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Weinstock-Pflege – Pflanzen, Schneiden und Vermehren

Wein - Vitis

Weinreben erfreuen sich im Garten großer Beliebtheit und zaubern ein mediterranes Flair. Sie benötigen eine fundierte Pflege und einen Standort, an dem Wärme und Sonne vorhanden sind. Der hohe Wärme- und Lichtbedarf ist für das Wachstum der Pflanzen, sowie den Fruchtstand notwendig. Werden Weinreben an einem halbschattigen oder gar schattigen Ort gepflanzt, kann dies zu einem schlechten Wuchs oder zum Schädlingsbefall und einer Erkrankung der Pflanze führen.

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Anforderungen an das Pflanzen und den Standort

Ehe man die Weinreben im heimischen Garten einsetzt, sollte man sich über die geeigneten Sorten informieren und eine Sorte bevorzugen, die im europäischen Klima gedeiht und mit den hier verfügbaren Standortbedingungen einverstanden ist. Gekauft werden Weinreben als kleine Jungpflanzen, die im April oder Mai im Garten verbracht werden. Eine frühere Auspflanzung ist nicht angeraten, da starker Frost zu Frühlingsbeginn das Anwurzeln und somit das Wachstum der Pflanze einschränken können. Die Pflanzfläche muss nicht größer als 30 Zentimeter, dafür aber 50 Zentimeter tief sein. Auf eine durchlässige und nährstoffreiche Erde im Pflanzloch sollte der Gärtner achten und den Boden am besten mit Kompost oder spezieller Pflanzenerde mischen. Eine Jungpflanze wird möglichst tief in den Boden gesetzt, wodurch der überirdische Stand in der Regel nicht mehr als 4 Zentimeter beträgt. Damit die Weinrebe optimal anwächst und ihre Wurzeln im Bodengrund ausbreitet, sollte man:

  • das Pflanzloch nicht niedriger als 50 Zentimeter ausgraben
  • das Loch zur Hälfte mit angereicherter Erde befüllen
  • die Erde leicht andrücken und wässern
  • nun die restliche Erde darüber geben und sie ebenfalls leicht andrücken.

Ein erneutes Gießen ist nicht notwendig. Zu viel Wasser und zu häufiges Gießen würden der jungen Weinrebe schaden. Eine Bewässerung im Abstand von 10 bis 14 Tagen ist bei Weinreben ausreichend.

Richtig schneiden

In der Wachstumsphase, beim Weinstock auch Erziehung genannt, ist vorerst kein Schnitt notwendig. Doch schon vor dem ersten Winter sollte ein Beschnitt der Pflanze erfolgen. Weinreben sind in ihrem Wuchs sehr flexibel und können daher verhältnismäßig individuell geschnitten werden. Erst nach mehreren Schnitten kann sich der Gärtner eine Meinung darüber bilden, mit welcher Schnittform der Weinstock am besten wächst und kann diese Technik beibehalten. Der Winterschnitt erfolgt im Februar oder März, auf jeden Fall aber, ehe die Knospen der Weinrebe aufgehen. Beim Schneiden der Weinstöcke geht man wie folgt vor:

  • neue Triebe (Vorjahresholz) erkennen
  • Grobschnitt durchführen und alle Triebe auf 4 bis 6 Knospen kürzen
  • Knospen zählen, da Früchte nur aus dem Vorjahresholz wachsen
  • gut gewachsene und kräftige Vorjahrestriebe mit Band markieren
  • zweiter Grobschnitt, zu dünne Triebe aus dem Vorjahr bis zum Hauptstamm abschneiden
  • Feinschnitt zur optischen Aufbereitung der Weinrebe.
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Die Prozedur klingt durch den doppelten Schnitt und das Anbringen zwar aufwändig, ist aber die beste Möglichkeit, der Weinrebe einen starken Wuchs zu ermöglichen und sie keine unnötige Kraft in zu dünne und schwache Triebe aufwenden zu lassen. Hierbei kann der Gärtner auch die Wuchsform bestimmen und den Weinstock so beschneiden, dass dieser in die gewünschte Richtung und im bevorzugten Umfang wächst. Nicht nur bei der Weinreben Züchtung in Kultur, sondern auch bei der Entscheidung für einen dekorativen Weinstock im Garten sollte der Beschnitt nicht zu kurz kommen und zur Pflege im Frühjahr gehören.

Die Vermehrung

Nach dem Beschnitt bleiben einige frische Triebe vom Vorjahresholz übrig. Diese sind zur Vermehrung der Weinreben ideal, da die junge Pflanze aus Stecklingen gezogen wird. Da ein Steckling der Weinrebe sehr schnell Wurzeln bildet und anwächst, muss er nicht in einem Wasserglas Wurzeln schlagen und später eingepflanzt werden. Gleiches gilt auch bei der Vermehrung über Absenker, die vor allem im professionellen Weinanbau genutzt und zur Vermehrung kräftiger und gesunder Pflanzen bevorzugt werden. Für die Vermehrung von Weinstöcken ist es notwendig:

  • Reblaus resistente Pflanzen zu wählen
  • den mittleren Teil eines Triebes nutzen
  • das Unterteil mit einem langen Schrägschnitt versehen
  • Sand- Humus Gemisch zum Anpflanzen bevorzugen
  • den Trieb 2 Knoten aus der Erde schauen lassen
  • gut angießen. 

