Warum der Blauregen nicht blüht – Ursachen und Hilfe
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Dekorativ, imposant und leicht zu pflegen – der Blauregen begeistert immer mehr Hobbygärtner. Besonders im Ziergarten stellt das Gewächs mit den üppigen blauen Blüten ein optisches Highlight dar. Umso größer ist die Enttäuschung bei jedem Gartenbesitzer, wenn der Blauregen nicht oder nur kümmerlich blüht; dann gilt es, die Ursache für die Blühfaulheit zu finden, damit das Gewächs schnell wieder zum gewohnten Blickfang wird.
Standort beachten
Für die Blühfaulheit des Blauregens sind häufig Fehler bei der Kultivierung verantwortlich; vor allem der Standort spielt hierbei eine wichtige Rolle. So gedeiht der Blauregen am besten an vollsonnigen Standorten; hier können sich die Blüten optimal entwickeln. Eine warme und sonnige Südwand ist am besten geeignet.
Schon wenn das Gewächs im Halbschatten kultiviert wird, bilden sich deutlich weniger Blüten aus, während ein komplett schattiger Platz mitunter zum kompletten Ausfall führen kann.
Damit sich alle angelegten Blüten optimal entwickeln können, ist es wichtig, einen geräumigen Standort auszuwählen und eine Rankhilfe anzubringen. Folgende Varianten haben sich bewährt:
- Kunststoffstäbe
- Gitter aus Metall
- Drahtseile
Optimales Substrat wählen
Wenn der Blauregen nicht oder nur unzureichend blüht, kann auch die Verwendung eines ungünstigen Substrats die Ursache sein, denn das Gewächs stellt besondere Ansprüche an den Boden. So sollte die verwendete Erde reich an Nährstoffen und gleichzeitig kalkarm sein. Enthält das Substrat zu viel Kalk, verfärben sich nicht nur die Blätter gelb, sondern es nimmt auch die allgemeine Blühfreudigkeit ab. Ein hoher Humusanteil wirkt sich hingegen grundsätzlich günstig auf die Ausbildung der Blüten aus; daneben ist es wichtig, den richtigen pH im Boden einzustellen. Am besten entwickeln sich die Blüten, wenn das Substrat saure bis neutrale Eigenschaften aufweist. Der Boden sollte außerdem feucht, aber wasserdurchlässig sein.
Reichlich Wasser fördert die Blütenbildung
Der Blauregen beeindruckt vor allem durch seine üppigen Blüten; damit sich diese optimal entfalten zu können, benötigt das Gewächs insbesondere während der Sommermonate viel Wasser. Damit der Flüssigkeitsstrom auch an heißen und trockenen Tagen nicht versiegt, hat es sich bewährt, den unteren Teil der Pflanzenschale ins Wasser zu stellen.
Wohldosierte Düngung
Zu den häufigsten Gründen für die Blühfaulheit des Blauregens gehört eine unzureichende oder falsche Düngung; hier können sich schon kleinste Fehler maximal auf die Blühfreudigkeit der Pflanze auswirken oder das Blütenwachstum vollständig hemmen. Beim Düngen sind folgende Aspekte zu beachten:
- Eine starke Düngung erfolgt nach der Blüte
- Diese Nährstoffgabe sollte bis Juli erfolgen
- Anschließend wird der Dünger reduziert
- Geeignet ist jeder hochwertige Blütendünger
Durch das Variieren der Düngermengen stellt der Hobbygärtner sicher, dass der Blauregen die Blütenknospen für das gesamte nächste Jahr ansetzt und sich gleichzeitig das Wachstum des Laubes während des Sommers in Grenzen hält.
Mit Bedacht umtopfen
Viele Hobbygärtner neigen aufgrund des starken Wachstums des Blauregens dazu, das Gewächs zu oft umzutopfen. Allerdings schränkt der häufige Topfwechsel die Blühfreudigkeit erheblich ein, so dass zwischen dem Umtopfen jeweils ein zeitlicher Abstand von mindestens fünf Jahren eingehalten werden sollte.
Gezielt zurückschneiden
Für eine optimale Blütenbildung ist ein gezielter Rückschnitt wichtig. Ab dem dritten Jahr muss dieser nach folgenden Richtlinien erfolgen:
- Es werden neue Triebe um die Hälfte zurückgeschnitten
- Der Schnitt erfolgt im Spätsommer
- An den geschnittenen Trieben wachsen wieder neue Auswüchse
- Diese müssen Ende Februar auf drei bis fünf Augen eingekürzt werden
- Triebe ohne Grün sind komplett zu entfernen
Bei älteren Exemplaren des Blauregens kommt es immer wieder zu Blühfaulheit. Auch hier kann ein Rückschnitt helfen, der in diesem Fall radikal ausfallen darf. Wer das Gewächs 40 bis 50cm einkürzt, wird sich im Folgejahr wieder über zahlreiche neue Blüten freuen können.
Geduldig sein und optimale Sorte wählen
Wer alle genannten Aspekte beachtet hat und an seinem Blauregen trotzdem eine gewisse Blühfaulheit wahrnimmt, der sollte bedenken, dass das Gewächs frühestens nach drei Jahren Blüten ansetzt. Falls die Pflanze nicht geschnitten wird, kann sich die Blüte sogar noch weiter nach hinten verlagern. Darüber hinaus ist für die Blühschnelligkeit die richtige Sorte des Blauregens entscheidend; einige Sorten bilden erst nach 10 Jahren erste Blüten aus. Folgende Hinweise zu den Sorten und Arten sind zu beachten:
- Japanische Glyzine wachsen schwächer und blühen erst nach 10 Jahren
- Issai Perfect setzt bereits nach drei Jahren Blüten an
- Veredelte Pflanzen blühen deutlich besser
Die Ursachen einer Blühfaulheit des Blauregens präsentieren sich vielfältig. Doch wenn der Hobbygärtner zunächst auf eine passende und schnell blühende Sorte achtet, die Pflanze im Anschluss an einem geeigneten Standort kultiviert, sie gut pflegt und gezielt zurückschneidet, kann er sich jedes Jahr erneut über die üppige Blütenpracht in der heimischen Grünanlage freuen.