Weiße Fliege bekämpfen | 11 Hausmittel gegen weiße Fliegen
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Wenn nach einer Blattberührung unzählige weiße Fliegen davonflattern, ist die Situation eindeutig: Mottenschildläuse haben die Pflanze erobert, wahrscheinlich auch viele andere im Beet. Gemeinsam mit ihren Larven richten sie enorme Schäden an und begünstigen zudem bedrohliche Krankheiten. Ihr Wirken sollte nicht einen Tag geduldet werden. Zum Wohle der Natur und des Menschen sind Hausmittel erste Wahl bei ihrer Bekämpfung.
Allgemeines zur Bekämpfung
Sie sollten diesen Schädling – der eigentlich keine Fliege, sondern eine geflügelte Laus ist – zunächst zweifelsfrei identifizieren. Das dürfte nicht schwerfallen. Berühren Sie eine befallene Pflanze, so entfernen sich unzählige 1-2 mm große Fliegen eiligst davon. Auf den Blattunterseiten können Sie weiße Punkte oder einer Wachsschicht entdecken. Die Blätter können zudem gelbe Flecken bekommen, vertrocknen und abfallen. Es gibt verschiedene Arten der Weißen Fliege. Die Kohlmottenschildlaus ist beispielsweise spezialisiert auf Kohlgewächse wie Kohl, Kohlrabi und Grünkohl. Andere Arten bevorzugen andere Gemüse oder gar Obstbäume. Für die Bekämpfung ist die Art unerheblich. Kombinieren Sie jedoch mehrere Mittel, um sowohl geschlüpfte Läuse als auch Larven zu erwischen.
Rückschnitt
Schneiden Sie stark befallene Pflanzenteile zurück. Beim Kohl könnten Sie die äußeren Blätter entfernen. Auch bei Kohlrabi und Grünkohl sowie anderen Kohlarten bietet sich das an, sofern der Pflanze noch genügend gesunde Blätter verbleiben. Tauchen Sie das abgeschnittene Pflanzenmaterial in Seifenlauge, um die Larven abzutöten. Geben Sie es anschließend in einen Sack, den Sie danach gut verschließen und über den Restmüll entsorgen.
Wasserduschen
Larven der Weißen Fliege können sich nicht gut an den Blättern festhalten und lassen sich daher gut mit einem Wasserstrahl fortspülen. Brausen Sie befallene Pflanzen von unten ab, denn die Larven befinden sich auf den Blattunterseiten. Dieses Hausmittel eignet sich bei noch schwachem Befall bzw. als Ergänzung zu anderen Bekämpfungsmethoden.
„Klimaveränderung“
Die Weißen Fliegen mögen es gerne warm und windstill. Eine Vorliebe, die sie aus ihrer Ursprungsheimat Südamerika mitgebracht haben. Ist eine mobile Topfpflanze betroffen, könnte es durchaus möglich sein, ihr vorübergehend einen kalten oder zumindest windigen Standort zu geben. Dort wird die Anzahl der Larven und Läuse spürbar sinken.
Gelbtafeln
Die Gelbtafeln sind Hobbygärtnern schon von der Bekämpfung anderer Schädlinge bekannt. Auch bei den Weißen Fliegen leisten sie gute Dienste, sobald sie in der Nähe betroffener Pflanzen platziert werden. Die geflügelten Läuse bleiben an den klebrigen Oberflächen der Tafeln hängen und gehen ein. Beschleunigen Sie den Vernichtungsprozess, indem Sie mehrmals in kurzen Abständen an der Pflanze rütteln. Die kleinen Läuse verlassen fluchtartig das Gemüse, dabei wird ein Teil von ihnen garantiert auf die Tafel treffen.
Rapsölemulsion
Mit einfachem, handelsüblichem Rapsöl können Sie sowohl Larven als auch adulte Tiere bekämpfen. Während das Rapsöl für die Pflanzen unbedenklich ist, wird es sich um die Insekten wie ein Film legen und sie ersticken. Doch zunächst müssen Sie daraus ein Spritzmittel herstellen.
