Hasenschwanzgras, Lagurus ovatus: Pflege von A-Z | Ist es mehrjährig?
Inhaltsverzeichnis
Wenn kleine buschige Hasenschwänzchen aus Blumenbeeten hervorschauen, ist das entzückend anzuschauen. Tierische Besucher sind jedoch nicht dafür verantwortlich. Es ist tatsächlich eine Pflanze, die diese Art von Blumen in Maßen produziert: das Süßgras mit dem treffenden Namen Hasenschwanzgras. Seine silbrig schimmernden Blüten können auch in Ihrem Garten unübersehbare Akzente setzen. Unter optimalen Bedingungen fühlt es sich heimisch und blüht ausdauernd.
Herkunft
Das Hasenschwanzgras ist in Nordafrika beheimatet, ebenso auf den Kanarischen Inseln und dem Mittelmeerraum. Dort erwarten ihn reichlich feiner Küstensand und ein fast ganzjährig trockener Boden.
Vor Jahrhunderten hat es sich schon auf die Wanderschaft begeben. In der heutigen Zeit können seine samtigen Blüten auf mehreren Kontinenten bewundert werden, so auch bei uns. Die Winter hierzulande sind zwar nicht mit dem Klima seiner Ursprungsregion vergleichbar, unsere Sommerwitterung bekommt ihm allerdings gut.
Aussehen und Wuchs
Das typische Aussehen dieser Pflanze zeigt sich immer dann, wenn ihre Ansprüche erfüllt werden und die Pflege rundum stimmt. Wenn etwas nicht nach ihren bescheidenen Wünschen ist, schwächelt sie dagegen sichtbar.
- wächst aufrecht gen Himmel
- erreicht eine Höhe von 30 bis 50 cm
- Blätter sind lanzettlich und leicht behaart
- bilden einen dichten Horst
- die Blattfärbung ist graugrün
Blüten und Blütezeit
Der Blütenstand schaut wie ein winziges Hasenschwänzchen aus. Ab Juni erscheinen die ersten Blüten und immer mehr folgen nach. Unter guten Bedingungen kann sich ihre Blütezeit bis in den August erstrecken.
- ovaler, 7 cm langer Blütenstand
- Blüten sind zu Beginn grünviolett gefärbt
- wechseln später zu einem cremeweißen Ton
- sitzen an dünnen Stängeln
- ragen aus dem Blatthorst raus
Ist Hasenschwanzgras mehrjährig?
Diese Frage muss eindeutig mit einem Nein beantwortet werden. Das Ziergras überlebt die kalte Jahreszeit nicht, da helfen auch keine noch so gut gemeinten Schutzmaßnahmen. Doch die Tatsache, dass es ihm an Winterhärte mangelt, ist nicht weiter schlimm. Das Samtgras erwacht jedes Jahr dank seiner überall verstreuten Samen zu neuem Leben. Sobald im Frühjahr Temperaturen um die 15 Grad Celsius herrschen, können in der Nähe des alten Standortes neue Pflanzen gesichtet werden.
- einjähriges Ziergras
- toleriert Temperaturen bis minus 6 Grad Celsius
- sät sich selbst aus
- sein Dasein geht in der neuen Saison nahtlos weiter
Einsatzmöglichkeiten
Der Einsatz dieses Ziergrases in der Gartengestaltung oder Balkonbegrünung ist auf vielfältige Weise möglich:
- als Solitärpflanze oder mit mehreren Exemplaren seiner Art
- auch in passender Gesellschaft mit anderen Pflanzen
- gut in Kombination mit bunt blühenden Blumen
- in Freiland oder Töpfen
- als niedrig wachsende Wegeinfassung
- als Hingucker und Auflockerung in Steingärten
Je mehr Pflanzen Sie nah gruppieren, umso buschiger und auffälliger ist das Aussehen. Dann wirkt alles, als handele sich um eine einzige kräftig und gesund wachsende Pflanze.
Standort
Lagurus ovatus, wie der botanische Name dieser Pflanze lautet, würde von sich aus stets einen sonnigen Standort aufsuchen. Dort findet das Hasenschwanzgras auch die Wärme, die seine kuschelweichen Blüten benötigen. Ersparen Sie ihm Schatten und Ihnen selbst den kümmerlichen Wuchs, den Sie dann von ihm nur erwarten können.
Boden
Diese Ziergrassorte gedeiht auf einem gut mit Nährstoffen angereicherten Boden, der zusätzlich einen sandigen Anteil haben sollte. Ein sandiger Boden ist vor allem deswegen wichtig, weil das Hasenschwanzgras Nässe überhaupt nicht verträgt. Die Feuchtigkeit, für die das unberechenbare Wetter mitunter sorgen kann, muss gut versickern können. Die Abwesenheit von Kalk ist seine zweite Notwendigkeit. Je weniger von diesem Element im Boden vorhanden ist, umso besser. Trockenrasen und Wegränder sind beispielsweise solche geeigneten Orte.
Pflanzen
Das Grasgewächs gibt es im Handel selten als fertige Pflanze im Topf zu kaufen. Was dagegen reichlich angeboten wird, sind seine Samen. Ab und zu kann es dennoch vorkommen, dass Ihnen eine bereits gewachsene Pflanze zur Verfügung steht, zum Beispiel als Geschenk aus dem benachbarten Garten. Diese sollte in Frühjahr die Umgebung wechseln, solange die Saison noch vor ihr steht.
