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Wann sollte man Rollrasen verlegen? So wird’s gemacht

Was eben noch eine Baustelle war, erscheint jetzt schon in saftigem Grün. Vor allem die schnelle Begrünung und Schaffung eines fertigen Rasens ohne lange Wartezeit veranlasst Gärtner und Hausbesitzer, sich für einen Rollrasen zu entscheiden. Wer jedoch meint, ein Rasen wachse ja schließlich überall, der irrt. Auf ungünstigen Standort- und Bodenverhältnissen ist der Rasen schnell trocken oder wird durch das ungeliebte Moos verdrängt. Deshalb ist ein guter Untergrund wichtig – auch beim Rollrasen.

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Steckbrief

  • anderer Name: Grassoden, Fertigrasen
  • fertiges Stück Rasen inklusive Wurzeln
  • wird auf großen Flächen ausgesät und nach etwa einem Jahr geerntet
  • sehr hochwertiges Saatgut
  • dichte, geschlossene Grasnarbe
  • nahezu unkrautfrei, dicht und sattgrün
  • Varianten: Sportrasen, Spielrasen, Premiumrasen

Wann sollte ein Rollrasen verlegt werden?

Grundsätzlich kann ein Rollrasen bei frostfreiem Boden immer verlegt werden. Ein Auslegen ist auch im Hochsommer prinzipiell möglich, allerdings muss der Rasen zum Anwachsen dann sehr häufig gegossen werden. Am besten ist das Projekt Rollrasen im Frühjahr ausführbar. Dann hat der Rasen ausreichend Zeit anzuwachsen und muss auch nicht dauernd gegossen werden. Ein frisch angelegter Rollrasen ist bereits nach einigen Wochen voll belastbar.

Vorbereitung des Bodens

Was viele Hobbygärtner unterschätzen: Nur mit einer guten Bodenvorbereitung wächst ein Rollrasen auch optimal, bleibt dicht und saftig grün. Deshalb sollte unbedingt im Vorfeld die Bodenbeschaffenheit unter die Lupe genommen werden. In den wenigsten Gärten ist der Untergrund wirklich optimal.

1. Altrasen entfernen

Sie möchten Ihren alten Rasen durch einen neuen Rollrasen ersetzen?  Vielleicht ist dieser von Unkräutern und Moos durchzogen oder nur spärlich gewachsen? Ohne Änderungen im Bodenmilieu wird der neue Rollrasen schnell ähnlich aussehen. Damit der Rollrasen verlegt werden kann, muss erst einmal der alte Rasen weichen. Hierzu benutzen Sie am besten einen Sodenschäler, der das Gras mitsamt seiner Wurzeln in einer bestimmten Tiefe einfach abschneidet.

2. Bodenbeschaffenheit prüfen

Bevor Sie sich an die Bearbeitung des Bodens machen, sollten Sie alle Wurzeln, Steine und Pflanzenreste herausholen.

  • Bodenbeschaffenheit prüfen (schwer, sandig oder humos)
  • Ist der Boden gut durchlässig für Wasser oder neigt er zu Staunässe?
  • Ist der Untergrund lehmhaltig und schwer oder ist er humos und feinkrümelig?
  • Besteht der Boden zu einem hohen Anteil aus Sand oder Lehm?
  • Welchen pH-Wert hat der Boden?

Rasen bevorzugt humose Böden, die in der Lage sind, Wasser gut zu speichern, aber keine Staunässe produzieren. Wenn Sie einen weniger optimalen Boden im Garten haben, ist das kein Problem. Sie können einfach und gezielt Ihren Gartenboden verbessern.

Tipp:

Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Eigenschaften Ihr Gartenboden hat, können Sie eine Bodenanalyse vornehmen lassen. Ein Analyseset ist schon ab etwa 20 Euro im Fachhandel erhältlich.

3. Boden verbessern

Sind die Bodenverhältnisse nicht optimal, ist jetzt die einmalige Gelegenheit, etwas zu ändern. Dies ist in der Regel ganz einfach:

  • schwere Lehmböden mit Kompost (Humus) und Sand vermischen
  • sandige Böden mit Humus aufarbeiten
  • sehr saure pH-Werte: Boden leicht kalken
Rollrasen verlegen

Anschließend sollten Sie das Areal nach Augenmaß planieren, damit keine groben Bodenunebenheiten auftreten.

4. Boden auflockern

Bei kleinen Rasenflächen kann der Boden mit der Grabgabel oder einem Spaten umgegraben werden. Sind größere Flächen geplant, tut sich der Gärtner mit einer Gartenfräse oder Kreiselegge leichter. Diese können für relativ wenig Geld im Gartengeräteverleih ausgeliehen werden. Aufgelockert werden müssen mindestens 10 Zentimeter Bodentiefe, mehr ist noch besser. Hierbei können Zusätze wie Sand, Humus oder Kalk gleich mit in den Boden eingearbeitet werden.

