Startseite » Pflanzen » Rosenarten » Rosenkrankheiten – eingerollte Blätter, Sternrußtau & Co

Rosenkrankheiten – eingerollte Blätter, Sternrußtau & Co

rosenkrankheiten blattkrankheit

Viele Rosenarten gibt es in den hiesigen Gärten zu bestaunen, denn diese anmutige Schönheit hat viele Anhänger unter den Hobbygärtnern. Doch nicht immer ist die Pflege ganz einfach, denn die Pflanze wird häufig von den drei Rosenkrankheiten Rosenrost, Mehltau und Sternrußtau befallen. Dann muss schnell gehandelt werden. Doch der Befall dieser Pilzkrankheiten lässt sich minimieren, wenn der passende Standort gewählt wurde und einige Pflegehinweise beachtet werden. Und auch eingerollte Blätter sind häufig ein Problem der anmutigen Schönheiten.

Video-Tipp

Pilzinfektionen der Rose

Häufig werden die heimischen Rosen in den hiesigen Gärten von Pilzkrankheiten betroffen, die aufgrund fehlender Pflege oder dem falschen Standort auftreten können. Daher ist bereits vor der Kultivierung der passende Standort zu finden, an dem die Krankheiten in der Regel kaum bis gar nicht auftreten. Hinzu kommt, dass ein Rosenstrauch sich nie selbst überlassen bleiben darf, denn die Pflanze benötigt eine regelmäßige Pflege, auch so kann verhindert werden, dass eine der Krankheiten ausbrechen kann. Daher sollte hier schon im Vorfeld folgendes beachtet werden:

  • einen luftigen Standort wählen
  • die Rose benötigt nach allen Seiten genügend Platz
  • so ist gewährleistet, dass Regenwasser an den Blättern schnell abtrocknet
  • nie von oben gießen
  • gerade Wasser auf den Blättern fördert den Pilz
  • regelmäßig mit Nährstoffen versorgen
  • eine gute Erde wählen
  • so wird die Rose widerstandsfähiger
  • Rosen aber nicht überdüngen, besser an Herstellerangaben der Düngemittel halten
  • vor dem Winter alle alten Knospen, Blüten und unausgereiftes, weiches Gewebe entfernen
Tipp:

Es wird vor allem auch empfohlen, bei der Sortenwahl der Rose darauf zu achten, dass diese zu den sogenannten ADR-Sorten gehören. Diese wurde so gezüchtet, dass sie insgesamt robuster, widerstandsfähiger und gesünder sein sollen, als Rosenarten, die nicht in diesen Standard gehören.

Definition Rosenrost

Rosenrost

Auch von Rosenrost, ebenfalls eine Pilzerkrankung, werden die anmutigen Pflanzen häufig befallen. Gerade Feuchtigkeit ist eine gute Nahrungsquelle für diesen Pilz. Ein gut durchlüfteter Standort ist daher eine gute Maßnahme, denn so können die Blätter nach einem Regen schneller abtrocknen. Auch wenn die Rosenstöcke zu nah zusammenstehen, bietet dies eine gute Grundlage für den Rosenrost. Dieser kann wie folgt erkannt werden:

  • viele rostrote oder gelborange Flecken auf Blattoberseite
  • zum Teil dunkle Ränder um die Flecken
  • bei starkem Befall keine Abtrennung mehr zwischen den Flecken erkennbar
  • erkennbare, längliche und hervorstechende Sporen auf der Blattunterseite
  • aus diesen Sporenlagern entweichen weitere Sporen
  • diese sind gelblich bis dunkel
  • werden vom Wind verbreitet
  • ist der Befall weit fortgeschritten, werden die Blätter abgeworfen
Tipp:

Gerade Strauchrosen sind stark gefährdet, da sie nah nebeneinander stehen und somit eine gute Durchlüftung nicht gegeben ist. Daher sollten diese vor allem in den Kronen regelmäßig ausgelichtet werden, damit sie luftig und locker und somit widerstandsfähiger bleiben.

