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Fünffingerstrauch, Potentilla fruticosa – Pflege, Schneiden und Vermehren

Der sommergrüne Fünffingerstrauch (Potentilla fruticosa) wurde lange zur Gattung der Fingerkräuter (Potentilla) gezählt, seine botanische Zugehörigkeit findet der Fingerstrauch aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) heute allerdings in der Gattung Dasiphora (Dasiphora fruticosa). Beliebt ist der Fünffingerstrauch jedoch nach wie vor als Ziergehölz in Gärten und Parks, und noch immer zeigt er sich als mit seinen kleinen, schalenförmigen Blüten robuster Dauerblüher.

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Wuchs & Blüte

Der Fünffingerstrauch (Potentilla fruticosa), dessen 5-zählig gefiederte Blätter an die fünf Finger einer Hand erinnern, erreicht eine Wuchshöhe von ca. 40 cm, wobei einige Sorten Höhen bis zu 150 cm erreichen. Einige wenige Arten weisen 3 bis 7-zählige Blätter auf, doch alle sind sie an der Unterseite reichlich behaart. Seine zahlreichen kleinen Blüten zeigt der kompakt wachsende Busch von Juni bis Oktober, wobei manche Arten bereits ab Mai blühen. Der Dauerblüher ist in vielen und auch sehr intensiven Farben erhältlich, wobei seine exklusiven, teils gefüllten weißen, gelben, orangen, roten oder pinken Blüten stets in einem zauberhaften Kontrast zum frischen Laub des holz bildenden Strauches stehen. Die Sorte Potentilla fruticosa „Orangeschimmer“ ändert ihre Farbe zum Ende der Blütezeit von einem leuchtenden Gelb zu einem schimmernden Orange.

Substrat & Boden

Der Fünffingerstrauch bevorzugt sonnige und feuchte Standorte. Anspruchslos in der Pflege und anspruchslos an seine Umgebung gedeiht der Fünffingerstrauch jedoch auf nahezu allen Böden, die ein Minimum an Nährstoffen bereitstellen. Er gedeiht in normaler Gartenerde, aber auch in kargen Böden und in Steingärten fühlt sich die Potentilla fruticosa wohl. Der blühwilligen Pflanze kommt ein eher nährstoffarmer Boden, mit einem sauren bis schwach alkalischen pH-Wert besonders entgegen, jedoch verträgt sie auch ein neutrales bis mäßig saures Substrat. Auf die Durchlässigkeit des Bodens ist allerdings zu achten. Kalkhaltige Böden bekommen der  Potentilla fruticosa nur schlecht und zu nährstoffreiche Böden wirken sich negativ auf die Blütenbildung aus.

Überwintern

  • Der robuste kleine Strauch ist fast auf der ganzen Welt verbreitet.
  • Er ist winterhart und kommt auch mit dem Stadtklima problemlos zurecht.
  • Ein Winterschutz ist für den Fünffingerstrauch nicht erforderlich.
  • Zum Beginn der kalten Jahreszeit wirft der verholzte Strauch seine Blätter ab.

Standort

Bei so viel Blütenbildung fühlt sich die Potentilla fruticosa an einem halbschattigen bis vollsonnigen Standort wohl. Für ein gesundes Gedeihen und eine reiche Blütenpracht sind zumindest einige Sonnenstunden täglich erforderlich. Rotblütige Sorten des Fünffingerstrauchs bevorzugen den Halbschatten, sind jedoch auch weniger trockenheitsresistent wie andere Sorten und fühlen sich zudem in frischen und nährstoffreichen Böden wohler.

Tipp:

Frühjahr und Herbst sind ideal für die Aussaat der Potentilla-Samen.

