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Kletterjasmin – Pflege von Sommerjasmin, Solanum jasminoides

Der Kletter- oder auch Sommerjasmin (botanisch Solanum jasminoides) besticht vor allem durch seine ungemein schöne Blütenform und wertet mit dieser jeden Garten, jeden Balkon und auch jede Terrasse ungemein auf. Zudem versprühen seinen schönen weißen Blüten einen sehr angenehmen und süßlichen Duft, der sich während der gesamten Blütezeit – also bis zum ersten Frost – hält.

Der Sommerjasmin ist eine wahre Augenweide, der den Garten aber nicht nur optisch aufwertet, sondern durch seinen Duft auch für ein einzigartiges, sommerliches und angenehmes Ambiente sorgt. Gut zu wissen ist jedoch, dass sich der einzigartige Blütenduft erst nach dem Sonnenuntergang verbreitet. Das ist aber nicht der einzige Grund, der den Sommerjasmin zu einer der beliebtesten und gefragtesten Kletterpflanzen gemacht hat. Denn der Sommerjasmin gehört zur Familie der Kletterpflanzen und wächst ungemein schnell heran – selbst im Kübel.

Während einer Vegetationsperiode kann der Kletterjasmin bis zu vier Meter hoch werden. Dadurch sieht die Pflanze im Garten nicht nur toll aus, sondern schützt auch schnell vor neugierigen Blicken von außen.

Der Jasmin lässt sich recht unkompliziert im Frühjahr aus Samen der Pflanze ziehen oder ist zum Frühlingsbeginn als kleiner oder auch größerer Zögling in vielen Gärtnereien erhältlich. Ursprünglich stammt der Kletterjasmin übrigens aus den Tropen, ist aber dennoch sehr winterhart und robust. Dafür sorgten Jahrzehnte der erfolgreichen Zucht, die den Kletterjasmin sehr gut an das deutsche Klima anpassten. Vor Schädlingen wie Blattläusen schützt das den Sommerjasmin aber leider nicht. Gerade diese haben die hübsche und wohl duftende Pflanze regelrecht zum Fressen gerne.

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Krankheiten und Schädlinge

Leider ist der Sommerjasmin, wie bereits angedeutet, sehr anfällig für Schädlinge wie Blattläuse. Diese breiten sich bevorzugt im Sommer, wenn es recht trocken ist, rasend schnell auf den Blättern und Blüten der Pflanze aus. Ist man hier als Gärtner jedoch schnell und rückt den Schädlingen direkt zu Leibe, lässt sich die Plage meist eindämmen und beenden, bevor sie wirklich ausgebrochen ist. Und dazu eignen oftmals sogar einfache und schonende Hausmittel, die man nur gelegentlich auf die Blätter der Pflanze sprühen muss.

Weitere mögliche Schädlinge, mit denen man im Garten zu kämpfen hat, können neben Blattläusen übrigens noch sein:

  • Ameisen
  • Raupen
  • Spinnmilben
  • Kartoffelkäfer
  • weiße Fliegen
  • Schnecken
  • Fadenwürmer

Typische Krankheiten, die den Kletterjasmin befallen können, sind hingegen oft:

  • Mehltau
  • Schimmel (selten)
  • Pilzbefall
  • Fäulnis (etwa der Wurzeln)

Geeignete Hausmittel, um Schädlingen und meist auch verschiedenen Krankheiten den Garaus zu machen sind unter anderem:

  • milde Seifenlauge – die gesamte Pflanze damit abspülen
  • die Erde mit Kaffeesatz zu bedecken
  • Knoblauch – in die Erde geben (beugt vor)
  • Sud aus Zwiebeln – auf den Boden über der Wurzel geben
  • Thymian (bei Ameisen)

Die Pflanzen sollten übrigens nicht nur einmal, sondern sofern ein Schädlings- oder Krankheitsbefall vorliegt, mehrere Wochen regelmäßig mit den geeigneten Mitteln behandelt werden.

Selbstverständlich kann man den Schädlingen und Krankheiten aber auch mit speziellen Pflanzenschutzmitteln, wie sie im Fachhandel erhältlich sind, zu Hilfe kommen. Auch hier ist der Kletterjasmin relativ robust – auch wenn man es mit den verwendeten Mengen der chemischen Mittel auf keinen Fall übertreiben sollte. Unkaputtbar ist der Kletterjasmin nämlich nicht.

Kletterjasmin - Sommerjasmin - Solanum laxum

Fernab der Blattläuseplage ist der Sommerjasmin jedoch an sich sehr pflegeleicht. Er hält zahlreichen Krankheiten lange Zeit stand und verlangt seinem Besitzer auch in Sachen Aufzucht und Pflege nicht allzu viel ab. Er verlangt lediglich ein sonniges und windgeschütztes Plätzchen, an dem er heranwachsen kann und einen Boden, dem es nicht gerade komplett an Nährstoffen fehlt. Wirklich viele Nährstoffe braucht der Jasmin allerdings nicht. Aber: Umso nährstoffreicher der Boden, umso prächtiger wächst die Pflanze heran und umso schöner werden die Blüten.

