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Beetrosen pflanzen und richtig vermehren

Rosen

Beetrosen sind für jeden Hausgarten eine wunderschöne Zierde, mit dem Pflanzen der Beetrosen kommen auch Anfänger mühelos zurecht. Wenn der neu zu gestaltende Garten sehr groß ist, stellt sich schnell die Frage, wie Beetrosen richtig vermehrt werden. Vielleicht soll aber auch die uralte Beetrose von Tante Gerda durch Fortpflanzung eine Zukunft bekommen oder der Anfänger ist längst zum Rosenliebhaber und -kenner geworden, der seine eigenen Beetrosen züchten will – nachfolgend erfahren Sie, wie all das funktioniert:

Video-Tipp

Steckbrief

  • Am Anfang steht die Standortwahl: sonnig und luftig sollte der Standort sein
  • Mit nährstoffreichem und lockerem Gartenboden, gerne mit Lehmgehalt
  • Gepflanzt wird am besten im Herbst, damit die Rose über Winter in Ruhe einwachsen kann
  • Im Herbst wird die Rose in der Rosenschule geerntet und kann direkt zu Ihnen umziehen
  • Container-Rosen können das ganze Jahr gepflanzt werden, entwickeln aber meist keine vorbildlichen Wurzeln
  • Rosen in ein großzügiges Pflanzloch setzen, in dem jede Feinwurzel Platz hat
  • Gut angießen und in der Anwuchszeit auf ausreichende Bodenfeuchtigkeit achten
  • Nach dem Pflanzen bekommt die Rosen keinen Dünger
  • Die Wurzeln sollen vielmehr Nährstoffe suchen und sich dabei kräftig entwickeln
  • Wenn Sie die richtige Sorte gewählt haben, ist eine Beetrosen unproblematisch zu kultivieren

Beetrosen pflanzen Schritt für Schritt

Standort auswählen

Beetrosen lieben wie alle Rosen sonnige, aber nicht zu heiße Standorte, auf denen sie von zarten Lüftchen umweht werden und an denen sie nicht zu eng stehen.

Der Boden sollte tiefgründig, locker, humos und von mittlerem Nährstoffgehalt sein, pH 6,0 bis 7,5 ist optimal. Rosen stellen eigentlich keine außergewöhnlichen Ansprüche an den Boden, können aber empfindlich auf jedes Substrat reagieren, das sich vom Status „normaler Gartenboden“ schon mehr oder weniger weit entfernt hat. Wenn Sie Rosen pflanzen wollen, sollten deshalb die Stichworte Bodenpflege, Bodennährstoffgehalt, Bodenanalyse keine Fremdworte für Sie sein – Sie sollten wissen, wie es um Ihren Gartenboden, seine Zusammensetzung und seinen Gehalt bestellt ist.

Je fruchtbarer der Boden und je luftiger der Standort, so schneller wächst die Beetrose – aber Vorsicht, ein zu nährstoffreicher (überdüngter) Boden ist nicht „besonders fruchtbar“, sondern schädigt die Pflanzen, die in ihm wachsen.

Hilfsweise, für die Eiligen, die schon Rosen pflanzen wollen, bevor sie mit der Information über Gartenböden und deren Pflege durch sind, hier ein paar Tipps für schnelle Bodenverbesserung:

  • Nasse Böden durch Untermischen von Sand trockenlegen
  • Verdichtete Böden durch geeigneten Zwischenbewuchs lockern
  • Schnelle Gärtner lockern durch Umgraben und mischen ev. noch lockernde Substanzen unter
  • Nährstoffarme Böden durch Einbringen frischer Humuserde verbessern
Tipp:

Rosen gedeihen neben den meisten Pflanzen gut, aber ein wenig sollten Sie die Konkurrenz am Standort schon im Blick haben. Ein großer Baum ganz nah neben der Rose kann ihr Nährstoffe entziehen, mit stark zehrendem, auf schnellen Wuchs gezüchtetem Gemüse sollte die Rose auch nicht um die gleiche Krume konkurrieren.