Aussaat und Pflanzen

Der Fünffingerstrauch wird ganzjährig gepflanzt, sofern der Boden frostfrei ist. Von Januar bis Dezember werden die Pflanzen an einem halbschattigen bis sonnigen Standort mit einem Abstand von 30 bis 40 cm ausgepflanzt. Bei Heckenanpflanzungen genügen etwa 3 Pflanzen pro Meter erforderlich, bei der Verwendung als Bodendecker sind 5 Pflanzen pro Quadratmeter erforderlich. Als Bodendecker besonders beliebt ist die Sorte „Potentilla fruticosa Goldteppich“. Schwere oder stark verdichtete Böden sollten mit Split oder Sand vermischt und gelegentlich gelockert werden. Topf- und Kübelpflanzen lassen sich ohne Probleme ganzjährig pflanzen. Alle Sträucher sind jedoch vor der Pflanzung in einem Eimer oder ausreichend großen Gefäß zu wässern. Bei der Freilandpflanzung wird die Pflanze dazu in das Pflanzloch gesetzt und zunächst mit dem Erdaushub wieder aufgefüllt. Danach erfolgt eine ausreichende Wässerung.

Gießen und Umtopfen

Der Wasserbedarf der Potentilla fruticosa ist relativ hoch. Sobald der Fünffingerstrauch Holz ausgebildet hat,  kommt er auch mit Trockenheit gut zurecht. Nach längeren trockenen Perioden ist er allerdings für zusätzliche Wassergaben dankbar. In der Anwachsphase ist ein Austrocknen des Erdreiches zu vermeiden.

Während der Blüte sollte nach Möglichkeit nicht umgetopft werden. Auch in der Blütenpause ist beim Umtopfen vorgedüngte Erde nach Möglichkeit zu vermeiden.

Düngen

Auch beim Düngen zeigt sich die Potentilla fruticosa anspruchslos. Zu vermeiden ist allerdings eine einseitige bzw. übermäßige Stickstoffdüngung, damit die Triebe gut ausreifen können, ohne dabei zu lang zu werden. Ein Ziergartendünger in der empfohlenen Dosierung versorgt den weißen oder gelben Strauch mit allen Nährstoffen. Die farbigen Sorten in Topf oder Kübel werden mit regelmäßig mit einem Volldünger versorgt. Bei ausgepflanzten Sträuchern erfolgt die Düngung mit einem Volldünger im Frühjahr. Im Mai/Juni, rechtzeitig vor Beginn der Blüte, kann eine leichte Stickstoffdüngung erfolgen. Werden im Frühsommer Hornspäne in das Erdreich eingearbeitet, ist eine zusätzliche Sommerdüngung nicht erforderlich. In der Hauptblütezeit, ab Juli, sollte auch dieser Sommerblüher nicht mehr gedüngt werden, um das Wachstum neuer Triebe vor dem Wintereinbruch zu verhindern. Neue Triebe können in den wenigen Monaten bis zur Ruheperiode nicht mehr ausreichend verholzen und sterben mit den ersten Frösten bereits ab. Daher ist auch von der Gabe eines Langzeitdüngers im Frühjahr abzusehen.

Fingerstrauch - Potentilla fruticosa

Schneiden

Der natürliche Wuchs des Fünffingerstrauchs geht eher in die Breite als in die Höhe. Geschnitten wird die Potentilla fruticosa im Frühjahr oder direkt nach der Blüte – und zwar um ein Drittel. Der Rückschnitt auf 2/3 der Pflanze verhindert das Verkahlen der Pflanze von unten her. Als typischer Sommerblüher zeigt der Fünffingerstrauch seine Blüten am  diesjährigen gebildeten („neuen“) Holz. Grundsätzlich genügt ein Rückschnitt etwa alle 2 bis 3 Jahre. Bei Bedarf, wie etwa nach einem Schädlingsbefall, kann auch stärker zurückgeschnitten werden. Der drastische Verjüngungsschnitt sollte allerdings nicht zu tief in das alte Holz gehen, da schwache oder überalterte Sträucher dabei eingehen können.

Vermehren

Der Fünffingerstrauch lässt sich leicht durch Stecklinge vermehren, die im Sommer von den vorhandenen Pflanzen abgeschnitten werden. Diese werden in ein Gemisch aus Gartenerde und Sand gesteckt und in der folgenden Zeit nur ganz leicht feucht gehalten. Auch eine Vermehrung durch Samen ist möglich. Hierzu werden im Herbst die Samen von einem Strauch abgesammelt und direkt wieder an der gewünschten Stelle im Garten ausgesät.