Aussaat
Ein Tütchen mit Hasenschwanzgrassamen ist im Handel bereits für wenige Euro zu haben und ist meistens auch gut gefüllt. Sie sollten es rechtzeitig im Frühjahr besorgen, damit die Aussaat im März starten kann und kein möglicher Lebenstag vergeudet wird. Es ist jedoch auch denkbar, sich damit Zeit bis Juni zu lassen. Und so verwandeln Sie trockene Samen in viele kleine Hasenschwänzchen:
- Legen Sie die Samen für ca. 8 Stunden in Wasser. Sie quellen auf und keimen danach schneller und besser.
- Befüllen Sie mehrere kleine Töpfe mit Erde. Sie sollte vor allem gut durchlässig sein. Gern können Sie die Erde vorher mit etwas Sand mischen und so auflockern.
- Geben Sie in jeden Topf mehrere Samen hinein, jeweils gleichmäßig verteilt.
- Bedecken Sie die Samen anschließend mit etwa einem halben Zentimeter Erde.
- Gießen Sie die Aussaat gut an und halten Sie die Erde in der Folgezeit stets leicht feucht.
- Nach etwa zwei Wochen keimen die Samen und die ersten Pflänzchen werden sichtbar.
- Vereinzeln Sie die Pflänzchen, indem Sie sie in eigene Töpfe oder in den Garten auspflanzen. Der Abstand zwischen einzelnen Exemplaren sollte nicht mehr als 10 cm betragen, dadurch wirkt der spätere Wuchs schön buschig.
Die Samen können durchaus direkt in die Gartenerde gesät werden. Die Herausforderung liegt hierbei in der benötigten Keimtemperatur von 15 Grad Celsius. Im Freien gibt es dafür keine Garantie, insbesondere nicht, wenn früh im Jahr ausgesät wird. Da aber genügend Samen in einer Packung sind, kann bei Nichtgelingen etwas später ein weiterer Versuch gestartet werden.
Vermehren
Die Vermehrung von Hasenschwanzgras erfolgt wie zuvor beschrieben über Samen. Diese müssen für Folgejahre nicht einmal gesammelt werden, da die Selbstaussaat ausgezeichnet klappt. Schauen Sie im Frühjahr einfach am alten Standort nach, ob sich da ein paar neue Pflänzchen zeigen. Falls Sie diese an einem neuen Standort wünschen, können Sie sie problemlos umsetzten. Sie können die Vermehrung natürlich auch gezielt in Angriff nehmen. Dann ist es empfehlenswert, in mehrere Etappen auszusäen. Die Pflänzchen haben durch den zeitlich unterschiedlichen Start auch einen zeitlich unterschiedlichen Blühanfang. So haben Sie den ganzen Sommer über blühende Ziergrasexemplare im Garten.
Düngen
Ein guter Boden genügt, damit das Hasenschwanzgras seinem Namen alle Ehre macht und reichlich samtige Hasenschwänzchen treibt. Nur gelegentlich kann ihm etwas Dünger verabreicht werden, allerdings nur in ganz bescheidener Dosis. Eine Überversorgung mindert die Zahl seiner Blüten, was bestimmt so nicht gewollt ist.
Gießen
Das Hasenschwanzgras stört sich nicht an Trockenheit. Auch wenn tagelang kein Regen vom Himmel fällt, muss der Gärtner nicht eingreifen. Nur bei lang anhaltender Trockenheit, was hierzulande eher selten der Fall ist, kann ihm etwas Wasser zugeführt werden. Die natürliche Versorgung der Kübelpflanzen mit Wasser ist hingegen durch die begrenzenden Wände ihrer Behausung eingeschränkt. Die Wurzeln können ausschließlich Feuchtigkeit aus der Topferde ziehen. Auch sie vertragen Trockenheit, benötigen dennoch öfter Wassergaben als ihre Artgenossen im Freien. Ihre Erdumgebung trocknet bei Hitze einfach schneller aus. Leicht feuchte Erde ist ideal.
Schneiden
Das Hasenschwanzgras wächst als einjährige Pflanze. Irgendwelche Erziehungs- und Erhaltungsschnitte sind daher nicht notwendig. Wenn seine Saison mit dem ersten Frost vorbei ist, kann das Ziergrass weggeschnitten oder ganz aus der Erde geholt werden. Viel besser ist es jedoch, damit bis zum Frühjahr zu warten. Vertrocknete Blütenstände sind nämlich auch im Winter ein beeindruckender Anblick im Garten.
Krankheiten und Schädlinge
Wenn die Gießkanne schön fernbleibt oder ihre Besuche auf ein Minimum beschränkt, bleibt das Hasenschwanzgras von Frühling bis in den Herbst gesund. Es ist die andauernde Nässe, die ihm die Vitalität raubt und seine Wurzeln faulen lässt. Ein so geschwächtes Hasenschwanzgras ist dann anfälliger für weitere Krankheiten und Schädlinge.
Überwinterung
Das Samtgras, wie das Hasenschwanzgras ebenfalls gern genannt wird, ist eine einjährige Pflanze, die nicht überwintert werden muss.
- einjähriges Ziergras
- verträgt Temperaturen bis minus 6 Grad Celsius
- stirbt im Winter ab
- die trockenen Pflanzenteile sind dekorativ
- dürfen deswegen bis zum Frühjahr stehen gelassen werden