20 Teekräuter | Kräuter für Tee selber anbauen
Inhaltsverzeichnis
Kräuter lassen sich auf zahlreiche Weisen nutzen. Neben dem Einsatz in der Küche werden sie schon seit Jahrtausenden von den Menschen als Teekräuter verwendet. Dabei ist vor allem die Varietät an Kräutern umfangreich, die Sie auf eigene Faust anbauen können. Dafür benötigen Sie nur ein wenig Platz, sei es auf dem Balkon oder im Garten, und die passenden Gewächse.
Was ist Kräutertee?
Kräutertee bezeichnet eine Vielzahl unterschiedlicher Teeerzeugnisse, die aus den geernteten Pflanzenteilen verschiedener Gewächse stammen. Dabei ist es wichtig zu wissen, worin sich zum Beispiel ein Kräuter- von einem Früchtetee unterscheidet, damit Sie sich sicher darüber sind, was Sie überhaupt für den Tee ernten. Schwierig wird diese Unterscheidung aufgrund verschiedener Bezeichnungen, die für die einzelnen Pflanzenteile zum Einsatz kommen. Für Kräutertee werden hauptsächlich die folgenden Teile einer Pflanze genutzt:
- Blätter
- Blüten
- Triebe
- Triebspitzen
- Wurzeln
Neben den Kräutertees und den echten Tees aus Camellia sinensis sind Früchtetees die dritte große Kategorie. Diese werden aus den Früchten der Pflanzen gewonnen, die dafür getrocknet werden. Zu diesen gehören zum Beispiel Hagebutten, Himbeeren oder Holunderbeeren. Für den klassischen Kräutertee finden sich weiter unten 20 typische Kräuter, die Sie zum Aufgießen verwenden können. Wie der Anbau der Kräuter gelingt, erfahren Sie ebenfalls in den folgenden Abschnitten. Einen Vorteil haben viele der Gewächse: Sie können selbst im Kübel gezogen werden, was für Menschen ohne einen Garten ideal ist. Auf diese Weise können Sie sogar direkt in Ihrer Küche oder auf dem Balkon Kräuter für den Tee anbauen.
20 Kräuter für den Tee
Die Welt der Teekräuter, die Sie selber anbauen können, ist groß. Schon allein in den heimischen oder klimatisch ähnlichen Regionen wartet eine große Vielfalt an Kräutern auf den Teefreund. Die folgende Liste gibt Ihnen einen Überblick über 20 Teekräuter, die Sie selber anbauen können. Welche Pflanzenteile Sie von diesen für den Kräutertee verwenden können, erfahren Sie ebenfalls.
Teekräuter A bis G
Ackerschachtelhalm (bot. Equisetum arvense)
Ackerschachtelhalm ist wie die Brennnessel nicht nur im Garten verwendbar, sondern schmeckt als Tee gut. Hierfür einfach ganze Triebe aufgießen.
Arnika (bot. Arnica montana)
Arnika soll sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System auswirken und wird daher gerne als Kräutertee getrunken. Genutzt werden für diesen die Blüten.
Baldrian (bot. Valeriana officinalis)
Die beruhigende Wirkung von Baldrian wird als Tee ebenfalls ermöglicht. Hierfür entweder die Wurzel im Herbst ernten und trocknen oder die Blüten verwenden.
Brennnessel (bot. Urtica)
Bei der Brennnessel handelt es sich um eine der bekanntesten Wildkräuterarten, die Sie mit geringen Aufwand im Garten halten können. Wenn Sie sich für Brennnesseltee interessieren, nutzen Sie die Blätter, die Sie entweder sehr vorsichtig oder nur mit Handschuhen abzupfen sollten. Brennnesseln vermehren sich von alleine hervorragend weiter und müssen manchmal im Wachstum eingedämmt werden.
Echtes Johanniskraut (bot. Hypericum perforatum)
Als eine häufig genutzte Tee-Zutat für entspannte Nerven wird Johanniskraut beschrieben. Für diesen verwenden Sie die Blüten, Triebe und Blätter, was den Ertrag bei guter Pflege entsprechend hoch macht.