Pflanzzeit festlegen

Die ideale Pflanzzeit für Rosen ist vor der Ruhepause im Winter, von Mitte Oktober bis Dezember (je nach Klima + Mikroklima des Standorts).

Rosen

Wurzelnackte Rosen können nach der Ernte im Herbst eingelagert werden (falls Sie das selbst machen wollen, verrät Ihnen der Gärtner, wie das zu geschehen hat) und dann von Februar bis Mitte April gepflanzt werden.

Sie werden dann im Frühjahr gepflanzt (vorher die eingetrockneten wurzelnackten Rosen einen Tag wässern, bei sehr warmem Wetter nach dem Pflanzen anfangs beschatten). Container-Rosen können das ganze Jahr über gepflanzt werden, wenn der Boden nicht gerade gefroren ist. Rosen im Kübel sollten am besten im Frühjahr gesetzt werden, weil sie sich besser in der warmen Jahreszeit einwurzeln.

Boden auf das Pflanzen vorbereiten

Am besten geschieht das im Frühling vor dem Pflanzen. Sie können reifen Kompost und/oder organischen Dünger wie Hornspäne (alleine 50-60g pro m²) ausstreuen und oberflächlich einarbeiten oder eine Saison Grunddüngung anpflanzen und nach dem Pflanzen als Mulche liegenlassen. Ins Pflanzloch selbst gehören weder Torf noch Kompost, Mist oder anderer (synthetischer) Dünger.

Wenn an einem eigentlich guten Standort bereits Rosen wuchsen, haben Sie vielleicht Sorge, die neue Rosen dorthin zu setzen, weil Sie bestimmt schon von „rosenmüden“ Böden gehört haben. Dann wird Sie der folgende Absatz interessieren:

Das Mysterium Bodenmüdigkeit – ist lange geklärt: Es handelt sich um eine normale und logische Folge monokultureller Bodenbewirtschaftung; jede Pflanzenfamilie beansprucht den Boden auf ganz bestimmte Art und Weise, entzieht ganz bestimmte (Mikro-) Nährstoffe und fördert die Ansiedlung ganz bestimmter schädlicher Bakterien, Pilze und Nematoden, während andere unterdrückt werden. Die Details und Einzelheiten sind zwar noch nicht geklärt, klar ist den Experten aber, dass es vor allem bei Rosaceae keine gute Idee ist, sie pausenlos nacheinander am selben Standort anzubauen.

Deshalb betrifft das Problem der Bodenmüdigkeit auch vor allem Rosen-Produktionsstätten, die dem Boden im Gegensatz zu traditionellen Rosenschulen keine Erholung durch korrigierende Fruchtfolge/Gründüngung gönnen, und gelegentlich ein paar Hobbygärtner, die nicht wissen, dass Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Kirschen, Zwetschgen oder Mandeln auch zur Pflanzenfamilie der Rosengewächse gehören. Die „Profis“ aus der Massenvermehrung setzen Entseuchungsverfahren ein (die den Boden endgültig plattmachen), der Hobbygärtner braucht lediglich auf abwechselnde und vielseitige Bepflanzung achten, dann bleibt der Boden auch immer schön „wach“.

Beetrosen pflanzen

Wenn eine frisch geerntete wurzelnackte Rose ganz normal im Herbst gepflanzt wird, sollte das wie folgt vor sich gehen:

  • Wurzelnackte Rosen möglichst sofort einpflanzen
  • Wenn nicht schon in der Gärtnerei geschehen, Wurzeln um etwa ein Drittel kürzen, dabei schadhafte Wurzelteile entfernen
  • Die Triebe wurden den Wurzeln gewöhnlich schon angepasst und müssen nicht zurückgeschnitten werden
  • Ausreichend großes Pflanzloch graben
  • Alle Wurzeln sollten ohne Schadengefahr Platz finden
  • Rosen ins Pflanzloch setzen und von allen Seiten gerade ausrichten
  • Eine ev. Veredlungsstelle muss rund 5 cm unter die Erde
  • Pflanzloch mit Erde auffüllen, nach 2 Tagen ggf. Erde nachgeben
  • Wenn die Rose sitzt, ausgiebig wässern (= angießen)

