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Kräuter düngen | 6 Tipps für Hornspäne, Hausmittel & Co.

Frische Kräuter sind in der Küche immer willkommen. Sie sorgen für Abwechslung im Geschmack und gleichzeitig für eine Vitaminspritze. Dafür sollten die Kräuter jedoch bestmöglich mit Wasser und Nähstoffen versorgt werden. Wie viel Wasser und Dünger ein Kraut benötigt ist allerdings sehr individuell. Was dem einen nützt kann für das andere Kraut schädlich sein.

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Welche Kräuter brauchen keinen Dünger?

Einige Kräuter vertragen gar keinen Dünger. In der Natur wachsen sie eher auf kargen Böden, in den Bergen oder im mediterranen Raum. Diese Kräuter erkennen Sie in der Regel an sehr kleinen Blättern, die manchmal auch nadelartig aussehen. Werden sie trotzdem gedüngt, dann können sie sogar eingehen.
Kräuter mit geringem Nähstoffbedarf:

  • Rosmarin
  • Lavendel
  • Küchen- oder Gartensalbei (bot. Salvia officinalis)
  • Sauerampfer
  • Koriander
  • Fenchel
  • Curry-Kraut

Welche Kräuter dürfen gedüngt werden?

Stark zehrende Kräuter brauchen eine regelmäßige Nährstoffzufuhr, damit sie gut gedeihen, sie wachsen zumeist in humosem, nährstoffreichem Boden. In der Regel sind die Dosierungen hier jedoch deutlich kleiner als bei Gemüse oder üppig blühenden Pflanzen.

Kräuter mit mäßigem Nährstoffbedarf

  • Thymian
  • Majoran
  • Kresse (verschieden Arten)
  • Ysop
  • Dill
  • Bohnenkraut
  • Kerbel
  • Beifuß

Kräuter mit hohem Nährstoffbedarf

  • Petersilie
  • Schnittlauch
  • Basilikum
  • Bärlauch
  • Estragon
  • Frucht-Salbei (Ananas-Salbei und ähnliche Sorten)
  • Liebstöckel
  • Minze

Wie oft sollte ich düngen?

Petersilie - Petroselinum crispum

Die Häufigkeit hängt vor allem davon ab, wie beziehungsweise wo Sie Ihre Kräuter ziehen. Topfpflanzen müssen natürlich häufiger gedüngt werden als Kräuter im Beet. Letztere brauchen in der Regel nur einmal im Jahr zusätzliche Nährstoffe. Kräuter im Topf sollten Sie dagegen etwa alle vier Wochen düngen. Dabei ist es egal, ob Sie die Kräuter draußen (zum Beispiel auf dem Balkon) oder drinnen auf der Fensterbank ziehen. Die Erde im Topf ist nach einigen Wochen häufig ausgelaugt. Sichtlich geschwächte, aber stark zehrende Stauden düngen Sie sogar alle zwei Wochen, bis sie sich deutlich erholt haben.

Wann sollte ich düngen?

Düngen Sie Ihre Kräuter am besten im Frühjahr (März oder April), kurz bevor diese neu austreiben. Bei Kräutern mit mäßigem Nährstoffbedarf, die im Beet stehen, reicht diese eine Düngung oft schon aus. Stark zehrende Kräuter sollten Sie regelmäßig kontrollieren und bei Bedarf nochmals düngen. Meistens ist eine zweite Düngung im Juli ratsam.

Welcher Dünger ist empfehlenswert?

Für Kräuter sollten Sie nach Möglichkeit nur organischen Dünger oder speziellen Kräuterdünger verwenden. Normaler Blumendünger aus dem Handel ist nicht zu empfehlen. Ihre Kräuter könnten Rückstände davon enthalten, die Sie sicher nicht auf Ihrem Teller haben wollen. Außerdem verändert Blumendünger häufig auch den Geschmack Ihrer Kräuter.

Reifer Kompost

Kompost ist leicht im eigenen Garten herzustellen und eignet sich, wenn er reif ist, besonders gut zum Düngen von Kräutern. Bei mäßig zehrenden Kräuter reicht es aus, wenn Sie im Frühjahr eine dünne Schicht Kompost auf dem Kräuterbeet ausbringen. Stark zehrenden Kräutern gönnen Sie im Sommer (Juli) eine zweite Gabe.

