Farne richtig düngen – Tipps für Zimmerfarne und Farne im Garten
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Farne – egal ob als Zimmerpflanze oder Freilandexemplar – wirken besonders attraktiv, wenn sie kräftig und üppig wachsen. Doch das funktioniert leider nicht ohne regelmäßige Düngergabe in der Wachstumsphase. Denn die zusätzlichen Nährstoffe benötigen Farnpflanzen, um widerstandsfähiger zu werden und wachsen zu können. Dabei müssen ambitionierte Gärtner nicht zwangsläufig auf Spezialdünger zurückgreifen. Mitunter helfen bereits kleine Hausmittelchen wie Kaffeesatz, Fingernägel oder Milch, um die Pflanze zu stärken und sie zum Wachsen anzuregen.
Hauptbestandteile von Düngemitteln
Neben Licht, Wasser und Kohlendioxid benötigen Pflanzen vor allem Nährstoffe. Dabei sind die Hauptnährstoffe Phosphor, Kalium, Stickstoff und Magnesium.
Stickstoff (N)
- sorgt für Wachstum in Wurzelspitzen, mehr Triebe und Blätter
- wird vorwiegend als Nitrat und in geringem Maße als Ammonium aus dem Boden aufgenommen
- Aufnahme generell über Wurzeln
Phosphor (P)
- unverzichtbar für Chlorophyllbildung
- sorgt für kräftige Wurzeln
- fördert Entwicklung von Blättern
Kalium (K)
- regt Stoffwechsel der Pflanze an
- sorgt für feste Zellwände
- fördert Widerstandsfähigkeit
- reguliert Wasserhaushalt
Magnesium
- hilft bei Photosythese
- sorgt für sattgrüne Farnwedel und Wachstum der Farne
Unterschiede beim Düngen
Nun sind Farne Humuswurzler und daher salzemfindlich. Aus dem Grund darf die Konzentration des Düngers nicht zu hoch sein. Bei handelsüblichem Dünger reicht eine Düngekonzentration von 50 Prozent der Herstellerangaben völlig aus.
In welchen Abständen gedüngt werden sollte, hängt in erster Linie vom Substrat ab. Als Kübelpflanze in Torferde eingepflanzt, benötigt der Farn alle 14 Tage eine Düngergabe. Wird der Farn in Komposterde kultiviert, reicht es aus, ihn einmal im Monat zu düngen. Wächst der Farn in den Wintermonaten schwach weiter, düngen Pflanzenfreunde ihren Schützling in größeren Abständen. Hält der Farn Winterschlaf, wird gar nicht gedüngt.
Nach der Düngergabe darf das Substrat nicht austrocknen. Über einige Tage sollte die Erde mittelfeucht sein. Denn nur so können die Nährstoffe von den Wurzeln aufgenommen werden.
Langzeitdünger sinnvoll?
Langzeitdünger wird in Form von organischen Düngergemischen wie Hornspäne, Knochenmehl oder Blutmehl angeboten und kann beim Umtopfen der Erde zugemischt werden. Da sich diese organischen Düngemittel nur langsam in der Erde zersetzen, entsteht an den Wurzeln der Farne keine hohe Salzkonzentration. Dieser Zersetzungsprozess wird Mineralisierung genannt und bietet den Farnpflanzen über einen längeren Zeitraum ausreichend Nährstoffe. Allerdings sollten Hobbygärtner nach der Gabe eines Langzeitdüngers auf zusätzliche Düngergaben verzichten.
Geeignete Hausmittel – Naturdünger
Wer nicht zu chemischen Düngemitteln greifen möchte, kann seine Pflanzen mit herkömmlichen Haushaltsmitteln düngen und stärken. Hier eignen sich die unterschiedlichsten Materialien, die entweder gesammelt oder auch selbst hergestellt werden können.
Schwarzer Tee
Teeliebhaber müssen ihre benutzen Teebeutel nicht wegwerfen. Diese eignen sich hervorragend als natürlicher Dünger für Farne. Teebeutel lassen sich prima in einem geschlossenen Behälter sammeln.
- bei Bedarf einfach erneut aufbrühen
- auf Zimmertemperatur abkühlen lassen
- Farn zwei bis dreimal im Monat mit dem Sud gießen
- bringt die Blätter zum Glänzen und sorgt für satte Farbe
Teeblätter und Teesatz können ebenfalls zur Düngung eingesetzt werden. Jedoch hauptsächlich bei Farnen im Garten. Unabhängig von der Sorte (Kamille, Brennnessel, schwarzer Tee, Kräutertee) werden Teesatz oder Teeblätter leicht in den Boden geharkt.
Milch
ilch macht nicht nur müde Männer wieder munter. Auch dem Farn tun Pflanzenfreunde mit Milch etwas Gutes. Die Wurzeln nehmen die Aminosäuren der Milch auf und dadurch gedeihen Farne prächtig.
