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Grüne Blattläuse bekämpfen – was tun? 15 wirksame Mittel

grüne Blattläuse

In unseren Breitengraden gibt es rund 650 verschiedene Arten von Blattläusen, die zwischen zwei und acht Zentimeter groß werden und entweder grün, schwarz, gelblich, rötlich oder mehlig hellgrau gefärbt sind. Dabei unterscheidet man verschiedene Arten von grünen Blattläusen, beispielsweise die Grüne Apfelblattlaus (Aphidula pomi), die Rosenblattlaus (Macrosiphum rosae) oder die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae). In ihrer Bekämpfung unterscheiden sich die Tiere jedoch nicht wesentlich. Blattläuse versammeln sich bevorzugt an jungen Trieben und auf Blattunterseiten, nicht selten aber auch an Knospen. Zum typischen Schadbild gehören stark aufgerollte, gekräuselte oder blasig aufgetriebene Blätter. Diese sind von einem klebrigen Stoff überzogen, wobei es sich um die als Honigtau bezeichneten Ausscheidungen der Blattläuse handelt. Bei einem fortgeschrittenen Befall besiedeln häufig Rußtau- bzw. Schwärzepilze die betroffenen Pflanzen und schwächen diese zusätzlich.

Video-Tipp

Woran erkennt man einen Blattlausbefall?

Mögliche Schadbilder bei einem Blattlausbefall im Überblick:

  • Blätter rollen sich auf und / oder kräuseln sich
  • Blätter und Knospen machen einen kränklichen, verkümmerten Eindruck
  • Blätter und Knospen sind klebrig
  • Blätter und Knospen sind mit einem schwärzlichen, abwischbaren Belag überzogen
  • auf der Unterseite der Blätter / Knospen befinden sich kleine, krabbelnde Tiere bzw. Erhebungen
  • unter und auf bestimmten Pflanzen tummeln sich auffallend viele Ameisen
Tipp:

Ameisen sind ein deutlicher Hinweis auf fortgeschrittenen Blattlausbefall

Wundern Sie sich über die vielen Ameisen in Ihrem Garten, die trotz zahlreicher Gegenmittel einfach nicht verschwinden wollen? Die Ursache hierfür könnte ein fortgeschrittener, sogar sehr starker Befall Ihrer Pflanzen mit (Grünen) Blattläusen sein. Ameisen lieben die süßen Ausscheidungen der Pflanzensauger und „halten“ sich ganze Blattlauskolonien wie wir uns Milchkühe. Tummeln sich also auffallend viele Ameisen in und um bestimmte Pflanzen, so steckt oft ein Blattlausbefall dahinter.

Blattläuse überwintern auf den Wirtspflanzen

Insbesondere nach milden, eher trockenen Wintern zeigt sich ein möglicher Blattlausbefall schon im zeitigen Frühjahr. In der Regel überwintern die Eier der Tiere nämlich auf den Wirtspflanzen, woraus infolge der steigenden Wärme im Frühling die ersten Blattläuse schlüpfen – und sich anschließend rasant vermehren. Es dauert nur eine einzige Woche, bis aus einer frisch geschlüpften Blattlaus sich ein flugfähiges und äußerst vermehrungsfreudiges erwachsenes Tier entwickelt hat. Normalerweise überleben erwachsene Blattläuse den Winter nicht; es sei denn, dieser war eher mild. Je mehr dieser Tiere überwintern, desto größer ist im darauffolgenden Frühjahr die Blattlauspopulation – und umso mehr Arbeit müssen Sie in die gezielte Vorbeugung investieren. Überhaupt ist es besser, einem Befall vorzubeugen anstatt diesen irgendwann mühsam bekämpfen zu müssen. Mit diesen Tipps halten Sie einen Blattlausbefall von vorn herein gering.

Vorbeugung bereits im Frühjahr

Dazu gehört, insbesondere gefährdete Pflanzen (vor allem auch die, die bereits im vergangenen Jahr stark befallen waren!) nach einem milden Winter vorbeugend zu behandeln. Dazu eignen sich verschiedene Mittel, beispielsweise auf der Basis von Neem- oder Teebaumöl sowie pflanzenstärkende Sude aus Brennnesseln, Knoblauch, Zwiebelschalen oder Schachtelhalm. Die Pflanzen sollten mit Beginn des Austriebs regelmäßig mit den genannten Mitteln besprüht werden. Nehmen Sie diese Maßnahme am besten morgens an einem sonnigen und trockenen Tag vor. Dann können die Blätter über den Tag abtrocknen, denn insbesondere nächtliche Feuchtigkeit hat häufig pilzliche Erkrankungen zur Folge.

