Nachtjasmin, Cestrum nocturnum – Pflege und Überwintern
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Cestrum nocturnum, wie der botanische Namen des Nachtjasmins lautet, kommt ursprünglich aus den Tropen. Damit ist klar, dass er es warm mag und einen Winter im Freien nicht überleben würde. Ohnehin ist er meistens als Kübelpflanze in einem Wintergarten anzutreffen, die im Sommer allenfalls auf die Terrasse darf. Ob nun drinnen oder draußen – es kommt auf die richtige Pflege an.
Standort
Wie bei fast allen anderen Pflanzen spielt auch beim Nachtjasmin der richtige Standort eine große Rolle. Er ist einer der wichtigsten Voraussetzungen dafür, damit der Hammerstrauch, wie er auch genannt wird, wachsen und gedeihen kann. Probleme, die es mit ihm geben könnte, lassen sich häufig darauf zurückführen, dass ganz einfach der Standort nicht stimmt. Als tropische Pflanze mag es Cestrum nocturnum warm und hell. Ein sonniger, lichtreicher Platz am besten in einem Wintergarten ist also beinahe schon Pflicht. Zur Not kommt die Pflanze aber auch im Halbschatten einigermaßen gut zurecht. Es muss unbedingt sichergestellt sein, dass an dem Standort keine Minustemperaturen entstehen. Außerdem sollte der Strauch zuverlässig vor zu starker Zugluft geschützt sein.
Pflanzsubstrat
Wie bereits erwähnt wird der Nachtjasmin in unseren Breiten in der Regel als Kübelpflanze kultiviert. Deshalb gibt es im Fachhandel mittlerweile eine ganze Reihe von Züchtungen, die perfekt darauf abgestimmt worden sind. Ihnen allen gemeinsam sind jedoch die Bedingungen, die sie an den Boden bzw. das Pflanzsubstrat stellen. Dabei gilt: Besonders anspruchsvoll in Sachen Boden sind die Pflanzen nicht. Herkömmliche Blumenerde reicht ihnen in der Regel vollkommen aus. Allerdings sollte man dabei unbedingt darauf achten, dass diese sauer bis neutral ist. Konkret bedeutet das, dass sich der pH-Wert der Erde in einem Bereich von 5,7 bis 7,4 bewegen sollte. Ein eher alkalisches Pflanzsubstrat muss hingegen unbedingt gemieden werden. Es würde Cestrum nocturnum erhebliche Schwierigkeiten bereiten.
Einpflanzen bzw. Umpflanzen
Normalerweise wird man sich den Nachtjasmin als Jungpflanze im Gartenfachhandel kaufen. Er ist dann bereits in einen Topf gepflanzt, dessen Größe für die erste Zeit vollkommen ausreicht. Sobald der Topf jedoch zu klein wird, muss unbedingt umgepflanzt werden. Die beste Zeit dafür ist stets das Frühjahr. Wichtig ist dabei, dass das neue Pflanzgefäß groß genug ist. Es darf den Wurzelballen auf gar keinen Fall einengen, sondern sollte ihm genügend Spielraum geben, um sich entfalten zu können. Als Faustregel gilt, dass der Abstand zwischen dem Ballen und der Topf- bzw. Kübelwand ungefähr die Hälfte der Wuchsbreite des Strauchs betragen sollte. Nach dem Einpflanzen muss er sofort gut angegossen werden – allerdings so, dass sich keine Staunässe bilden kann. Außerdem kann zu diesem Zeitpunkt auch Flüssigdünger verabreicht werden.
Gießen
Wie bei aus den Tropen kommenden Pflanzen üblich, benötigt auch der Nachtjasmin relativ viel Wasser. Dem regelmäßigen Gießen kommt deshalb eine besondere Bedeutung zu. Allerdings sollte alles dafür getan werden, dass sich keine Staunässe bilden kann. Die Erde soll stets feucht, aber nicht nass sein. Überschüssiges Wasser muss folglich problemlos abfließen können oder abgegossen werden. Staunässe stellt für die Wurzeln der Pflanze eine große Gefahr dar, da sich dort dann sehr leicht eine Pilzinfektion ausbilden kann. Noch etwas ist im Zusammenhang mit dem Gießen wichtig: Das Gießwasser darf nicht kalkhaltig sein. Ideal ist folglich Regenwasser, das man in einer Regentonne im Garten aufgefangen und gesammelt hat. Zu kalkhaltiges Leitungswasser kann nämlich dazu führen, dass der Boden ins Alkalische kippt.