Gänseblümchen (bot. Bellis perennis)
Gänseblümchentee wird aus den Blüten gewonnen, die Sie mit heißem Wasser aufgießen. Der Geschmack wird an Kamillen erinnern.
Gewöhnliche Schafgarbe (bot. Achillea millefolium)
Bei der Schafgarbe wird ebenfalls auf die Blätter gesetzt. Das leicht bittere Aroma kann an Kamille erinnern, doch ist es noch deutlich unterscheidbar. Sehr gut geeignet ist Schafgarbentee gegen Magenbeschwerden.
Ginkgo (bot. Ginkgo biloba)
Ginkgoblätter werden für den Tee verwendet. Diese werden geerntet, klein geschnitten und anschließen aufgebrüht. Danach kann der Kräutertee genossen werden.
Teekräuter H bis R
Holunder (bot. Sambucus)
Wenn Sie Holundertee trinken wollen, bieten sich die Holunderblüten hervorragend dafür an. Diese werden von Mai bis Anfang August geerntet und entweder frisch oder getrocknet aufgegossen. Vor allem mit Honig ist Holunderblütentee ein Gedicht.
Ingwer (bot. Zingiber officinale)
Hier wird die Knolle verwendet. Schneiden Sie diese so dünn wie möglich, da über größere Schnittflächen mehr Aroma abgegeben werden kann.
Kamille (bot. Chamaemelum)
Kamillentee darf in keinem Haushalt fehlen und hat zahlreiche, gesunde Eigenschaften für den Körper. Sie lassen sich in großem Maße anbauen, ernten und sogar frisch im Tee verwenden. Hohen Zierwert hat die Pflanze zudem auch noch. 2. Löwenzahn (bot. Taraxacum sect. Ruderalia): Löwenzahn ist ebenso als Tee beliebt wie Brennnesseln. Die Wurzeln und Blätter des bekannten „Unkrauts“ werden schon seit Jahrhunderten für Tee und sogar eine Kaffeealternative verwendet. Kann sich ebenfalls schnell von alleine vermehren.
Minzen (bot. Mentha)
Minztee ist ein Klassiker schlechthin und sogar bei Kindern beliebt. Hier verwenden sie hauptsächlich die Blätter von Arten wie der Marokkanischen Minze (bot. Mentha spicata ‚Marokko‘), Apfelminze (bot. Mentha suaveolens), Pfefferminze (bot. Mentha piperita) oder die Grüne Minze (bot. Mentha spicata). Sie sollten nicht die Polei-Minze wählen, da diese Giftstoffe enthält.
Roselle (bot. Hibiscus sabdariffa)
Die Roselle wird auf die gleiche Weise wie die Malve genutzt. Nur ist der fertige Kräutertee meist heller.
Teekräuter S bis Z
Salbei (bot. Salvia)
Salbeitee ist ein beliebter Klassiker und darf in keiner Küche fehlen. Der intensive Geschmack wird durch heißes Wasser noch verstärkt und lässt sich sogar durch die verwendete Art oder Sorte variieren.
Thymian (bot. Thymus)
Thymian ist nicht zum Kochen geeignet, sondern einen aromatischen Tee, den Sie problemlos selber anbauen können. Wie für Gerichte verwenden Sie hierfür unbedingt die ganzen Triebe.
Wermut (bot. Artemisia absinthium)
Selbst aus Wermut lässt sich Kräutertee aufbrühen. Hierfür einfach die Blätter ernten und frisch aufbrühen. Dieses Getränk hat eine intensiv stimulierende Wirkung.
Wilde Malve (bot. Malva sylvestris)
Bei der Malve verwenden Sie die Blüten für einen aromatischen Kräutertee, der eine tiefe Rotfärbung hat. Dafür müssen Sie diese vorher trocknen.
