Buche – Anleitung zur Pflege und zum Schneiden
Inhaltsverzeichnis
Die Buche (Fagus) ist einer der beliebtesten Gewächse in den hiesigen Breitengraden. Ob als Strauch, Hecke oder Baum ziert sie nicht nur die öffentlichen Parks und Anlagen, sondern oft auch den eigenen Garten. Als Baum fasziniert das Gehölz vor allem wegen seines urtümlichen Wuchses, der auch nach einem Schnitt nicht zerstört werden sollte. Die Pflege des Buchenbaums ist zudem einfach und auch mit wenig Zeit gut zu bewältigen.
Pflege
Die Pflege der Buchenbäume ist sehr einfach. Denn es handelt sich um einen einheimischen Waldbaum, der daher kaum Zuwendung, auch im eigenen Garten, benötigt. Wässern und Düngen fällt in der Regel sehr gering aus. Wichtig ist jedoch vor dem Pflanzen zu überlegen, dass der Baum eine stattliche Höhe erreichen wird. Daher muss am gewählten Standort genügend Freiraum zur Verfügung stehen. Andere Bäume, das Haus oder andere Hindernisse sollten hier nicht in direkter Nähe stehen. Allerdings bleibt ein junger Baum die ersten zehn Jahre noch relativ klein, ihre ganze imposante Größe erreicht die Buche dann erst nach etwa 30 Jahren. Zudem handelt es sich bei Buchen um sogenannte Flachwurzler, die auch am Boden genügend Platz zur Ausbreitung benötigen. Soll ein Baum nicht so groß werden, können die Wurzeln im Wachstum eingeschränkt werden.
Steckbrief
- Rotbuche
- botanischer Name: Fagus sylvatica
- beheimatet in allen gemäßigten Gegenden der Nordhalbkugel
- Familie der Buchengewächse (Fagaceae)
- lat. Name Fagus
- Lebenserwartung bis 300 Jahre
- Bucheckern erst ab dem 30. Lebensjahr
- auch als Heckenpflanze geeignet
- als Baum bis zu 45 Meter Höhe
- frosthart bis zu -30° Celsius
- Flachwurzler
- kalkliebend
Bodenbeschaffenheit & Standort
Da der Buchenbaum eine Höhe von bis zu 45 Meter erreichen kann, benötigt er natürlich einen ausreichend großen Standort mit genügend Platz für die ausladende Baumkrone sowie für die flachwachsenden Wurzeln. So sollten der Standort sowie die Bodenbeschaffenheit wie folgt aussehen:
- sonnig bis halbschattig
- weitläufiger Standort
- junge Buchen windgeschützt
- sandiger bis kiesiger und lehmiger Boden
- immer leicht feucht und frisch
- durchlässig
- pH-Wert zwischen 6,5 bis 8 ist ideal
- kalkhaltig
Düngen & Gießen
Wie alle auch in Wäldern kultivierten heimischen Baumarten benötigt die Buche keine besondere Pflege in Bezug auf Düngen und Gießen. Ist es in einem Sommer besonders heiß, kann ab und zu gegossen werden. Wird der Buchenbaum gemeinsam mit Pflanznachbarn gepflanzt, ist dies bereits aus dem Grund zu empfehlen, dass diese nicht vertrocknen. Ansonsten sollte hier auf das Folgende geachtet werden:
- junge Buchen regelmäßig zugießen
- vor allem im Pflanzjahr
- auch im Winter an frostfreien Tagen
- in einer langen Trockenperiode
- Mulch um den Baum ersetzt den Dünger
- junge Bäume im Frühjahr mit Kompost düngen
- im Herbst heruntergefallene Blätter um die Wurzeln rechen
Erntezeit
Buchen können ein Alter von bis zu 300 Jahre erreichen. Entsprechend lang dauert es auch, bis sie die ersten Blüten und somit auch die Früchte, die Bucheckern bilden. Ein Buchenbaum muss erst etwa 30 Jahre alt werden, bevor mit einer Ernte der Bucheckern gerechnet werden kann. Da diese in der Regel aber nur als Nahrung für kleine Wildtiere dienen, ist dies auch nicht weiter tragisch. Der Baum ist auch ohne die ohnehin sehr unscheinbare Bildung von Blüten sehr dekorativ.