Wird der richtige Bodengrund für die Vermehrung gewählt und der Wurzelballen des Stecklings oder Absenkers ausreichend feucht, aber ohne Staunässe gehalten, treibt die kleine Weinrebe bereits nach wenigen Wochen aus. Der Standort zur Vermehrung eines Weinstocks sollte sonnig und warm gewählt werden. Da die kleine Pflanze im Herbst an ihren dauerhaften Standort umgepflanzt wird, muss der Standort zur Aufzucht nicht der Platz sein, an dem die Weinrebe später wachsen und tiefe Wurzeln schlagen soll. In einem warmen Sommer und bei ausreichender Pflege ist der Steckling im Herbst so weit angewurzelt, dass er an seinen dauerhaften Standort im Garten gepflanzt werden kann.

Worauf zu achten ist

Die Weinrebe ist eine relativ pflegeleichte Pflanze und benötigt keinen großen zeitlichen Aufwand des Gärtners. Allerdings sind Weinreben bei zu feuchter Haltung oder an einem meist schattigen Standort sehr anfällig für Rebläuse und andere Pflanzenkrankheiten. Ist eine Rebe mit der gefürchteten Laus befallen, kann sich die Erkrankung auf alle im Garten befindlichen Weinreben ausbreiten und eine regelrechte Epidemie erzeugen. Daher ist die regelmäßige Kontrolle auf Schädlingsbefall eine sehr wichtige Option. Wird ein Reblaus Befall frühzeitig erkannt, kann der Gärtner den Weinstock retten. Oftmals tritt die Erkrankung zuerst an einer relativ kleinen Stelle auf, welche entfernt wird und so eine Ausbreitung der Reblaus auf die gesamte Pflanze vermeiden lässt. Die Pflanzen sind winterhart und mehrjährig. Bei Jungpflanzen kann es im ersten Winter ratsam sein, eine Schicht Rindenmulch als Schutz vor starkem Frost überirdisch zu verteilen und die noch zarten Wurzeln gegen Bodenfrost zu dämmen. Weinreben faszinieren nicht nur im Sommer, sondern begeistern im Herbst durch charmant farbenfroh präsente Laubfärbung.

So pflanzen Sie den Weinstock

Auch, wenn wie bereits erwähnt, der Standort eine untergeordnete Rolle beim Pflanzen eines Weinstockes spielt, können Sie die Ernte des Weines um einiges beeinflussen.

  • Ideal als Standort wäre die Südwest- oder Südseite. Vielleicht können Sie den Wein vor eine Hauswand oder vor eine Mauer pflanzen? Je mehr Sonne der Wein bekommt, desto süßer werden die Trauben.
  • Ein lockerer Boden ohne Staunässe wäre optimal.
  • Wenn möglich, dann pflanzen Sie den Weinstock in den Herbstmonaten, dann kann der Wein bis zur nächsten Saison neue Wurzeln bilden.

Im ersten Schritt benötigen Sie ein passendes Erdloch. Wenn Sie den Wein in einen Kübel setzen möchten, dann sollte dieser eine entsprechende Größe aufweisen, damit der Wein genügend Platz für die Ausbildung der Wurzeln hat. Pflanzen Sie den Weinstock in die Erde, so sollte das Loch etwa 50 Zentimeter tief sein.

Sie können das Loch nun zusätzlich mit Spänen oder mit kleinen Kieseln untersetzen. Dann füllen Sie das Loch mit Wasser. Nach einigen Tagen, hat sich die Erde gesetzt und Sie können den Weinstock nun fast einsetzen. Kürzen Sie lediglich davor seine Wurzeln ein wenig. Wenn der Weinstock an einer Hauswand gepflanzt wird, dann setzen Sie den Weinstock leicht schräg zur Mauer in das Pflanzloch.

Wichtig ist hierbei, dass zwischen Hauswand und Wurzeln um die 50 Zentimeter liegen. Im Anschluss füllen Sie das Loch wieder mit Erde auf und drücken diese gut an. Nun nur noch gießen und der Wein kann wachsen und gedeihen.

Die Pflege

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Damit Sie auch lange Freude an Ihrem Weinstock haben, bedarf dieser auch entsprechender Pflege. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist der Rückschnitt des Weines. Schneiden Sie hierbei nur die Haupttriebe auf zwei Knospen zurück. Lassen Sie über den Knospen noch zwei bis drei Zentimeter stehen, dann können diese nicht austrocknen. Sobald der Weinstock in der nächsten Saison – im Frühjahr austreibt, kürzen Sie die stärkeren Triebe erneut und entfernen die kranken und schwachen Triebe.

Binden Sie nun die restlichen Triebe fächerförmig fest, sodass diese entlang der Hauswand wachsen können. Im Juni können Sie dann die zu dicht gewachsenen Rebentriebe auslichten. Entfernen Sie bei dieser Gelegenheit alle Triebspitzen, die länger als 90 Zentimeter sind. Im August sollte der Wein dann erste Früchte tragen. Das ist der Zeitpunkt um die Triebe bis auf fünf Blätter über dem Fruchtstand zu kürzen.

Gießen Sie den Weinstock nur, wenn die Erde besonders trocken ist – allerdings niemals, wenn der Weinstock Trauben trägt. Sie können den Wein auch ein bis zweimal im Jahr düngen. Die optimale Zeit wäre vor dem Austreiben oder nach der Blüte.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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