Krankheiten

Krankheiten hat der Fünffingerstrauch kaum zu fürchten, unter Umständen ist jedoch mit Mehltau zu rechnen. Noch widerstandsfähiger als die gelben und weißen Pflanzen sind die Wildformen der Potentilla fruticosa. Ist der pH-Wert des Substrates zu hoch, kann dies zu einem Eisenmangel (Eisenchlorose) der Pflanze führen, wobei zu viel Dünger die Blütenbildung negativ beeinflusst.

Schädlinge

Blattläuse können gelegentlich auftreten und lassen sich mit den handelsüblichen Mitteln gegen Schädlingsbefall bekämpfen.

Tipp der Redaktion

Mit seiner geringen Größe eignet sich der Fünffingerstrauch nicht nur für die Kübelbepflanzung, sondern macht sich auch sehr gut, einzeln oder in Gruppen, in kleinen Gärten, als Bodendecker, bei der Hangbepflanzung oder als Grab- und Beeteinfassung. In japanischen, formalen und modernen Gärten wirkt die Potentilla fruticosa nach einem Formschnitt besonders attraktiv. Etwas empfindlich reagiert diese Pflanze auf einen sehr kalkhaltigen Boden, dann bekommen ihre Blätter schnell unschöne Flecken oder werden gelb. Um dies zu verhindern, wird der Strauch am besten nur mit Regenwasser gegossen.

Häufige Fragen

Wie wird der Fünffingerstrauch geschnitten?

Alle zwei bis drei Jahre genügt ein Rückschnitt um 1/3 der Pflanze.

Ist der Fünffingerstrauch immergrün?

Der Strauch wirft im Winter sein Laub ab, ist aber absolut winterhart.

Wissenswertes zum Fünffingerstrauch in Kürze

  • Der Fünffingerstrauch (Potentilla fruticosa) ist eine äußerst pflegeleichte Pflanze, die über einen langen Zeitraum blüht.
  • Diesen kleinen Strauch gibt es in verschiedenen Sorten, die gelbe, rote, weiße oder rosafarbene Blüten bilden.
  • Je nach Sorte beginnt die Blütezeit schon im Frühling oder erst im Frühsommer und dauert bis in den Herbst hinein an.
  • Einige dieser Sorten eignen sich sehr gut als Bodendecker, andere dagegen eher als kleiner Busch oder als Heckenpflanze.
  • Der Fünffingerstrauch wird meist etwa 50 bis 70 cm hoch und wächst dabei recht buschig.
  • Er kann einzeln oder in einer Gruppe gesetzt werden …
  • … und eignet sich auch als niedrige Hecke, die durch einen regelmäßigen Schnitt auf der gewünschten Höhe gehalten werden kann.

Als Bodendecker eignen sich Sorten wie der Potentilla fruticosa Goldteppich, der stark in die Breite wächst und dadurch große Flächen vor Unkraut schützt. Damit er einen geschlossenen Teppich bildet, werden pro Quadratmeter etwa fünf Pflanzen benötigt. Der Potentilla fruticosa Goldteppich blüht von Mai bis Oktober mit zahlreichen gelbe Blüten, die auf dem Grün des Laubs gut zur Geltung kommen.

  • Der Fünffingerstrauch sollte einen sonnigen bis halbschattigen Platz bekommen, wo es im Sommer nicht all zu heiß wird.
  • Gegebenenfalls kann er von etwas größeren Gehölzen beschattet werden.
  • Nachdem die Pflanze gut angewachsen ist, braucht sie in der Regel nicht mehr gegossen zu werden, denn sie kommt mit wenig Wasser aus.
  • Aus diesem Grund eignet sich der Fünffingerstrauch auch sehr gut als Steingartenpflanze oder für andere eher trockene Stellen im Garten.
  • Zu trocken sollte der Boden allerdings auch nicht sein, daher sollte der Fünffingerstrauch im Sommer während lang anhaltender Trockenperioden hin und wieder bewässert werden.
Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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