Maßnahmen gegen Rosenrost

Rosenrost

Rosenrost muss sofort beim Erkennen behandelt werden. Denn durch den Wind verbreiten sich die Sporen schnell über den gesamten Garten. Auch die bereits abgeworfenen Blätter können weiteren großen Schaden im direkten Umfeld der befallenen Rosen verursachen. Denn die hieran befindlichen Sporen sind winterhart und können im nächsten Jahr eine neue Infektion sofort verursachen. Daher sind folgende Maßnahmen gegen Rosenrost zu ergreifen:

  • alle abgefallenen Blätter vom Boden sofort entfernen
  • im Haus- oder Restmüll entsorgen
  • Idealerweise mit Handschuhen arbeiten und die Blätter direkt in einen Plastiksack geben
  • diesen gut verschließen
  • ansonsten könnten sich Sporen lösen und auf nahestehende Pflanzen übergreifen
  • auch mit den befallenen Blättern am Strauch ebenso verfahren
  • Handschuhe danach gut reinigen oder ebenfalls entsorgen
  • bei starkem Befall Rosenstock bis weit unten schneiden
  • Fungizide aus dem Fachhandel einsetzen
  • mehrmals einsprühen und alle sieben bis zehn Tage wiederholen
Tipp:

Fungizide sind in der Regel gut geeignet, um einen Befall zu stoppen und die weitere Ausbreitung einer Pilzerkrankung zu verhindern. Hausmittel hingegen helfen meist wenig gegen die resistenten und für Rosen im weiteren Verlauf lebensbedrohlichen Pilze. Daher sollte hier sofort ein Fungizid eingesetzt werden, auch wenn die chemische Keule in der Regel besser vermieden werden sollte.

Definition eingerollte Blätter

eingerollte Blätter

Bei eingerollten Blättern bei der Rose handelt es sich nicht um eine Krankheit, sondern um einen Befall der Rosenblattrollwespe. Sehen die Blätter der Rose in ihrer Form einer Zigarre ähnlich, dann ist ein Befall durch die Schädlinge nicht auszuschließen. Die kleinen Insekten selbst werden oft kaum wahrgenommen, diese werden aufgrund ihrer Größe von etwa vier Millimetern nicht erkannt, denn sie sehen aus, wie kleine, schwarze Punkte. Die eingerollten Blätter treten meist bereits im Mai wie folgt auf:

  • zwischen April und Juni fliegen die Rollblattwespen
  • hierbei legen sie zwei bis drei Eier an den Unterseiten der Blätter ab
  • dabei stechen sie das Blatt auch an
  • die Larven schlüpfen und fressen an den Blättern
  • hierdurch rollt sich das befallene Blatt ein
  • aßnahmen gegen eingerollte Blätter

Bei den eingerollten Blättern handelt es sich nicht um eine lebensbedrohliche Schädigung für die Rose. Doch wird der Befall nicht bekämpft, können unter Umständen alle Blätter geschädigt werden, was dem Aussehen der anmutigen Pflanze nicht zu Gute kommt. Daher sollte gegen die Rollblattwespen das Folgende unternommen werden:

  • eingerollte Blätter entfernen und entsorgen
  • nicht auf den Kompost geben, sondern zum Haus- oder Restemüll
  • so werden die Larven direkt mit entfernt
  • ansonsten würden diese nach einiger Zeit auf den Boden fallen
  • hier können sie sich verkriechen und verpuppen
  • im nächsten Jahr schlüpfen sie dann als Rosenblattrollwespen
  • so befallen sie die umstehenden Rosen erneut
  • wer ganz sicher gehen will, erneuert die Erde rund um die befallene Rose
  • auch die entfernte Erde ganz entsorgen und nicht im Garten weiter verwerten

Definition Sternrußtau

Eine der häufigsten Pilzkrankheiten, die bei den Rosen auftreten können, ist der Sternrußtau. Gerade in Jahren mit einer feuchten und kühlen Witterung kann diese stark auftreten. Der Sternrußtau ist direkt und auch für den ungeübten Hobbygärtner sofort ersichtlich, denn er zeigt sich durch folgende

Merkmale:

  • grauschwarze, unregelmäßig geformte und unterschiedlich große Flecken
  • diese können auch strahlenförmig auslaufende Ränder besitzen
  • rund um die Flecken sind die Blätter in der Regel verfärbt
  • diese Verfärbungen zeigen sich gelbrot oder nur gelb
  • sind die Rosen bereits stark befallen, wird Laub abgeworfen
  • durch die Krankheit sind sie stark geschwächt

Maßnahmen gegen Sternrußtau

Wurde erkannt, dass die Rose befallen ist, muss schnell gehandelt werden. Denn sonst setzt sich der Pilz fest und kann auch auf andere Pflanzen im Garten übergreifen. Vor allem die abgefallenen befallenen Blätter rund um den Rosenstrauch bergen eine große Gefahr der Ausbreitung. Denn so gelangt der Pilz auch in den Boden und kann hier überwintern. Das Problem des Befalls ist daher nicht mit dem Blattabwurf und einem nahenden Winter von selbst gelöst, der Pilz tritt sofort im nächsten Frühjahr wieder auf, wenn hier nicht gehandelt wird. Daher sollten die abgefallenen Blätter sofort zusammengekehrt und aufgesammelt werden. Diese auf keinen Fall auf den Kompost geben sondern im Hausmüll entsorgen. Denn gelangt der Sternrußtau über die Rosenblätter in den Kompost, wird er im nächsten Jahr im gesamten Garten verteilt. Bei der ersten Feststellung eines Befalls sollte daher wie folgt vorgegangen werden:

  • ein Fungizid aus dem gut sortierten Handel nutzen
  • vorab alle befallenen Blätter entfernen und im Hausmüll entsorgen
  • bei dem Fungizid auf die Herstellerangaben achten
  • in der Regel werden drei Behandlungen im Abstand von sieben Tagen empfohlen
  • ist die Rose bereits stark befallen, sollte ein Rückschnitt insgesamt erfolgen
  • sie wird bis zum Stock hinunter radikal geschnitten
  • dann die Fungizide einsetzen, Idealerweise den Boden rundherum mit behandeln
Tipp:

Hat die Rose im letzten Jahr bereits einen Sternrußtau überstanden, so sollten im nächsten Frühling sofort vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden. Sobald sich die ersten Blätter zeigen, können diese mit selbst hergestellter Brühe aus Knoblauch, Beinwell oder Schachtelhalm mehrmals innerhalb von zwei Wochen besprüht werden.

Definition Echter Mehltau

Rosentriebbohrer

Als Schönwetterpilz wird der echte Mehltau betiltet, der im Gegensatz zum falschen Mehltau viel häufiger auftritt. Gerade schwül-warmes Wetter in den heißen Sommermonaten von Juni bis August wird von dem echten Mehltau bevorzugt, um aufzutreten. Daher ist gerade in diesen Monaten jeder Hobbygärtner besonders dazu angehalten, auf Veränderungen an seinen Rosen zu achten. Der Befall von echtem Mehltau ist vor allem an folgenden Merkmalen zu erkennen:

  • schimmelartiger, weißlicher Belag
  • in der Regel auf der Oberseite der Blätter
  • breitet sich später über Blütenstiele und Knospen aus
  • ein schwächerer Belag befindet sich auf den Unterseiten der Blätter
  • Mehltau ist ein Pilz der Dauersporen bildet
  • – nicht ganz so infektiös wie Rosenrost oder Sternrußtau
Tipp:

Auch die Blätter, die mit echtem Mehltau befallen sind, sowie auch alle anderen Pflanzenteile der befallenen Rose, die hier entfernt werden, sollten niemals auf den Kompost gegeben werden, sondern immer Restmüll entsorgt werden.