grüne Blattläuse

Mischkultur im Garten verhindert Schädlinge

Monokulturen sind im Falle eines Schädlingsbefalles maximal tödlich, denn so können sich Erreger und Schädlinge besonders schnell vermehren. Aus diesem Grund sollten Sie im Garten eine gut durchdachte Mischkultur pflegen, indem sowohl in den Zier- als auch in den Gemüsebeeten verschiedene Arten zusammen gepflanzt werden. Dabei ergänzen sich natürlich nicht alle Pflanzen gleichermaßen gut, außerdem befallen die häufigen grünen Blattläuse sehr viele verschiedene Pflanzenarten. Dennoch gibt es einige Gewächse, die die lästigen Tierchen nicht mögen und deshalb zu meiden versuchen. Pflanzen Sie zur Vermeidung von Blattläusen doch diese Arten:

  • Kapuzinerkresse um Obstgehölze und Gemüsebeete
  • Zwiebeln, Knoblauch und Porree (Lauch) zwischen anderen Gemüsen
  • Lavendel in Zier- und als Umrandung von Gemüsebeeten

Rosen und Lavendel

Dass Blattläuse ein besonderes Faible für Rosen haben, dürfte hinlänglich bekannt sein. Ebenso haben viele Hobbygärtner schon gehört, dass die Plagegeister den Duft von Lavendel nicht mögen. Auch aus ästhetischen Gründen passen Rosen und Lavendel prima zusammen – allerdings weniger im Hinblick auf ihre sehr unterschiedlichen Bedürfnisse. Rosen benötigen eine nährstoffreiche, eher feuchte Erde, während Lavendel als Mittelmeergewächs einen kargen, trockenen Boden bevorzugt. Pflanzen Sie beides also nicht direkt zusammen, sondern mit einem gewissen Abstand zueinander. Sie können Ihre Rosen auch mit einem Gemisch aus Lavendelöl und Wasser besprühen, dies hat auf die Blattläuse sogar noch einen besseren Effekt.

Insektenhotel im Garten installieren

Blattläuse – ganz gleich ob grün, schwarz oder braun – stehen selbst in der Nahrungskette ziemlich weit unten und dienen vielen Tieren, vor allem Insekten, als Nahrung. Indem Sie in Ihrem Garten ein Insektenhotel aufbauen und allgemein tierfreundlich wirtschaften (zum Beispiel durch die naturnahe Bewirtschaftung), locken Sie viele dieser Nützlinge an – die sich ihrerseits revanchieren und den Blattläusen beizeiten den Garaus machen. Insektenhotels lassen sich mit wenigen Mitteln und auch mit geringem handwerklichem Geschick selbst bauen.

Nützlinge gezielt einsetzen

Sollte es in Ihrem Garten noch an hungrigen Ohrenkneifern etc. mangeln, so können Sie diese auch käuflich erwerben und gezielt an den befallenen Pflanzen aussetzen. Diese Methode funktioniert naturgemäß besonders gut in Gewächshäusern, aber auch im Freien bzw. in der Zimmerkultur. Geeignete Nützlinge zur Abwehr von Grünen Blattläusen sind vor allem:

  • Marienkäfer der Art Adalia bipunctata
  • Schlupfwespen der Art Aphelinus abdominalis
  • Schlupfwespen der Art Aphdius colemani
  • Schlupfwespen der Art Aphidus ervi
  • Schlupfwespen der Art Aphidus matricariae
  • Florfliegen der Art Chrysoperla carnea

Richtig düngen

Wer Blattläuse schon im Vorfeld verhindern möchte, sollte seine Pflanzen sehr sorgfältig und vor allem genau nach deren Bedürfnissen sowie gemäß den Herstellerangaben düngen. Vor allem eine übermäßige Düngung mit Stickstoff erhöht die Anfälligkeit der Gewächse für einen Blattlausbefall. Aus diesem Grund lassen Gartenbesitzer ihren Boden am besten von einem Prüflabor untersuchen und sich konkrete Hinweise für eine optimale Düngung bzw. Düngerzusammensetzung empfehlen. Wer mit organischen Materialien düngt, sollte insbesondere mit Stallmist sowie Hornspänen vorsichtig sein: Beides ist häufig sehr stickstoffhaltig.

