Hundspetersilie erkennen & Verwechslung vermeiden | Ist sie giftig?
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Die Petersilie ist eine pflegeleichte Pflanze im Garten, kann jedoch mit der Hundspetersilie verwechselt werden. Aus diesem Grund wurde auch die krause Petersilie gezüchtet, um eine Verwechslung zu vermeiden. Sie ist jedoch im Geschmack milder, weshalb die glatte Petersilie nach wie vor eines der wichtigsten Küchenkräuter ist. Doch alleine durch den unangenehmen Geruch, ist die Hundspetersilie von der essbaren glatten Petersilie zu unterscheiden.
Toxizität
Für die Giftigkeit der Hundspetersilie, botanisch auch Aethusa cynapium genannt, geht von verschiedenen Polyine, allem voran das Aethusin. Vergleichbare Polyine sind auch im giftigen Wasserschierling zu finden. Bei der Aufnahme von Aethusin kann dies zu unterschiedlichen Vergiftungserscheinungen kommen.
Mögliche Symptome einer Vergiftung durch Aethusin:
- Übelkeit
- Durchfall
- Leibschmerzen
- Krämpfe
In geringen Mengen wirkt die Pflanze nicht tödlich, eine Suppe wie sie aus der Petersilie gemacht wird, kann jedoch gefährlich werden. In größeren Mengen führt das Aethusin zur Atemlähmung und in weiterer Folge zum Tod. Der Vorteil ist, dass die Aethusa sehr einfach von der essbaren Petersilie unterschieden werden kann.
Unterarten
Von der Aethusa gibt es zwei Unterarten, die sich durch ihre Standortwahl unterscheiden. Aethusa cynapium subsp. cynapium bevorzugt Ruderalstellen und ist entlang von Brachflächen oder Äckern zu finden. Aethusa cynapium subsp. elata hingegen bevorzugt Wälder. Sie ist entlang von feuchten Lichtungen häufig in Gesellschaft von Springkräutern zu finden. Beide Arten sind jedoch gleichermaßen giftig.
Blatt
Optisch sehen sich beide Unterarten sehr ähnlich. Aethusa cynapium subsp. elata hat eher schmale und längliche Laubblattzipfel, während Aethusa cynapium subsp. cynapium eher eiförmige Laubblattzipfel hat und dadurch einfacher mit der gewöhnlichen Petersilie zu verwechseln ist. Das Blatt ist eines der wichtigsten Unterscheidungsmerkmale zur Gartenpetersilie, denn die Aethusa ist an der Unterseite stark glänzen.
Stängel
Die Aethusa ist ebenfalls zweijährig. Im zweiten Jahr bildet sie, wie die normale Petersilie, Blüten aus. Am Stängel sind jedoch die Unterschiede sehr deutlich zu erkennen.
Der Stängel von Aethusa sieht folgendermaßen aus:
- rund mit leichten Kanten
- bläulich bereift
- gelegentlich rötliche Flecken
Vor allem die rötlichen Flecken und die Bereifung sind ein Alarmsignal, dass es sich in diesem Fall um den giftigen Doppelgänger handelt.
Blüte
Im blühenden Zustand ist die Hundspetersilie sehr einfach zu erkennen. An der Dolde der zweiten Ordnung sitzen sehr auffällige Hüllblättchen. Sie sind überdurchschnittlich lang und sehen aus, wie kleine Stacheln, die nach unten zeigen. Da es durchaus zu einer Verkreuzung mit anderen Doldenblütengewächsen kommen kann, unter anderem auch der Petersilie, sollte keinesfalls eine Pflanze mit so auffälligen Hüllblättchen genutzt werden.
Gefahr durch verunreinigtes Saatgut
In der Regel tritt Aethusa in Gärten nur selten auf, wahrscheinlicher ist allerdings eine Verkreuzung mit dem giftigen Doppelgänger. Unterschied ist anhand der Samen kaum feststellbar, erst wenn die nächste Generation gezüchtet wird, kann es anhand der Merkmale erkannt werden. Problematisch bei einer Verkreuzung ist allerdings, dass die nächste Generation beide Merkmale tragen kann und die Unterscheidung problematisch ist.
Hundspetersilie bekämpfen
Obwohl die Aethusa in Gärten selten zu finden ist, ist sie deutlich häufiger entlang von Äckern oder Gartenflächen, die früher einmal ein Acker waren. Durch die markanten Merkmale ist allerdings eine Verwechslung ausgeschlossen und sie kann gezielt bekämpft werden. Die Hundspetersilie zu bekämpfen ist nicht sehr einfach, denn sie widersteht sogar chemischen Herbiziden. Tritt die Pflanze nur in kleinen Mengen auf, ist die einfachste Variante sie konsequent auszujäten. Natürlich sollte an solchen Stellen keine normale Petersilie gepflanzt werden, damit es zu keiner Verwechslung kommt.