Pflanzen im Urlaub – so versorgen Sie diese richtig mit Wasser
Inhaltsverzeichnis
Wer nicht Hals über Kopf abreisen muss, kann mit einigen Überlegungen im Vorfeld die richtigen Maßnahmen zur Wasserversorgung seiner Pflanzen ergreifen. Vielreisende können schon bei der Anschaffung, mit der Auswahl der richtigen Pflanzen beginnen. Physikalische Überlegungen, Wasserbäder und jede Menge pfiffiges Zubehör können für eine ausreichende Wasserversorgung der heimischen Pflanzen im Urlaub sorgen. Nachfolgend hilfreiche Tipps für die richtige Wasserversorgung ohne die Hilfe von Nachbarn und Freunden in Anspruch nehmen zu müssen.
Zum Glück gibt es da mehrere Möglichkeiten um, je nach Lust und Länge der Abwesenheit, seine Pflanzen mit Wasser zu versorgen. So lässt sich der Wasserbedarf der Pflanzen senken. Wasserspeicher können angelegt werden, sodass sich die Pflanzen nach Bedarf ihr Wasser ziehen können. Der Gartenfachhandel hält jede Menge Zubehör für diesen Fall bereit. Selbst bei der Rückkehr kann man einiges wieder gut machen oder, falls nötig, sogar retten. Nicht zuletzt kann derjenige, der oft und gern verreist auch gleich bei der Auswahl seiner Pflanzen beginnen. So benötigen zum Beispiel viele sukkulente Pflanzen oder Palmenarten nur sehr wenige Wassergaben.
Wasserbedarf
Vor einer mehrtägigen Abwesenheit lässt sich der Wasserbedarf der Pflanzen senken:
- Pflanzen in voller Blüte benötigen viel Wasser: Leider fällt die Reisezeit oft genau in die Blütezeit vieler Pflanzen. Daher wäre es eine radikale, dennoch effektive Methode, die Blüten der jeweiligen Pflanze vor der Abreise einfach abzuschneiden.
- Verdunstungsgefahr verringern Damit das Wasser nicht so schnell verdunsten kann, legt man etwas Mulch oder Kies über die Erde in den Töpfen.
- Pflanzen in der prallen Sonne benötigen viel Wasser: Daher macht es Sinn, die Pflanzen vom sonnigen Fensterplatz etwas weiter in die Raummitte zu platzieren, bevor man verreist. Verfügt man über einen hellen und etwas kühleren Platz lässt sich dort der Wasserbedarf der Pflanzen um einiges senken. Automatische Rollläden wären eine weitere Möglichkeit oder ein Sammelplatz am Nordfenster. Natürlich darf der Standort nicht zu dunkel sein, denn ausreichend Licht ist für Pflanzen lebensnotwendig.
Vorratswasser
Gleich mehrere Möglichkeiten gibt es, um den Pflanzen für die Zeit der Abwesenheit einen Vorrat an Wasser zur Verfügung zu stellen. Ziel dieser Methoden ist es, das sich die Pflanzen ihr Wasser je nach Bedarf selber heranziehen können.
Badewanne
In einem hellen Badezimmer kann man die Zimmerpflanzen allesamt in die Badewanne stellen. Zuvor legt man die Wanne zum Schutz mit einer Plastikfolie aus und stellt die Pflanzen hinein. Nun wird die Wanne ungefähr 3 cm hoch mit Wasser befüllt. Einen Tag vor der Abreise durchgeführt, kann man am Abreisetag selbst eventuell noch etwas Wasser hinzufügen.
Noch besser: Im Handel gibt es spezielle Matten, welche viel Wasser speichern können. Stellt man die Tontöpfe auf die bewässerte Matte besteht nicht die Gefahr, die Pflanzen zu überwässern. Eine Befüllung der Wanne mit Granulat ist eine weitere Methode, damit die Pflanzen nicht direkt im Wasser stehen müssen.
Schnur
Hierfür führt man eine dicke Schnur aus natürlichem Material von einem Wasserbehälter in die Pflanzenerde hinein. Darüber zieht sich die Pflanze jeweils so viel Wasser, wie sie benötigt. Naturwolle mit hohem Fettanteil (z. B. Schafwolle) ist nicht geeignet.
Flasche
Die Bewässerung mittels einer Flasche zählt zu den Klassikern. Hierfür füllt man eine 1 oder 1,5 Liter Kunststoff Flasche mit Wasser. In den Deckel werden kleine Löcher gepiekt. Jetzt steckt man die Flasche kopfüber in die Blumenerde. Am Boden werden ebenfalls Löcher hineingestochen, damit das Wasser auch herauslaufen kann. Diese Methode ist für Balkonkästen und größere Töpfe bestens geeignet.
Wässern
Für wenige Tage kann es, je nach Pflanze ausreichen, diese vor der Abfahrt noch einmal gründlich zu gießen, sodass Wasser im Übertopf stehen bleibt. Diese Methode eignet sich aber wirklich nur für eine kurze Zeit. Der Wasserpegel sollte nicht höher als 1 cm im Übertopf stehen.