- Rapsöl mit Wasser mischen
- auf 300 ml Öl kommen 700 ml Wasser
- gut schütteln
- in Spritzflasche fühlen
- komplette Pflanze einsprühen
- Unterseiten der Blätter nicht vergessen
- alle 4-5 Tage wiederholen
Brennnesseljauche
Brennnesseljauche ist vielen Hobbygärtnern als kostenloses und ökologisch unbedenkliches Düngemittel bekannt. Deswegen wird sie Jahr für Jahr angerührt. 1:10 verdünnt lässt sich die Jauche auch gegen die Weiße Fliege einsetzen. Die Lösung wird genauso gespritzt wie die zuvor beschriebene Rapsöllösung.
- Brennnesselblätter zerkleinern
- mit Wasser übergießen
- im Halbschatten stellen
- täglich umrühren
- Gärende abwarten
Die Herstellung der Jauche dauert ca. 2 Wochen. Sie kann danach aber lange gelagert werden und ist bei Bedarf sofort einsetzbar.
Basilikumspritzmittel
Ein Spritzmittel aus Basilikum ist genauso wirksam gegen die Weiße Fliege wie die zuvor genannte Brennnesseljauche. Der Unterschied besteht lediglich darin, dass Brennnesseln in der freien Natur reichlich wachsen, während für die Basilikumjauche das Kraut gekauft oder eigene Ernte geopfert werden muss.
Knoblauchsud
Kochen Sie zwei Knoblauchzehen mit 2 l Wasser auf. Lassen Sie den Sud danach noch eine Stunde kalt durchziehen. Die Knoblauchzehen werden anschließend entfernt, der Sud in eine Sprühflasche gefüllt. Sprühen Sie die befallene Pflanze mehrmals komplett ein, jeweils mit 3-4 Tagen Abstand zwischen zwei Spritzungen. Achten Sie auch bei diesem Hausmittel darauf, nicht in der prallen Sonne zu sprühen, damit die Pflanze nicht verbrennt.
Schmierseifenlösung
Ein klassisches Hausmittel in der Schädlingsbekämpfung ist die Schmierseifenlösung. Flüssige Schmierseife ist für diesen Einsatzzweck allerdings ungeeignet.
- 30 Gramm feste Schmierseife abwiegen
- Seife fein zerkleinern
- in 1 l warmem Wasser auflösen
- in Sprühflasche fühlen
- kräftig schütteln
Decken Sie den Bodenbereich ab, damit möglichst wenig Schmierseifenlösung in die Erde gelangt. Nachdem die Weißen Schildmottenläuse ihren angestammten Platz wieder eingenommen haben, besprühen Sie die Pflanze mit der Lösung. So können Sie Larven und geschlüpfte Tiere erwischen. Sie können die Blätter auch lediglich abwischen, doch damit bekämpfen Sie nur die Larven.
Kernseifenlösung
Die Kernseifenlösung ist eine gute Alternative zur Schmierseife, wenn diese nicht verfügbar ist. Je nach Seife werden etwas mehr oder weniger als 30 Gramm im Wasser aufgelöst. Mit einem darin getränkten Tuch werden die Blätter der Pflanzen von beiden Seiten abgewischt. So können Sie Larven effektiv bekämpfen. Auch die adulten Tiere werden die so behandelten Blätter meiden.
Erdaustausch
Als eine ergänzende Maßnahme nach anderen Bekämpfungsmethoden kann der Austausch der Erde helfen, einen erneuten Befall vorzubeugen. In der Erde befinden sich Eier, Larven und adulte Tiere, die Spritzungen und anderen Bekämpfungsmitteln entgehen konnten.
- Topfpflanzen in neues Substrat umtopfen
- im Beet die oberste Schicht austauschen (ca. 10-15 cm)
- Erde entsorgen