Krankheiten & Schädlinge
Buchen sind bedauerlicherweise ein wenig anfällig für diverse Krankheiten und Schädlinge. Gerade die dünne Rinde und die oberflächlichen Wurzeln können schnell von Parasiten befallen werden. Hierzu gehören der Buchen-Schleimrübling sowie der Brandkrustenpilz, der sich direkt an der Stammbasis festsetzt. Der Pilz ist daher so gefährlich, da er die Standfestigkeit des Baumes trübt. Treten diese Fälle auf, sollte ein Experte aus dem Forstbereich hinzugezogen werden. Aber auch die folgenden Schädlinge können sich auf dem Buchenbaum niederlassen:
- Schildläuse
- auf Blattunterseite
- kleine Bäume abspritzen
- große Bäume verlieren die Blätter
- alle Blätter aufrechen und im Restemüll entsorgen
- alternativ verbrennen
- gesamten Baum mit Insektiziden einsprühen
Pflanzen
Die ideale Pflanzzeit für den Buchenbaum ist im Herbst im Oktober, wenn die Erde noch leicht warm ist und nicht sofort frostige Nächte zu erwarten sind. Dann kann das junge Gewächs noch gut vor dem kommenden Winter anwurzeln. Wurde dieser Zeitpunkt verpasst, kann die Pflanzung auch noch im Frühling vor dem Austrieb erfolgen. Beim Pflanzen sollte auf das Folgende geachtet werden:
- Baum dem Container entnehmen
- Ballen- und Containerware in Wasserbad stellen
- kann bei wurzelnackten Bäumchen entfallen
- Pflanzloch doppelt so groß wie Wurzelballen ausheben
- Erde mit Kompost vorbereiten
- auf Boden von Pflanzloch Steine als Drainage
- Baum einsetzen
- Standhilfe direkt mit einsetzen
- vorbereitete Erde einfüllen
- gut wässern
Pflanznachbarn
Da der Buchenbaum sehr groß wird, benötigt er die passenden Pflanznachbarn, die hier Schatten gut überleben können und den Platz unter dem Baum dekorativ gestalten. Denn Rasen lässt sich rund um den Baum in direkter Nähe nicht kultivieren. So sind die folgenden Nachbarn als Unterpflanzung besonders gut geeignet:
- Farne
- Primeln (Primula)
- Schaumblüten (Tiarella cordifolia)
- Waldlilien (Trillium)
Überwintern
Nur die jungen, gerade erst gepflanzten Buchenbäume benötigen einen leichten Winterschutz. Hierzu wird der Bereich über den Wurzeln ausreichend gemulcht. Der Stamm kann in den ersten Wintern zusätzlich mit Reisigmatten umwickelt werden. Die ältere, gut angewurzelte Buche benötigt keinerlei Winterschutz mehr. Ein Mulchen ist jedoch nicht nur im Winter ratsam, sondern über das ganze Jahr. Mulch schützt vor zu viel Sonne, Frost und hält den Boden länger feucht.
Schneiden
Steht die Buche als Solitär gepflanzt in einem Garten mit viel Platz, wird hier in der Regel kein Schnitt benötigt. Gerade die ungeschnittene Baumkrone wirkt ungeschnitten sehr dekorativ. Ist dennoch ein Schnitt nötig, weil der Platz nicht mehr ausreicht, das Gewächs von einer Krankheit befallen oder der Buchenbaum insgesamt zu groß geworden ist, darf dieser natürlich auch zurückgeschnitten werden. Hierzu müssen allerdings einige Dinge, wie das richtige Werkzeug, der passende Zeitpunkt sowie auch der richtige Schnitt beachtet werden.
