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Blattläuse an Kräutern biologisch bekämpfen |10 Hausmittel & Nützlinge

Blattläuse sind weit verbreitete Pflanzenschädlinge und machen auch vor Kräutern nicht halt. Innerhalb von kurzer Zeit können die kleinen Insekten zu großen Kolonien heranwachsen und die zarten Blätter und jungen Triebe schädigen. Außerdem können Blattläuse beim Saugen oft gefährliche Krankheitserreger übertragen. Deshalb sind zeitnah Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Natürliche Behandlungsmethoden ohne schädliche Chemikalien eignen sich perfekt dafür, sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Umwelt.

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Brennnessel-Sud

Ein Sud aus Brennnesseln ist ein biologisches Hausmittel, welches schon seit langer Zeit erfolgreich zur Bekämpfung von Blattläusen eingesetzt wird. Um einen Sud herzustellen, können sowohl frische als auch trockene Blätter verwendet werden. Der kalte Auszug aus Brennnesseln hilft pur gesprüht gegen einen normalen bis mittelschweren Befall. Idealerweise kann die Mischung nach dem Ansetzen im Anschluss gut durchziehen, sie sollte aber nicht gären. Der Gärprozess setzt besonders während der Sommermonate schnell ein, während dieser Zeit sollte der Sud in den Kühlschrank gestellt werden. Die Brühe kann einen unangenehmen Geruch entwickeln, welcher sich durch eine Handvoll Gesteinsmehl abmildern lässt.

  • Erforderlich sind 200 Gramm frische Blätter
  • Alternativ 20 Gramm getrocknete Brennnesseln verwenden
  • Brennnesseln grob zerkleinern
  • Für zwei Tage in 1 Liter Wasser einlegen
  • Dann alle Pflanzenteile absieben
  • Unverdünnten Sud in Sprühflasche einfüllen
  • Läuse auf Blättern und Stiele damit einsprühen
  • Bei Bedarf öfter wiederholen
Tipp:

Wenn der Ansatz doch zu gären begonnen hat, kann dieser als Dünger für die Kräuter genutzt werden und stärkt deren Immunsystem vorbeugend gegen einen Befall mit Blattläusen.

Kern- und Schmierseife

Seife gegen Blattläuse an Kräutern

Die Kern- und Schmierseife ist ein weit verbreitetes Hausmittel im Kampf gegen Blattläuse. Da die Seife ohne einen Fettüberschuss auskommt, legt sich nach dem Benutzen kein fettiger Film auf die empfindlichen Kräuter. Außerdem enthalten diese natürlichen Seifenprodukte keine Duft- und Farbstoffe, auch werden dafür keine künstlichen Verdickungsmittel verwendet. Flüssigseifen und Naturseifen sind als Gegenmittel nicht geeignet, da diese Duftstoffe und andere Inhaltsstoffe enthalten. Dadurch würde sich das Geschmacksaroma der Kräuter verschlechtern. Wenn der Befall mit Blattläusen sehr stark ist, kann die Wirkungsweise der Seifenlösung mit etwas Alkohol intensiviert werden.

  • Ideal ist Kern- und Schmierseife in Bio-Qualität
  • Vom Seifenstück etwa 25-50 Gramm abschneiden
  • Menge ist abhängig von der Anzahl der befallenen Kräuter
  • Seife anschließend reiben
  • Dann in 0,5-1 Liter warmem Wasser auflösen
  • Nach dem Abkühlen Seifenlösung in Sprühflasche füllen
  • Betroffene Kräuter besprühen, jedoch nicht die Erde
  • Vor dem Verzehr die Seifenlösung gut abwaschen

Knoblauchsud

Knoblauch gegen Läuse an Kräutern

Blattläuse lassen sich auch wirksam mit Knoblauch bekämpfen. Als Gewürz ist Knoblauch ein echter Alleskönner, dank der starken Geruchsnote und ätherischen Öle wirkt er auch bei einem Schädlingsbefall. Der Knoblauchsud lässt sich schnell herstellen und hilft auch bei Problemen mit Maden, Milben, Raupen und Schnecken. Außerdem hat sich dieses Gemisch gegen diverse Pilzkrankheiten als hilfreich erwiesen. Zwar ist die Geruchsbildung sehr stark, diese verträgt sich aber gut mit den meisten würzigen Kräutern.

  • Benötigt wird 50 g frischer Knoblauch
  • Knoblauchzehen fein zerhacken
  • Dann mit 1,5 Liter kochendem Wasser übergießen
  • Anschließend mindestens drei Stunden ziehen lassen
  • Danach durch Geschirrtuch absieben
  • Kalten Sud in Sprühflasche einfüllen
  • Betroffene Kräuter mit unverdünnter Brühe besprühen
  • Dann vorbeugend alle zehn Tage wiederholen

Jauche aus Ackerschachtelhalm

Ackerschachtelhalm wird schon seit vielen Generationen zur Bekämpfung von Schädlingen im Garten verwendet. Das Kraut schreckt nicht nur die Blattläuse ab, sondern stärkt auch vorbeugend das Immunsystem der Kräuter. Auf diese Weise können die Pflanzen einem Befall besser standhalten. Allerdings wirkt der Sud aus Ackerschachtelhalmen lediglich im Anfangsstadium eines Befalls mit Blattläusen. Wenn dieser sehr weit vorgeschritten ist, werden stärkere Gegenmittel benötigt.