Vorsorge
Schon einige Tage vor der Abreise lassen sich vorbereitende Maßnahmen in Sachen Bewässerung durchführen. Diese Tipps sind besonders gut für Pflanzen im Freiland und für eine Abwesenheit von einigen Tagen geeignet.
Gießen
In den letzten Tagen vor dem Urlaub gießt man die Pflanzen besonders gründlich. Die Erde kann sich so gut mit Wasser vollsaugen. Das dürfte dann für ein paar Tage bis zu zwei Wochen (je nach Pflanze) ausreichen.
Tauchen
Eine weitere Möglichkeit ist es, die Pflanzentöpfe in Wasser zu tauchen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Auch das dürfe dann für einige Tage reichen.
Erziehung
Noch effektiver werden die oben genannten Aktionen, indem man einige Zeit zuvor bereits das Gießen deutlich reduziert. Dadurch werden die Pflanzen animiert mehr und verzweigteres Wurzelwerk zu bilden. Gerade in großen Gefäßen und im Freiland können sich die Pflanzen dann noch lange ihr Wasser aus den tieferen Schichten holen.
Säuberung
Vor dem Urlaub sollte man die Pflanzen säubern. Das heißt, abgestorbene Blätter und Blüten werden entfernt. Die Pflanzen selbst werden auf Befall und Krankheiten hin überprüft. Das hat zwar nicht direkt mit der Wasserversorgung zu tun, doch Trockenperioden bedeuten zusätzlichen Stress für die Pflanze. Eine gesunde Pflanze wird besser damit zurechtkommen.
Zubehör
Für Bewässerungssysteme in Abwesenheit hat der Fachhandel einiges an Zubehör zu bieten, mal mehr mal weniger praktisch.
Tonkegel
Das sind kegelförmige Röhren, die man mit Wasser füllt und in die Erde steckt. Ein Schlauch verbindet einen Wasserbehälter mit dem Kegel und sorgt für Wassernachschub je nach Bedarf.
Wasserspeicherkugel
Die Wasserspeicherkugel funktioniert nach demselben System wie der Tonkegel oder die Wasserflasche. Sieht aber teilweise so hübsch aus, dass man sie auch nutzen kann, wenn man zu Hause ist. Eine dekorative Glaskugel sitzt auf einem dünnen Rohr. Die Kugel wird mit Wasser gefüllt und bis zum Wurzelbreich in die Erde gesteckt. Die Pflanzen werden so gleichmäßig mit Wasser versorgt.
Wasserspeicherkasten
Ein Wasserspeicherkasten ist ein System, das gut für Balkon und Terrasse genutzt werden kann. Es besteht aus einem äußeren Kasten, der als Wasserspeicher dient. In den inneren Behälter mit der Pflanze, wird ein Ansaugkegel gesetzt, aus dem die Pflanzen die benötigte Wassermenge ziehen. Dem ist meistens noch ein Wasserstandsmesser zur Kontrolle hinzugefügt. Für einige ist dies bestimmt auch ein nützliches System für die arbeitsreichen Zeiten zwischen den Urlauben.
Tropf-Bewässerung
Hier haben wir noch einmal Tonkegel, die in die Erde gesteckt werden. Es sind gleich mehrere. Alle sind durch Schläuche mit einem Hochtank verbunden. Dieses System ist für Terrasse und Balkon geeignet.
Mikro-Tropfsystem
Es gibt Wasserdruckminderer zu kaufen, die an einen Wasserhahn angeschlossen werden. Daran kommt ein Schlauch mit kleinen Löchern, der das Wasser tröpfchenweise ins Beet oder in den Kasten abgibt. Ebenfalls eine Lösung für den Außenbereich.
Garten
Abdeckung
Wo viel Erde in den Beeten sichtbar ist, kann sie schnell austrocknen. Am besten mit Grasschnitt, Mulch oder Kies abdecken.
Rasen
Vor dem Urlaub den Rasen nicht mehr mähen. Steht er etwas länger, gibt er sich selbst Schatten und die Feuchtigkeit verdunstet nicht so schnell. Kurz vor der Abreise noch einmal durchdringend wässern.
Gießen
Bei einer Abwesenheit bis zu einer Woche wird es reichen, alle Beete vor der Abreise noch einmal gründlich zu wässern.
Erste Hilfe
Wenn es trotzdem vorkommt, dass eine Pflanze nach dem Urlaub traurig und völlig welk in ihrem Topf hängt, gilt es sofort zu handeln:
- zuerst den Pflanzentopf in Wasser eintauchen bis keine Blasen mehr aufsteigen
- die Pflanze beschneiden, ein Drittel der Blattfläche sollte dabei entfernt werden
Fazit
Es soll sogar Pflanzen geben, die sich in der Urlaubszeit ebenfalls prächtig erholen, weil sie nicht so oft gegossen werden. Auf jeden Fall aber gibt es jede Menge Maßnahmen und Hilfsmittel, mit denen man auch eine längere Durststrecke gut überbrücken kann.