Erprobte Hausmittel gegen Grüne Blattläuse

– Statt Chemie –

grüne Blattläuse

Sofern die Blattläuse jedoch Ihre Pflanzen bereits erobert haben, sollten Sie so schnell wie möglich eingreifen. Ein leichter Befall lässt sich in der Regel nämlich ebenso unkompliziert bekämpfen. Haben sich die Tierchen dagegen schon fleißig vermehrt, müssen stärkere Geschütze aufgefahren werden. Versuchen Sie dennoch, zunächst auf bewährte Hausmittel bzw. biologische Mittel zurückzugreifen: Die chemische Keule nämlich tötet nicht nur die unerwünschten Grünen Blattläuse, sondern auch allerlei nützliches Getier bis hin zu den Gartenvögeln. Außerdem ist ein Einsatz von giftigen chemischen Pflanzenschutzmitteln vor allem im Nutzgarten nicht anzuraten, denn dadurch werden Gemüse, Kräuter und Früchte auch für den Menschen ungenießbar.

Tipp:

Hausmittel kontinuierlich anwenden – Geduld bei der Bekämpfung haben

Beim Einsatz von Hausmitteln gegen Blattläuse sollten Sie allerdings Geduld beweisen, denn nur die häufig wiederholte und regelmäßige Anwendung verspricht einen nachhaltigen Erfolg. Einmaliges Besprühen beispielsweise mit Brennnesseltee zeigt dagegen gar keine bzw. nur eine sehr kurzzeitige Wirkung. Gerade Pflanzensude aus Brennnessel, Schafgarbe oder Zwiebelschalen können Sie jedoch die gesamte Vegetationsperiode hindurch immer wieder zum Gießen verwenden: Diese Mittel vertreiben nicht nur die Blattläuse, sondern wirken allgemein pflanzenstärkend und versorgen den Garten mit zusätzlichen Nährstoffen.

Mechanisches Einwirken bei leichtem Befall

Ist der Blattlausbefall noch gering, so können Sie gerade bei Zimmerpflanzen diese einfach mit einem kräftigen Wasserstrahl unter der Dusche abwaschen. Verwenden Sie dazu möglichst kaltes Wasser und einen harten Duschstrahl. Die Blätter sollten anschließend schnell abtrocknen können, jedoch nicht in der prallen Sonne – dies gibt nur Verbrennungen.

Biologische Pflanzenauszüge aus eigener Produktion

Als sehr wirksam haben sich Pflanzensude aus Brennnesseln, Ackerschachtelhalm, Schafgarbe, Knoblauch und / oder Zwiebelschalen erwiesen. Gießen oder besprühen Sie die Pflanzen bei Blattlausbefall bzw. zur Vorbeugung zwischen April und Oktober etwa alle zwei Wochen mit einem selbst hergestellten Aufguss. Und so stellen Sie einen solchen Sud her:

  • frisch gepflückte Pflanzenteile grob zerkleinern
  • einzelne Arten oder eine Mischung verwenden
  • Zwiebelschalen und Knoblauch aufkochen, dann abkühlen und eine Woche stehen lassen
  • Brennnesseln, Schachtelhalm und Schafgarbe nur mit Wasser übergießen
  • ebenfalls eine Woche stehenlassen
  • täglich umrühren
  • abseihen und in Flaschen abfüllen

Kalter Kaffee gegen saugende Plagegeister

Kaffee eignet sich nicht nur für Menschen als Getränk, sondern tut auch Ihren Pflanzen gleich in mehrfacher Hinsicht gut. Gießen oder besprühen Sie mit Blattläusen befallene Pflanzen, so werden die Tiere durch das enthaltene Koffein vertrieben. Getrockneter Kaffeesatz dagegen hilft nicht nur gegen Schädlinge, sondern gibt auch einen hervorragenden Dünger ab. Dasselbe gilt übrigens für Schwarztee, wobei Kaffee wesentlich effektiver wirkt.

Schmierseifenlösung gegen hartnäckige Fälle

Nicht nur gegen Blatt-, sondern auch gegen andere Pflanzenläuse wie Woll- und Schmierläuse hilft eine Lösung aus Wasser, einigen Tropfen Spülmittel sowie etwas Rapsöl. Tragen Sie diese Mischung direkt auf die befallenen Stellen auf und wiederholen Sie die Prozedur an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen: Sowohl die erwachsenen Blattläuse als auch ihre Eier und Nachkommen werden ersticken. Doch Vorsicht: Nicht alle Pflanzen vertragen eine solche Behandlung und gehen selbst dabei ein!

Befallene Blätter mit Gesteinsmehl bepudern

Denselben Effekt wie im achten Punkt hat das Bepudern der befallenen Blätter, Triebe und Knospen mit feinem Gesteinsmehl. Allerdings ist diese Prozedur recht aufwändig und lohnt sich nur bei einer beginnenden Besiedlung mit Blattläusen.

Sprühkur mit Essig

Die Mischung aus einem Drittel herkömmlichem Haushaltsessig (Essigessenz) und zwei Dritteln kalkarmem Wasser (z. B. Regenwasser oder destilliertem Wasser) hilft, als Sprühkur angewandt, ebenfalls gegen Grüne Blattläuse und andere pflanzensaftsaugende Schädlinge. Allerdings ist dieses Mittel innerhalb der Wohnung nicht ratsam, da die scharfen Gerüche des Essigs die Schleimhäute und Atemwege reizen kann.