Düngen
Damit sich die prachtvollen Blütendolden von Cestrum nocturnum ausbilden können, benötigt der Strauch jede Menge an Nährstoffen. An reichlichen Düngergaben kommt man deshalb nicht herum. In der Wachstumsphase vom Frühjahr bis weit in den Sommer hinein darf man dabei durchaus großzügig sein. Dazu verwendet man am besten flüssigen Grünpflanzendünger, der am besten einmal im Monat ins Gießwasser gekippt wird. Unter Umständen kann auch die zusätzliche Verwendung eines Landzeitdüngers sinnvoll sein – etwa dann, wenn der Strauch im Wachstum deutlich hinterher hinkt. Wer keinen Flüssigdünger verwenden möchte, kann sich auch mit Düngestäbchen behelfen.
Schnitt
Es gehört zu den Besonderheiten des Nachtjasmins, dass er nur an den jungen Zweigen Blüten ausbildet. Will man eine reiche Blütenpracht haben, kommt man folglich um einen jährlichen Schnitt nicht herum. Die beste Zeit dafür ist das Frühjahr, wenn der Austrieb gerade eingesetzt hat. Beim Schneiden bzw. Zurückschneiden muss man nicht zimperlich sein. Cestrum nocturnum verträgt einen deutlichen Rückschnitt um bis zu einem Drittel problemlos. Wichtig ist allerdings, dass man dabei die gewünschte Form des Strauchs im Hinterkopf hat und sich daran orientiert. Als Werkzeug reicht eine scharfe, sauber Gartenschere vollkommen für den Schnitt aus.
Überwintern
Man kann es nicht oft genug erwähnen: Cestrum nocturnum ist eine tropische Pflanze. Auf kalte europäische Winter ist sie definitiv nicht eingestellt. Dabei ist die Pflanze nicht nur nicht winterfest, sondern kann auch bei niedrigen Temperaturen über dem Nullpunkt Schaden nehmen. Man tut also gut daran, bereits im Spätherbst für einen ausreichenden Kälteschutz zu sorgen. In den meisten Fällen bedeutet das, dass die Kübelpflanze spätestens dann von der Terrasse oder dem Balkon ins Haus geholt wird. Es geht ans Überwintern des Nachtjasmins – und das kann auf drei Arten erfolgen:
Im Wintergarten
Cestrum nocturnum benötigt nicht zwingend eine Winterruhe. In seinen Herkunftsländern wächst der Dauerblüher einfach das ganze Jahr hin durch. Die dafür nötigen Bedingungen lassen sich natürlich in einem beheizten Wintergarten auch bei uns während des Winters simulieren. Wer also über einen Wintergarten verfügt, muss sich über die Überwinterung seines Nachtjasmins keine großen Gedanken machen. Wer keinen Wintergarten besitzt, sollte darüber nachdenken, ob er für seine Pflanze nicht eventuell den Überwinterungsservice nutzt, den viele Gärtnereien anbieten.
Im Winterquartier
Man kann den Nachtjasmin während der Wintermonate allerdings auch zur Ruhe kommen lassen. Er sollte dann in einen hellen Raum verbracht werden, in dem Temperaturen so um die 15 Grad Celsius herrschen. Die Pflanze muss in dieser Zeit regelmäßig gegossen werden, benötigt aber verhältnismäßig wenig Wasser. Auf eine Düngung kann vollkommen verzichtet werden.
In Dunkelheit
Oftmals ist ja die Lichtmenge im Winter ein Problem – sie reicht nämlich für viele Pflanzen schlicht nicht aus. Deshalb werden sie gleich in eine Art Tiefschlaf versetzt und in vollkommener Dunkelheit überwintert. Auch beim Nachtjasmin ist das natürlich grundsätzlich bei Temperaturen zwischen zehn und 15 Grad Celsius möglich. Allerdings handelt es dabei auch um die Variante, mit der er am schlechtesten zurechtkommt. Er wird dabei die meisten, wenn nicht gar alle seine Blätter verlieren. Letztlich bedeutet die Überwinterung im Dunklen ungemein viel Stress für die Pflanze, der im Nachgang dann später im Frühjahr auch das Wachstum hemmen kann.
Für welche Überwinterungsvariante man sich auch entscheidet – wichtig ist stets, sich der Bedeutung des Lichts und der Wärme für Cestrum nocturnum im Klaren zu sein. Ganz allgemein lässt sich sagen: Je mehr Licht und Wärme der Nachtjasmin auch während der Wintermonate bekommt, desto mehr Blätter behält die ursprünglich ja immergrüne Pflanze. Und das bedeutet dann auch, dass sie im Frühling mit genügend Kraft und der nötigen Energie wieder austreiben wird. Außerdem bleibt sie auf diesem Weg weitegehend von Schädlingen und Krankheiten verschont. Die richtige Überwinterung spielt also eine zentrale für das Wohl und Wehe der Pflanze.