5. Feinbegradigung

Mit einem feinen Rechen ebnen Sie nun den aufgelockerten Boden. Legen Sie sehr viel Sorgfalt in diesen Arbeitsschritt, da spätere Unebenheiten nur noch mit sehr großem Aufwand auszugleichen sind. Entfernen Sie alle groben Bestandteile, die sich auf der Oberfläche sammeln.

6. Walzen

Die obere Schicht des Bodens ist nun sehr locker. Würde der Rollrasen direkt zu diesem Zeitpunkt aufgebracht, käme es im Laufe der Zeit zu Ausspülungen und Setzungen durch das Regenwasser. Um dies zu verhindern, wird die geharkte Fläche mit einer Gartenwalze befestigt. Sind noch Unebenheiten zu sehen, werden diese nochmals mit der Harke begradigt und abermals gewalzt.

Tipp:

Der Abstand zwischen der Weg- oder Terassensteinoberkante und dem planierten Untergrund sollte etwa 2 Zentimeter betragen. Nur so kann der Rollrasen später bündig aufgelegt werden.

7. Startdünger

Wer keine Bodenanalyse durchgeführt hat und damit gezielt düngen kann, sollte seinem Rollrasen unbedingt einen speziellen Startdünger gönnen, damit der Rasen gut anwachsen kann.

8. Nochmals Aufharken

Ist die Fläche gedüngt und gewalzt, wird sie nochmals vorsichtig etwa 1 Zentimeter tief aufgeharkt. So wird der Dünger in den Boden eingearbeitet, der direkte Untergrund gelockert und kleinere Unebenheiten (wie Fußabdrücke) ausgeglichen.

Tipp:

Wenn Sie häufig Probleme mit Maulwürfen in Ihrem Garten haben, empfiehlt es sich, ein spezielles Maulwurfschutzgewebe einzubauen.

Rollrasen verlegen

Meist wird ein Rollrasen in langen, schmalen Bahnen geliefert, die beim Transport zu einer Rolle zusammengelegt wurden. Nach Ankunft im Garten muss der Rollrasen sofort verlegt werden und darf keinesfalls zuerst noch ein paar Stunden zusammengerollt herumliegen.

  • beginnen Sie an der Terrassen- beziehungsweise Gehwegseite
  • an einer Längsseite anlegen (nicht mittendrin)
  • am besten auf einer geraden Seite
  • geschwungene Ränder zum Schluss verlegen
  • Rollrasen lückenlos auf die geharkte Fläche legen
  • nach kompletter Verlegung mit Gartenwalze walzen
  • so bekommt er guten Kontakt zum Untergrund

Nach dem Verlegen müssen Sie die Rasenfläche nun sehr sorgfältig und gleichmäßig bewässern – auch wenn die Sonne scheint! Sonst trocknet der Rasen aus und wächst nicht an. Als grobes Maß für die Wassermenge können Sie mit etwa 20-25 Liter pro Quadratmeter rechnen. Wichtig: Anschließend darf der Rasen erst einmal nicht betreten werden, da der Untergrund jetzt sehr weich ist.

Tipp:

Bei sehr großer Hitze dürfen Sie mit dem Gießen nicht warten, bis der ganze Rasen verlegt ist, sondern müssen bereits verlegte Teilstücke wässern.

Pflegehinweise zum Rollrasen

1. Bewässern

In den ersten zwei Wochen haben die Rasenwurzeln noch keinen intensiven Kontakt zum Untergrund. Deshalb muss die Grassode bei trockenem Wetter stets mit dem Gartenschlauch feucht gehalten werden (mindestens einmal täglich). In dieser Zeit den Rasen möglichst nicht betreten!

2. Mähen

Der erste Schnitt bei einem neuen Rollrasen ist etwas ganz Besonderes und muss mit ein wenig Sorgfalt durchgeführt werden. Dazu gehören unbedingt auch frisch geschärfte Messer beim Rasenmäher.

  • Zeitpunkt: nach etwa 8-14 Tagen
  • der Rasen darf nicht höher als etwa 7-10 Zentimeter werden
  • beim ersten Schnitt nicht tiefer als 5 Zentimeter schneiden
  • weitere Schnitte: zwischen März und Oktober einmal wöchentlich auf etwa 4 cm
  • bei kürzeren Schnitten verbrennt der Rasen schnell

3. Düngen

Nach etwa sechs Wochen sind die Nährstoffe aus dem Startdünger verbraucht. Während der Vegetationszeit sollte etwa 3-4 Mal mit Rasendünger gedüngt werden. Menge: 50 g je Quadratmeter. Alternativ Langzeitdünger verwenden.

Preise für Rollrasen

Je nach Qualität ist der Quadratmeter Rollrasen inklusive Lieferung schon ab etwa 3 Euro erhältlich. Bei geringen Abnahmemengen steigt der Preis auf etwa 5-6 Euro. Geliefert wird der Rollrasen in der Regel in Bahnen von je 40 cm Breite und 2,5 m Länge.

Autor Garten-Redaktion
Ich schreibe über alles, was mich in meinem Garten interessiert.

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