Maßnahmen gegen echten Mehltau

Vor allem Rosenpflanzen, denen zu viel Dünger auf Stickstoffbasis, verabreicht wurden, und die aus diesem Grund zwar viele große, jedoch auch weiche und dicke Blätter tragen, werden von dem echten Mehltau befallen. Denn diese Blätter können dem Pilz wenig Widerstand bieten. Daher heißt es auch in diesem Fall des Düngens, weniger ist oft mehr. Gegen diesen Pilzbefall ist es in der Regel auch sinnvoll und empfehlenswert, immer vorbeugende Maßnahmen zu treffen. Hierzu können Schwefel-Präparate aus dem Handel, wie zum Beispiel „Mehltau-frei“ aus dem Gartenhandel genutzt werden. Diese helfen jedoch nicht mehr, wenn die Pflanze doch vom echten Mehltau befallen wurde. Bei einem akuten Befall sollte daher wie folgt vorgegangen werden:

  • Fungizide aus dem Handel einsetzen
  • mehrmals einsprühen und auch den Rosenstock nicht vergessen
  • ebenfalls den Boden rundherum der gleichen Behandlung unterziehen
  • alle sieben bis zehn Tage die Behandlung wiederholen
  • alle befallenen Blätter sowie auch Knospen und Stiele entfernen und entsorgen
  • bei einem starken Befall die Rose bis auf den Stock zurückschneiden
Tipp:

Nach dem Entfernen der kranken Stellen die genutzte Gartenschere gut reinigen und Idealerweise auch sofort desinfizieren, damit hierdurch der Pilz nicht auf andere Pflanzen übertragen wird, wenn diese geschnitten werden.

Definition falscher Mehltau

Auch wenn es sich so anhört, die Erreger von falschem und echtem Mehltau haben nichts gemeinsam, auch wenn die Symptome bei einem Befall recht ähnlich scheinen. So zeigt sich der falsche Mehltau vor allem auf den Blattunterseiten. Er ist weicher, flaumiger und violett. Auf der Blattoberfläche zeigen sich gelbe oder braune bis hin zu dunklen Verfärbungen. Diese treten ebenfalls an den Blüten, Stängeln und Knospen auf. Falscher Mehltau tritt vor allem dann auf, wenn sehr viel Feuchtigkeit gegeben ist, hier meist im Frühling oder im Herbst. Gerade auch verletzte oder geschwächte Rosen werden bei zu viel Feuchtigkeit von dem Pilz befallen.

Bekämpfung falscher Mehltau

Werden keine Maßnahmen gegen den falschen Mehltau eingeleitet, stirbt die Pflanze irgendwann ab, sie verfault. Die verfaulten Teile hingegen setzen die Pilzsporen frei, so dass diese wieder auf andere Pflanzen übertragen werden können. Daher sollten direkt beim ersten Bemerken des falschen Mehltaus folgende Schritte zur Bekämpfung eingeleitet werden:

  • alle befallenen Pflanzenteile sofort entfernen
  • mit Fungiziden die Pflanzen sowie die Umgebung einsprühen
  • dies nach mehreren Tagen wiederholen
Tipp:

Um sicher zu gehen, dass auch wirklich alle Pilzkrankheiten verhindert wurden, können die im Handel angebotenen Fungizide mit ihren verschiedenen Wirkstoffen auch im Wechsel eingesetzt werden. So kann sichergestellt werden, dass alle verschiedenen Pilzerkrankungen, die vielleicht auch übersehen wurden, erfolgreich bekämpft werden.

Fazit

Rosenrost, Mehltau und Sternrußtau sind die drei Rosenkrankheiten, die der anmutigen Schönheit schon sehr zusetzen können. Auch Rollblattrollwespen setzen der Rose gerne zu. Doch werden die Pflanzen beachtet, nicht dem Wildwuchs ausgesetzt und richtig gepflegt, sowie der passende Standort geboten, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung schon stark eingedämmt. Doch natürlich kann es immer passieren, dass den ein oder anderen Rosenstock in einem sehr feuchten und nassen Sommer ein Pilz befällt. Wird dann jedoch schnell gehandelt, muss dieser von den Hobbygärtnern nicht gefürchtet werden. Denn es gibt Maßnahmen und Mittel, so dass die Rose spätestens im nächsten Jahr wieder im neuen Glanz erstrahlt.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

Erfahre mehr über Rosenarten

Zum Thema Rosenarten

Scroll Up