Blattläuse an Lavendel & Jasmin wirksam bekämpfen
Inhaltsverzeichnis
- Blattläuse erkennen
- Erscheinung der Läuse
- Schadbild an der Pflanze
- Ursachen für den Befall
- Geschwächte Abwehrkräfte
- Unpassende Standortbedingungen
- Pflegefehler
- Schädlinge mit Hausmitteln bekämpfen
- Einfaches Abduschen
- Pflanzenöl
- Pflanzenjauche/ -sud herstellen
- Selbstgemachte Spritzmittel
- Nützlinge gegen Blattläuse
Blattläuse fügen Pflanzen erheblichen Schaden zu, indem sie den Saft aus den Blättern saugen. Besonders ärgerlich ist es, wenn sie dekorative Zierpflanzen wie Lavendel oder Jasmin befallen. Zum Glück gelingt es, die Schädlinge mit einfachen, umweltfreundlichen Hausmitteln zu bekämpfen.
Blattläuse erkennen
Da das Umweltbewusstsein der meisten Hobbygärtner steigt, werden immer mehr Hausmittel bekannt, die gegen Pflanzenschädlinge helfen. Die Möglichkeiten sind immens, jedoch erzielt nicht jedes beliebige Mittel Erfolge. Um zu wirken, muss es auf die Art des Schädlingsbefalls abgestimmt sein. Eine genaue Identifizierung der Läuse auf dem Jasmin oder dem Lavendel ist daher die Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung.
Erscheinung der Läuse
- Befall im Frühjahr während der Austriebzeit am wahrscheinlichsten
- 1 bis 2 mm große Läuse
- Körperfarbe: weiß, grün, rot, gelb oder schwarz
- artenbedingt flugfähig
- Anhäufungen an den Pflanzenstielen und Blattunterseiten
- gleichzeitiger Ameisenbefall (leben in einer Symbiose mit den Schädlingen)
Schadbild an der Pflanze
- klebriger Film auf den Blättern (Sternrußtau)
- eingerollte Blätter
- verfärbte Blätter
- vertrocknete Blätter
- Blattverlust
- Absterben der Pflanze
Ursachen für den Befall
Es gibt verschiedene Gründe für den Befall mit Blattläusen. Nur wer die Ursachen kennt, kann diese auch beheben.
Geschwächte Abwehrkräfte
Vielen Pflanzen gelingt es, einen geringfügigen Schädlingsbefall aus eigener Kraft abzuwehren. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das Gewächs vital und gesund ist. Die richtigen Verhältnisse des Standorts spielen diesbezüglich eine wichtige Rolle. Zu wenige Nährstoffe, Niederschlag oder Trockenheit schwächen das Immunsystem einer Pflanze. Jasmin und Lavendel fühlen sich an sonnigen, warmen Orten wohl. Nährstoffe beanspruchen sie nur wenige. Eine Überdüngung begünstigt daher einen Blattlausbefall.
Stimmen die Voraussetzungen, könnte ein weiterer Schädling die Ursache für ein geschwächtes Abwehrsystem der Pflanze sein. Neben Blattläusen sucht auch der Grüne Laus gerne Zierpflanzen wie Lavendel oder Jasmin auf.
Unpassende Standortbedingungen
Nicht nur der Ort, sondern auch die Pflanzung entscheiden, ob sich ein Gewächs im Garten wohl fühlt. Ein zu dichter Wuchs nimmt kleinwüchsigen Lavendelarten das Sonnenlicht. Zudem kann die Luft nicht ausreichend zirkulieren. Unter diesen Bedingungen fühlen sich Läuse wohl.
Pflegefehler
Wie bereits erwähnt sind eine zu üppige Düngergabe sowie wenig Gießwasser häufige Ursachen für einen Befall.
Schädlinge mit Hausmitteln bekämpfen
Es muss nicht immer die Chemiekeule sein, auch mit Hausmitteln kann man viel gegen Blattläuse ausrichten.
Einfaches Abduschen
Bei einem leichten Befall genügt es bereits, die Schädlinge abzubrausen. Glücklicherweise vertragen sowohl Lavendelgewächse als auch Jasminsträuche einen kräftigen Wasserstrahl.
Pflanzenöl
Pflanzenöl ist ein günstiges Hausmittel, das ohnehin in nahezu jedem Haushalt vorrätig ist. Da es sich um ein reines Lebensmittel handelt, ist es zudem ökologisch und unbedenklich. Geeignet sind zum Beispiel
- Rapsöl
- Neemöl
Um eine sprühbare Lösung herzustellen, müssen Wasser und Öl mit einem Emulgator (zum Beispiel Spülmittel) verbunden werden.
Pflanzenjauche/ -sud herstellen
Ebenso natürlich und umweltschonend sind Jauchen oder ein Sud aus Wiesenpflanzen und Kräutern. Meistens wachsen die nützlichen Pflanzen im heimischen Garten oder am Wegesrand, wo Gärtner sie bedarfsgerecht pflücken können.
Geeignet sind zum Beispiel
- Brennnesseln
- Ackerschachtelhalm
- Knoblauch
- Farnkraut
Die gesammelten Pflanzen werden zerkleinert und in einen großen Wassereimer gegeben, in dem sie mehrere Tage an einem warmen Standort gären. Jauche sowie Sud erzielen die gleiche Wirkung, wobei letzteres Mittel geruchsneutraler ist.
Selbstgemachte Spritzmittel
Lassen sich keine Wildpflanzen auffinden, dienen auch einfache Haus- beziehungsweise Lebensmittel als Basis für ein selbst hergestelltes Spritzmittel:
- Milch
- Schmierseife
- Schwarzer Tee
- Kaffeesatz
Manchmal spart sich der Gärtner auf diese Weise sogar die Entsorgung von vermeidlichem Abfall.
Kartoffelwasser
Kartoffelwasser gehört ebenso wenig in den Ausguss. Viel besser macht es sich im Gießwasser bei der Bekämpfung von Blattläusen.
Natron
Natron gehört zu den Klassikern unter den Hausmitteln und hilft auch bei einem Blattlausbefall. Wichtig ist, dass es sich wirklich um Natron handelt. In herkömmlichen Backpulvertütchen fehlt häufig das wirksame Natriumhydrogencarbonat.
Essig
Wenig verwunderlich ist, dass auch Essig in der Liste der Bekämpfungsmittel auftaucht, kommt er im Haushalt doch nahezu überall zum Einsatz. Empfehlenswert sind
- Branntweinessig
- Apfelessig
Eine konzentrierte Essenz ist hingegen ungeeignet.
Nützlinge gegen Blattläuse
So lästig Blattläuse auch sein mögen, auch die Schädlinge besitzen eine wichtige Funktion im Ökosystem. Zum Beispiel dienen sie zahlreichen nützlichen Insekten als Nahrung. Das Anlocken von
- Marienkäfer
- Schlupfwespen
- Ohrwürmer
- Florfliegen
- Gallmücken
erspart dem Gärtner den Einsatz von Pestiziden oder sonstigen Arbeitsaufwand für die Herstellung der oben genannten Hausmittel. Wem es nicht gelingt, die Insekten in den Garten zu locken, kann im Fachhandel oder Internet kleine Tütchen bestellen, in denen die Brut der Nützlinge bedarfsgerecht angeboten wird. Bei der Anwendung ist jedoch zu beachten, dass die Standortverhältnisse von Jasmin und Lavendel mit den Ansprüchen der Schädlingsbekämpfer übereinstimmen.
Garten-Redaktion
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