Beetrosenschutz aufbringen

Die Rose geht nun in den Winter, um in Ruhe Wurzeln zu bilden. Damit sie Ruhe bekommt (auch vor Frost und zu viel Winternässe), wird die Beetrose mit Erde angehäufelt und vielleicht noch mit geeigneten Gartenabfällen, Mist, Kompost gemulcht.

Tipp:

Wenn eine wurzelnackte Rose nicht sofort nach dem Kauf (der Ernte) gepflanzt werden kann, kann sie maximal fünf Tage an einem kühlen Standort gelagert werden. Die Profis tauchen die Wurzeln während dieser Zeit komplett in einen Kübel mit Wasser.

Bewässern, ggf. auch im Winter

Nach dem Pflanzen müssen Sie während der Zeit des Anwachsens darauf achten, dass die Beetrose immer genug Feuchtigkeit zur Verfügung hat. Bei Klima bedeutet das, dass Sie auch im normalerweise ausreichend feuchten Herbst und Winter Wasser zugeben müssen, wenn längere Zeit außergewöhnlich trockenes Wetter herrscht.

Rosen

Gedüngt wird erst nächstes Jahr im Frühling (mit organischem Dünger), bis dahin soll die Beetrose ihre Wurzeln auf der Suche nach Nährstoffen tief in den Boden strecken.

Beetrosen vermehren

Wenn Sie eine Zuchtsorte einer Kultur-Beetrose gepflanzt haben, können Sie versuchen, diese wie folgt vermehren:

Rose durch Steckhölzer vermehren:

  • Im Herbst oder Winter verholztes Triebstück der Rose schneiden
  • Dazu im Spätherbst ganzen Trieb abschneiden und sämtliche Blätter entfernen
  • Das Steckholz sollte zwischen 20 und 30 cm lang sein
  • Steckhölzer in Gefäß mit feuchtem Sand in einem kalten frostfreien Raum überwintern
  • Wenn im Frühling kein starker Frost mehr droht, Steckhölzer draußen in vorbereitete Erde stecken
  • Viele Steckhölzer können recht eng nebeneinander gesteckt werden
  • Wenn der Steckling grün wird und Blätter ansetzt, ist er angewachsen
  • Im Herbst kann die junge Beetrose an ihren endgültigen Platz umziehen
  • Nur in optimalem Rosenboden sollten Steckhölzer direkt an den endgültigen Standort gesteckt werden

Rose durch Stecklinge vermehren

Die Stecklings-Vermehrung funktioniert im Grunde genau wie die Steckholz-Vermehrung, Sie schneiden die Triebe aber schon im August (gerade abgeblühte Triebe mit ca. 5 Augen) und lassen das oberste Blattpaar stehen. Die vorbereiteten Stecklinge können in Töpfe oder direkt ins (gut geeignete) Beet gepflanzt werden, gedeihen besser unter dem „Einweckglas-Gewächshaus“ und müssen im Gegensatz zu den Steckhölzern gegossen werden.

Mit Steckhölzern und Stecklingen ziehen Sie Klone, genetisch mit dem Vorfahren identische Pflanzen, was bei gewöhnlich durch Veredelung vermehrten Kulturrosen in der Regel die einzig mögliche Art der Vermehrung ist (die können noch nicht einmal selbst auf eigenen Wurzeln wachsen geschweige denn überlebensfähige Nachkommen aus Samen hervorbringen).

Wenn es sich bei der Mutterpflanze nicht um eine wurzelechte (auf eigenen Wurzeln wachsende) Rose handelt, sondern um eine durch Veredelung vermehrte Zuchtsorte, werden Steckhölzer und Stecklinge Sie nicht immer zum Ziel führen. Denn die Zuchtexemplare werden nicht nur durch Veredelung vermehrt, weil es schneller geht. Der weitere Grund ist, dass die hochgezüchteten Zuchtrosen oft keine kräftigen und lebensfähigen Wurzeln mehr bilden können.