Tipp:

Reifen Kompost erkennen Sie an seiner dunklen Farbe und dem angenehmen Geruch nach Erde.

Hornspäne

Hornspaene zum Kräuter düngen

Hornspäne fungiert in der Regel als mineralischer Langzeitdünger. Die darin enthaltenen Nährstoffe werden relativ langsam nach und nach abgegeben. Eine Gabe im Frühjahr reicht bei den meisten Kräutern für das ganze Jahr aus. Hornspäne kann gut in Kombination mit Urgesteinsmehl verabreicht werden.

Urgesteinsmehl

Urgesteinsmehl gibt es als Pulver oder zu kleinen Kugeln gedreht. Es enthält viele Mineralien. Das Pulver löst sich naturgemäß leichter auf, sogar noch etwas schneller als Hornspäne. Verwenden Sie Urgesteinsmehl und Hornspäne zusammen, dann sind Ihre Kräuter gut versorgt.

Flüssige Kräuterauszüge

Flüssige Kräuterauszüge, meist als Jauche oder Brühe bezeichnet, können Sie leicht selber herstellen. Dabei entstehen jedoch sehr intensive Gerüche. Daher sollten Sie zum Beispiel Brennnesseljauche nicht unbedingt auf dem Balkon ansetzen. Am besten eignet sich eine abgelegene Ecke im Garten, wo der entstehende Geruch weder Sie noch Ihre Nachbarn stört.

Die Kräuterauszüge enthalten wichtige Spurenelemente und Nährstoffe, außerdem lassen sie sich leicht dosieren. Eine Überdüngung mit Pflanzenbrühe ist aufgrund der schwachen Konzentration kaum möglich. Je nach verwendeten Pflanzen hat ein Kräuterauszug noch zusätzlichen Nutzen. So enthält Schachtelhalm viel Kieselsäure, die das Wachstum von Pilzsporen hemmt und die Pflanze widerstandsfähiger macht.

Kräuterbrühe ansetzen – Schritt für Schritt:

  • etwa ein Kilo Kräuter sammeln und zerkleinern
  • in einen Eimer geben
  • mit 10 Litern Regenwasser übergießen
  • an einen sonnigen und warmen Platz stellen
  • NICHT fest zudecken! Ein grobes Tuch verhindert, dass zu viel Flüssigkeit verdunstet oder sich Stechmücken in der Brühe ansiedeln.
  • täglich umrühren bis der Gärprozess abgeschlossen ist (dauert ca. zwei Wochen)

Der Gärprozess ist beendet, wenn sich keine Blasen mehr in der Flüssigkeit bilden

Tipp:

Mischen Sie eine Handvoll Steinmehl in die Brühe, das bindet die Gerüche etwas.

Kaffeesatz

Kaffeesatz zum Kräuter düngen

Kaffeesatz kann Schnecken davon abhalten, Ihre Kräuter zu fressen. Gleichzeitig ist er aber auch ein schwacher, leicht sauer wirkender Dünger. Eine einmalige Düngung hat in der Regel keine negativen Konsequenzen, eine häufige Anwendung senkt jedoch den pH-Wert des Bodens. Kalkliebende Kräuter sollten daher nicht mit Kaffeesatz gedüngt werden. Dazu gehören Salbei, Oregano und Borretsch.

Übrig gebliebener Tee

Wenn Sie gern Tee trinken, dann können Sie die Reste nach dem Abkühlen für das Gießen Ihrer Kräuterbeete oder -töpfe verwenden. Er sollte dann allerdings nicht gesüßt sein. Die Art des Tees (Kräuter-, Früchte- oder schwarzer Tee) ist dabei nicht ausschlaggebend.

Tipp:

Achten Sie darauf, dass Ihre Kräuter nicht ertrinken. Der zum Düngen verwendete Tee ist gleichzeitig auch Gießwasser.

Organischer Volldünger

Auch organischer Volldünger oder spezieller Kräuterdünger aus dem Handel können Sie zum Düngen Ihrer Kräuter verwenden. Diese Form der Düngung ist jedoch preisintensiver als die selbst hergestellten Varianten und nicht besser als diese. Sie sollten vorsichtig dosiert werden, da eine Überdüngung den Kräutern schaden kann.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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