  • Ideal ist 1 Kilogramm frischer Ackerschachtelhalm
  • Alternativ 200 Gramm getrocknetes Kraut verwenden
  • Für 24 Stunden in zwei Liter kaltem Wasser einweichen
  • Danach in Sprühflasche einfüllen
  • Damit mehrmals die Kräuter besprühen
  • Im Anschluss wöchentlich als vorbeugende Maßnahme einsetzen

Neemöl

Blattläuse

Neemöl stammt aus Asien und ist dort in der ayurvedischen Heilkunst tief verwurzelt. Das hilfreiche Öl wird im Bioladen und Reformhaus verkauft. Da Neemöl sehr stark wirkt und ebenfalls riecht, darf es nie unverdünnt angewendet werden. Ansonsten könnten dadurch die Kräuter zu Schaden kommen. Aufgrund der intensiven Wirkungsweise sind die Blattläuse bereits einige Stunden nach der ersten Anwendung nicht mehr aktiv. Nach einigen weiteren Anwendungen verschwinden die Schädlinge komplett.

  • 1 Teelöffel Neemöl mit 1 Liter Wasser vermischen
  • Flüssigkeit in Sprühflasche einfüllen, gut durchschütteln
  • Betroffene Pflanzenteile einmal täglich damit bespritzen
  • Bei starkem Befall mehrmals pro Tag durchführen
  • Dann vorbeugend im Abstand von 10 Tagen einsetzen

Brühe aus Adlerfarn

Aus den Blättern des Adlerfarns lässt sich ebenfalls ein wirksames Spritzmittel gegen Blattläuse herstellen. Es wirkt gegen alle Läusegattungen und kann auch für Kräuter verwendet werden, welche in Zimmerkultur gedeihen. Da diese Brühe sehr kalihaltig ist, stärkt sie das Immunsystem der Kräuter genauso wie ein Düngemittel.

  • 100 g frische Blätter vom Adlerfarn
  • Farnblätter grob zerhacken
  • In Kochtopf mit 0,5 Liter Wasser geben
  • Zugedeckt 1 Stunde bei niedriger Temperatur köcheln lassen
  • Nach dem Abkühlen Pflanzenteile durch Tuch absieben
  • Brühe mit gleicher Menge Wasser verdünnen
  • Damit die befallenen Pflanzenteile besprühen

Sud aus Oregano

Oregano

Oregano ist ein beliebtes Küchenkraut und eignet sich nicht nur zum Kochen gut. Das Kraut enthält viele ätherische Öle und andere Substanzen, welche die Blattläuse vertreiben. Da Oregano in den meisten Haushalten bereits vorhanden ist, lässt sich das Spritzmittel einfach und schnell herstellen.

  • Es wird 100 Gramm frischer Oregano benötigt
  • Alternativ 10 Gramm getrockneten Oregano verwenden
  • Blätter mit 0,5 Liter kochendem Wasser übergießen
  • Sud für 15 bis 20 Minuten ziehen lassen
  • Anschließend alle Pflanzenreste absieben
  • Danach Sud im Verhältnis 3:1 mit Wasser verdünnen
  • Abkühlen lassen, dann in Sprühflasche einfüllen
  • Täglich gegen die Schädlinge einsetzen

Natron

Natron ist ein universelles Hausmittel und lässt sich vielseitig einsetzen. Im Garten wirkt es auch gegen einen Befall mit Blattläusen. Das Mittel ist sowohl für Mensch und Natur komplett ungefährlich. Abhängig von der Dosierung und den weiteren Inhaltsstoffen lässt sich das Gegenmittel der Stärke des Befalls anpassen. Dann hilft es sogar gegen die hartnäckigen Blut-, Schild- und Wollläuse.

  • 1 Teelöffel Natron in 1 Liter Wasser auflösen
  • Bei starkem Befall mit Öl ergänzen
  • Alternativ ist auch Zugabe von Alkohol möglich

Brühe aus Efeu

Kletterefeu - Hedera helix

Efeu enthält Saponine, das sind seifenartige Inhaltsstoffe. Diese natürlichen Stoffe kommen in diversen Pflanzen vor und lassen sich ebenfalls als ein wirksames Hausmittel gegen einen Läusebefall einsetzen.

  • Etwa 40-45 Efeublätter einsammeln
  • Efeu grob zerkleinern
  • In Topf mit 1 Liter Wasser geben
  • Dann für 30 Minuten zugedeckt köcheln lassen
  • Mischung sollte nicht überschäumen
  • Im Anschluss Brühe abkühlen lassen
  • Durch Geschirrtuch absieben
  • Anschließend in Sprühflasche füllen
  • Befallene Kräuter täglich besprühen
  • Bei hartnäckigem Befall mehrmals pro Tag wiederholen
Tipp:

Da Kastanien ebenfalls Saponine enthalten, lässt sich dieses Spritzmittel auch aus ihnen herstellen. Allerdings muss der Gärtner damit bis zum Herbst warten, wenn die Kastanien anfangen zu reifen.

Natürliche Fressfeinde

Insektenhotel

Blattläuse lassen sich auch mit Hilfe von natürlichen Fressfeinden bekämpfen. Diese willkommenen Nützlinge sind extrem effektiv und können 400 bis zu 500 Blattläuse pro Tag vertilgen. Außerdem hält sich dabei der Arbeitseinsatz des Gärtners in übersichtlichen Grenzen. Wenn die Fressfeinde erstmal angesiedelt sind, dann erledigt sich alles von alleine.

  • Natürliche Fressfeinde sind Larven von Marienkäfern
  • Hilfreich sind auch Larven von Florfliegen und Gallmücken
  • Ohrwürmer und Schlupfwespen zählen ebenfalls dazu
  • Lassen sich durch Nistkästen und Insektenhotels anlocken
  • Diese Vorrichtungen können leicht selber gebaut werden
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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