Überblick

  • bevorzugt Aussaat Ende Februar bis März
  • Blütezeit ist im Spätsommer
  • bevorzugt einen sonnigen, warmen und windgeschützten Standort
  • eine Grunddüngung im Frühjahr wird empfohlen
  • sollte einmal pro Woche gedüngt werden
  • mag es feucht und sollte viel gegossen werden
  • die Wassermenge sollte im Herbst stetig verringert werden
  • ist winterhart
  • sollte bei einem harten Winter eventuell mit lauwarmen Wasser ab und zu gewärmt werden

Der Kreislauf der Vegetation im Detail

Der Sommerjasmin ist zwar relativ anspruchslos, sollte allerdings während der Aufzucht und auch im Frühling – etwa nach der Überwinterung – durch einen nährstoffreichen Boden oder durch regelmäßiges Düngen mit allem versorgt werden, was er braucht. Zudem kann es – auch wenn der Jasmin winterhart ist – nicht schaden, diesen für die Überwinterung umzutopfen und an einen warmen Ort zwischenzulagern. Bestenfalls sollte man ihn in diesem Fall aber erst nach den Eisheiligen zurück ins Freie bringen. Denn wenn der Jasmin den Winter im Warmen verbracht hat, könnte es sein, dass er die plötzliche Umstellung nicht unbeschadet übersteht.

  • sollte der Kletterjasmin erst nach der Blütezeit und somit im Spätherbst zurückgeschnitten werden
  • sollen beim Schnitt die alten Triebe stehen bleiben (mindestens 3 cm) – stirbt ab, wenn die Triebe zu kurz geschnitten werden
  • genügt ein Lichten der Pflanze oftmals auch
  • sollte die Wurzel bei einer Überwinterung im Freien geschützt werden (etwa mit einer Plastiktüte)
  • Fazit: Eine Pflanze für jeden Gartenfall?

Der Sommerjasmin ist eine beliebte Kletterpflanze, die jedem Garten aufzuwerten vermag und zahlreiche positive Eigenschaften mitbringt. Dass sie relativ pflegeleicht und winterhart ist, ist nur eine davon. Einziger Nachteil ist die hohe Anfälligkeit, was Blattläuse betrifft. Da sich auch diese Plage, mit dem richtigen Wissen und den richtigen Mitteln, allerdings schnell unter Kontrolle bringen lässt, überwiegt dieser „Nachteil“ nicht den Vorteilen, die der Kletterjasmin vorzuweisen weiß.

Pflege

Der Kletterjasmin ist nicht winterhart und eignet sich daher nur als Kübelpflanze, die den Sommer draußen verbringt und im Winter eingeräumt werden muss. Alternativ kann er aber auch ganzjährig in einem Wintergarten stehen. Er sollte einen möglichst sonnigen oder halbschattigen und warmen Platz bekommen und wird dort bei guter Pflege mehrere Meter hoch. Als Kübelpflanze erreicht er zwar meist nur eine Höhe zwischen einem und zwei Metern, trotzdem braucht er aber ein Rankgerüst, an dem er sich mit seinen langen Trieben festhalten kann. Der Kletterjasmin blüht von Mai bis Oktober mit kleinen weißen Blüten, die an die Blüten der Kartoffeln erinnern und wird daher auch Kartoffelstrauch genannt. Bei der ganzjährigen Kultur in einem Wintergarten kann es vorkommen, dass er sogar im Winter Blüten bildet.

Der Kletterjasmin wird erst dann wieder gegossen, wenn die oberste Schicht der Pflanzerde abgetrocknet ist. Er braucht in den Sommermonaten jedoch reichlich Wasser. Als Kübelpflanze sollte er auch mit zusätzlichen Nährstoffen versorgt werden, hierfür ist ein Dünger für blühende Balkonpflanzen gut geeignet. Weil sich die Blüten beim Kletterjasmin immer an den Spitzen der Triebe bilden, können diese Triebe durch einen Rückschnitt dazu angeregt werden, sich neu zu verzweigen und dadurch weitere Blüten zu bilden. Hierdurch bleibt die Pflanze insgesamt auch etwas kompakter. Ein Rückschnitt kann entweder schon im Herbst oder im zeitigen Frühjahr erfolgen. Ein Umtopfen ist beim Kletterjasmin meist erst nach zwei bis drei Jahren notwendig. Als neues Substrat ist herkömmliche Blumenerde völlig ausreichend.

Überwintern

weisser Jasmin

Der Kletterjasmin stammt aus warmen Gebieten in Südamerika und ist daher nicht frosthart. Er braucht für die Winterzeit einen kühlen Raum mit einer Temperatur von etwa 5°C, der möglichst hell sein sollte, denn er ist immergrün und benötigt daher auch im Winter Licht für die Photosynthese. Sollte kein heller und kalter Raum zur Verfügung stehen, kann der Kübel auch in einen dunklen Raum gestellt werden, in diesem Fall wirft die Pflanze jedoch all ihre Blätter ab. Im Winter wird der Kletterjasmin in einem hellen Raum nur wenig und in einem dunklen Raum fast gar nicht mehr gegossen und nicht mehr gedüngt, damit er seine Ruhephase einhalten kann. Ist die Pflanze schon so groß geworden, dass sich kein passender Raum für die Überwinterung mehr findet, kann sie vor dem Einräumen ruhig kräftig zurückgeschnitten werden.

Vermehrung

Ein Kletterjasmin lässt sich recht leicht durch Stecklinge vermehren. Hierzu können in der Zeit vom Frühling bis zum Sommer die Spitzen der Triebe abgeschnitten werden. Sie sollten einen Länge von etwa zehn Zentimetern haben und werden, nachdem die untersten Blätter entfernt wurden, in Töpfe mit Anzuchterde gesteckt. Diese Erde wird in der ersten Zeit nur ganz leicht feucht gehalten, damit die Stecklinge nicht zu faulen beginnen. Erst nachdem sich überirdisch ein Wachstum zeigt, kann die Wassermenge langsam immer weiter erhöht werden. Um eine möglichst buschige Pflanze zu erhalten, ist es hilfreich, gleich mehrere dieser Stecklinge in einen Topf zu pflanzen.

Der Kletterjasmin ist in allen Teilen giftig und daher für Haushalte mit kleinen Kindern und Haustieren nicht oder nur bedingt geeignet.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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