Zitronenmelisse (bot. Melissa officinalis)
Eine der beliebtesten Teekräuter für den eigenen Garten. Der Zitronengeschmack ist hier vor allem zu nennen. Zupfen Sie hierfür einfach einige Blätter ab.
Zitronenverbene (bot. Aloysia citrodora)
Nutzen Sie einfach das Kraut der Zitronenverbene und trocknen Sie dieses für ein aromatisches Getränk. Das Zitrusaroma ist angenehm intensiv.
Teekräuter anbauen
Wenn Sie sich für einige der oben genannten Pflanzen entschieden haben, kann es mit dem Anbau der Gewächse losgehen. Dabei ist es nicht nur wichtig, auf die Bedürfnisse der Kräuteroflanzen zu achten, sondern auf deren Wuchsgeschwindigkeit. Früchtetees zum Beispiel haben die Eigenschaft, dass Sie einige Jahre nach dem Anbau warten müssen, bis sich Beeren oder andere Früchte bilden. Das ist nicht der Fall bei Kräutertees. Von den oben genannten Arten wachsen vor allem klassische Wildkräuter sehr schnell und benötigen im Gegensatz nur wenig Pflege:
- Minzen
- Brennnesseln
- Zitronenmelisse
- Lavendel
- Salbei
- Kamille
- Gänseblümchen
- Löwenzahn
- Johanniskraut
Diese Teekräuter schießen förmlich aus dem Boden, wenn Sie im Frühling Saatgut verteilen. Zwar sind die anderen Gewächse nicht langsam, benötigen aber deutlich mehr Pflege. Gerade Pflanzen wie die Malve, die Roselle, Holunder und der Ginkgo benötigen mehr als eine Saison, um ausreichend Pflanzenmaterial gebildet zu haben. Setzen Sie bei diesen am besten auf ein Exemplar, das groß genug ist oder einen Ableger oder Steckling, um das Wachstum zu beschleunigen. Im Gegensatz dazu stehen Teepflanzen, deren Knolle genutzt wird. Ingwerknollen zum Beispiel ernten Sie im Herbst und haben diese über den ganzen Winter zur Verfügung. Wenn Sie selber Ihre Kräutertees anpflanzen wollen, sollten Sie daher auf die folgenden Pflegepunkte achten, um das Wachstum zu verbessern, um so viel Pflanzenmaterial wie möglich zu erhalten:
- Standort
- Wasserversorgung
- Zeitpunkt der Vermehrung
Viel zu häufig vergessen Menschen das Düngen ihrer Kräuter, denn nur durch ausreichend Nährstoffe können diese üppig wachsen. Gerade bei den Pflanzen, von denen Sie die Blätter nutzen, ist das wichtig. Suchen Sie entsprechende Dünger aus, um entweder die Blüten- oder Blattbildung zu verbessern. Bei Malven zum Beispiel sollten Sie die Blütenbildung anregen, während Minzen mehr Kraft in den Blättern benötigen. Sie können zudem immer auf Substrat setzen, das mit ausreichend Nährstoffen angereichert ist. Das ist wichtig für die Kräuterpflanzen, um die ätherischen Öle ausbilden zu können, die für den Geschmack und die Wirkung des Tees benötigt werden. Der letzte Aspekt ist die Auswahl zwischen Pflanzgefäß und Beet:
- heimische Gewächse: Beet
- nicht heimische Kräuter: Kübel
Heimische Teekräuter wie viele Minzen, Kamille oder Ackerschachtelhalm können problemlos ins Freiland gesät werden. Ebenso ist ein Holunder hervorragend für Ihren Garten zu empfehlen. Wenn Sie aber Ginkgo oder Ingwer selber anbauen wollen, müssen Sie diese unbedingt in einen Kübel setzen, da sie den Winter niemals im Freien überleben würden. Gerade bei den mehrjährigen Gewächsen ist eine Notwendigkeit. Lassen Sie zudem Ihre Teekräuter niemals austrocknen. Das bekommt ihnen nicht wirklich gut.