Passender Zeitpunkt
Der richtige Zeitpunkt für einen Schnitt ist in der Regel im Frühjahr vor dem Austrieb. Dies liegt vor allem daran, dass die Buche wenn sie neu austreibt, viel Pflanzensaft produziert. Bei einem späteren Schnitt würde daher die Gefahr bestehen, dass der Baum zu viel Saft verliert und ausblutet. Beim gewählten Schnittzeitpunkt sollte auf das Folgende geachtet werden:
- frostfreien, bedeckten Tag wählen
- Sonne verbrennt die Schnittstellen
- bei Regen gelangt Feuchtigkeit hinein
- leichter Rückschnitt auch im Juli möglich
- nur kleine Äste entfernen
Richtiges Werkzeug
Wichtig bei einem Buchenschnitt ist auch das richtige Werkzeug, damit der Baum keinen Schaden nimmt. Denn gibt es ausgefranste Stellen durch unscharfe Sägen oder ist das genutzte Werkzeug nicht genügend gereinigt worden, kann es zu Krankheiten kommen. Es könnten Bakterien, Pilze oder Viren über die Schnittstelle in das gesamte Gehölz eindringen und somit massiv schädigen. Daher sollte beim genutzten Werkzeug auf das Folgende geachtet werden:
- für dickere Äste Astsäge
- alternativ Motorsäge
- Astschere für dünne Zweige
- vor der Nutzung überprüfen
- gegebenenfalls schärfen
- immer vor dem Schneiden gut säubern
- danach desinfizieren
- reinen Alkohol aus der Apotheke nutzen
Richtiger Schnitt
In der Regel soll mit einem Schnitt die Krone der Buche ein wenig verkleinert werden. Damit die Schnittstelle nicht zu lange sichtbar ist, ist es wichtig, hier die passenden Zweige zu schneiden. So sollte hierbei wie folgt vorgegangen werden:
- nur die Seitenäste einkürzen
- ein Seitenzweig sollte immer am Ende stehen bleiben
- so kann der Baum wieder gut austreiben
- Schnittstellen werden nach kurzer Zeit unsichtbar
- ausgewachsene Buche nur um 2,50 Meter kürzen
- Krone nicht zu stark beschneiden
- Stamm sollte nicht der Sonne ausgesetzt werden
- dünne Buchenäste tragen zur Versorgung von Nährstoffen bei
- diese daher ebenfalls nicht zu sehr kürzen
Bei einer ausgewachsenen Buche sollten die 2,50 Meter in der Kürzung nicht überschritten werden. Muss der Baum noch mehr zurückgeschnitten werden, da er immer noch zu groß ist, muss der Schnitt über mehrere Jahre erfolgen. Besser ist es, den Buchenbaum gar nicht erst zu groß werden zu lassen.
Junge Buchen schneiden
Wurde ein Buchenbaum neu gepflanzt, dann sollte dieser jetzt auch den ersten Schnitt erhalten. Das Ziel hierbei ist, dass der neue Baum eine bessere Verzweigung und neue Triebe im Frühjahr bildet. Bei dem ersten Schnitt sollte wie folgt vorgegangen werden:
- Krone um ein Drittel kürzen
- immer oberhalb eines Auges
- am Trieb mindestens drei Knospen stehen lassen
- nach dem Schneiden gut gießen
- Staunässe vermeiden
Beschädigten Baum schneiden
Muss ein beschädigter Baum geschnitten werden, dann kann dies zu jeder Jahreszeit geschehen. Denn besser ist es, die geschädigten Äste und Zweige vom Baum zu entfernen, als diese über längere Zeit am Gehölz zu belassen. So kann aufgrund einer Krankheit, zum Beispiel durch einen Pilzbefall ein Schnitt notwendig werden. Auch ein Herbststurm kann an dem Gehölz einen größeren Schaden anrichten. Muss der Buchenbaum daher zur Rettung geschnitten werden, sollte wie folgt vorgegangen werden:
- alle beschädigten oder befallenen Äste entfernen
- soweit wie nötig
- große Schnittstellen mit Baumwachs abdichten
- alternativ künstliche Baumrinde nutzen