- homogenisierte, fettarme Milch nutzen
- Mischverhältnis – ein Teil Milch und drei Teile Wasser oder
- Restmilchbestand aus Tüte mit Wasser verdünnen
- nicht über Blätter gießen, sonst kommt es zu Flecken
- ein bis zweimal im Monat mit Milch düngen
Kaffeesatz
Warum den Kaffeesatz wegwerfen? Auch dieser bietet eine gelungene Alternative zum handelsüblichen Dünger und schont nebenbei noch den Geldbeutel. Beim Kaffeesatz handelt es sich sogar um hochwertigen Dünger, der für Zimmerfarne ebenso geeignet ist, wie für Freilandexemplare. Er ist reich an Stickstoff, Kalium und Phosphor. Zudem neutralisiert er kalkhaltiges Gießwasser und hält so manch einen Schädling fern.
- Pads und Filtertüten wie gewohnt entsorgen
- vor Verwendung abkühlen lassen
- trocken ausbringen, um Schimmelbildung zu vermeiden
- nicht zu oft mit Kaffeesatz düngen
Kaffeesatz kann auch mit reichlich Wasser verdünnt und als Gießwasser benutzt werden. Dabei nicht die Blätter, sondern nur den Stamm gießen.
Eierwasser
Werden Frühstückseier klassisch im Wasser gekocht, ergibt sich ein ausgezeichnetes Gießwasser für Farne. Denn die Schalen geben neben Sauerstoff und Kohlenstoff auch wertvolles Kalzium ab, was sich geradezu als Düngemittel anbietet.
Finger- und Fußnägel
Klingt zunächst komisch, ist aber durchaus sinnvoll. Denn geraspelte Hufe und Hörner von Schlachtvieh als stickstoffreicher Dünger sind wohl jedem unter der Bezeichnung Hornmehl oder Hornspäne bekannt. Warum also nicht abgeschnittene menschliche Finger- und Fußnägel als Dünger nutzen? Aus ästhetischen Gründen sollten sie allerdings etwas untergegraben werden.
Kartoffelwasser
- enthält viele Spurenelemente und Mineralstoffe
- regt die Pflanzen zum Wachsen an
- abkühlen und Farne damit einmal in der Woche gießen
Bier
Bier verfügt über eine Reihe von wertvollen Nährstoffen. Wer von seiner letzten Party die eine oder andere angefangene Flasche findet, sollte den Gerstensaft nicht achtlos entsorgen. Das abgestandene Bier einfach in die Gießkanne schütten und den Farn ein bis zweimal im Monat gießen.
Stärkungsmittel
Neben den herkömmlichen Hausmitteln gibt es auch Mittel, mit den Pflanzen nicht nur gedüngt, sondern auch gestärkt werden.
Pflanzenjauche
So ein Mittel ist Pflanzenjauche. Diese kann aus Löwenzahn, Schachtelhalm, Giersch, Kamille, Knoblauch, Zwiebel und vor allen Dingen aus Brennnessel ganz einfach selbst hergestellt werden:
- Gefäß aus Kunststoff, Holz oder Stein
- Pflanzen sammeln und zerkleinern
- Regenwasser hinzufügen
- Mischungsverhältnis 1:10 (ein Kilogramm Pflanzenreste auf zehn Liter Wasser)
- an sonnigen Platz stellen und mit Gitter abdecken
- Jauche einmal am Tag umrühren
- durch Zugabe von Steinmehl werden Gerüche beseitigt
- Gärung abgeschlossen, wenn sich keine Bläschen mehr bilden
- verdünnt oder pur anwendbar
Häufig gestellte Fragen
Wie oben bereits beschrieben, reicht es schon aus, wenn der Farn regelmäßig mit einer Mischung aus Milch und Wasser gegossen wird. In der Regel erholt er sich schnell wieder.
Steht der Farn im Freien genügt es, wenn er bis zu viermal im Jahr mit Kaffeesatz gedüngt wird. Zimmerfarne dagegen sollten nur einmal im Winter und einmal im Frühjahr mit diesem hochwertigen Dünger versorgt werden.
Gießen und Düngen Kurztipps
- Die meisten Farne mögen keine Trockenheit. Sie sollten regelmäßig gegossen werden, aber nicht unter Wasser gesetzt.
- Der Boden sollte niemals austrocknen!
- Farne mögen auch eine hohe Luftfeuchtigkeit, also immer mal besprühen!
- Kein kalkhaltiges Wasser verwenden!
- Ein guter Dünger für Farne ist Oscorna Animalin.
- Keine Mineraldünger verwenden!
- Topfpflanzen mit organischem Flüssigdünger düngen!