff. Beide Ruten zeigen parallel vom Rutengeher weg nach vorn und zeigen dadurch an, dass sie sich aufeinander zu bewegen und nach unten schwingen.
Die Einhandrute
Die mitunter unbekannteste und zugleich am schwersten selbst bau bare Rute dürfte sicherlich die Einhandrute sein. Bei ihr handelt es sich letztlich um einen Zwischenschritt zwischen echter Rute und einfachem Pendel.
Ausgangsmaterial
- Dünner Holzstab (maximal halbe Fingerdicke)
- ALTERNATIV: dünner Metall- oder Kunststoffstab
- Gewicht, z.B. in Form einer Holz-, Kork- oder anderweitigen Kugel
Vorgehen
- Holzstab entrinden und glätten
- Stab auch ca. 30 Zentimeter Länge kürzen
- Gewicht am vorderen Ende fest anbringen, z.B. durch aufstecken auf vorgebohrtes Loch in der Kugel
Handhabung
Halten Sie die Einhandrute locker in einer Hand, wobei der zugehörige Arm entspannt am Körper anliegt und der Unterarm rechtwinklig nach vorn zeigt. Diese Rute braucht besonders viel Ruhe, da das Gewicht am vorderen Ende ansonsten durch die Eigenbewegung des Bedienenden rasch in „falsche“ Schwingungen versetzt wird. Am besten sind daher kurze Pausen für die Anzeige geeignet.
Stattdessen sollte der jeweilige Nutzer oder die jeweilige Nutzerin selbst mit verschiedenen Varianten ausprobieren, was seinem oder ihrem Gespür am besten entgegenkommt. Wichtig ist lediglich, dass der Stab unter dem Gewicht nicht von vorn herein runtergehen darf und die Flexibilität des Stabs trotzdem ein leichtes Ausschlagen erlaubt.
Das Pendel
Zuletzt bleibt das Pendel als einfachste und sicherlich auch urtümlichste Form einer Wünschelrute. Sie ist besonders einfach herstellbar, da hierbei kein starres Material zunächst standfest sein muss, bei Ausschlag aber dennoch nachgeben soll. Stattdessen reicht ein einfacher Faden, eine Schnur, eine Kette oder ein anderer flexibler Gegenstand aus, an dem ein Gewicht in beliebiger Form angebracht wird. Völlig ohne Aufwand reicht beispielsweise schon eine Halskette mit Anhänger als provisorisches Pendel aus. Eine ausführliche Bauanleitung unterbleibt daher an dieser Stelle zu Gunsten der Fantasie der Leserschaft. Auch die Handhabung sollte sich aus der Grundkonstellation heraus problemlos ergeben und wird hier nicht weiter erläutert.