Milch-Wasser-Gemisch hilft auch gegen Mehltau

Mischen Sie einen Teil frische Vollmilch (keine H-Milch!) und neun Teile kalkarmes Wasser und besprühen Sie Ihre Pflanzen damit, so hilft dieses Mittel nicht nur gegen pflanzensaftsaugende Parasiten – auch der Echte Mehltau lässt sich damit wunderbar bekämpfen. Wirksam werden in diesem Fall die in der frischen Milch enthaltenen Milchsäurebakterien, weshalb pasteurisierte und hocherhitzte Milch sich nicht eignet.

grüne Blattlaus

Stark befallene Pflanzen gezielt zurückschneiden

In manchen Fällen hilft gerade bei einem starken Befall nur noch der radikale Rückschnitt, sofern Sie auf die chemische Keule verzichten wollen oder müssen. Gerade im Garten können viele Stauden im Herbst bodennah zurückgeschnitten werden, so dass weder erwachsene Blattläuse noch ihre Eier am Wirt überwintern können. Dieser zugegeben drastische Schritt empfiehlt sich jedoch nur bei Gewächsen, die im Frühjahr unbeirrt wieder austreiben. Einzelne, durch Blattläuse stark befallene Pflanzenteile können Sie jedoch jederzeit entfernen.

Geeignete chemische Mittel gegen Blattläuse

– Wenn gar nichts anderes mehr hilft –

Will jedoch so gar nichts anderes helfen und die Blattlauspopulationen nehmen bei Ihnen überhand, so bleibt Ihnen als letzte Rettung immer noch die chemische Keule. Bedenken Sie dabei jedoch, dass diese Mittel zwar zunächst eine durchschlagende Wirkung erzielen – aber bei dauerhafter Anwendung eher das Gegenteil, nämlich eine wiederkehrende und immer stärker werdende Blattlausplage, verursachen können. Sie müssen jedoch nicht gleich zu den ganz drastischen Mitteln greifen, auch Neem- oder Teebaumöl haben sich als sehr wirksam erwiesen – und sind deutlich schonender für Mensch und Umwelt.

Neem oder Niem

Neem- oder Niemöl ist ein rein biologisches Mittel, welches aus den Samen des aus Indien stammenden Neembaumes gewonnen wird. Das Präparat eignet sich dabei nicht nur zum Einsatz gegen Blattläuse, sondern bekämpft zahlreiche weitere Schädlinge sowie sogar fungizide Pflanzenkrankheiten. Neemöl wird nicht pur, sondern verdünnt mit Wasser als Sprühmittel verwendet. Besprühen Sie die Pflanzen morgens entweder zur Behandlung oder zur Vorbeugung gegen Blattläusen, vorzugsweise nicht bei Regen und starkem Sonnenschein. Neemöl sollte sehr sparsam verwendet werden, es gibt jedoch im Handel gebrauchsfertige Mixturen.

Teebaumöl

Auch verdünntes Teebaumöl hilft hervorragend gegen Blattläuse und anderes Ungeziefer sowie auch gegen Pilze. Denken Sie beim Mischen von Wasser und Öl (ganz gleich ob es sich um Raps-, Neem- oder Teebaumöl handelt) daran, dass Sie in diesem Fall ein Dispersitionsmittel benötigen. Hierfür eignen sich beispielsweise einige Tropfen Spülmittel, aber auch frische Vollmilch. Öl sollte niemals unverdünnt auf die Pflanzen aufgetragen werden, da eine solche Behandlung schnell tödlich enden kann und das Gewächs schlussendlich eingeht.

Schädlingsbekämpfungsmittel verschiedener Hersteller

Zuguterletzt gibt es im Handel natürlich zahlreiche Schädlingsbekämpfungsmittel zu kaufen. Diese sollten aus den bereits genannten Gründen jedoch nur dann angewendet werden, wenn Ihnen gar keine anderen Möglichkeiten mehr bleiben – beispielsweise, weil der Befall bereits zu weit fortgeschritten ist oder sich alle Hausmittel gegen Blattläuse als unwirksam erwiesen haben. Achten Sie beim Kauf darauf, ein Mittel speziell gegen (Grüne) Blattläuse zu erwerben – diese haben eine größere Wirksamkeit. Halten Sie sich unbedingt an die Anweisungen und Vorgaben des Herstellers bezüglich Anwendung und Dosierung, zudem setzen Sie diese Mittel nur im Freien ein.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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