Hier bleibt Ihnen ein anderer sicherer Weg der Rosenvermehrung: Schneiden Sie Steckling/Steckholz aus einem Seitentrieb der Unterlage, die bilden eigentlich immer Wurzeln. Dieser Weg hat nur leider den „kleinen Nachteil“, dass aus der ‚Fleur ordonné de Béotien‘ keine neue ‚Fleur ordonné‘ entsteht, sondern eine kleine wild und unordentlich wachsende Rose der Wildlingsunterlage „XY“. Was für Menschen, die auch „von der Natur entwickelte Pflanzen“ lieben, aber nicht unbedingt ein Problem darstellt.

Tipp:

Wenn Sie weder Wildrosen und noch ursprüngliche Sorten direkt beim Rosenzüchter kaufen, sollten Sie beim Einkauf der Kulturrosen unbedingt darauf achten, ob eine bestimmte Rosensorte eine Auszeichnung erhalten hat. Zum Beispiel ein ADR-Prädikat, mit dem der Arbeitskreis „Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung“ (ADR) den Gartenwert von Rosenneuheiten bewertet. Da die Zuchtrosen inzwischen sehr anfällig sind, geht es bei der Prüfung nicht mehr in erster Linie um Schönheit, Blüte, Duft (wie bei früheren Auszeichnungen), sondern die Widerstandsfähigkeit gegenüber Blattkrankheiten ist das wichtigste Bewertungskriterium (das bei diesen modernen Zuchtsorten mehr zum Überleben der Rose beim Käufer beiträgt als alle Pflege).

Rosenvermehrung durch Samen:

Vielleicht haben Sie sich aber eine der ganz alten, noch sehr ursprünglichen Zuchtsorten der Beetrosen (oder sogar eine Wildrose) ins Beet gesetzt, die nach der Blüte Hagebutten und in diesen Hagebutten Samen ausbildet. Dann können Sie unter die Rosenzüchter gehen und ihre Beetrosen so fortpflanzen, wie es in der Natur geschieht:

  • Sammeln Sie im Herbst die reifen Hagebutten
  • Lösen Sie die Rosensamen aus den Hagebutten heraus
  • Legen Sie die Samen ein paar Tage in Wasser, die keimfähigen Samen sinken zu Boden
  • Die werden nun im Kühlschrank bei ca. 4 °C einen Monat stratifiziert
  • Dann kann ausgesät werden, in magere Anzuchterde, ca. 1 cm tief
  • Saat kühl und feucht halten, bis sie zu keimen anfängt
  • Dann zieht das Anzuchtgefäß an einen hellen, mäßig warmen Ort ohne grelle Sonne um
  • Wenn sie 4-6 Blätter haben, werden die Rosen einzeln in Töpfe mit nährstoffreicher Gartenerde gesetzt
  • Und in diesem Zustand kühl, hell, frostfrei überwintert
  • Im nächsten Frühling (wenn kein Frost mehr erwartet wird) kann die Jungrose in den Garten gepflanzt werden
  • Die Alternative ist Direktaussaat im Herbst, bei der Sie die Nachkömmlinge aber nicht in gleichem Maße unter Kontrolle haben

Wenn Sie Rosen aus Samen vermehren, kann es immer passieren, dass Sie ein paar Ausfälle hinnehmen müssen. Das liegt nicht an Ihnen und sollte Sie auch nicht stören. So läuft eben Pflanzenzucht: Nachkommen mit leicht veränderten Genen, von denen die meisten etwa so gut wie die Eltern mit der Umgebung zurechtkommen. Einige entwickeln sich etwas besser (mit denen geht die Zucht weiter) und einige müssen als „Opfer der Evolution“ abgeschrieben werden.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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